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(7/7) Zunehmender Mond

Magnus stand am Fenster und schaute in die Nacht hinaus. "Der Mond wird voll", sagte er gedankenverloren.

"Ja."

"Es war zwei Tage nach Vollmond, als ich losging, um dich zu suchen. Es war abnehmender Mond... Das war gestern."

Valerio stellte die Teller, die auf dem Fußboden vor dem Feuer standen, übereinander und schob sie beiseite. "Wir sind in einer Zukunft", erklärte er und warf zwei neue Scheite ins Feuer. "Das Haus versinkt, die Tage hier sind gezählt. Venedig ist nicht mehr. Vieles hat sich in der Welt verändert... Niemand verirrt sich mehr hierher. Dies hier hat mit deiner Zeit nichts zu tun, darum sorge dich nicht um den Mond. Da draußen siehst du irgendeinen Mond, der irgendwann sein wird - oder längst gewesen ist, wenn wir noch ein Stück weiterreisen." Er wies zum Fenster hinauf. "Wenn dir dieser Mond heute Nacht nicht zusagt, kann ich dir einen anderen bescheren. Welchen möchtest du? Die Dinge selbst sind - für sich genommen - nicht so bedeutsam, wie du denkst. Es sind die Perspektiven, die wir einzunehmen in der Lage sind, die den Dingen eine Bedeutung geben. Eine von mehreren oder vielen, die möglich wären."

Magnus nickte nachdenklich. Eine Frage brannte ihm plötzlich auf der Zunge. "Wie habe ich allein von hier weg gefunden? Zurück in meine Zeit?"

"Du warst nicht allein."

"Du hast mich begleitet?"

"Ich habe deine Entscheidungen geleitet." Valerio lachte leise. "Bis auf deinen Sturz ins Wasser. Der war deine Idee."

"Das war nicht witzig! Ich hatte Schmerzen! Und ich war fix und fertig!"

"Ja, ich weiß." Valerio lachte wieder. "Verzeih mir. Aber du kannst nicht gleichzeitig vor mir weglaufen und aber erwarten, dass ich dich aus dem Wasser ziehe, wenn deine Flucht unbequem verläuft. Ich hatte alles getan, damit es dir gut geht. Du warst gut versorgt bei mir. Wir hätten noch zwei Tage gebraucht, dann hätte ich dich zurück gebracht. Ich konnte nicht vor deiner Nase erscheinen und dich daran hindern, ins Wasser zu fallen - du warst in Panik vor mir geflüchtet. Wenn ich plötzlich aufgetaucht wäre, wärst du jetzt in Frankfurt in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie, anstatt am Rand der verfallenen Lagunenstadt mit einem Vampir zu essen und zu trinken und über Zeit und den Mond zu sinnieren. Was wäre dir lieber?"

Magnus war mit der Antwort nicht zufrieden. "Aber hättest du mich nicht aufhalten können? Sicher hattest du Möglichkeiten, mich an meiner Flucht zu hindern...?"

Valerios Geste mir der Hand verstand er nicht gleich, dann erinnerte er sich. "Ah... das ominöse Versprechen."

Valerio nickte. "Es war so abgemacht. Ich hielt mich daran und folgte dir nur, damit du deinen Weg finden konntest. Mehr und anderes war nicht meine Aufgabe." Er schenkte ihnen Wein nach und hielt Magnus sein Glas hin.

"Du trinkst viel Wein", merkte Magnus an, als er das Glas entgegen nahm. Plötzlich hatte er die Szene aus seinem Traum vor Augen, die Hand über dem Glas, Valerios Lippen und Kinn, blutverschmiert...

Valerio neigte den Kopf zur Seite und fixierte ihn. "Ich trinke nicht mehr... Wein, als ich sollte", sagte er langsam, und seine Stimme hatte diesen speziellen Klang, der Magnus spontan Gänsehaut verursachte. Valerio setzte das Glas an seine Lippen.

"Was meinst du damit?" Magnus wagte nicht ihn anzusehen, zuzuschauen, wie er aus seinem Glas trank. Zu sehr befürchtete er, Valerio könnte die Bilder auffangen, die dieser Anblick in Magnus' Kopf auslösen würde - und auch, was er dabei empfunden hatte, als er sie im Traum gesehen hatte.

Das Lächeln war eindeutig. Er wusste von dem Traum... von allem. Magnus war sich sicher. Es war schon geschehen - und nichts hatte er verhindern können! Dabei wusste er nicht einmal, ob dieser Traum allein aus seiner eigenen Fantasie entstanden war, oder...

"Ein pikanter Gedanke, nicht wahr."

Magnus zuckte zusammen. Valerios Aufmerksamkeit war so geschärft, er konnte nichts vor ihm verbergen. Für ihn schien es ein Spiel zu sein, wenn er ihn damit ärgerte, ihn verlegen machte. Offensichtlich liebte er es, Magnus mit dem Rücken an diese Wand zu bringen und zuzusehen, wie er sich dort behauptete.

"Was? Welchen Gedanken meinst du", tastete er sich vor und gab sich Mühe, seine Frage neutral und beiläufig klingen zu lassen. Bevor er sich auf sein Spiel einließ, wollte er wissen, dass er nicht nur pokerte.

Valerios Augen wurden schmal. Er hob sein Glas, schaute in die rote Flüssigkeit. Er wirkte abwesend, träumend, als er langsam sprach: "Der Gedanke, dass wir beide... dieselben Leidenschaften und Genüsse teilen könnten." Er fuhr herum, sein durchdringender Blick traf Magnus' Augen. Seine nächsten Worte klangen weich und tief und die linke Augenbraue hob sich ein wenig. "Zur selben Zeit. Im selben Raum", präzisierte er, was er meinte. Dann war sein Gesicht wieder völlig entspannt, als hätte er gerade über das Wetter gesprochen. Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas und beobachtete ihn über den Rand hinweg.

Magnus wusste nichts zu sagen. Er war verunsichert. Nun war es also auf dem Tisch... Er hatte schon überlegt, ob er Valerio auf das Geschehen in seinem Traum ansprechen sollte, war aber noch zu keiner Entscheidung gekommen. Wie sprach man über solche Dinge? Nun wirkte es beinahe, als hatte Valerio ebenfalls darauf hin gearbeitet. Magnus selbst hatte nun mit seiner Aufforderung, Valerio möge auf den Punkt kommen, die Einleitung geliefert, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein. Und offenbar wollte Valerio nicht so sehr über das Geschehen in dem Traum sprechen wie über Magnus' Gefühle dazu! Gut, er würde sehen, wohin ihn das führte. Ganz bestimmt war das sehr privat - aber wer wusste, was er von Valerio außerdem erfahren konnte... Er hatte Fragen dazu. Und die Antworten interessierten ihn brennend.

"Ich gehe davon aus, dass du bereits weißt, dass ich... einen Traum hatte?" Magnus begann so unsicher, er ärgerte sich darüber. Er wusste, Valerio würde es ihm anmerken. Alles - auch die Dinge, die er so gern vor ihm verbergen wollte. Egal, wie sehr er sich bemühen würde - am Ende, so befürchtete er, würde er wahrscheinlich offen reden müssen.

Valerio hielt ihn in einem dieser intensiven Blicke fest, an die Magnus sich niemals gewöhnen würde. Er wurde nicht schlau daraus, ob Valerio das jedes Mal willentlich und gezielt tat oder ob es einfach seine Art war; auch jetzt sah er Magnus nur an und wartete, dass dieser weiter spach.

"Ok...", sagte Magnus, um irgendwie zu beginnen. "Also, das war... schon ein heftiges Ding. Ich will sagen... sicher hatte es mich gestern beschäftigt, als ich dich fragte, ob du Blut trinkst - und du sagtest "selten". Das muss wohl den Auslöser für diesen Traum gegeben haben. Daran war ja irgendwie nichts wirklich... schlimm, wenn du weißt, was ich meine. Das war ja nun nicht so... also... ich war nicht wirklich geschockt, möchte ich sagen. Sicher, das war schon auch ein bisschen... aber es war eben sehr... individuell - ja. Und ganz bestimmt ist so etwas oft eher nicht so... Ich meine, die Frau war ja nicht wirklich... Also, du hast nicht..."

Valerio sah ihn mit großen Augen an. Dann begann er zu lachen. Magnus fühlte sich hin und her gerissen. Er war einmal mehr fasziniert von Valerios Gesicht, wollte seinen Anblick genießen und hoffen, dass er so schnell nicht aufhörte... aber die Tatsache, dass er hier ganz offensichtlich über ihn lachte, über seine stotternden Versuche, seine Gedanken zu diesem Traum in Worte zu fassen, machte ihn auch wütend. Verärgert schwieg er, wartete ab, dass Valerio sich beruhigte. Zugleich fürchtete er diesen Moment - denn er kannte ihn bereits gut genug, um zu wissen: Valerio würde ihn nicht schonen.

Er sollte Recht behalten. Das Lachen endete. Valerio sah ihn mit einer Miene an, die Magnus sehr an den Unschuldsblick erinnerte, den er Uberta auf dem Dach zugeworfen hatte, als er sein Hemd so aufreizend langsam zugebunden und sie scheinbar arglos gefragt hatte, ob es so in Ordnung sei.

Dem Blick folgte der entsprechende Ton: weich, sanft und harmlos, so, als sei dem Sprecher der Worte nicht ansatzweise bewusst, welche fatale Wirkung er damit erzielte. "Ich verstehe", sagte Valerio langsam. "Du willst sagen, es hat dich ebenso heiß gemacht wie mich."

Magnus schnappte nach Luft. Aber als sei das noch nicht genug, ignorierte Valerio das emotionale Chaos, in das er ihn gerade gestürzt hatte und fügte trocken an: "Und um deine Frage zu beantworten: Nein, ich trinke nicht zu viel Wein. Der Wein und die Weintrauben verhindern, dass es mich gelüstet, dein Blut mit... Freunden zu teilen. Rosinen helfen ebenfalls." Seine Augenbraue zuckte. "Eine Weile." Er lächelte engelsgleich. Die letzten Worte vibrierten tief und weich, er sprach sie wie ein erotisches Versprechen: "Aber nichts ist da hundertprozentig zuverlässig. Dazu ist der Drang zu stark."

Magnus schluckte. War das alles ernst gemeint? Valerio konfrontierte ihn hier mit derselben explosiven Mixtur, wie es der Valerio in seinem Traum getan hatte - und es schien dem realen Valerio ebenso zu gefallen! Bevor Magnus überlegen konnte, was er an diesem Punkt nun sagen wollte, unterbrach Valerio seine Gedanken.

"Meine Ausführungen scheinen dich extrem zu beschäftigen, mein Freund. Die Antwort auf die Frage, die du deshalb zu stellen vergessen hast, lautet: Nein, du hast nicht geträumt. Auch diesmal nicht. Ich habe dich mitgenommen. Ich denke, es war... anregend für dich - nicht, dass du dich gelangweilt hättest. Wenn ich dich nicht aufgehalten hätte - wie weit wärst du gegangen?"

Magnus holte Luft, er wollte etwas sagen.

"Shht. Nicht antworten", flüsterte Valerio in seinem Kopf.

Laut sagte er: "Du wirst mir verzeihen... Ich wollte es wissen. Ich weiß es nun."

Ende Teil 55






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