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Kapitel 4

Tenshi

Nach dem Frühstück betritt auch Hana wieder mein Zimmer. Sie sieht bezaubernd aus in ihrem grünen Kleid mit Schmuck aus Onyx. Hana setzt sich wieder auf den Stuhl, dann beginnt sie mir von ihrem Leben zu erzählen. Irgendwann erzählt sie mir von letzter Nacht: Sie war im Garten, heimlich und allein. Ihre warme Stimme erzählt von den Blumen im Dämmerlicht, dem Mond, dem kleinen Teich, an dem ich als kleines Mädchen gespielt habe, und den Sternen. Es sind schmerzhafte Erinnerungen, die mir Tränen in die Augen treiben. Wann werde ich wohl wieder die Sterne sehen dürfen? "Ich habe dir etwas mitgebracht. Ich dachte, du würdest über Blumen freuen." Sie zieht eine einzelne Lilie hinter ihrem Rücken hervor. Fassungslos blicke ich auf die Blume, dann nehme ich sie Hana ab und streiche über die grünen Blätter. Sie haben die gleiche Farbe wie Hanas Kleid. "Danke", hauche ich. "Gefällt sie dir?" Ich blicke Hana lange an: "Mehr als du dir vorstellen kannst." Jetzt weine ich wirklich. Tasukete stellt die Blüte vorsichtig in eine Vase mit Wasser und diese auf die Fensterbank. "Danke, Yuri." Der Name kommt mir fliesend über die Lippen, ohne dass ich groß nachdenke.

Hana

Yuri. Lilie. Und diese einfache Blume, von denen im Garten hunderte wachsen, freut sie so! Dabei habe ich nicht viel gemacht, bloß aus einem Impuls heraus eigentlich geklaut. Ich wirklich will keine Diebin sein, aber Tenshi Lächeln, ein wirklich glückliches, kein trauriges wie gestern, rechtfertig alles. Ich werde ihr jeden Tag eine andere Blume mitbringen, der König ist vermutlich einverstanden, es geht ja irgendwie um das Wohl seines einzigen Kindes. "Gern geschehen, Ojo." Tenshis offizieller Titel wäre vielleicht angebrachter, aber Prinzessin fühlt sich einfach richtig an, genau wie die Sache mit der Lilie sich gestern Nacht richtig angefühlt hat. Tenshi schweigt, aber sie lächelt. Ich verlasse das Zimmer für das Mittagessen, aber widerwillig. Es gibt Sushi, Misosuppe und Gemüse. Ich denke nach, aber meine Mutter blickt mich an: "Darf ich mit dir sprechen, nachher im Garten?" "Natürlich Mutter." Schweigend essen wir weiter, ich überlege, wieviel ich meiner Mutter erzählen soll, denn zum Beispiel die Tatsache, dass Tenshi geweint hat, sollte ich nicht erwähnen. Eine halbe Stunde später verlassen meine Mutter und ich den Palast. Langsam spazieren wir über die grauen Kieswege. "Du scheinst dich gut mit ihrer Hoheit zu verstehen", eröffnet meine Mutter das Gespräch. "Ja, sie ist nett." "Ich hoffe, du wirst dich gut benehmen, da du sonst deine und unsere Aufstiegschancen verspielst." Natürlich, das erste Thema meiner Mutter ist dieses. Ihr war der gesellschaftliche Rang schon immer am wichtigsten. Mein Blick wandert über die Blumen am Wegesrand, welche soll ich Tenshi morgen mitbringen? Eine Rose, ein Zweig Kirschblüten, eine Seerose, Schleierkraut, oder eine Tulpe? Naja, ich muss mich ja erst heute Nacht entscheiden. Meine Mutter und ich lassen uns an dem Teich nieder, an dem ich letzte Nacht saß. "Hana, die Königin wünscht, dich nach unserem Spaziergang zu sprechen. Es geht um die Kronprinzessin." "Ich werde mich auf den Weg machen." "Genau, eine Königin lässt man nicht warten." Ich verabschiede mich von meiner Mutter und laufe zum Schluss. "Hana, ich bin stolz auf dich." Es überrascht mich sehr, meine Mutter ist gerade der sentimentale Typ. Königin Rura erwartet mich in ihrem Audienzzimmer. Es ist nicht so prächtig wie der Thronsaal ihres Mannes, aber der silberne Pfauenthron sieht beeindruckend aus. Er ist allerdings leer: die Königin sitzt an einem niedrigen Tisch am Fenster und trinkt Tee. "Hana, du hättest dich nicht beeilen müssen. Setz dich." Nach meinem Knicks folge ich ihrer Anweisung und trinke ebenfalls eine Tasse grünen Tee. "Du musst mir nichts vormachen", eröffnet Rura das Gespräch,"Tenshi ist oft unglücklich. Deine Anwesenheit bringt aber anscheinend Licht in ihre doch sehr düstere Welt. Ich habe sie seit fünf Jahren nicht mehr lächeln sehen, seit du da bist tut sie es aber wieder." "Ich tue nicht viel, nur reden." Es klingt seltsam und Königin Ruras Lachen verwirrt mich: "Genau das hat ihr gefehlt, die Welt außerhalb ihres Zimmers. Tasukete erzählt ihr die alten Sagen und Kindergeschichten, aber die kennt sie inzwischen alle. Du dagegen erzählst ihr etwas Neues, für sie Interessantes. Ich weiß, Ishi hat die Lorbeeren für Tenshis Besserung bekommen, aber der Dank gebührt dir: vor einer Woche noch hieß es, sie würde ihren nächsten Geburtstag nicht mehr erleben, aber nun ist sie auf dem Weg der Besserung. Und Ishi hat nichts an seiner Behandlung verändert, folglich liegt es an dir." Ich muss schlucken, dass ich so große Auswirkungen auf Tenshi haben würde, hätte ich niemals gedacht. "Aber", beginne ich zögerlich, eine Frage zu formulieren, die mir nun auf den Nägeln brennt, "warum bin ich dann hier? Ich meine, ich finde den Palast beeindruckend und schön und Tenshi ist eine der nettesten Personen, die ich bisher kennengelernt habe, aber wenn sie bald hätte sterben sollen, warum sollte ich dann kommen?" "Um es ihr zu erleichtern. Wir dachten, sie würde ihren Tod dann eher akzeptieren. Und, weil wir eine potenzielle Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Tenshi gebrauch hätten. Nun haben sich deine Aufgaben allerdings geändert. Du wirst einfach so fortfahren wie bisher, damit Tenshi sich erholt. Ich bitte dich, erzähl ihr aber nichts von diesem Treffen, sie fände es furchtbar." Die Königin erhebt sich und nimmt von einem Schränkchen einen Block Papier und einige Graphit- und Kohlestifte und sogar eine Schachtel Farbstifte. "Wenn du Tenshi das nächste Mal besuchst, nimm dies mit. Sie hat es geliebt zu zeichnen." Vorsichtig nehme ich die Sachen, knickse und verlasse das Zimmer. Ich muss nachdenken. Noch wirkt vieles von dem, was mir Königin Rura erzählt hat, unwirklich: Ich hätte Kronprinzessin werden sollen, wenn Tenshi gestorben wäre? Und viel gravierender: ich mache sie gesund? Ich bin keine Ärztin wie Doktor Ishi, keine Heilfrau, wie man sie in den Dörfern manchmal trifft. Ich kann noch nicht mal Blut sehen, ohne dass ich mich übergeben muss, geschweige den eine Verletzung versorgen. Von Medikamenten habe ich auch keine Ahnung, und trotzdem mache ich Tenshi gesund? Gut, es heißt in manchen der abgelegenen Dörfern, man könne Kranke durch Zuneigung und Kontakt heilen, aber ich dachte bisher, es sei nur Naivität. Offenbar ist da aber was dran.

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