eins
"Serena? Hey, Serena? Was ist denn mit dir los?", fragte Kaira nachdenklich.
Verwundert schaute ich von meinem Handy auf. Ich versuchte ein Lachen zu unterdrücken, weil der Anfang einfach schon zu gut war.
Ich konnte die High Heels regelrecht klackern hören, als würde Kylie direkt an mir vorbeigehen.
Jedoch lag das weniger an meinem hochentwickeltem Vorstellungsvermögen, als an der Tatsache, dass Frau Fenja, unsere Chemielehrerin, gerade an mir vorbeilief.
Ich schaute ihr nach. Auch sie trug schwarze Schuhe, ebenso wie Kylie. Jedoch waren ihre noch mit roten Punkten verziert, so als würden dort Blutspritzer kleben. Zufall?
Als sie rechts auf den Flur abbog, hörte man nur noch das Echo.
Immer noch benebelt von meinen Gedanken, erwachte ich aus meiner Starre und sah meine Freundinnen an.
"Ach, auch mal wieder anwesend?", fragte Liz schnippisch, "wir haben schon die halbe Galaxie nach der richtigen Erde für dich abgesucht!"
Verwundert schaute ich sie an.
"Was?"
"Hallo, Erde an Serena!", rief Kaira nun und wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.
"Wir haben versucht, dich in die reale Welt zurückzuholen. Mehrmals!", fügte sie hinzu.
"Ja, ist ja gut!", gab ich mich geschlagen.
Ich hatte mich mitreißen lassen.
Aber es war einfach so spannend.
Alexandra wusste, was sie den Lesern bieten musste und wie man schon am Anfang Spannung aufbaute.
Das ganze Mafia-Ding verstärkte es noch zusätzlich!
"Bist du durch die Matheprüfung so durch den Wind oder was ist?", fragte Liz mürrisch.
"Ja", log ich und tat extra erschöpft.
Meine Freundinnen wussten nicht, dass ich Wattpad hatte.
Sie würden mich auslachen.
Es war traurig in dieser Welt, aber die wenigsten Menschen interessierten sich noch für Bücher! Computerspiele waren in, und auch kleine pummelige Haustiere, wie Hamster, oder Sport als Hobby.
Aber lesen?
Pah, lesen! Innerlich lachte ich höhnisch auf.
Wenn heutzutage jemand freiwillig las, dann sah man in ihm das Kleinkind mit unerfüllten oder geplatzten Träumen. Man galt als psychisch krank, oder so was.
In Gedanken schüttelte ich den Kopf.
Unmöglich!
Dabei bereicherte einen das Ganze. Man war phantasievoller und konnte sich Dinge besser vorstellen!
Jedoch sah das niemand, oder wollte es nicht.
Um nicht aufzufliegen, schaltete ich mein Handy aus und legte es weg.
Ja, die Matheprüfung war anstrengend gewesen, aber man konnte sich doch jetzt entspannen. Warum mussten meine Freundinnen dann so gereizt sein?
"Was wolltet ihr denn nun eigentlich?", fragte ich irgendwie immer noch abwesend.
Vielleicht lag es an dem vielen nächtelangem Lernen und der dadurch entstandenen Übermüdung, dass ich jetzt in die ein oder andere Traumwelt abdriftete.
"Wir haben dich gefragt, ob du schon ein Kleid für den Abiball hast oder ob du mit uns shoppen kommen willst!", antwortete Liz.
Mh, also eigentlich hatte ich weder Lust auf den Abiball, noch auf shoppen.
"Nein,", log ich wieder bewusst,
"ich habe schon ein Kleid!"
"Echt, wie sieht es aus?", fragte Kaira aufgeregt.
Meine Mundwinkel fanden den Weg nach oben und ich begann zu grinsen.
"Überraschung!"
"Och, komm' schon!" versuchte sie mich zu überzeugen.
Doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Du bist eine Spielverderberin!", sagte sie eingeschnappt.
Kurz darauf erhoben sich beide.
Sie verabschiedeten sich mit einer Umarmung von mir und gingen dann in unzählige Geschäfte, um nach dem perfekten Kleid für den Ball zu suchen.
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