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ich hab heute 100€ für bücher ausgegeben.
und auch generell war heute ein guter tag - die letzten monate waren voll von guten tagen.
tatsächlich fällt mir momentan auf, wie entspannt & erfüllt dieses jahr ist. denn fern ab vom - zum glück der vergangenheit angehörenden, abistress, kann ich mich nicht beschweren, weil zur abwechslung mal alles gut läuft.
war 2017 zwar mit vielen abenteuern, aber auch mit vielen zweifeln gespickt (die mich dennoch nur haben wachsen lassen), bin ich in diesem jahr so sehr ich selbst, wie ich es vielleicht noch nie vorher gewesen bin.
und ich bin noch immer dabei, mich selbst zu entdecken. will, bevor ich im herbst ausziehe, noch einmal richtig entrümpeln, sodass ich nur noch mit dem nötigsten in mein neues reich ziehe.
ich will kochen lernen, vor allen dingen vegan, und möchte meinen plastikkonsum auf ein minimum reduzieren, damit ich die welt zumindest ein kleines bisschen besser mache.
ich will meine zeit nur noch mit den menschen verbringen, die mir wirklich am herzen liegen, und das gelingt mir bis jetzt erstaunlich gut - 5 menschen (meine eltern, tante & meinen leiblichen bruder ausgenommen) brauche ich um mich, um so richtig richtig glücklich zu sein.
und dann ist es plötzlich egal, ob ich erst nachts um vier ins bett komme und drei stunden später wieder aufstehen muss - oder sogar erst nach sonnenaufgang die haustür aufschließe. dann ist es egal, wie viel ich da jetzt gerade esse, oder ob der pickel auf meiner stirn dadurch eventuell benachteiligt werden könnte.
weil es die momente sind, die zählen.
ich spüre, wie sich meine fesseln lösen und ich endlich aufatmen kann. vielleicht liegt es daran, dass die schulzeit endlich hinter mir liegt und ich jetzt endlich “erwachsen“ werde (haha, guter witz).
ich weiß es nicht.
ich weiß nur, dass ich keine zeit verschwenden kann, sondern raus will, in die welt.
ich freue mich unheimlich auf mein freiwilliges soziales jahr, das im september beginnt und auf das studium, das danach wahrscheinlich folgt.
und ich will reisen. das erste mal so richtig allein. auf dem jakobsweg, weil ich glaube, dass ich dort noch ein stückchen mehr zu mir, dem sinn des lebens und vielleicht sogar gott (sofern es ihn gibt) finde.
auf jeden fall lese ich seit heute abend einen reisebericht von jemandem, der mit nur 50€ startgeld die welt umreist hat. habe dabei gänsehaut, bin neidisch und gespannt wie ein flitzebogen und habe tatsächlich tränen in den augen.
»das leben wartet auf dich. du musst nur losgehen und es dir holen.« steht auf der innenseite des buchdeckels.
ich bin gerade dabei, mir das leben stück für stück zu holen, und es bereitet mir herzrasen und hunger.
hunger nach mehr.
und mir wird bewusst, dass ich hier noch lange nicht fertig bin, allen ängsten zum trotz.
ich will raus, das leben einfangen.
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