Teil 15
Thalia P.o.v.
Guten morgen Welt!
Wenn ich so aussehe, wie ich mich fühle, dann Prost-Mahlzeit.
Meine Motivation hängt im Keller oder noch weiter unter, wenns möglich ist.
Hmmmm, Tabeas Idee ist ja wirklich nicht schlecht und funktioniert bestimmt gut, ich hab Angst das sie zu gut funktioniert.
Thalia du machst das für Marc, du bist es ihm schuldig!!
Mit dem Elan einer 80 Jährigen rolle ich mich aus dem Bett.
Die Schmerzen sind fast ins unerträgliche gestiegen.
Verloren stehe ich mitten im Zimmer und lege mir den Ablauf gedanklich nochmal zurecht:
Tabea verhört die Sanitäter, wenn die was wissen gibt sie mir ein ok und dann könnte ich loslegen, mit dem was ich am wenigsten kann und wovor ich solche Angst habe: mich ausliefern.
Eigentlich brauche ich keine Hilfe, Nie!
Aber ich weiß nicht wie ich Marc sonst finden, geschweigedenn unauffällig zu ihm gelangen kann.
Langsam tapse ich durch das Zimmer, bedacht darauf das Karussell etwas zu entschleunigen.
Brrrr, kalt ist es auch!
Und ich schwitze tierisch.
Was ist denn nun schon wieder kaputt?
Kopfschüttelnd mache ich mich auf den Weg ins Bad.
Nach gefühlten 5 km Marathon stoppe ich vor dem Spiegel über dem Waschbecken.
"Meine Güte, ein Zombie könnte im Gegensatz zu mir einen Schönheitswettbewerb gewinnen.
Hmmmm....egal, die können ja jetzt sehen wie scheiße es mir geht".
Ich lächel mir im Spiegel kurz Mut zu, lasse es aber gleich wieder bleiben, weil es scheiße aussieht und mein komplettes Gesicht schmerzt!
Die Badezimmertüre wird aufgerissen und Tabea stürmt herein:
"Wo bleibst du denn, es geht gleich los?!"
Vor Schreck zucke ich so heftig zusammen, dass es mir wieder mit voller Wucht in die Rippengegend reinfährt.
Mir bleibt kurz die Luft weg und panisch blicke ich zu Tabea.
"Ich hole Hilfe!" sie will sich schon auf den Weg machen.
"NEIN! Geht schon, ich brauche nur ein paar Minuten!" raune ich ihr nach Luft japsend zu.
"Wie du meinst" sie bleibt neben mir stehen, bis ich wieder einigermaßen normal atmen kann.
So Thalia, reiß dich zusammen. Du musst dich gleich den Ärzten aushändigen, ihnen alle Verletzungen zeigen und dich, ohne zu wehren, ins Krankenhaus bringen lassen!
Bei diesen Gedanken stellen sich mir alle Nackenhaare auf.
Dieses Falsche Mitleid....wenn sie einem Versichern wollen, das die für einen da sind und einem Helfen.
Gelogen! Sie lügen alle um sich selbst besser zu fühlen...um besser mit ihren Schuldgefühlen klarzukommen....
Brrr, ist das kalt hier....
Egal....
Marc, das tue ich nur für dich!
Und wenn du das wüsstest, würdest du mich davon abhalten, denn du kennst mich, kennst meine Gefühle, weißt das ich es nicht ertrage angefasst zu werden....das ich mich einfach nicht unter Kontrolle habe...
Ausser ich betäube mich mit Hochprozentigen...
Aber Momentan wäre das nicht so der Hit... und ich hab nichts da....
Ich ziehe mich langsam an.
Mann, ist das heiß hier drin!
Mir ist übel...und ich hab solche Angst....
Als ich mein Zimmer verlasse, friere ich zunehmend.
Thermometer kaputt oder was?
Gedankenverloren schlendere ich durch den leeren Gang und stelle fest, dass der "Unterricht" wohl schon längst angefangen hat und ich durchs zu spät kommen, wohl oder übel alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen werde.
Wie ich mich darauf freue. Nicht!
Mir bleibt nichts anderes übrig!
Obwohl, wenn ich in meinem Zimmer bleibe, würden die schon irgendwann nach mir sehen, zumindest die Schwemmer...die kommt sicher!
Nachdenklich stehe ich vor der Türe des Aufenthaltsraumes und wiege für mich Pro und Contra ab.
Meine Entscheidung nimmt mir eine andere Person ab, die in diesem Moment die Türe aufreißt und mir somit einen halben Herzinfarkt beschert.
"Thalia?! Wir haben hier schon vor 20 Minuten angefangen und ich warte schon wieder nur...
Wie siehst du denn aus?" Frau Schwemmers Stimme wechselt von Todesstrafe zu Blumenwiese. "Geht es dir gut?"
Tiiiieeeeeef einatmen!
Du bist hier im Internat und musst dich zusammenreißen.
Dein Plan muss funktionieren.
Aber wenn Sie schon so reagiert, dann werde ich bei den Medizinern leichtes Spiel haben.
Augen zu und durch.
Ohne zu antworten betrete ich den Raum und versuche meinen Blick auf den Boden gerichtet zu halten.
Meine Hände haben sich in die Hoodieärmel verkrochen und versuchen sich irgendwo darin Halt zu suchen.
Eine Schweißperle läuft mir über die Stirn, meine Hände werden zittrig und meine Kehle fühlt sich an, wie die Wüste persönlich.
Leider muss ich mich kurz im Raum umsehen, da ich nicht weiß wo ich mich hinsetzen kann.
Im linken Teil des Raumes sitzen sehr viele Schüler, darunter meine komplette Klassenstufe und die zwei jüngeren unter uns.
Haben die noch nie nen Zombie gesehen?
Wie ich diese Blicke und diese Aufmerksamkeit hasse!
Ich könnte durchdrehen und eigentlich will ich weg hier...
Leckt mich!!!
Ich entschließe mich in die letzte Reihe zu gehen, da ich dort noch einige freie Plätze erkenne.
Während ich im Schneckentempo in die hintersten Reihe laufe, erhasche ich doch noch einen kleinen Blick über meine Schulter, da ich wissen will mit wievielen Menschen ich es nachher aufnehmen muss.
Die acht Gesichter, die ihre Erklärungen unterbrochen haben, starren mich besorgt und entsetzt an.
Oh mann, schaut doch nicht so blöd, ihr habt bestimmt schon schlimmeres gesehen!
Mit einem "Sorry, das ich zu spät bin" setze ich mich auf den erstbesten Stuhl.
Aha, ich glaube dieser Alex, von gestern, steht da an der Tafel.
Und dieser andere...F...Franco?
Hieß der so?
Als genau diese beiden sich einen allessagenden Blick zuwerfen, weiß ich, dass das Spiel begonnen hat!
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