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Leseprobe - Das Hamsterrad

Es war ein Bild, so typisch für den Beginn eines romantischen Films der Achtzigerjahre. Ein Mann mittleren Alters stand in einem großen Büro, zwischen einem massiven Mamorschreibtisch und einer großen Fensterfront, die links und rechts von weißen Gardinen gesäumt war. Eine Hand steckte in der Tasche des dunkelgrauen Dreiteilers, ein Anzug vom Feinsten, aus Merinowollstoff gefertigt, mit der anderen stützte er sich an die Fensterfront, an die aus der grauen Wolkendecke unaufhörlich der Regen prasselte. Einsamkeit, Trauer und ein Hauch von Nachdenklichkeit lagen in seinen dunkelbraunen Augen, mit denen er undeutlich in die trostlose, vom Regen nasse Straße inmitten der großen Stadt starrte.

Die Lifttür öffnete sich und Mann von flinker Gestalt trat in den Raum. Trotz des sinnflutartigen Regens trug er eine Sonnenbrille, und sein Hut hing wie ein nasses Stück Filz an seinem Kopf. Mit seinem hellbeigen Mantel zog er eine Tropfspur über den lachsfarbenen Teppichboden, die zu einer kleinen Pfütze im Aufzug führte, in dem er eben noch gestanden hatte.

„Mann, Mann, Mann, Ron“, kicherte er, während er quer durch das Zimmer huschte, um Mantel und Hut am Gaderobenständer abzulegen, „Ist heute ein saumäßiges Wetter.“
„Mhm“, machte Ron, immer noch aus dem Fenster starrend.

Der andere hatte die Brille abgenommen, die bis dahin seine lebhaften blauen Augen verdeckt hielt, um sie mit einem Stoffeck des ziemlich schmuddelige wirkenden Anzugs zu polieren, während er unaufhörlich weiter redete: „Also, ich hoffen ja, du hast mich nicht durch die halbe Stadt gejagt, nur damit wir beide ein paar Wort plauschen können. Und selbst wenn, ein guter Congnac würde es wieder wett machen.“
„Bedien dich“, antwortete Ron, der immer noch am Fenster stand.

Der Mann ging zur Anrichte, die in einem Eck des Raumes stand und schenkte sich ein Glas ein. Dann ließ er sich, stets am Glas nippend, auf der anderen Seite des Schreibtisches nieder.

„Du hast mich kommen lassen, also was gibts?“

Ron drehte sich um und blickte den kleinen Mann direkt an. „Ich kannte mal ein Mädchen“, sagte er, während er sich langsam von der Fensterscheibe entfernte und im dicken Chefsessel Platz nahm.

„Autsch, das kann dauert“, warf der andere trocken ein und legte seinen Kopf zurück.

„Ich bitte dich, Willi, kannst du nicht für eine verdammte Sekunde die Klappe halten“, fuhr Ron ihn an.

„Schon gut, schon gut“, Willi richtete sich auf und sah Ron direkt an, „Was ist mit ihr?“

„Ich stand damals kurz vor der Firmenübernahme, lebte noch als Student in Hannover. Sie kümmerte sich um meinen Haushalt. Ein hübsches Mädchen, gute acht oder neun Jahre jünger als ich. Sie war großartig“, Ron hilt einen Moment inne als sähe er gerade durch die Zeit, „Pünktlich um sieben stand mein Frühstück auf dem Tisch, die Fenster waren immer blitzsauber, der Boden gesaugt und wenn ich ein Problem hatte, nun, ich konnte mit ihr über alles reden.“

„Also hast du sie gefragt, ob sie bleibt, nicht nur so zum Arbeiten“, schlussfolgerte Willi.

„Das wollte ich. Ich hatte da diesen Plan, nahm sie mit zu einem Galaabend. Es war wunderschön. Weit nach Mitternacht kamen wir heim, und ich fragte sie, ob sie nicht mehr sein wolle als bloß mein Hausmädchen. Sie lächelte und bedankte sich für den schönen Abend. Dann sagte sie Nein. Ich nickte und ging alleine zu Bett. Am nächsten Morgen stand mein Frühstück wie immer da, nur das Mädchen war weg.“

„Und du willst jetzt, dass ich sie finde“, schloss Willi.

Ron griff nach der Tageszeitung. „Nicht nötig, das habe ich bereits“, der Mann klatschte das Papier vor Willi auf den Tisch, „Ihr Name war Verena Schmitt.“

Willi griff nach der Zeitung. In fetten Buchstaben war „Frau tot aufgefunden“ als Schlagzeile des Tages aufgedruckt. Der Bericht zeigte ein Foto von einer schlanken Frau mit asiatischem Einschlag und dunklen Krauselocken.

„Oh Mann, Ron“, Willi schluckte betroffen, „Das tut mir leid für dich. Ich hätte es dir gegönnt, nach all dem mit Johanna.“

„Schon gut, wir beide wissen, dass ich nie sonderliches Glück mit den Frauen hatte“, wimmelte Ron schnell ab.

„Ron“, Willi sah seinen Freund an, „Wir kennen uns jetzt seit 10 Jahren, und ich habe dich noch nie so über eine Frau sprechen gehört. Nicht einmal über Johanna.“

„Ach, komm, Johanna war nie mein Typ. Mutter mochte sie, und Vater war froh, endlich mit seinem größten Konkurrenten zu fussionieren. Meinst du etwa, Mutter hätte zugelassen, dass ich ein Mädchen von der Straße heirate?“

„Und doch dachtest du, es könne halten“, warf Willi belächelnd, doch nicht ohne Bewunderung ein.

Ron sah im Geiste das Bild seiner Exfrau Johanna. „Anfangs ja“, antwortete er wahrheitsgemäß.

William nickte: „Ein plichtgetreuer Sohn“

„… der nichts weiter wollte als das Erbe“, vollendete Ron den Satz, dem ihn sein Freund schon so oft spöttisch vor die Füße geworfen hatte, „und doch finanziert dieser Erbe zurzeit einen drittklassigen Privatdetektiv.“

„He“, protestierte Will gekränkt, „Ich hatte nur noch kein Glück mit meinen Auftraggebern.“

„Dann ist das dein Glückstag, Will“

William lehnte sich, vor Aufregung ganz gebannt, auf die Mamortischplatte. Er deutete mit einem Finger auf Ron und hatte ein spitzbübisches Grinsen auf den Lippen.

"Jetzt weiß ich, warum du mir deine Frauengeschichten erzählt hast. Du willst, dass ich Verenas Mörder finde, richtig? Mann, Ron, für diese Sorte von Mann hätte ich dich echt nie gehalten“, wie ein Allzeitbereit sprang er auf, riss Hut und Mantel von der Stange und sprang Richtung Fahrstuhl, „wird gemacht, Meister, auf mich ist Verlass.“

Ein „Nein“ von Ron bremste seinen Eifer. Der grauhaarige Mann stand ruhig hinter seinem Schreibtisch: „Mit Frauen und Liebe habe ich abgeschlossen. Also häng Hut und Mantel zurück und hör mir zu.“

Etwas schlechter gelaunt plumpste Will zurück auf den schwarzen Ledersessel.
„Ich will, dass du jemand für mich findest“, brachte Ron sein Anliegen vor.

Will seufzte: „Na schön, Name und Alter?“

„Nicht doch“, Ron winkte ärgerlich ab, „Keine spezifische Person, du sollst mehr als so eine Art Headhunter fungieren.“

„Ich soll für dich rekrutieren?“, Will sah drein, als traute er seinen Ohren nicht.

„Exakt“, bestätigte Ron.

Will lachte. „Hast du dafür denn keine Personalbürofuffis?“

„Nicht für diese Art von Mitarbeiter“, Ron setzte sich und verschränkte die Hände auf der Tischplatte, „Hör zu, Will, ich bitte dich, weil diese Person nur jemand auswählen kann, der mich sehr gut kennt. Es geht um den Nachfolger meiner Exfrau. Ich brauch einen neuen Sekretär.“

„Große Klasse, Ron“, Will war Feuer und Flamme, „Eine scharfe Blondine, vollbusig…“

„Du hast mir nicht zugehört“, fiel Ron ihm ruhig, doch sehr bestimmt ins Wort, „mit Frauen habe ich abgeschlossen. Nein, aus. Ich will einen Sekretär, verstehst du, eine männliche Assistenz. Klug, geschäftstüchtig, jung und dynamisch.“

William nickte: „Okay, ich höre mich mal um.“

Der Privatdetektiv machte Anstalt zu gehen.
„Und Will“, Ron hatte seinem Freund noch etwas zu sagen, „Dein Anzug ist grauenhaft. Lass dir von Hermann in der Herrenabteilung einen anderen geben, den von der neuen Kollektion. Königsblauer Stoff, eine der wenigen Farben, die zu deinem Teint passt.“

Will konterte, ohne sich umzudrehen: „Weißt du Ron, eigentlich hasse ich dich.“

„Ja, ich frage mich auch, warum ich mit dir befreundet bin."

„Die Antwort wäre vermutlich“, dozierte Will, während er Hut und Mantel anzog, „Weil es sonst keiner mit dir ausgehalten hat.“

„Irrtum“, korrigierte Ron, „Mit dir hält es sonst niemand aus.“

Will drehte sich vor dem Fahrstuhl um und grinste verschmitzt hinter der Hutkrempe: „Kommt doch aufs Selbe“

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