Pater Cornello kommt in Kapitel 7 endlich vor!
--- Alphonses P.O.V ---
Ich gluckste. Dann sah ich von den beiden Alchemisten zu dem Foto in meiner Hand. Ein Foto von den beiden.
Ja, ich hatte mithilfe von Zeug aus dem Zimmer einen Fotoapparat transmutiert und ein Foto von den beiden gemacht. Zum einen als Erinnerung, zum anderen als Beweis, falls die beiden es dann abstreiten sollten.
Fröhlich packte ich das Foto weg, ehe ich mich erhob und so leise wie möglich das Zimmer verließ. Es war noch recht früh, weshalb ich nach unten auf Zehenspitzen schlich um keinen zu wecken.
Ein junges Fräulein unten war als Vertretung für den Besitzer schon wach und kümmerte sich um das Frühstück einiger Gäste. Ob diese die ganze Nacht durchgemacht oder erst früh gekommen waren, wusste ich aber nicht.
Ich wandte mich an die Frau und bestellte bei ihr etwas zu Essen für meinen Bruder und (V/N).
Als ich hatte, was ich wollte, ging ich mit den zwei Tabletts wieder die Treppe nach oben. Dann ertönten plötzlich zwei Schreie, sodass ich mich beeilte, mithilfe meines Ellenbogen die Tür öffnete und ins Zimmer hechtete.
Dort sah und hörte ich auch schon das Dilemma.
(V/N) saß auf dem Bett, die dünne Decke um ihren Körper geschlungen und stritt lautstark mit meinem Bruder, welcher mit einem Kissen neben dem Bett auf dem Boden lag und sich wütend den Kopf rieb. Ich verstand kein Wort von dem was sie schrien, doch ich wollte den anderen Gästen den Lärm ersparen, weshalb ich schnell die Tür hinter mir schloss.
Dann stellte ich die Tabletts ab und sah beide an. „Hey, was ist denn los?" rief ich, wurde aber ignoriert.
--- einige Momente vorher, Erzähler P.O.V.---
Sie murrte. Er seufzte. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Kopf. Er ihre Wärme an seiner Brust.
Sie hörten einander.
Und öffneten die Augen.
Ihr Kopf ruckte nach oben, seiner nach unten. Ihre Blicke trafen sich.
Die Augen beider weiteten sich.
Ein schriller Schrei verließ ihre Kehle, während seiner etwas tiefer, aber nicht weniger laut, über seine Lippen floh.
Beide saßen auf einmal aufrecht im Bett, rückten voneinander ab und brachten so viel Abstand wie möglich zwischen sich.
Er rutschte soweit, dass er rückwärts vom Bett fiel und beinahe die Decke mitzog, hätte sie sich diese nicht schnell geschnappt und um sich gelegt.
Nach den Schreien herrschte kurz Stille, in der sich beide fassungslos anstarrten. Dann schlich sich die Röte auf ihre Gesichter. Sowohl vor Scham, als auch vor aufkommender Wut.
„WIESO LAGST DU SO NAH BEI MIR?!" „WAS HAST DU AUF MEINER BETTHÄLFTE VERLOREN?!" „DU PERVERSLING!" „ICH BIN NICHT PERVERS! ES IST DEINE SCHULD!" „NEIN DEINE! DU HAST MICH ZU DIR GEZOGEN, BAKA!" „HAB ICH NICHT, IDIOTIN! DU HAST DICH NUR ZU FETT GEMACHT!" „NENNST DU MICH ALSO FETT?! NA IMMERHIN BIN ICH NICHT SO WINZIG WIE DU!" „WEN NENNST DU HIER KLEINE MADE, DIE NICHT MAL GROSS GENUG IST UM DEN BODEN DES SCHRANKES ZU ERREICHEN, HÄ?!" „DICH, DU WÜRMCHEN! DU PERVERSER WURM, DER ANDERE IM SCHLAF BETATSCHT!" „DAS SAGT GERADE DIE KLEINE RATTE, DIE SICH TROTZ IHRER FEHLENDEN KÖRPERGRÖSSE ANDEREN AUFDRÄNGEN MUSS!" „WILLST DU DAMIT SAGEN, DASS ICH SO WINZIG BIN, DASS MAN MICH IN EINER MENSCHENMENGE NICHT SEHEN WÜRDE, SELBST WENN ICH EINE FLAGGE MIT 2M STIEL SCHWINGEN WÜRDE?!" „JA GENAU DAS WILL ICH DAMIT SAGEN, DU IDIOTIN!" „BAKA!"
„Hey, was ist denn los?"
„DU HAST BESTIMMT WIE EIN KLEINES KIND IM SCHLAF GEHEULT UND DICH DANN AN MICH GEKLAMMERT! ES IST ALSO DEINE SCHULD!" „ICH WEINE NICHT IM SCHLAF, DAMIT DU DAS WEISST! ICH WEINE NIE; IM GEGENSATZ ZU DIR BABY!" „AAAAHH ICH TÖTE DICH!" „SCHAFFST DU VON DA UNTEN GARNICHT!"
„AKJGdku+,GÖNFAAD+#uuyskdvjn+#.'85feubÖIFGNÖAlnker!!!!!!!!!!!!!!"
„AAAFdf+ü#UIFANkerj+67ß7z8OFehtiJGH?!UI/§$)=an#!!"
Sie verstanden sich selbst nicht mehr, schrien aber weiter. Bis die drohende Gestalt Alphonses sie beide überragte.
Augenblicklich verstummten beide Alchemisten und sahen zu der Rüstung auf. Angstschweiß sammelte sich auf ihren Gesichtern und sie wichen etwas zurück.
„IHR IDIOTEN!", rief Alphonse und je eine Faust traf einen Kopf.
„AU!", schrien beide und hielten sich ihr Haupt. Sie spürten förmlich die große, rot leuchtende Beule die sich dort befinden musste.
„Ihr weckt doch alle! Außerdem habt ihr beide nur teilweise recht! Und jetzt hört endlich auf euch wie kleine Kinder zu benehmen! Ihr seid Staatsalchemisten, ihr habt einen Ruf! Wir sind hier um etwas Wichtiges heraus zu finden! Wenn ihr so weitermacht, wird uns keiner glauben und am Ende landen wir noch im Gefängnis oder so!", wies Al sie streng zurecht.
Beide starrten Al an, ehe sie den Blick abwandten.
Diesmal war es eindeutig Scham, die (V/N) erröten ließ. „Es tut mir leid.", murmelte sie.
Ed kratzte sich am Kopf, zuckte wegen der beiden Beulen – von Als Schlag und vom Runterfallen – zusammen. „Mir auch. Ich hab wohl etwas überreagiert..."
Al lächelte – so mehr oder weniger. „Na geht doch. Und nun esst was und dann machen wir los!"
„Hm." (V/N) kletterte aus dem Bett, die Decke zögernd wieder darauf legend. „Ich würde erst mal ins Bad. Du... ich meine, ihr könnt schon mal essen." Die Korrektur war eigentlich falsch, das wussten alle drei. Doch anstandshalber hatte (V/N) es gesagt, bevor sie schnell ins Bad flüchtete. Eine peinliche Stille hinter sich lassend.
--- Später auf den Straßen Liores, dein P.O.V. ---
Ihr hattet nicht mehr über den peinlichen Morgen gesprochen und du versuchtest, ihn zu vergessen.
Du hattest dich unmöglich benommen und dir war bewusst, dass du unter anderem nicht sehr nette Dinge zu Edward gesagt hattest.
Doch du schwiegst, als ihr durch Liores Straßen gingt.
„Ugh, ich hab Durst.", murrte der Fullmetal Alchemist rechts neben dir und sorgte so dafür, dass Alphonse kicherte. „Du wolltest die Milch in der Pension ja nicht."
„Milch ist eklig! Die trinke ich nicht und das solltest du langsam mal wissen, Al!", erwiderte Ed, ehe er aufsah und vor Freude strahlte. „Ein Brunnen!"
Sofort rannte er los, sodass Alphonse und du euch beeilen musstet, ihm hinterher zu kommen. Trotz seiner kurzen Beine war er verdammt schnell, dachtest du, dabei dich jedoch an den Morgen erinnernd. Du solltest dir solche Gedanken wohl verbieten oder irgendwann würde der Blonde dich einen Kopf kürzer machen. Dann wärst du wirklich kleiner als er. Nein, du solltest definitiv aufhören!
Also konzentriertest du dich wieder auf den Staatsalchemisten und seinen Bruder, welche am Brunnen standen. Edward wäre vermutlich fast hineingesprungen vor Freude, doch er hatte sich bremsen können, als er sah, dass es kein Wasser war, das in den Brunnen floss.
„Blut?", fragte Alphonse, sein Bruder verneinte jedoch. Ed nahm eine Tasse, die am Rand des Brunnens hing und tauchte sie in die Flüssigkeit, welche er dann musterte. „Jetzt weiß ich, was hier schon die ganze Zeit so gerochen hat. Das ist Rotwein."
"Das hatte ich euch auch schonmal gesagt, als ich von Liore erzählt hab...", nuscheltest du leise, doch keiner der Brüder hörte dir zu.
„Hey ihr zwei da! Kleine Kinder haben an diesem Brunnen nichts verloren!" Ein alter Mann mit dunkelroter Mütze, dunkler Haut und schwarzem Schnauzbart tauchte hinter euch auf und zog Ed am Kragen seiner schwarzen Jacke von dem Brunnen weg.
Während Edward lautstark dem Mann klarmachte, dass er kein kleines Kind mehr war, bliebst du diesmal still.
Du solltest dich langsam wohl dran gewöhnen, dass andere dich klein nannten. Auch wenn du ungern zugabst dass es stimmte, du wolltest wegen deinem „kurzen" Temperament ungern in Schwierigkeiten kommen. Das tatest du auch ohne Wutausbrüche über dein Körpergröße – oder das Fehlen dieser – oft genug.
Schließlich kamt ihr bei der Bar des Mannes an, welcher euch sogleich einen Drink spendierte. Während du diesen in Ruhe trankst, erzählte der Mann wie auch andere Kunden vom großartigen Pater. Wie toll er doch sei, wie atemberaubend seine Wunder waren, blablabla.
Du hattest ehrlichgesagt jetzt schon genug davon, weshalb auch du das Wort an die beiden Brüder richtetest. „Können wir vielleicht weitergehen? Ich will mir den Pater mal in echt anschauen, nicht nur in übertriebenen Geschichten von ihm hören."
Edward nickte und leerte sogleich sein und Alphonses Glas, während die große Rüstung sich erhob. Und mit dem Kopf gegen die Decke knallte, sodass das Radio des Typen runterfiel und kaputtging.
Déjà-vu?
Vielleicht.
Während sich die Kunden sofort beschwerten, entschuldigte sich Alphonse sogleich und hockte sich hin, zeichnete einen einfachen Transmutationskreis und reparierte das Radio wie auch am Abend zuvor.
Die Brüder begann dann auch, sich als solche vorstellten und erklärten, dass es nur Alchemie und kein Wunder war. In der Zeit zog eine Frau deine Aufmerksamkeit auf sich. Schwarze, gelockte Haare, rote Augen, blasse Haut. Die Frau vom Zugüberfall, ganz klar. Auch wenn sie eine Kapuze aufhatte um sich vielleicht etwas zu tarnen, du erkanntest sie.
Aber scheinbar wollte sie gar nicht so dringend unauffällig bleiben, denn sie erhob das Wort.
„Der Fullmetal Alchemist Edward Elric und sein Bruder. In East City kennt euch beinahe jedes Kind. Ihr sollt brillante Alchemisten sein.", meinte sie.
Edward grinste sogleich, während du schon ahnen konntest, wo das Chaos begann.
Die Leute sahen zu Alphonse und umringten ihn staunend. „Ach, deshalb die Rüstung!" „Das erklärt den Namen Fullmetal, hä?" „Und ihr seid echt so berühmt?"
Ein kleines Grinsen schlich sich auf deine Lippen, während das des Fullmetal Alchemisten – sprich Edward – verschwand.
„N-Nicht ich bin der Fullmetal Alchemist...", erklärte Al sogleich stotternd. „... sondern mein Bruder." Er deutete auf diesen. Verwirrt und ungläubig drehten sich die versammelten Menschen zu Edward um.
„Dieser Knirps da drüben soll der Fullmet-"
Weiter kam er nicht, denn Edward hatte seinem Ruf – und seiner Größe (wolltest du nicht aufhören mit solchen Gedanken?) – alle Ehre gemacht und wirbelte den Mann wütend herum. Und sagte dabei das seltsamste, was du je gehört hattest. „AUCH EIN KLEINES REISKORN IM AUGE TUT WEH, WER BEHAUPTET DAS GEGENTEIL?!"
Leise lachend wandtest du dich wieder deinem Getränk zu, bemerktest jedoch sogleich den Blick der schwarzhaarigen Frau auf dir.
„Und du bist der Air Alchemist, (V/N) (N/N), nicht wahr? Die jüngste Staatsalchemistin Amestris, die die Luft beherrscht."
Bevor du etwas erwidern konntest, stieß eine andere Frau, fast noch ein Mädchen zu euch.
„Heute ist hier aber viel los.", meinte sie und lächelte den Besitzer der Bar an.
Es war eine junge Frau mit hüftlangen, braunen Haaren. Ihr Gesicht wurde umrahmt von einem hellen Pony, wobei du nicht sagen konntest, ob ihre Haare da einfach hellbraun waren oder ob sie tatsächlich einen rosa Touch hatten. Wie für die Region typisch hatte sie etwas dunklere Haut, die gut zu ihren lila Augen passte.
In Amestris fand man nahezu alle Augenfarben, wie du erneut feststelltest.
„Oh Rose, du bist es. Wie läuft es in der Kirche?", antwortete der Barbesitzer ihr sogleich fröhlich. Scheinbar war diese Rose sehr beliebt, den viele sahen freundlich zu ihr.
Das Lächeln dieser verbreiterte sich. „Sehr gut! Das Beten hilft mir wirklich weiter."
„Du, Rose, diese beiden Jungs dort-" Der Mann zeigte auf Edward und Alphonse, „wollen gern zum Pater. Würdest du sie hinführen?"
Edward sah auf und sein Blick traf deinen. Als er eben anmerken wollte, dass du auch dazugehörtest, schütteltest du nur leicht den Kopf. Also beließ er es dabei und sah – wie auch du, Alphonse und all die anderen – zu Rose.
„Natürlich! Gerne! Der Pater wird euch mit Freuden begrüßen!" Sie strahlte förmlich, ehe sie auch sogleich mit dem Beutel, den sie trug – Essen dem Geruch nach zu urteilen – loslief Richtung Kirche. Die Brüder folgten ihr, auch wenn Ed dir kurz einen fragenden Blick zuwarf.
Du jedoch sahst wieder auf dein Glas.
Es war besser, getrennt nach Informationen zu suchen. Du warst sicher, dass die Brüder froh waren, den „Frontalangriff" machen zu dürfen, während du etwas versteckter suchtest.
Schließlich leertest du das Glas und erhobst dich, dem Mann nochmal freundlich dankend, bevor du wie auch die Gebrüder Elric und Rose zuvor den Weg zur Kirche einschlugst.
Während des Laufens sahst du dich etwas um. Die Stadt wirkte recht normal, weder übermäßig arm noch übermäßig reich, wobei Wein-Brunnen doch eher in die obere Geldrichtung deuteten.
Dennoch, insgesamt hatte Liore etwas Seltsames an sich.
Kopfschüttelnd richtetest du den Blick schließlich auf die große Kirche, die an der Südseite eines großen Platzes stand. Südseite, da sie so zur Mittagszeit majestätisch durch die Sonne von hinten angestrahlt wurde, was wohl den Effekt des göttlichen Paters unterstreichen sollte.
Du standest erst am Rand der Menge, doch da du von dort so gut wie nichts sahst, begannst du recht schnell dich an den Menschen vorbei nach vorne zu drängeln. Die Menschen schimpften nicht mal, scheinbar waren sie es gewohnt oder sie verstanden, dass jeder Mal den Pater aus nächster Nähe sehen wollte und waren dir deshalb nicht böse. Dir war es egal, solange du nun die „Wunder" sehen konntest.
Als du ganz vorne angekommen warst, musstest du den Kopf leicht in den Nacken legen um zum Pater aufzusehen.
Der „Vertreter Gottes auf Erden", wie er sich nannte, stand erhöht auf einem marmornen Podest, direkt vor einer großen Statue, die wohl den Sonnengott Leto symbolisierte.
Dein Blick fixierte sich auf den Pater, einen in die Jahre gekommenen, glatzköpfigen Mann mit schwarzer Robe und Schal. Seine Augenfarbe konntest du nicht erkennen, aber umso auffallender waren seine markanten, grauen Augenbrauen, die somit die einzige Kopfbehaarung des Paters waren. Er war etwas füllig, was in dem Alter aber nicht verwunderlich war. Grob sah er aus wie ein normaler Pater.
Doch auch bei ihm hattest du ein seltsames Gefühl. Und seine Rede verstärkte dies noch.
„Betet, und eure Wünsche werden erfüllt! Möget ihr heute, morgen und für immer in Letos Gnade stehen! Ich, sein Vertreter auf Erden, werde euer Leben erhellen! Werdet Zeugen von der Kraft Gottes, die in mir liegt!"
Pater Cornello hob die Hände, in denen sich ein toter Vogel befand und ein rotes Licht erstrahlte, ehe der Vogel, scheinbar wieder lebend, von seinen Händen gen Himmel flog.
Das war ganz klar Alchemie, schoss es dir durch den Kopf. Auch wenn er den äquivalenten Tausch missachtet, es war Alchemie. Der äquivalente Tausch, einer der Grundsätze der Alchemie. >>Um etwas Neues zu erhalten, muss man etwas von gleichem Wert dafür geben. << und es gab nur einen Gegenstand, der es Alchemisten erlaubte, diesen Tausch zu ignorieren: Der Stein der Weisen.
Suchend glitt dein Blick über den Pater, bis du fandest, was du suchtest. Ein roter, unscheinbarer Stein an einem Ring, den er an der linken Hand trug.
Das musste der Stein sein!
Der Pater bekam eine Vase gereicht, welche er sogleich emporhob. „Für Leto!" Damit verwandelte er sie in eine weitere Statue des Gottes. Dieses Mal hattest du genau gesehen, woher das rote Licht gekommen war. Eindeutig von dem Ring.
Nun vollkommen überzeugt, legte sich ein Grinsen auf deine Lippen. An den Ring zu kommen sollte nicht allzu schwierig sein.
Also zogst du dich zurück, verschwandest in der Menschenmasse und entferntest dich von dem Möchtegern-Pater und Gott.
--- ein wenig später, Edwards P.O.V. ---
Nachdem Rose uns dem Pater vorgestellt hatte, haben Al und ich ein Zimmer im angrenzenden Gebäudekomplex bekommen. Hier schlief auch Rose sowie die meisten der Gläubigen, die in der Kirche arbeiteten.
Ich setzte mich auf mein Bett und sah nachdenklich zu Al.
„Was hältst du von diesem Cornello?", fragte ich meinen Bruder sogleich. Dieser musterte mich einige Momente, ehe er mit den Schultern zuckte.
„Er scheint ganz nett zu sein, aber ich glaube nicht, dass er es wirklich ist. Er ist... komisch."
„Hm, das Gefühl hab ich auch. Er benutzt die Menschen hier doch nur..."
„So wie Rose."
„Genau..." Mein Blick richtete sich aufs Fenster. „Cornello will Roses verstorbenen Freund wiederbeleben und deshalb tut sie alles, was er sagt... wie dumm."
„Aber Ed!" Wie Alphonse nun mal war, protestierte er über meine unfreundliche Art. „Sie hat nichts mehr außer ihrem Glauben! Er gibt ihr Hoffnung! Würdest du da nicht auch-"
„Nein." Meine Antwort klang kälter, als sie eigentlich beabsichtigt war. Doch bevor ich dazu noch etwas sagen konnte, betrat Rose auch schon den Raum.
Die Brünette hatte ein Tablett mit Essen bei sich, welches sie freundlich lächelnd auf dem Tisch abstellte. „Und, wie findet ihr es hier so?", fragte sie.
„Wie erwartet. Sehr... religiös.", ließ ich mehr oder weniger im Spaß verlauten.
Dann sah ich Rose jedoch ernst an. „Rose, glaubst du wirklich an das, was Cornello sagt?"
Die junge Frau erwiderte meinen Blick erstaunt, ehe sie sich mir gegenüber auf Als Bett niederließ. „Natürlich. Wieso?"
„Also glaubst du wirklich, dass er deinen Freund wiederbeleben kann?"
Ihre lila Augen wurden dunkler und sie sah zu Boden, die Hände zu Fäusten geballt. „Ich bin sicher, dass Thomas durch ihn wieder leben wird... Ich bete jeden Tag dafür."
Mir war bewusst, dass sie über dieses Thema nicht sprechen wollte.
Al erhob sich und verließ schnell den Raum, um der unangenehmen
Situation zu entfliehen, während ich weiter zu Rose sah.
„Die Toten werden aber nicht wieder leben, Rose."
„Aber-!"
„Kennst du die Geschichte von dem Jungen, der die Sonne erreichen wollte? Er hat sich metallene Flügel gebaut und ist hoch geflogen, höher als je ein Mensch zuvor. Doch als er der Sonne zu nah kam, sind seine Flügel geschmolzen und er ist abgestürzt. Er ist gestorben, weil er es gewagt hatte, dem Himmel zu nah zu kommen. Das war sein Preis."
Geschockt sah die junge Frau mich an. „Der Preis um es auch nur zu versuchen... ist viel zu hoch. Glaub mir. Tote können nicht wiederbelebt werden."
_________________________________
Hey! ^-^
Und mal wieder bin ich mit dem Kapitel nicht zufrieden, aber das ist ja nichts neues mehr xD
Ich hoffe, ihr habt immer noch Spaß an dieser Geschichte. Feedback bekomme ich momentan eher keins, aber das bin ich ja gewohnt von Wattpad xD
ich wollte mich nun auch mal für die 116 Aufrufe und die 19 Votes bedanken ^-^
Bis bald!
Lg Sterni
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro