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Teil 42

Jack

Ehrlich gesagt, glaube ich, mich verhört zu haben.
Der sture Bock, der sich mein Kumpel schimpft, scheint alle meine Worte wirklich verinnerlicht zu haben und zumindest bei Thalia das Gelernte anwenden zu können.

Das Problem dabei sehe ich leider darin, dass er sich nur darauf fokussiert, Thalia zu helfen und seine eigenen Probleme, die fast genau dieselbe Thematik aufweisen, in die hinterste Ecke drängt.
Hier sollte ich in unüblicher Art und Weise vorgehen und Alexander über Thalia therapieren.
Man würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und der Herr würde sich nicht einmal dagegen sträuben, da er nicht mitbekommen würde, dass er ebenfalls im Fokus steht.

Das Mädchen scheint mir allerdings auch eine harte Nuss zu sein, die man erst einmal mit Feingefühl knacken muss.

"Wenn ich mich kurz einmischen und etwas anmerken darf: Alexander liegt mit seiner Aussage völlig richtig und ich kann dir ebenfalls nur dazu raten, über die Geschehnisse zu sprechen. Wenn man sich von allen abschottet und sich den eigenen Vorwürfen hingibt, baut man sich ein Gefängnis, aus dem man nur schwer wieder ausbrechen kann. Solche Schicksalsschläge verletzen einen und die ganze Welt bricht zusammen, das ist normal und vollkommen verständlich. Man muss die Trauer aber zulassen, sonst frisst sie einen eines Tages auf. Wegzulaufen wird dir nichts bringen, denn das Ganze findet in deinem Kopf statt und den trägst du nunmal immer bei dir!"
"Als ob es das besser machen wird....", motzt der kleine Trotzkopf vor sich hin und ich könnte fast meinen, dass ich eine kleine weibliche Miniaturausgabe von Alexander neben mir sitzen habe.
"Nicht sofort und auch nicht nächste Woche, nein, aber mit der Zeit wirst du Erleichterung verspüren und besser mit deinen Gefühlen umgehen können!" 
"Das macht doch keinen Unterschied!", giftet mir Thalia entgegen.
"Was macht keinen Unterschied?", da ich ihre Gedankengänge nicht richtig nachvollziehen kann, muss ich leider ein paar Nachforschungen anstellen.
"Ach, das verstehen Sie nicht!"
"Versuche es mir doch zu erklären, ich lerne gerne dazu!"
Noch bevor Thalia irgendetwas erwidern kann, mischt sich Herr Hetkamp wieder ein:
"Wie wäre es denn, wenn wir zwei uns zusammen tun und es einfach mal mit Jack versuchen? Wir haben beide das gleiche Problem und darum müssen wir uns vor dem anderen nicht verstecken. Wenn du möchtest, können wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sein!", Alexander überrascht mich heute mit seinem Ehrgeiz und obwohl ich damit gerechnet habe, dass dieses Mädchen eher triggernd wirkt, scheint sie bei ihm eher das Gegenteil zu bewirken.

Er lässt seinen Kampfgeist frei und will sich freiwillig seinen Ängsten stellen.
Warum das so ist, kann ich mir auch noch nicht erklären.
"Aber..."
"Aber was? Was hast du schon zu verlieren? Laut deiner Aussage gibt es nichts und Niemanden mehr, also was hindert dich daran?", ich widerhole ihre eigenen Worte, bekomme aber nur eine ausweichende Antwort:
"Das ist doch reine Zeitverschwendung. Warum sollte ich das tun!"
Alexander atmet schwer auf und setzt alles daran, den kleinen Sturkopf zu überzeugen:
"Für dich, Thalia! DU lebst und ich glaube nicht, dass dein Freund gewollt hätte, das du dein Leben einfach so wegwirfst. Auch wenn du in diesem Moment denkst, dass sich nichts ändern wird, geht das Leben weiter und öffnet neue Türen. Du entwickelst dich weiter, lernst neue Menschen kennen und unter denen wird es sicherlich jemanden geben, dem du auch wichtig werden wirst. Es steht dir doch noch alles offen! Wie sieht es denn im Internat aus? Diese Tabea schien dir Nahe zu stehen!"
"Ach, wir sind nicht wirklich befreundet. So gesehen ist jeder von uns nur Mittel zum Zweck....", Thalia hat anscheinend für alles eine vernichtende Antwort parat.
"Und sonst? Gibt es sonst irgendjemanden, mit dem du gut auskommst?", ich bin mir sicher, dass es irgendwo einen Menschen geben muss, der ihr etwas bedeutet und lasse daher auch nicht locker.
"Nein. Ich will das auch gar nicht. Das Internat ist furchtbar und ich habe dort auch niemanden, der mehr darstellt als eine Bekanntschaft!", da sich hier ein neuer Problempunkt eröffnet, versuche ich in eine andere Richtung zu lenken:
"Was ist mit deinen Eltern?"
"Die reisen viel. Waschechte Geschäftsleute. Warum sie überhaupt ein Kind wollten, ist mir bis heute ein Rätsel. Wir telefonieren ab und zu, aber da quatschen die mich auch nur über ihre Arbeit voll..."

Langsam gehen mir die menschlichen Optionen aus und stelle dann einfach ganz andere Fragen:
"Wo fühlst du dich denn wohl? Gibt es einen Ort, der dich gut fühlen lässt?"
"Nein!", Thalia ist sichtlich genervt von dieser Unterhaltung und macht daraus auch keinen Hehl.
Alexander und Phil steht die Verzweiflung schon ins Gesicht geschrieben, denn allem Anschein nach ist Thalia alles egal.
Da sie trotz ihrer negativen Einstellung und Abneigung so locker und entspannt auf dem Sofa sitzt, bringt mich auf eine ganz andere, wenn auch gewagte, Idee:
"Wie wäre es mit einem Deal?"
"Kommt drauf an!", wirft mir meine Gesprächspartnerin augenverdrehend zu.
"Dann hör mal zu: Ich weiß nicht, ob es klappt, aber wir könnten versuchen, dass du dich vielleicht eine Woche lang hier aufhalten darfst. Als Begründung können wir deine seelische und körperliche Verfassung nennen, da das einfach eine fachmännische Überwachung braucht. ABER, daran sind auch Bedingungen geknüpft. Du darfst nicht weglaufen und kommst mit Alexander zusammen zu mir. Du kannst vorerst bei den Sitzungen nur zuschauen, wenn du möchtest, dann weißt du wie das ganze abläuft und was dir alles bevorsteht. Ziel ist es, dass wir an diesem traumatischen Erlebnis arbeiten und dir etwas Erleichterung verschaffen. Was hältst du davon?", da sie keinesfalls zurück ins Heim will, wäre die WG die einzige Option, die wir ihr bieten können.

Thalia macht mir nicht den Eindruck, als würde sie diese Option als total abwegig einstufen.
Nachgeben will sie ohne weiteres aber auch nicht:
"Was ist, wenn ich das nicht will?"
"Dann müssen wir dich ohne Umschweife wieder zurück ins Internat bringen!", ich verschränke meine Arme vor der Brust und demonstriere ihr, dass es nur diese beiden Möglichkeiten gibt.
Entweder WG oder Internat.

Thalia verzieht ihr Gesicht und richtet ihren Blick auf den Boden.
Ihr scheint es schwer zu fallen, zwischen den beiden Optionen zu wählen. 
Dass sie nicht in Jubel ausbricht, in Anbetracht der Therapiesitzungen, war mir völlig klar, aber wenn sich niemand um das Mädchen kümmert, wird das noch ein böses Ende nehmen.

"Thalia, wenn du alleine sein willst, um eine Entscheidung zu treffen, dann kannst du auch gerne in mein Zimmer gehen. Lass dir Zeit, aber wenn möglich nicht den ganzen Tag. Es gibt noch einige Dinge, die wir erledigen müssen!", schlägt Alex vor und trifft damit voll ins Schwarze.
"Okay, danke!", hastig steht das Mädchen vom Sofa auf und begibt sich in das obere Stockwerk.

Sobald wir das Zuknallen der Türe gehört haben, atmen wir alle schwer auf.
"Ich hoffe, dass sie sich auf den Deal einlässt. Wie ihr bemerkt habt, gibt es nicht nur eine Baustelle in ihrem Leben. Sie hat Bindungsprobleme, sehnt sich nach Zuneigung und lehnt diese aber auch gleichzeitig ab. Wenn wir sie heute wieder ins Internat bringen, wird es nicht lange dauern, bis sie wieder flüchtet!", obwohl ich das gar nicht müsste, da es mehr als offensichtlich ist, fasse ich die Situation nochmals zusammen.
Herr Hetkamp wirkt etwas geknickt und spricht seine Gedanken laut aus:
"Ich habe das Gefühl, dass sie nicht hier bleiben möchte. Zu verdenken ist es ihr nicht, denn sie kennt uns gar nicht!"
"Aber dennoch reagiert sie auf dich, Alexander. Auch wenn es nicht den Anschein macht, braucht sie genau diese hartnäckige Art, um zu merken, dass sie ernst genommen wird. Sie kann nur mit dem Gefühl, dass sich jemand kümmern möchte, nicht umgehen. So wie ich es sehe hat sie bisher nur diesen Jungen an sich rangelassen. Von ihm scheint sie bekommen zu haben, was sie braucht, sonst hätte es nicht so gut funktioniert. Jetzt hat sie diese Bezugsperson verloren und fühlt sich wie das eine Sandkorn unter vielen. Da haben Grundlegend schon die Eltern versagt und ihr nicht die richtigen Werte übermittelt.... Jetzt warten wir mal ab, wie sie sich entscheidet. Falls Sie zustimmen wird, werde ich das Gespräch mit der Internatsleitung auf mich nehmen. Im Normalfall sollte das kein Problem darstellen, denn das Kindeswohl sollte im Vordergrund stehen. Mit ein paar psychologischen Floskeln kommt man bei den meisten erschreckend weit!" 

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