Antworten?
"Was ist passiert? Wo bin ich hier?", sprach ich meine Gedanken versehentlich laut aus.
Verdattert starrten mich die zwei an, langsam ging ich zu einem freien Platz und setzte mich vorsichtig. "Was meinst du Shoyo?", wurde ich gefragt. Nach kurzem überlegen antwortete ich mit,
„Ach gar nichts, alles gut.".
Sie nickten verständnisvoll und ließen es dabei. Weiterhin verwirrt nahm ich mir, nach Aufforderung, zögernd auch etwas Reis, Ei und getrocknete Algen zum Frühstück. Durfte ich mir hier etwa Frühstück nehmen, ohne es selbst zu machen?! Nachdem essen, fragte ich was jetzt anstand. Etwas erstaunt sah mich meine Mutter an und meinte, ich muss doch in die Schule. Um mich zu retten, meinte ich, dass ich vergessen hatte welcher Tag heute ist und fragte, ob sie mich heute ausnahmsweise fahren könnte, was sie bejahte.
Erleichtert stand ich auf und brachte mein Geschirr, an die Spüle. Im Bad machte ich mich zügig frisch und zog mir die Schuluniform an, glücklicherweise fand ich alles ziemlich schnell und die Uniform war auch nicht zu übersehen, wieso sollte man sonst 10 Ausführungen von einem Outfit in seinem Schrank haben? Ich versank in Gedanken, weil das hier wirkt alles so unwirklich und trotzdem irgendwie vertraut.
Meine vermeintliche Mutter rief am Treppenansatz, aber auch schon, dass wir los müssten und ich beeilte mich so schnell wie möglich runter zu gehen.
Ich sollte schonmal zum Auto gehen, da ich nicht wusste welches, täuschte ich vor doch noch etwas holen zu müssen. Als ich wieder runter kam, fragte ich Natsu wo unsere Mutter sei, zu meinem Glück wohl schon am Auto.
An der Autoreihe angekommen, hielt ich nach meiner neuen Mutter Ausschau. Zwischen zwei Autos stand sie und telefonierte. Man sah Trauer in ihren Augen bis sie auflegte und mir sagte, dass meine Oma heute Nacht tot aufgefunden worden war. Als ich kaum eine Reaktion zeigte, sah sie mich ein wenig enttäuscht an.
Ich meinte, dass wir dringend reden müssen, da etwas passiert ist, was ich mir nicht erklären kann.
Nach einem kurzen, ernsten Nicken setzten wir uns in ihr Auto und sagte, dass sie mich bitte Ausreden lassen soll. Dann fing ich an ihr zu erzählen, was alles passiert war. Diesmal wurde ich wehleidig angesehen und sie meinte, ob ich das nicht vielleicht doch geträumt hätte, jedoch hätte ich dann nicht dieses Zuhause vergessen, oder?
Weiterhin wurde ich so eigenartig wehleidig angesehen. Auf irgendeine Art verständlich, aber was geht hier ab, langsam geht mir dieses Mitleid mächtig auf den Sack. Ich möchte endlich wissen was hier vor sich geht. Vor allem aber musste ich gerade jetzt auch noch an mein eigentliches Zuhause und an meine tote Mutter denken. Mir lief eine Träne über die Wange, welche Frau Hinata sanft wegwischte und mich umständlich, über die Mittelkonsole hinweg, in den Arm nahm. Sie meinte auch während sie losfuhr, dass sie mich später abholt und ich dann meine Erklärung erhalte.
Entgegen meiner Hoffnungen sprachen wir auf dem restlichen Weg nicht mehr darüber und sie fuhr mich in die Schule, währenddessen erklärte sie mir allerdings ein wenig die Räumlichkeiten der Schule und meine Stunden. Dass heute der letzte Tag vor den Ferien für mich war und ich ein Abschlusstraining mit Tanaka, Nishinoya, Kageyama, Tsukishima, Yamaguchi und den Neuzugängen hatte, erzählte sie mir auch.
Außerdem sollte ich mich an Kageyama halten, da er Bescheid wüsste. Sie wünschte mir einen schönen Schultag und umarmte mich, was ich völlig überfordert erwiderte, was ist hier los? Aber warte, sagte sie gerade Kageyama?
"Hey Hinata! ", rief mir jemand zu und ich möchte in Ohnmacht fallen, als ich mich umdrehte, denn diese Person, sah aus wie Kageyama aus Haikyu! In echt sah der Typ ja noch besser aus! Wie soll ich mich mit dem bitte normal unterhalten? Etwas verpeilt, kam von mir nur ein " Ja" zurück. Er meinte, dass er toll findet, dass ich endlich zurück sei, nahm mich in den Arm, hob mich mit Leichtigkeit etwas hoch und drehte sich mit mir im Kreis. Bin ich eine Prinzessin oder was? Aber immerhin mochte ich es.
Etwas überrascht und überfordert musste ich ihn leider nach seinem Namen fragen, denn trotz dass ich ihn auf Anhieb mochte und ich ein Deja vu hatte, konnte ich mich nicht daran erinnern. Scheinbar aus diesem Grund sah er mich für einen winzigen Augenblick wehleidig an. Natürlich schon wieder dieses Mitleid, aber sagen was los ist wollte er mir auch nicht. Immerhin wusste ich jetzt an wen ich mich halten sollte.
Nach und nach sagte mir Kageyama, wie wer heißt, komischerweise war alles wie in Haikyu. „Warte, heißt unsere Schule Karasuno?", „Ja, wieso? Kannst du dich etwa daran erinnern?"
Meine Antwort war, dass ich einen Anime kenne, der wirklich komplett mit den selben Namen ist. Kennst du auch Kenma und Kuro? Er kannte sie, wir hatten wohl schon ein paar Mal gegen die Katzen gespielt. Ich war erstaunt, denn es war alles haargenau, wie im Anime. Erstaunlich, überfordernd, aber trotzdem schön und doch auch traurig, wegen meiner Mum.
Ich verbot mir zu weinen und schluckte die Tränen runter. Scheinbar aber nicht so erfolgreich wie ich hoffte, denn Kageyama fragte mich ob alles okay sei und strich mir sanft mit seinen Daumen die Tränen auf meinen Wangen weg, die scheinbar trotz meines Versuches liefen. Gott wie wundervoll kann ein Mensch bitte sein? Da ich nicht sprechen wollte, da ich sonst richtig geheult hätte, nickte ich nur leicht lächelnd.
Er sah mich jedoch mit hochgezogener Augenbraue an und hob seinen Zeigefinger. Aus Reflex zuckte ich zurück und hielt meine Arme vor mein Gesicht. Als ich meine Arme vorsichtig unter gedanklichen Selbstbeschimpfungen runternahm, sah ich wie Kags mich entsetzt ansah.
Jupp Kags finde ich gut! Aber scheinbar war ich ihm jetzt irgendwie eine Erklärung schuldig. Dachte ich zumindest, er jedoch hielt mir einfach seine weit geöffneten Arme hin und ich nahm die Aufforderung zur Umarmung dankend an. Er nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. Während ich anfing zu schluchzen, flüsterte Kags mir ins Ohr wie leid es ihm tut und ich nichts erzählen muss, er mir aber jederzeit zuhören würde.
Mein Herz droht bald zu schmelzen wenn dieser Idiot so weitermacht. Halt Stopp so darf ich nicht denken. Ich darf es nicht wieder vermasseln. Eventuell habe ich hier die Chance für einen Neuanfang ohne Mobbing, aber dafür darf ich nicht rumschwuchteln. Also löste ich mich sanft aus der Umarmung und meinte wir sollten wohl langsam los.
Kageyama nahm mich am Handgelenk, welches ich mit einem leisen Zischen zurückzog, kurz guckte er verdutzt und enttäuscht. Wie habe ich das denn schon wieder hingekriegt? Das kann doch nur voll in die Hose gehen! Toll, jetzt habe ich genau davor Angst. Trotzdem freute ich mich irgendwie ein kleines bisschen und lief ihm mit einem sanften Lächeln schnell hinterher, er wirkte noch immer irgendwie enttäuscht mit seiner zusammengesackten Haltung und seiner verzogenen Mimik. Vermutlich auch wieder mal meine Schuld.
Der Schultag war recht angenehm und ging zum Glück schnell zu Ende. Zum Schulschluss, zog Kags mich als erstes aus der Klasse, mit in Richtung Halle scheinbar.
Irgendwie traurig, was muss ich wohl alles vergessen haben? Nicht nur für mich, sondern auch für Kags, meine Schwester und meine Mutter, muss das echt bescheiden sein. Nur von der mutmaßlich realen Welt hatte ich noch Erinnerungen. Was das wohl war? Auf diese Antwort muss ich wohl noch warten, bis meine Mum nach dem Training kommt.
Beim Training angekommen, sahen mich alle an und begrüßten mich, sie sagten fast alle es sei schön, dass ich wieder da wäre, außer diese Bohnenstange, vermutlich Tsukishima. Es wird immer verwirrender. Außerdem wussten scheinbar trotzdem alle was los ist, außer ich, mies!
Die "Neuzugänge", spielten mit uns und ich war erstaunt wie gut ich Volleyball spielen konnte. Immer wieder spielte ich den Ball auf die andere Seite und machte Punkte für unser Team. Anders als im Anime, lobte Kags manchmal jemanden, Tsuki hingegen schien extrem genervt und unmotiviert. Es war wunderbar, wie ein Traum, hoffentlich ist das keiner!Ganz plötzlich fragte ich Tsuki, ob ich in einem Anime gelandet sei, woraufhin ich nur ein extrem genervtes „nein, man" erwidert bekam.
Yamaguchi machte währenddessen seinen Sprungflatteraufschlag auf der anderen Seite und ich nahm den Ball an.
Krass wie gut ich war, in der anderen Welt konnte ich nur davon träumen, solch einen Ball anzunehmen. Nach dem Training, gingen wir uns umziehen und duschen. Erst da fielen mir die Wunden an meinen Oberschenkeln wieder auf, weil sie wie Hölle brannten. Wie dumm muss man bitte sein, ich konnte froh sein, dass hier so halb hohe Wände gibt, auch dass man die restlichen Wunden und meinen mickrigen Körper nicht sieht.
Ich bemerkte wie Kags mich ansah, er sah besorgt und immernoch traurig aus, ich nahm mir vor ihn gleich danach zu fragen. Allerdings erst draußen, hier drinne fühlte ich mich nicht wohl dabei, denn wenn es wie im Anime ist, spricht er kaum über seine Gefühl. Aus diesem Grund und da ich ihn echt in Verlegenheit bringen wollte ich ihn erst draußen fragen, wenn wir alleine sind.
Nach dem Duschen und Umziehen standen wir draußen und verabschieden uns alle. Manche weinten, vor allem bei Noya und Tanaka, ich weinte nicht, allerdings entschuldigte ich mich dafür bei beiden und sie nahmen mich in den Arm. Beide wuschelten sie mir durch meine Haare. Wie ich das hasste! Ich sah beide gespielt böse an.
Noya sah über meine Schulter und sprintete ganz plötzlich los und einem riesigen Mann mit Pferdeschwanz in die Arme. Das sah wuchtig aus, aber der große Kerl hielt dem scheinbar ohne Probleme stand. Die zwei küssten sich innig und ich sah etwas perplex meine Teamkameraden an. Die zwei dürfen offen schwul sein?! Gott bin ich neidisch!
Als die zwei sich lösten, lachte der größere und winkte uns, „Hey, Leute wie geht's euch, was macht mein Nachfolge Ass?", dabei sah er vor allem mich an. „Es ist wieder passiert, oder?", fragte er in die Runde, als ich in verständnislos anstarrte. Meine Teamkameraden nickten einstimmig.
Neben meiner Trauer darüber, dass ich scheinbar nicht mehr wusste wer und wie die anderen alle waren, reihte sich Wut ein, darüber dass mir niemand erzählt was los ist. Zudem war Kags traurig, das mochte ich so gar nicht....
Nach und nach gingen alle, nachdem sie noch etwas geredet hatten, als dann nur noch wir zwei da standen, fing ich an ihn zu fragen.
Weshalb er traurig war und was mit mir war und wie gut wir denn eigentlich befreundet waren, naja und auch ob er wusste, dass ich schwul bin. Er meinte er sei traurig, da ich schon wieder nichts mehr wusste. Er sagte es so offen, was mich wunderte. Die Frage wie gut wir befreundet waren überging er leider einfach, ich gab mich damit zu Frieden, um ihn bloß nicht zu nerven. Meine letzte Frage beantwortete er mit einem erstaunten, „Nein, aber gut zu wissen.".
Woraufhin ich ihn mit leicht zitternder Stimme fragte, ob das schlimm für ihn sei.
Morgen geht es weiter. Soll ich auch mal andere Sichtweisen machen? Zum Beispiel Kags? Bald kommt die Sichtweise von ein paar Personen..... Seid gespannt👀
Eure ReichenwallnerS 🥰
Die Nachworte habe ich bisher immer so gelassen, wie ich sie vor f*cking 4 Jahren geschrieben habe, finde es ganz funny den Kontrast zu sehen. Und was seitdem alles passiert ist. Ich will die ganze Zeit ein lol hintendran setzen. XD
Auf alle Fälle ist das mal ein etwas längeres Chapter, ich hoffe ihr mögt das und sorry, but not sorry für den Cliffhanger.:)
Bis denne ihr Dullies
Wordcount: 1918 Wörter
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