Teil 18
Alex P.o.v.
Ich habs gewusst.... so eine scheiße, hätte ich gestern nur genauer hingeschaut!
Jeder hat es schon bemerkt, als sie hereinkommt.
Sie sieht schlecht aus, ist dauernd abwesend und ich stelle mir tatsächlich selbst die Frage, was mich gestern geritten hatte sie hier zu lassen.
Frau Schwemmer nötigt sie dazu, unser "Schaumodel" zu sein, womit sie im Rang der Fürsorglichkeit auf den miesesten Platz rutscht.
Meine Blicke treffen nonstop auf Francos und Phils Blicke.
Ich weis nicht was die zwei nervöser macht, Thalia oder ich....
Nachdem ich mich, meiner Meinung nach, einigermaßen zusammengerissen habe, starten wir unsere kleine Demonstration, bei der sich nach und nach meine Fassung auch schon wieder verabschiedet.
Diverse misslungene Konversationsversuche und einige entdeckte Verletzungen später, wird der Saal geräumt und ich stehe etwas Abseits mit Phil um mich mit ihm zu Beraten.
Thalia liegt da auf dem Boden und steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Sie kann sich kaum beherrschen und Franco redet auf sie ein wie ein Weltmeister.
Ich fasse es einfach nicht, wie kann ihre Freundin schweigen, wenn sie doch weiß, wie schwer verletzt Thalia in Wahrheit ist.
"Alex! Jetzt hör auf dir Vorwürfe zu machen, das bringt jetzt keinem was! Ich bleib jetzt kurz hier bei euch, zusammen machen wir sie Transportfähig und dann bringt ihr sie zügig in die Klinik!" reißt Phil mich aus meinen Gedanken!
Francos Blick trifft auf unseren und gleichzeitig nicken wir uns zu!
"Wir versuchen nochmals ganz ruhig mit ihr zu reden, aber wenn sie sich weiter in Rage schaukelt, werde ich ihr ein Beruhigungsmittel geben. Das wird sonst böse enden" klopft Phil mir auf den Rücken.
Franco hat bereits den Notfallrucksack an sich genommen und zu dritt lassen wir uns neben Thalia nieder.
Alex ganz ruhig jetzt! Es bringt keinem was wenn du jetzt durchdrehst.
Phil übernimmt das Kommando und startet mit der Befragung nach weiteren Verletzungen.
Überraschenderweise gibt sie uns sogar eine Antwort und lässt uns nachschauen.
Phil und ich drehen Thalia behutsam auf die Seite, damit Franco den Hoodie am Rücken aufschneiden kann.
Als wir freien Blick haben, zieht Franco gerechtfertigt die Luft scharf durch die Zähne.
Da hätte ich vorhin auch wirklich nicht angefasst werden wollen.
Sie muss Schmerzen haben...ohne Ende...
Ihr kompletter Rücken ist übersäht mit Hämatomen und es sieht aus, als hätte man ihr die Haut abgekratzt.
Da alles am nässen ist, deckt Phil es mit großen sterilen Kompressen ab, währenddessen macht mir Franco die Sicht auf ihre Wade frei.
Bisher kann Thalia sich zusammenreißen und wir arbeiten zügig unseren Check und die Wundversorgung ab.
Na herzlichen Glückwunsch.... das sie mit einem halben Loch in der Wade überhaupt laufen konnte, ist mir echt ein Rätsel!
Mensch Thalia, warum hast du nichts gesagt?
Als ich anfange die Wunde an der Wade nach irgendwelchen Fremdkörpern abzutasten, beginnt das Spektakel unter uns.
Thalia fängt an, uns ungehalten anzuschreien und winkelt ihre Beine an.
Kurzzeitig nehmen wir alle unsere Finger von ihr und hoffen das sie sich gleich wieder beruhigen wird.
Wir drei sind echt schockiert, da wir solch einen Wutausbruch nicht erwartet haben.
Kurz darauf beruhigt sie sich zum Glück selbst wieder.
Da Phil zuerst wieder einen klaren Gedanken fassen kann, versucht er herauszubekommen, was passiert ist.
Thalia weiß es aber laut ihrer Aussage nicht, oder sie will es uns einfach nicht sagen.
Phil sieht mich nickend an, da wir einsehen müssen, das die Situation nicht besser werden wird und startet mit den Vorbereitungen für einen Zugang.
Ich nutze die Zeit um die Rippen abzutasten, dadurch wird sie auch etwas von dem Zugang abgelenkt.
Behutsam taste ich Rippe für Rippe ab und finde auch schon zwei angebrochene Rippen an dem bunt leuchtenden Hämathom, als das Drama seinen Lauf nimmt.
Thalias Atmung wird schneller, sie presst ihre Augen zusammen, ballt die Fäuste und Tränen bahnen sich ihren Weg.
Zu dritt reden wir auf sie ein, sie soll die Augen öffnen und ruhig atmen, aber nichts von alldem dringt zu ihr durch!
Ich setze einen kurzen Schmerzreiz auf ihrem Brustbein um sie wieder gedanklich zurückholen zu können, jedoch ist das eher das Futter für die Bombe, die in diesem Moment mit großem Knall explodiert.
Sie schreit uns ungehalten an und bekommt nichts mehr um sich herum mit.
Zu dritt halten wir sie fest, damit sie sich und uns nicht verletzen kann.
"Franco, gib mir Dormicum, schnell" weist Phil Franco besorgt an und verabreicht ihr über den Zugang das Beruhigungsmittel.
Man kann zuschauen wie ihre Muskeln langsam schlaff und das komplette Mädchen insgesamt ruhiger wird.
Ihre Augen flackern leicht und ziemlich schnell driftet sie ab, was mit der Erschöpfung und dem allgemeinen schlechten körperlichen Zustand viel schneller geht als sonst.
Einen kurzen Moment atmen wir drei einmal tief durch und ich muss einfach ungläubig mit dem Kopf schütteln.
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