
Paris
,,Es geht nach Paris! PARIS! Lou!!!"
Lou hielt das Handy ein Stück vom Ohr weg und versuchte irgendwie, durch das Gekreische ihrer besten Freundin, wie sich selbst nannte, durchzudringen.
,,Paris! Mann, das ist das..."
,,Und das ist eine Klassenfahrt?", erkundigte Lou sich und spürte, wie ihr Herz zu schmerzen begann.
,,Ja, Klassenfahrt!!! Ist das nicht..."
,,Ich glaub ich muss auflegen."
Hastig wischte sie den Anruf zur Seite und presste ihre Hände auf ihren Brustkorb.
Bumm. Bummbumm. Bumm.
Es schlug, ihr Herz.
Unregelmäßig zwar, aber immerhin.
Herzrhythmusstörungen, sagten die Ärzte.
Lou nannte es lieber das Ergebnis ihrer Einsamkeit.
Sie hatte niemanden.
Nur dich.
Aber wenn man bedachte, dass es dich nicht gab...
Nur Leute, die ohne sie viel besser dran wären.
Ihre Mutter, die sie nicht vermissen würde, nicht so wie ihren Vater.
Ihr Vater, der sich gegen sie entschieden hatte, trotzdem glücklich war.
Und ihre angeblich beste Freundin, die nur auf Einseitigkeit beruhte.
Alles wäre okay gewesen.
Wärst du nur da gewesen.
,,Lou! Ich mache... Ich gehe mal."
,,Ja, ist okay", rief Lou zurück, während das Stechen in ihrer Brust langsam nachließ.
Ja, okay.
Hätte sie gewusst, was ihre Mutter vorgehabt hätte, sie wäre nach unten gestürmt, hätte sie aufgehalten.
Kaputtes Herz hin oder her.
So aber ließ sie sie gehen und setzte damit den ersten Schritt für alles, was kommen würde.
Für dich.
,Sorry, bin gerade nur durchgedreht vor Freude. Paris wir kommen. Yeah!', schrieb sie an ihre Freundin und setzte ein Herzchen dahinter.
Was für eine Lüge das Leben bloß war, ohne dich...
Bald, dachte sie. Bald.
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