Albtraum (TW: Tod)

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Kühles Metall an meiner Schläfe, ein Keuchen, ein Klicken. Ein Schuss.

Ich schlug die Augen auf. Nur ein Traum. Nichts echt, nichts real, alles nur erdacht.

Wieso zitterte ich dann so sehr?

Der Versuch, es zu verdrängen, doch kaum fielen die Augen zu, begann es erneut:

Hände an meinem Rücken, größer als meine, stärker als meine. Ein Stoß, ein Sturz. Ich falle und falle, dem Steinboden entgegen, doch kurz davor-

Erneuter Augenaufschlag, erneutes Luftschnappen, erneute Erleichterung. Wieder nur ein Traum, wieder nicht real.

Doch es folgten mehr und mehr.

Eine Autofahrerin rast mit 100 Sachen ungehindert auf die Kreuzung zu. Neben ihr die Schwester, der Freund, der Vater. Jeder, den sie liebt.
Der VW Polo ist tiefschwarz, ohne Bremse.
Der Zusammenstoß ist blutrot.

Die Tür knarzte, als ich sie öffnete.

Ein Bruder, der vor den Augen seiner Schwester erstochen wird. Von hinten, die Lider weit aufgerissen, die silberne Klinge funkelnd im Mondlicht.
Das Entsetzen, das Grauen.
Das Bild der Horrorszene vor den Augen der Schwester, noch Stunden später.

Die Schritte hallten auf dem Boden wider, das Messer lag schwer in der Hand.

Die beste Freundin, erstickend in den Armen des Menschen, der alles für sie machen würde und sie doch nicht retten konnte. Braune Augen schließen sich zum allerletzten Mal, Tränen schimmern auf den bleichen Wangen.
Verzweifelte Hände, die die Tropfen auffangen wollen, einfrieren wollen - um sie als Denkmal zu ehren.
Doch sie verschwinden, sobald sich die Fingerspitzen nähern.

Eine entschlossene Grimasse, als sich der Blick auf die tief schlafenden Körper richtete.

Und ich schlug wieder und wieder die Augen auf.

Mein Schatten fiel auf die Straße, Blut an meinen Fingern, das gestohlene Fleischermesser meines Vaters in der Hand, die Augen geschlossen.

Ich schnappte wieder und wieder nach Luft.

Das Kreischen und Flehen hallte in den Ohren nach.

Ich erwachte wieder und wieder aus einem Albtraum.

Wenn ich euch nicht retten kann, dann bringe ich euch eben eigenhändig um, bevor es die Monster meiner Träume tun können.

Bis ich es nicht mehr tat.