Was ist los?
Ich gehe durch einen Flur. Seit den Anfängen meines Zombiedaseins sind vermutlich schon Jahre vergangen.
Eine Frau rempelt mich an. Ich ignoriere es und trete auf eine alte Zeitung. Darauf steht ein Artikel über den Beginn der Zombie Apokalypse. Ich stöhne genervt und gehe weiter.
Irgendwie ist es langweilig hier. Die anderen versammeln sich, darunter auch R und M. In den Jahren scheint, aus meiner Freundschaft mit R mehr geworden zu sein. Ich weiß nicht, ob sich Zombies verlieben können?
Aber irgendwas ist da.
Sie wollen nach Opfern suchen gehen. Ich geselle mich dazu.
(Das jagen ist gar nicht so schwer. Man muss nur wissen, wie man sich dabei verhält. Man sollte zum Beispiel nie als erster in einen Raum voller Menschen stürmen.
Das nimmt nie ein gutes Ende)
Wir gehen durch die Stadt. Nach langer Zeit rieche ich endlich etwas.
Wir betreten ein Labor oder so etwas. Viele Menschen laufen darin herum und suchen nach Nahrung.
R stürmt als erster rein und wird nieder geschlagen. Danach laufe ich hinein und mache einen von ihnen fertig. Es
fallen Schüsse. Ein Zombie geht zu Boden und rührt sich nicht mehr. Ich gehe in Deckung und beobachte, wie R einen Typen von einem Tisch reißt und auf ihn los geht. Plötzlich kommt ein blondes Mädchen um einen Schrank herum gerannt und schießt auf mich. Da ich es nicht spüre, sehe ich sie nur mit geneigten Kopf an und laufe dann einfach weg. Ich sehe mich um. Mein Blick wandert durch den Raum, bis ich R's rote Jacke erkenne. Er läuft auf mich zu und zieht mich mit nach draußen.
Ich vermisse die Vergangenheit, ein Mensch zu sein. Das Leben zu genießen.
Ich vermisse es, zu leben. Aber als Mensch, hat man es heute auch nicht mehr leicht. Man ist ständig auf der Flucht oder auf Nahrungssuche.
So wie wir auch.
Eigentlich gibt es zwischen den Menschen und uns auch noch ein paar Gemeinsamkeiten.
Aber das gute daran, ein Zombie zu sein, ist, dass man mich jetzt nur töten kann, in dem man mir in den Kopf schießt. Was bei mir zum Glück nicht so einfach ist.
Die restlichen Zombies kommen wieder aus dem Haus. Auf dem Rückweg läuft R dicht neben mir her.
Eine Weile später.
Ich sitze auf dem Boden in R's Flugzeug und höre Musik. Während R es sich in einem der Sitze bequem gemacht hat und nach zu denken scheint.
Die Musik beginnt mich zu nerven, weshalb ich mein Handy, dass ich seit damals bei mir trage, nehme und beginne darauf Musik zu hören. Zum Glück habe ich daran gedacht, mein Ladegerät mitzunehmen.
Wie immer, wenn ich das Haus meiner Eltern verließ.
Ich denke schließlich auch noch an andere Sachen, außer Gehirne. Da scheine ich wohl die einzige zu sein. Abgesehen von R, der ständig über irgendwas nachdenkt.
Es wundert mich, dass es überhaupt noch funktioniert.
Der neueste (alte) Song, den ich habe, läuft gerade. Closer von The Chainsmokers feat. Halsey. Ich erinnere mich, mal auf einem Konzert gewesen zu sein. Ich liebe zwar die Songs aus den 80ern, aber mal etwas neueres zu hören, ist auch gut.
Ich schließe die Augen und seufze.
R steht auf. Ich halte meine Augen geschlossen. Er setzt sich zu mir und tippt mich an. Ich öffne die Augen und sehe ihn an, er lächelt wieder.
Dieses Mal zum Glück besser.
Plötzlich spüre ich seine Arme um meinen Körper. Er umarmt mich. Wieso umarmt er mich?
Es fühlt sich irgendwie richtig an, weshalb ich die Umarmung erwidere. Gefühlte Stunden später lässt er mich wieder los. Anstatt, dass er aufsteht und sich wieder in einen Sitz setzt, kommt er mir immer näher. Er sieht mir tief in die Augen. Zwischen uns ist nur noch ein Abstand von ein paar Millimetern. So nah war er mir noch nie. Ich warte.
Was passiert jetzt?
Er legt eine Hand auf meine Wange. Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen.
Ich spüre sie nur schwach.
Ist das ein Kuss?
Keine Ahnung.
Das Gefühl von damals ist zurück. Ich fühle etwas in meinem Brustkorb.
War das ein Herzschlag?
Es scheint so. Ich fühle eine Wärme und das Taubheitsgefühl ist verschwunden. Ich erwidere zombie mäßig langsam. Auch R scheint etwas gespürt zu haben.
Wir lösen uns von einander und starren uns die ganze Zeit an.
:)
Caro
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