4. Ein ganz normaler Mann
Ein ganz normaler Mann (TW: Keine)
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Er ging durch die grauen Straßen der Stadt. Links und rechts standen riesige Gebäude, die den Blick auf den grauen, bewölkten Himmel verdeckten. Es war eine ganz normale Stadt, mit Autos, die hupend auf den Kreuzungen standen, und Menschen, die zur Bahn eilten. Und er war ein ganz normaler Mann, vom Hut bis zu den Socken in schwarz gekleidet, einen Aktenkoffer in der Hand.
Er lebte ein ebenfalls ganz normales Leben, wie alle hier, arbeitete als Anwalt, fuhr mit der U-Bahn, hatte eine ganz normale Frau und zwei Kinder mit ganz normalen Namen, Max und Lisa.
Abends, wenn er von der Arbeit kam, aß er ganz normales Essen, Brot mit Aufstrich. Und wenn er schließlich ins Bett ging und schlief, dann träumte er sogar von seinem ganz normalen Leben.
Das Einzige, das ihn von anderen Menschen unterschied, war ein Muttermal auf seinem linken Arm, knapp oberhalb des Handgelenks. Es thronte dort, geformt wie ein großer Tintenfleck. Der Mann verdeckte es stets mit dem Ärmel seines langen Hemdes. Niemand sollte diese Besonderheit, diese Andersartigkeit, sehen.
Er hasste es, denn er wollte in den Augen der anderen ganz normal sein.
Der Mann wusste nicht, ahnte nicht einmal, dass es in seiner Welt auch Dinge gab, die nicht ganz normal waren. Drachen und Kobolde, Gold am Ende des Regenbogens, Feen, Einhörner, Hexen und Dämonen.
Er wusste ebenfalls nicht, dass dies alles gar nicht weit entfernt von ihm existierte. Tief unter seiner Stadt, noch tiefer als die Schienen der U-Bahn lagen, ging Übernatürliches vor sich. Es war ein großes Geheimnis, kein normaler Mensch durfte es wissen.
Hätte der Mann von diesen ganz und gar nicht normalen Geschehnissen gewusst, dann hätte er gewiss versucht, seinen Ärmel auch darüber zu ziehen.
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Das hier war eine kleine Aufgabe für die Schule, um meine Deutschnote zu verbessern. Kommt glaube ich von Januar 2019, ist also auch schon etwas älter ^^
Jetzt reicht es aber auch mit den alten Sachen, Zeit für aktuelleres Geschreibsel, oder?
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