Kapitel 54
Legolas Sicht
Der nächste Tag war angebrochen und der Abschied von Lenya rückte immer näher. Sie sah traurig aus und auch ich konnte meine Traurigkeit nicht verbergen. In der letzten Nacht haben wir uns so intensiv und lange geliebt wie schon lange nicht mehr. Niemand wusste, was die Zukunft brachte. Ich konnte nur hoffen und habe auch die Hoffnung noch nicht verloren. Jedes mal wenn ich in Melins Augen schaute, wusste ich wofür sich das kämpfen lohnte. Ich zog mir meine Reisekleidung an und wollte nach meinen Waffen greifen, als Lenya sie mir mit einem sanften Lächeln gab. Ich nahm meinen Bogen und mein Langschwert. Sobald ihre Hände frei waren nahm ich sie und zog sie an mich heran. Ich hielt sie fest in meinen Armen und spürte ihre Atmung und Herzschlag. Ich atmete tiefer um meine Fassung zu bewahren. Meine Frau war sehr sensibel und wenn ich meinen Gefühlen nach gab würde ich ihr nicht mehr die Sicherheit geben, die sie brauchte. Lenya war angezogen und bewaffnet, so dass es an der Zeit war zu den anderen hinunter zu gehen. Von da an würden sich unsere Wege trennen. „Bereit Melin?" fragte ich sie fast flüsternd. Sie nickte aber ihre Augen sagten etwas anderes. Ich küsste sie und wollte sie genauso wenig gehen lassen, wie sie mich. Vorsichtig entfernte ich mich von ihr und sie hielt die Augen geschlossen, als wenn sie verzweifelt versuchte, die Zeit still stehen zu lassen. Mit einem tiefen Atemzug öffnete sie ihre Augen und griff meine Hand.„Wir werden erwartet Meldo." Wir gingen zum vereinbarten Treffpunkt und mein Herzschmerz wurde mit jedem Schritt größer. Auf der rechten Seite standen bereits die andern 8 Gefährten und auf der linken Seite standen die 3 Wölfe – Yakira, Sinan und Aslan. Die 3 würden Lenya mit ihrem Leben beschützen und das beruhigte mich ein wenig. Lenya war eine hervorragende Bogenschützin und mehr als passabel im Nahkampf. Ich hoffte dennoch, dass sie ihre Kampfkünste nicht gebrauchen würde. Wir standen beide immer noch Hand in Hand zwischen den beiden Gruppen. Sie hielt meine Hand fest und ich spürte ihr beben. Sie hatte Angst und ich hatte es auch. Ich drehte mich zu ihr und nahm ihre andere Hand auch in meine. Es war mir egal, dass alle Blicke auf uns gerichtet waren und alle nur auf uns warteten. „Melin, meine geliebte Frau! Hör auf dein Herz, es wird dir sagen was richtig ist und es sagt dir genauso wie meins, dass wir uns wiedersehen ob nun im Dies- oder im Jenseits. Ich finde dich Lenya! Ich liebe dich und du bist ALLES für mich!" Sie biss sich auf ihre Unterlippe, wie entzückend ich das doch fand. Sie nahm mein Gesicht in Ihre Hände und schaute mir in die Augen. Tränen stiegen in ihr auf, doch ehe sie hinabkullerten schloss sie sie und küsste mich ein letztes Mal. Sie zeigte mir mit ihrem Kuss ihre ganze Gefühlswelt. Als sich unsere Lippen zu meinem bedauern trennten, legte sie ihre Stirn an meiner. „Ich liebe dich Meldo! Wenn dein Leben endet, endet meins auch ... zurecht, denn ich wüsste nicht, was ich auf dieser Welt noch sollte ohne dich!" Ihre Worte raubten mir die Luft und ich war so perplex, dass ich nichts dazu sagen konnte. Meine Beherrschung begann langsam zu bröckeln, was sie mir sicherlich ansah. Sie schenkte mir ein letztes Lächeln, wand sich um und ging zu Aslan, der schon bereit lag und auf sie wartete. Sie stieg auf und verbarg ihre Tränen nicht. „Lebt wohl Onkel! Lebt Wohl meine Freunde, ich wünsche euch alles Glück dieser Welt! Leb wohl mein geliebter Mann – Ich liebe dich auf ewig!" Ein letzter Blick und Aslan lief in großen Sprüngen gefolgt von Sinan und Yakira in den Wald. Ich ballte meine Hände zu Fäusten um meine Gefühlswelt zu ordnen. Ich konnte wirklich sagen, Lenya war das einzige Wesen auf der Welt, dass mich so aus der Fassung brachte. Ich bereute, ihr nicht noch letzte Worte auf dem Weg mitgegeben zu haben, doch es gab einen Weg dies nach zu holen. Elrond verabschiedete uns und unsere Gemeinschaft brach auf. Ich rannte ein paar Schritte in den Wald vorweg und jaulte wie ein Wolf in den Wald hinein. Jetzt wusste ich warum Lenya das auch ab und zu tat. Es war befreiend. Ich legte all meine angestauten Gefühle in das Jaulen und war mir sicher, dass sie es auch so wahrnehmen würde. Ich brauchte nicht lange warten, da antwortete sie und die Wölfe mir. So in den Wald blickend und dem Heulen lauschend lief mir eine Träne über die Wange und ich ließ es zu denn meine Gefährten waren ein ganzes Stück hinter mir und würden davon nichts bemerken. Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir. Schnell wischte ich meine Träne weg und drehte mich um. Mein Freund Aragorn stand hinter mir. Er sah mich mitleidig an. „Mir geht's gut. Ich komme mein Freund und laufe am Ende der Truppe." Doch Aragorn ließ sich nicht so schnell abwimmeln und legte eine Hand auf meine Schulter. „Du darfst trauern Legolas! Sie bedeutet dir alles und in diesen ungewissen Zeiten wäre ich auch mit den Gedanken bei meiner Frau, wenn sie durch die Lande ziehen muss um ein Volk zu vereinen." Ich schätzte seine Worte sollten mich aufbauen doch sie hielten mir noch mehr vor Augen in welch Gefahr meine Geliebte war. Ich schüttelte den Kopf und legte meine Hand auf seineSchultern und lachte ihn an. Er bemerkte, dass er sich recht ungeschickt artikulierte und musste ebenfalls lachen. Wir schlossen uns der Truppe an und setzten unseren Weg fort – in die entgegengesetzte Richtung von Lenyas Weg. Gandalf zeigte uns den Weg und wir waren einige Tage unterwegs, friedlich und ohne Vorkommnisse. In den Pausen ließen sich die Hobbits diverse Kampftechniken von Aragorn und Boromir beibringen. Ich verbrachte die Zeit oft alleine und ließ meinen Blick über die Weiten schweifen und dachte darüber nach, wie es Lenya wohl in der Zwischenzeit ergangen sein mag. Ich war zuversichtlich, dass sie sich tapfer schlug. Aragorn leistete mir immer öfter Gesellschaft und auch Gimli, Gandalf und Boromir suchten immer öfter das Gespräch mit mir. Ich habe bereits Zwerge getroffen doch Gimli war ein besonders belustigendes Exemplar. Bei Boromir war ich immer noch sehr skeptisch und es gab auch Vorfälle im Laufe der Reise, die mein Misstrauen bestärkten. Ich kann nicht leugnen, dass mein Unmut noch mehr wuchs als er mich mit der lüsternen Gier eines Menschen über meine Frau und ihre Ehefrauenqualitäten ausfragte. Ich drohte ihm, wenn er noch einmal so über Lenya sprach, sollte er Bekanntschaft mit meinem Schwert machen, mit dem Thorin bereits Lenya beschützte oder es versuchte ...vor mir. Er hatte verstanden und mied mich seitdem doch mehr. Wir befanden uns am Rand des Nebelgebirges als ich Crebain kommen sah. Ich warnte alle und wir gingen in Deckung um von den Späher nicht entdeckt zu werden. Wir gaben unser Bestes doch wir wurden mit Sicherheit gesichtet. Es wurde entschieden, dass unser Weg über den Pass des Caradhras führen sollte. Gandalf war ein weiser Mann und wir vertrauten auf sein Urteil. Ich hatte viel Gelegenheit mich mit ihm aus zu tauschen und auch ich hatte höchsten Respekt vor diesem weisen und erfahrenen alten Zauberer. So begaben wir uns zum Pass und die Menschen, der Zwerg, die Hobbits und der Zauberer mussten sich durch den zunehmend tieferen Schnee arbeiten. Ich konnte leichtfüßig über dem Schnee laufen und bezweifelte, dass meine Gefährten das indem Tempo und bei der Kälte lange durchhalten würden. Ich ging einige Schritte Voraus und sah in die Weite. Ich konnte durch das Schneegestöber nichts erkennen doch vor meinem geistigen Auge sah ich in das Antlitz meiner geliebten Frau. Seit Tag 40 habe ich aufgehört zu zählen, wie lange wir voneinander getrennt waren.Meine Gedanken wurden unterbrochen als ich furchtbare Stimmen in der Luft wahr nahm. „Was sind das für grässliche Stimmen?" fragte ich Gandalf. Er konnte mir sofort antworten und diese Antwort gefiel mir ganz und gar nicht. „Das ist Saruman! Er versucht den Berg zum Einsturz zu bringen!" Kaum hatte er das ausgesprochen schlug ein Blitz in einem Felsen über uns ein, der hinunter krachte und dadurch eine Lawine auslöste. Ich packte noch denjenigen der neben mir stand und drückte ihn an die Felswand. Schneemassen begruben uns. Ich befreite mich schnell aus meinem eisigen Grab und zog alle nacheinander aus dem Schnee. Mir wurde bewusst, dass wir den Pass niemals überqueren konnten. Eine hitzige Diskussion wurde entfacht, welchen Weg wir alternativ einschlagen könnten. Ich konnte nichts dazu beitragen und beide Varianten die uns blieben hatten einen bitteren Beigeschmack. Boromir schlug vor über Gondor nach Mordor zu gelangen. Ich hielt dies wahrlich für keine gute Idee, doch die Alternative war auch nicht viel besser. Gimli bestärkte Frodo in der Entscheidung durch die Mienen von Moria zu gehene. Gandalf war ebenso wenig erfreut wie ich, doch war es die Entscheidung des Ringträgers, die wir akzeptieren mussten. Dieses mal ging Gimli voraus und erzählte allen lauthals von seinem Vetter Balin, der sich nun in Moria niedergelassen hatte. Ich erinnerte mich an Balin. Ihm hatte ich gewisser Weise mein Leben zu verdanken. Ihm und Lenya, denn sie riskierte ihr Leben um von den Zwergen das überlebensnotwendige Goldkraut zu bekommen. Lenya – ich schmunzelte bei dem Gedanken an sie und blickte auf meine Narbe am Handgelenk. Es dauerte wieder einige Tage bis wir an die Tore Morias gerieten. Gimli versuchte beständig mich von dem Zwergenvolk zu überzeugen, dass sie gar nicht so übel seien. Tatsächlich würde ich mich sogar freuen, Balin wieder zu sehen, war er doch ein weiser Zwerg mit dessen Vernunft und Verstand man rechnen konnte. Ich konnte mir es nicht nehmen lassen auf Gimlis Spitzen die er mir zuwarf welche zu erwidern. Es belustigte mich und verschaffte mir Unterhaltung. Endlich erreichten wir die Tore Morias, die jedoch mit einem Geheimwort geschützt waren und sich nur für den öffneten, die es kannten. Das Lösungswort war an einem Rätsel gebunden.Typisch für Zwerge, sie machten alles komplizierter als es war, um ihre Reichtümer zu schützen. Durch das Mondlicht wurde eine Schrift sichtbar. Mich interessierte die Schrift weniger als der Mond und das Licht der Sterne. Ich wusste nicht, wie viel Zeit wir unter der Erde verbringen würden und wann ich wieder in den Himmel blicken würde. Das Wasser vor dem Tor war trüb und unruhig. Irgendwas böses treib sein unwesen darin. Einer der Hobbits schmiss vor lauter Langeweile Steine in das Wasser. Ich war besorgt, ob er nicht damit etwas verborgenes aufwecken würde. Meine Sorge musste mir im Gesicht stehen, denn als Argorn mich ansah und dann den Hobbit daran hinderte weiter Steine in das Wasser zu werfen, beobachtete auch er das Gewässer mit Sorge. Frodo brachte Gandalf indes auf das Lösungswort„Melon", wie einfallsreich die Zwerge doch waren. Der Eintritt zu den Mienen war frei und der Zwerg Gimli ging vorweg. Hätte er es doch nicht getan, dann wäre ihm der Anblick der Toten Zwerge um uns ihm verschont geblieben. Es war eindeutig. Im Moment war Gimli der einzige lebende Zwerg in diesen Hallen. Ich hatte Mitleid mit ihm doch dafür blieb keine Zeit. Die Pfeile, die in den Toten steckten zeigten mir, dass Orks sie auf dem Gewissen hatten. „Orks!" teilte ich den anderen kurz und knapp mit als ich den Pfeil in der Hand hielt. „Wir sollten nicht hier sein!" sagte Gandalf. Gerade als wir wieder die Miene verlassen wollten kam aus dem unruhigen Wasser eine Riesenkracke und versuchte alles, was sie greifen konnte mit sich in die Tiefe zu ziehen. Allen außer Frodo war es gelungen, sich der Tentakeln zu entziehen. Ohne zu zögern schoss ich Pfeil um Pfeil, um das Monster zu zwingen, von Frodo ab zu lassen. Aragorn und Boromir stachen mit ihren Schwertern auf den Kracken ein und geminsam schafften wir es, dass es Frodo los ließ. Ich packte Frodo und zog ihn in die Mienen wie es Gandalf uns befahl. Aragorn und Boromir folgten mir. Auch das Ungeheuer folgte uns und bracht den Eingang zum einstürzen. Zum Bedauern aller auch dem des Zwergs waren wir nun in Moria gefangen, gemeinsam mit hunderten Orks, gegen die wir nicht ankämpfen konnten. Wenn wir jemals das Licht der Sterne oder der Sonne erblicken wollten, so mussten wir nach Möglichkeit unentdeckt bleiben. Problematisch war aber auch, dass keiner zu 100 Prozent den Weg kannte. Gandalf führte uns zwar an, doch ich sah es sofort in seinen Augen, dass auch er nur eine Ahnung hatte und sich nicht ganz sicher war. Was mich noch mehr um den Verstand brachte war die Ungewissheit um Lenya. Viele Tage sind vergangen und mir blieb nicht mehr als zu hoffen, dass es ihr gut ging. Jedes Mal wenn ich auf meinen Ehering sah, erinnerte ich mich an mein Versprechen, dass ich ihr damals zu unserer Hochzeit gab. Ich habe geschworen sie zu beschützen, koste es was es wolle. Habe ich mich falsch entschieden? Hätte ich lieber mit meiner Frau mitgehen sollen, statt mit der Gemeinschaft? Während wir eine Rast einlegten, weil Gandalf ganz offen kund gab, dass er den weiteren Weg nicht wusste, waren meine Zweifel unermesslich groß. Ich machte das mit mir allein aus und redete mit Aragorn über diesen finsteren Ort, wo wir fest saßen.„Du wirkst nachdenklich mein Freund. Ich bin mir sicher ihr geht es gut, hab vertrauen Melon." Ich wusste Aragorns aufmunterungsversuche zu schätzen doch so richtig gut war er darin nicht. Ich schmunzelte über diese Tatsache und es schien ihm zu genügen, so dass er keinen weiteren Versuch unternahm mich auf zu heitern. Gandalf fand heraus welchen Weg wir einschlagen sollten, doch er führte uns nicht nur näher zum Ausgang sondern auch zu Balins Grabstätte, was Gimli zur Verzweiflung brachte. Ich gab mir einen Moment um Balin zu gedenken. Er rettete mir das Leben und vielleicht sogar meine Ehe. Das werde ich ihm nie vergessen! Während Gandalf aus dem Buch des Schriftführers entzifferte, was vorgefallen war, konnte Pippin der Versuchung nicht widerstehen einen der Skelette etwas aus der Hand zu nehmen. Es kam wie es kommen musste, das Skelett viel in den Brunnen und verursachte einen Höllenlärm womit jetzt jeder Ork wusste, dass wir hier waren oder überhaupt existierten. Gegen so viele hatten wir keine Chance und wir würden so enden wie die Zwerge hier. Ich durfte nicht versagen! Der Mut und Kampfgeist meiner Gefährten war ehrenhaft doch rechnete ich grade für die Hobbits geringe Chancen aus. Niemand der hier anwesenden würde durch seinen Tod eine andere geliebte Person in den Tot reißen. Komme was wolle, ich werde hier nicht sterben! Boromir verriegelte das Tor und ich unterstütze ihn dabei. Wir hatten es nicht nur mit Orks zu tun sondern so wie ich hörte ein Höhlentroll. Ich warnte alle, worauf sie sich gefasst machen müssen. Angsterfüllt sahen mich die Hobbits an. Ich gab ihnen letzte Anweisungen und würde natürlich so gut ich kann versuchen, sie zu beschützen. Die Trommeln wurden lauter und mit Äxten versuchten die ersten Orks ein zu dringen. Sobald ein Stück Holz in der Tür fehlte, schickte ich einen Pfeil los. Auch Aragorn schickte Pfeile los und tötete zwar nicht so zielgenau wie ich aber er tötete die Orks. Die Tür wurde aufgebrochen und Pfeile nützten nichts mehr. Ich kämpfte mit meinem Langschwert weiter erfolgreich, bis der Troll kam. Er bewegte sich zu schnell und zu viel in der Nähe der Hobbits. Ich schoss nur auf ihn, wo ich sicher war, keinen meiner Gefährten in Gefahr zu bringen. Aragorn beschützte die Kleinen und ich konnte mich um meine eignen Feinde kümmern immer noch dem Troll im Blick. Gimli warf eine Axt nach ihm und machte ihn noch wütender. Dieser Zwerg hatte so viel Wut in sich, dass er wie ein Orkan wütete. Ich kletterte auf eine Erhöhung um den Troll ein für alle mal den Gar aus zu machen. Er schlug mit seiner Kette nach mir, jedoch so langsam, dass ich in aller Ruhe zwischen seinen Augen zielen konnte. Es machte ihm nichts aus, außer das er jetzt aktiv versuchte mich zu töten. Um meinen Bewegungsraum zu erweitern kletterte ich wieder hinab. Der Troll beschäftigte sich mit Frodo und ließ sich nicht von ihm abbringen. Orks stürzten auf mich ein und ich kam nicht dazu den Troll zum Fall zu bringen. Niemand kam an ihn heran, da uns die Orks in Massen von dem Ungeheuer abschirmten. Ich hörte ein aufschreien und mit entsetzen stellte ich fest, dass der Troll Frodo ein Speer in die Brust stach. Das konnte er nicht überlebt haben, doch irgendwas sagte mir, dass ich mich irre. Merry und Pippin stürzten sich auf den Troll und trieben ihn mir entgegen. Erneut beschoss ich ihn mit meinen Pfeilen und endlich gelang es mir ihn zu Fall zu bringen. Alle Orks um uns waren tot. Frodo lebte zu unsere Freude und erstaunen. Es erleichterte mir mein Herz, dass bisher niemand sein Leben ließ an diesem verfluchten Ort. Meine Freude wurde gestraft als uns Gandalf in Kenntnis setzte, dass wir von schlimmeren verfolgt wurden als von Orks. Ein Balrog machte Jagd auf uns. Meine Augen weiteten sich vor Panik. Zurecht, denn den Kampf gegen ein Balrog hatte bisher niemand überlebt. Wenn es uns nicht irgendwie gelang zu fliehen, dann war Lenya und mein Schicksal besiegelt. Eine Angst keimte in mir auf, wie ich es selten im Leben vernahm. Sie veranlasste mich so schnell zu laufen, wie ich nur konnte. Boromir konnte mit mir mithalten und lief auf gleicher Höhe. Wir mussten die Brücke von Khaza Dum erreichen - vor der Bestie nach Möglichkeit. Boromir war so schnell und voreilich, dass er beinahein die Tiefe stürzte. Mit Mühe und Not konnte ich ihn vor dem Fallen bewahren und ich zog ihn vom Abgrund zurück. Wir passierten eine Brücke, in deren Mitte ein riesiges Loch klaffte. Ich sprang rüber und andere die mir folgten fing ich sicher auf. Doch das klaffende Loch wurde von Sprung zu Sprung größer. Aragorn und Frodo hatte mühe rüber zu kommen und es gelang ihnen nur knapp. Doch wir alle schafften es zur Brücke von Khaza Dum. Zu allem Überfluss wurden wir von Orks beschossen. Ich hielt uns den Rücken frei und schoss die Schützen ab. Ich bekam mit, wie sich Gandalf mutig und tapfer den Balrog stellte und ihn auch augenscheinlich besiegte. Der Balrog stürzte in die Tiefe, doch womit niemand rechnete – er schwang seine Feuerpeitsche um sein Bein und zog ihn mit sich in die Tiefe – den sicheren Tod. „Flieht ihr Narren!" waren seine letzten Worte, ehe er los ließ und fiel. Die Hobbits wollten vor lauter Verzweiflung zu ihn doch Aragorn, Gimli, Boromir und ich griffen uns jeweils einen und zogen oder trugen sie fort von diesem Ort, denn der Ausgang war nur wenige Meter entfernt. Ich hatte Merry über meine Schulter geworfen und folgte Boromir mit Pippin auf dem Arm. Überleben war im Moment mein einziger Gedanke. Grelles Licht kam uns entgegen und wir kamen auf eine karge Ebene. Ich ließ meinen Schützling runter und versuchte selber meine Gefühle und Gedanken zu ordnen. Gandalfs Verlust schmerzte mich sehr, er war mir ein guter Freund und in vielen Lebenslagen und vielerlei Hinsicht ein guter Berater und Vertrauter. Meine Zweifel wuchsen, ob wir unserer Aufgabe gewachsen waren und unsere Gemeinschaft nicht sogar an diesem Vorfall zerbricht. Gandalf bestärkte mich mehrfach, dass meine Entscheidung, mich den Gefährten an zu schließen absolut richtig war doch mein Herz schmerzte von Tag zu Tag mehr vor Ungewissheit was mit meiner geliebten Frau war. Jetzt sah ich doch gerade, wie vergänglich ein Leben sein kann egal ober sterblich oder unsterblich. Aragorn drängte weiter zu ziehen und Schutz in den Wäldern Loriens zu suchen und er hatte recht damit. Bei Einbruch der Nacht würde es nur vor Orks wimmeln. Ich half den Hobbits auf, bis auf einen, denn er lief bereits voraus. Ich erhoffte mir in Lorien auf die Herrin Galdriel zu treffen und sie fragen zu können, ob sie wüsste wie es Lenya erging. So konnte ich es kaum abwarten die Wälder zu erreichen. Der Zwerg war unvorsichtig und sehr laut, so war ich mir sicher, dass die Wachen schon längst wussten, dass wir hier waren. Als ein dutzend Pfeile auf uns gerichtet waren zog ich aus Reflex meinen Pfeil und Bogen. Ich richtete ihn auf Arrian. Ich erkannte sie und ließ sofort den Pfeil sinken. „Arrian, wie schön ein bekanntes Gesicht zu sehen. Bitte bringt uns zu eure Herrin! Ich muss dringend mit ihr reden und wir benötigen euren Schutz." Sie ließ freudestrahlend augenblicklich Pfeil und Bogen runter und strahlte mich an. Ihre Augen suchten jemanden und ihr Lachen gefror, als sie Lenya nicht unter uns fand. „Wo ist Lenya, geht es ihr gut?" Ich umarmte sie und sie erwiderte meine Umarmung. „Na na, da will sich wohl jemand an meine Frau ran machen." sagte eine scherzende Stimme hinter uns. Haldir erblickte unsere besorgten Gesichter und auch er wurde sofort ernst. Er begrüßte mich stürmisch und löcherte mich mit Fragen. „Mein Freund berichte uns alles! Es muss einen Grund geben, warum Lenya nicht hier ist." Ich war froh unter Freunden zu sein. „Den gibt es Haldir mein Freund und ich werde euch alles berichten wenn wir bei Frau Galdriel sind. Ich erhoffe mir ihre Hilfe. Bitte bringt meine Gefährten und mich zu ihr. Wir haben schlimme Tage hinter uns." Haldir legte einen Arm auf meine Schulter und ging mit mir voran. Arrian empfing die anderen 7 Gefährten und sie folgten ihr. Nach einem freundlichen, beinahe königlichen Empfang bei Frau Galadriel wurden zunächst alle Vorkommnisse dieser Unternehmung berichtet und besprochen. Meine Gefährten wurden zu einem Lager gebracht, wo sie ruhen konnten. Ich blieb mit Arrian und Haldir und berichtete Frau Galdriel von Lenya und mir und dass wir uns schweren Herzens trennen mussten, damit jeder seiner Aufgabe nachgehen konnte. Die Herrin schien bereits eine Menge zu wissen und so konnte sie mir die Auskunft geben, dass sie lebte und wohl auf sei. Ein Fels fiel mir vom Herzen und meine Erleichterung ließ mich zusammensacken. Den ganzen Weg hierher fürchtete ich, was sie mir sagen würde und nun hatte ich die Gewissheit. Arrian und Haldir umarmten mich vor Freude.Ich bedankte mich ausgiebig bei der Herrin. Sie gab mir einen Rat mit. „Legolas sie wird nicht mehr die Gleiche sein, die sie einmal war! Ihr willen ist stärker und unbeugsamer denn je. Nimm es so an und ihr werdet weiterhin ein Leben voller Liebe führen. Ihre Liebe zu dir und deine Liebe sicher wissend hielt sie so manche male am Leben und wird es auch noch mal tun! " Auch dafür dankte ich ihr und ging mit meinen Freunden zu meinen Gefährten. Erst jetzt fiel mir auf, dass Arrian ein kleines Bäuchlein hatte und auch das ein oder andere mal ihre Hand darüber gleiten ließ. Ich spürte Freude und Glück in mir aufsteigen. Ich freute mich sehr für die beste Freundin meiner Frau und für meinen Freund mit dem ich eine Zeit lang Konkurrenz führte. Wir redeten viel über die Vergangenheit und was Lenya und ich erlebten, seit wir Lorien verließen. Arrian lächelte unentwegt und legte eine Hand auf meinen Arm. „Melon sie ist eine taffe Frau und im Innersten sehr stark. Sie wird es schaffen! Du wirst es schaffen! Ich habe keinen Zweifel! So sehr wie du sie liebst, wird die Valar sie dir nicht nehmen." Mir wurde bewusst, dass so bald ich von Lenya sprach sanfter wurde und anscheinend meine Sehnsucht zum Ausdruck brachte. Ich vermutete, dass Lenya irgendwann ihren Weg nach Lorien finden würde und so beschloss ich, ihr einen Brief zu schreiben, den man ihr dann überreichen wird, sobald sie hier eintraf. Ich bat Arrian, mir etwas zum Schreiben zu bringen. Während sie fort war um etwas zu holen setzte das Klagelied für Gandalf ein. Meine Trauer kam erneut in mir hoch und ich bat Haldir, mir etwas Zeit zu geben. Auch Arrian schickte ich fort als sie mir die Schreibutensilien gab. Ich wollte niemanden um mich haben, während ich schrieb. Ich verabredete mich mit meinen Freunden für den nächsten Morgen.
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