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13) Eine nie enden wollende Geschichte

Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Es ist kein Zufall, dass dies hier Kapitel 13 ist. Eine Unglückszahl und man sagt nicht umsonst "Das Beste kommt zum Schluss."  Und manchmal ist ein "Ende mit Schrecken" besser als ein nie enden wollender Schrecken. Sprichwörter lügen nicht. Meine Geschichte vielleicht schon. Ich vielleicht auch. Und wer bin ich überhaupt? Ihr kennt mich nicht. Aber ihr lest mich trotzdem.

13) Eine nie enden wollende Geschichte

Eines Tages stand ich also morgens im Bad und blickte in den Spiegel und hatte eine Idee.

Und falls ihr jetzt gedacht habt, ihr erfahrt, wie ich wirklich aussehe, falsch gedacht. Spiegelbildbeschreibungen – gibt es etwas Langweiligeres? Fragt mich doch einfach nach einem Foto, wenn es euch interessiert.

Aber wisst ihr was: Das ist doch das Tolle hier auf Wattpad!

Ich kann mit euch kommunizieren. Ihr könnt Teil meiner Geschichte werden und da ihr hoffensichtlich bis hierher gelesen habt, seid ihr es bereits geworden.

Nein, das war kein Tippfehler. Es ist ein Neologismus, was so viel wie Wortneuschöpfung bedeutet. Ihr wisst nicht, was ich meine? Dann lest den vorvorvorvorherigen Satz noch einmal.

Es ist euch aufgefallen, und ihr habt mich darauf hingewiesen: Dann danke ich euch! Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass ihr euch diese Mühe macht. Das ist hier auf Wattpad nicht selbstverständlich! Bücher lesen, und gleichzeitig mit seinem Urheber in Austausch treten – wie gerne würde ich das manchmal mit den gedruckten Brüdern und Schwestern und ihren Erschaffern tun und zwar innerhalb von Minuten direkt und einfach und bequem. Hier ist diese Möglichkeit ein paar Fingerbewegungen und einen Klick entfernt.

»Du schweifst ab!«, würde Hugo an dieser Stelle einwenden, aber lassen wir das. Eigentlich sollte das EUER Job sein! Ja, genau deiner! Hugo sollte überflüssig werden – ihr könntet das viel leichter erledigen! Und es würde mir nicht immer meinen Handlungsfluss aufhalten.

Und genau das war meine Spiegel-Idee: Halte doch mal den Usern die Möglichkeiten vor Augen, die sie haben und viel zu oft nicht nutzen. Leider – wie ich finde.

Du hast bis hierher gelesen und ich habe keine Ahnung davon, weiß nicht einmal wer du bist – vielleicht weiß ich bei manchem von euch nicht einmal, dass du da bist, weil du weder Kommentar noch Stern hinterlassen hast. Schade eigentlich.

Aber natürlich ist es dein gutes Recht hier unerkannt zu bleiben und Undercover zu lesen. Ich verstehe nur deinen Grund nicht. Diese Geschichte könnte ein totes Leben als Word Dokument auf meinem Rechner führen. Will ich aber nicht. Ich will sie mit euch teilen. Soll sie meinetwegen in die ewigen Jagdgründe dieser Plattform eingehen und bis auf weiteres dort vor sich hindümpeln. Und das wird sie auch tun, wenn ihr schwarz lest. Sie wird untergehen und im Treibsand der abertausenden von schlechten Geschichten versinken. Aber das hat sie nicht verdient. Dem kleinen „Wenn ein Lesender in einer langen Nacht..." wird schon ganz bange, was ihm blüht – also falls er auf mein übertriebenes Wortgeplänkel und meine Schwarzseherei hier gerade hereinfällt. Dass er ziemlich abgebrüht ist, wisst ihr ja inzwischen.

Ich frage mich nur warum? Also nicht, warum er das ist. Sondern, warum einige von euch so handeln?

Seid ihr so im Lesefluss, dass ihr es schlicht und einfach vergesst. Diese Geschichte nicht einmal für einen klitzekleinen Kommentar unterbrechen wollt?

Dann nehme ich jedes Äuglein ab sofort als Kompliment und sage artig Danke. Aber dann könntet ihr ja wenigstens aufs Sternlein drücken – oder vergesst ihr das auch?

Und nein, ich bettel nicht, ich will es doch bloß verstehen.

Ist es manchen von euch vielleicht peinlich, zu offenbaren, was sie lesen. Schämt ihr euch für mich? Bin ich ein wohl gehütetes Geheimnis?

Wisst ihr was? Ich lüge schon wieder. Es stimmt gar nicht, dass hier die Geschichte zu euch spricht. Ich bin nur erfunden!

Wusstet ihr natürlich. Aber ich habe euch auch gewarnt und ich bin mir nicht sicher, ob ihr auf mich gehört habt. Ihr dürft hier nichts glauben!

Aber ich habe euch gesagt, ihr dürft meiner Autorin nichts glauben: Stimmt gar nicht! Das war auch gelogen.

Sie ist lieb. Ich bin böse. Die Warnung war auf mich gemünzt und sie war absolut ernst gemeint. Ohne dass ihr es gemerkt habt, habe ich mich in euren Kopf geschlichen und mich darin festgesetzt. Und das Schlimmste: Ihr könnt jetzt nichts mehr dagegen tun! Ihr habt bis hierher gelesen. Es ist zu spät! Der Schaden ist angerichtet. Wisst ihr überhaupt, was ich jetzt in eurem Kopf anstelle? Wo ich mich festsetze? Genauso, wie die Bücher sich in Alenas Nachtbibliothek einnisten und dort zum Leben erwachen, erwache ich eines Nachts in deinen Gedanken zum Leben, dann wenn du längst nicht mehr an mich denkst, wenn du meinst, mich längst schon wieder vergessen zu haben, weil du mich für eine unbedeutende kleine Wattpad-Geschichte hältst. Aber nein, bin ich nicht. Zugegeben, ich bin nicht besonders lang, aber ich bin etwas Besonderes!

Ganz schön von mir überzeugt, findest du also? Warum schreibst du es nicht in die Kommentare? Oder hast du schon? Oder wolltest du? Siehst du, was ich alles weiß.

Aber nein, ich bin nicht allwissend. Und ich bin nicht überheblich. Das ist Hugo. Ich bin bescheiden und ehrlich. Ich bin, wie ich erschaffen wurde. Ist nicht meine Schuld.

Fortan existiere ich nicht nur auf Wattpad und auf dem Word Dokument, in das ich ursprünglich hineingeboren wurde, sondern auch in deinem Kopf – irgendwo tief abgespeichert in deinen grauen Zellen.

Aber mach dir keine Gedanken – dir bleibt genau ein Ausweg mich wieder loszuwerden.

Jetzt bist du neugierig und ich bin gemein und verrate es dir nicht. Noch nicht.

Vergiss mich doch! Los, drücke auf Löschen – die große rote Taste in deinem Gehirn, mit der du unliebsame Erinnerungen auswischt wie ein nasser Schwamm Kreide auf einer Tafel. Wenn es so einfach wäre!

Vielleicht bist du schlau und erinnerst dich an meine Warnung, mir nicht alles zu glauben. Schön für dich! Glückwunsch. Vermutlich bist du ein versierter Leser und hast die ein oder andere Verknüpfung hergestellt. Tja, dann hast du Pech gehabt und mir noch tieferen Zugang in deinen Kopf gewährt. Danke vielmals!

Richtig erkannt, ich bin nicht nur gemein, sondern auch gefährlich. Das haben Gedanken so an sich, denn sie lassen sich schwer kontrollieren, aber einfach verbreiten. Dafür ist dieses Zeitalter so viel besser geeignet als all die vorherigen zusammen. Es ist wie geschaffen dafür - der beste Beweis für meine These ist doch diese Plattform selbst.

Und dein Pech, dass ich auch noch blutrünstig bin. Hier spricht schon lange nicht mehr die Autorin, die sich gerne selbst als Alena bezeichnet, oder vorgibt Bibliothekarin zu sein. Glaubt ihr kein Wort. Glaubt mir kein Wort. Entscheidet selbst.

Jetzt ist sie nicht mehr da. Ich habe sie umgebracht. Sie alle. Keiner ist mehr da, außer mir und dir.

Gleich dort hinten, hinter den Müllcontainern liegt die alte Dame, die ich eigentlich sehr mochte. Erwürgt. Alena hat sie immer die Katzenlady genannt, weil sie ihren Namen nicht kannte und fand, dass sie nach dem fünften Besuch nicht mehr nach ihrem Namen fragen konnte, ohne dass es unangenehm wird. Und einen Leserausweis hat sie sich leider nie erstellen lassen. Vermutlich eine Obdachlose, obwohl sie bis auf die seltsame Kleiderwahl und den miefigen Geruch nach alten Mottenkugeln doch gepflegt wirkte. Vielleicht war sie auch eine alleinstehende einsame Dame, die zusehen musste, wie sie über die Runden kommt.

Eine von denen, die dankbar war, in der Bibliothek eine Anlaufstelle zu haben. Eine freundliche Bibliothekarin, die sie mit netten Worten und einer heißen Tasse Tee begrüßte. Einen Ort gefunden zu haben, an dem sie für eine Weile nicht frieren musste, nicht alleine war und ihre Sorgen vergessen konnte.

Habt ihr mir das etwa gerade abgekauft oder lernt ihr dazu? Alena war nur zu bequem, sich einen Namen für die Dame auszudenken.

Nach der alten Katzenlady habe ich mir den Loverboy an der Bushaltestelle gekrallt. Er hat mich nicht kommen sehen, nur meinen kalten Todeshauch gespürt. Den spüren sie alle, wenn ich mich nähere. Ich komme mit eisiger Kälte und packe sie mit meinem frostigen Griff, dem sich niemand entwinden kann. Ich konnte seine Emotionen spüren. Er war so sauer und er war sich so sicher, dass er das Mädchen an diesem Abend herumkriegt. Stattdessen habe ich ihn herumgekriegt. Wortwörtlich und mit einem lauten, unangenehmen Knacken. Genickbruch. Kurz und schmerzlos. Schade eigentlich. Ich mag es blutrünstig, habe ich euch ja gesagt.

»Du wiederholst dich!«, würde Hugo an dieser Stelle anmerken.

Da liegt der Junge jetzt, ziemlich verdreht auf dem Bürgersteig kurz vor der Bushaltestelle, nicht weit von dem Ort entfernt, an dem ihm seine Auserwählte hat stehenlassen, um in der Bibliothek Schutz zu suchen. Nur leider hat ihr das auch nicht weit geholfen, oder lange.

Das kleine Punk Girl mit den blauen Haaren und der zerrissenen Netzstrumpfhose habe ich direkt am Eingang erwischt, dort wo sie die neuen Bücher ausstellen, damit sie gleich jeder sieht, der hereinkommt. Ihr Blut fließt an genau der gleichen Stelle über den Boden, an der sich vor gar nicht allzu langer Zeit Hardys und Magnus' Blut miteinander gemischt hat. Ich mag den Geruch von Blut. Aber vielmehr noch mag ich seine Farbe. Zuerst hellrot und lebendig, sprudelnd und voller Leben. Man nennt es auch den Lebenssaft. Eine schöne Metapher, wenn ihr mich fragt. Aber wenn es seinen Körper verlässt und aus seiner Umlaufbahn austritt, verendet das Blut und verliert all seine Kraft. Sogar seine Farbe und seine Konsistenz verändern sich. Alles verändert sich. Alles. Es ist ein Gesetz der Zeit.

Die Zeit ist der alles bestimmende Faktor. Nicht die Geschichte. Nicht die Idee oder der Gedanke. Nicht die Worte. Die Zeit.

Aber ich schweife schon wieder ab.

Alle sind tot. Ein Leichenfeld. Erinnert ihr euch an meine Worte?

Magnus, den ich ohnehin nie leiden konnte, tot. Alleine schon, wie er dastand und sich bewegte. So erhaben und steif. Als sei er etwas Besseres. Und wenn er sprach, machte es mich erst recht wütend. Ich hasste ihn. Mit ihm war ich besonders grausam. Ich habe ihn lange gequält und durch die Regalreihen gejagt. Von A bis Z. Von aktueller Literatur bis zu den Zeitschriften und wieder zurück. Weder Pfefferspray noch Desinfektionsmittel konnten ihn retten. Er hat sein Ende gefunden, an einem Ort, der passender nicht hätte sein können. Erschlagen von einer Wissensenzyklopädie, begraben unter einem Berg von Ratgeberliteratur. Weg vom Fenster und kaum mehr zu sehen. Ich will seinen Anblick auch nicht länger ertragen. Die Sachbücher verdecken, was von ihm übrig ist: Was Paare zusammenhält, Sachen richtig machen, Der sympathische Gastgeber und Der Ratgeber für Lebensfreude bei bester Gesundheit sind zu entziffern. Ich lache noch immer über diese Ironie. Tja, dir hätte geholfen werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Ratgeber oder ihren Autor.

Zu spät. Ich kriege euch alle. Aber vielleicht hast du ja Glück und kannst mir entkommen. Alena habe ich auch einmal davonkommen lassen. Mal sehen, vielleicht gelingt es dir ja auch.

Und nein. Das war nicht wegen Magnus' Auftauchen. Ich war am Ziel und habe einfach die Lust verloren. Passiert mir manchmal. Immer dann, wenn ich merke, dass ich es geschafft habe. Dann verliert es seinen Reiz und ich schweife ab und widme mich anderen Dingen. Hast du vielleicht gemerkt?

Hardy und Alena habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Die Beiden hätten ein süßes Paar werden können. Hilfsbereit, sympathisch und durchgeknallt. Hätte was werden können, aber wäre doch auch irgendwie langweilig geworden. Das wollte ich verhindern.

Sie sehen auch im Tod noch ziemlich liebevoll aus, wie sie dort auf dem Ledersofa nebeneinander sitzen. Er hält ihre Hand. Um seinen Arm windet sich eine Schlange, die mit ihrem weit aufgesperrten Maul gerade im Begriff ist in einen Apfel zu beißen. Und genauso, wie diese Schlange nie von dem Apfel kosten wird, nie ihre spitzen Fangzähne in das süße Fruchtfleisch versenken wird, werden auch sie sich nie wieder ineinander versenken. Einmal hat gereicht. Das war mehr als genug, aber ich habe euch ja frei gestellt, ob ihr Zeuge dieses Aktes sein wollt. Ganz schön viele von euch sind kleine Voyeuristen, wie sich herausgestellt hat. Wisst ihr das eigentlich? Ich habe mich währenddessen anderweitig vergnügt und Studien betrieben. Über euch.

Ein Happy End war von Anfang an nicht vorgesehen. Und auch wenn Alena das noch nicht wusste, ich wusste es sehr wohl. Das Schwert mit der kunstvoll verzierten Klinge auf Hardys Oberarm bleibt stumpf und nutzlos im Todeskampf. Es ist ein schönes Abbild, aber als Abbild nicht gefährlich. Eine Landkarte kann nie das Territorium abbilden, wenn ihr versteht was ich meine.

Aber die Tintenkunstwerke beeindrucken mich. Ihre Tattoos sind wie Bücher, die man lesen kann. Sie sind nichts anderes als Buchstaben auf der Haut, Symbole und ihre Bedeutung.

Führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen. Führe mich von der Dunkelheit zum Licht. Führe mich vom Tod zur Unsterblichkeit. Eine Stelle in Sanskrit aus den Upanishaden. Der Text gefällt mir. Er hat ihn weise gewählt. Ich werde ihm diesen Wunsch erfüllen. Ruhet in Frieden, Hardy und Alena.

Was ist wirklich wirklich?

Wo endet die Dunkelheit? Wo beginnt das Licht?

Ich stehe im Schatten, nicht im Licht, ich sehe euch alle, ihr seht mich nicht. Warum wollt ihr alle das Licht? Könnt ihr haben. Ich bevorzuge die Dunkelheit. Die Nacht und ihre Schatten sind mein Element. Die Ängste, die sie schürt, sind meine Nahrung.

Vom Tod zur Unsterblichkeit – meine Spezialität. Mit dem Tod kenne ich mich aus und ich bin unsterblich.

Ich bin eine Geschichte. Ein Schatten. Ein Gedanke. Ich werde weitergegeben. Ich ziehe weiter. Wohin ihr mich tragt. Von einem Ort zum nächsten. Ihr kennt mich, ihr spürt mich, ihr tragt mich in euch. Selbst Feuer kann mir nichts mehr anhaben in diesem Zeitalter.

Es gibt genau einen Ausweg, wie ihr mich loswerden könnt. Ich kenne mich sehr gut mit diesem Ausweg aus. Es ist die Hintertür, durch die keiner gehen will und deren bloße Existenz manche verdrängen. Es ist der Weg, den kaum einer freiwillig beschreitet. Mit Spinnweben verhangen, im Dunkel liegend. Wohin er führt ist ungewiss. Wo er endet eine Frage, deren Antwort die Zeit bringt. Die Zeit ist der Schlüssel, der diese Türe aufschließt. Unausweichlich. Irgendwann. Früher oder später.

Es ist der Ort, von dem kaum einer je zurückgekehrt ist, um davon zu berichten.

Und selbst an den Worten derer, denen es gelungen ist, wird gezweifelt.

Aber es ist der Ort, den jeder erreichen wird. Irgendwann. Eines schönen Tages oder eines dunklen Nachts. Früher oder später. Ich beschleunige nur den Weg. Die Zeit. Der Gedanke. Wir sehen uns wieder auf der anderen Seite.

Ihr ahnt es bereits: Der einzige Weg, um mir zu entkommen, ist der Tod des Lesers.

Dein Tod.

'Memento mori' prangt in verschnörkelten Buchstaben über der Fassade am Eingang der altehrwürdigen Bibliothek, durch die seit Jahr und Tag die Lesenden ein und aus gehen.

Ob bei Tag oder bei Nacht, es macht keinen Unterschied.

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