Kapitel 2.
- USA, Florida, Pressesprechung, 22:00 Uhr -
Ein letztes Mal atme ich tief durch, dann trete ich hinaus und auf die Tribüne. Vor mir sind mindestens drei Mikros, dazu kommen noch die der vielen Journalisten. Sie haben alle möglichen Farben, von schlichtem weiß oder schwarze bis hin zu knalligen Neontönen wie pink oder grün und gelb karriert. Eine grässliche Mischung.
Der Himmel ist wolkenlos blau, es ist nichts von der drohenden Gefahr zu erkennen. Selbst die Vögel zwitschern fröhlich.
"Wissen sie schon die Gründe für die vielen Eruptionen?", werde ich gefragt. Ein junger Journalist streckt mir sein Mikrophon entgegen. Es ist schwarz mit einer großen 3 drauf. "Es liegt an Schwefel vorkommen, es wird bald vorbei sein!", amtworte ich laut und deutlich. Es ist heiß, mir läuft der Schweiß den Rücken hinunter. Es sind bestimmt mindestens 30°C im Schatten. Und ich stehe hier in der prallen Sonne.
Mein Magen knurrt leise. Ich habe lange nichts mehr gegessen, aber dafür bleibt im Moment auch einfach keine Zeit. Und Hunger ist jetzt im Moment nicht mein größtes Problem, schließlich soll bald die Welt untergehen.
"
Also haben sie alles unter Kontrolle?", fragt ein anderer Reporter. Ich nicke. "Ja, vollkommen, es wird nichts passieren!", versichere ich ihm noch, dann meine ich: "Aber ich muss jetzt los, weiteres können sie im Internet nachlesen, dort steht es auch genauer!"
Ich drehe mich um und stolpere fast über eins der herumliegenden Kabel, in letzter Sekunde entdecke ich es und gehe darüber hinweg.
Als ich durch die kühlen Gänge auf mein Büro zulaufe, höre ich auf einmal eine leise Stimme.
"Das ist viel zu teuer, geht es nicht billiger? Bitte!", quengeln jemand. "Mhm... Leider nicht wirklich, aber weil du es bist...", meint eine Frau. Sie klingt noch relativ jung. "Für dich und deine Familie, also Frau, Sohn und Tocher, zusammen kann ich auf 10.000 Dollar runter gehen. Aber das ist wirklich das billigste Angebot, dass ich dir noch machen kann", fährt sie fort. Der andere, anscheinend ein Mann, flüstert: "Gut, das Geld ist demnächst auf deinem Konto. Du bist unsere Retterin!" Doch barsch unterbrach sie ihn. "Morgen! Keine Sekunde später als Mitternacht!" "Aber-" "Kein aber, bis morgen punkt null Uhr, sonst gibt es keine Karten!" Plötzlich öffnet sich die Tür. Schnell verschwinde ich in einem kleinen Abstellraum. Es ist eng und ein Wischmopp drückt gegen mein Gesicht. Aber ich bleibe unentdeckt, zum Glück.
Erst nach einigen Minuten öffne ich die Tür wieder. Niemand ist zu sehen. Schnell husche ich aus dem Schrank und schließe ihn wieder, dann drehe ich mich um und schaue direkt in Felix grinsendes Gesicht.
"Na, mit wem warst du denn da drinnen?", fragt er mich lachend. Ich werde knallrot und fahre mir durch die Haare, sie sind zerzaust.
"Mit niemandem!", meine ich panisch. Er grinst noch breiter und zieht mich urplötzlich in seine Arme. Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden und versuche, mich von ihm zu lösen. Doch er zieht mich einfach nur noch näher an sich und fragt mich leise und noch immer grinsend: "Was hast du denn? Warum läufst du denn so rot an" Gernervt drücke ich ihn von mir, doch vergeblich. Er legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab und zieht mich so nah an sich, dass ich seinen ruhigen und gleichmäßigen Herzschlag spüren kann.
Langsam entspanne ich mich. Ich bin schon lange in ihn verliebt, doch als er mir jetzt ganz vorsichtig ins Ohrläppchen beißt, zische ich leise auf. "Was soll das?", frage ich wütend. "Es gefällt dir doch", haucht er leise und sein heißer Atem prallt gegen meinen Hals.
"Woher willst du das denn wissen", murmel ich leise, doch dann lege ich meinen Kopf langsam auf seiner Schulter ab. "Ich kenne dich eben einfach", flüstert er leise. "Meine Süße Sophia", fügt er dann noch sanft hinzu.
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