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Welpe, Bill & Verzweiflung

TW: Missbrauch

Sie tauchten am Rande eines einsamen Strandes wieder auf. Der Wind, der vom Meer her wehte, war kühl und salzig, und die Wellen brachen rhythmisch am Ufer. Der Sand unter ihren Füßen war weich und golden, und der Horizont erstreckte sich weit hinaus über das tiefblaue Wasser, das sich in sanften Wellen auf und ab bewegte. Harry stand einen Moment lang still, die Hand immer noch in Bills, und ließ den Anblick auf sich wirken. Er hatte noch nie das Meer gesehen, hatte noch nie den weiten Himmel über der unendlichen Weite des Wassers erlebt. Es war überwältigend schön und zugleich ergreifend. Ohne es zu merken, stiegen ihm Tränen in die Augen. Es war nicht nur die schiere Größe und Schönheit des Meeres, sondern auch die Emotionen, die der Anblick in ihm auslöste. Er dachte an all die Jahre, in denen er von solch einfachen, aber bedeutungsvollen Erlebnissen ausgeschlossen gewesen war – und nun war er hier, mit jemandem, der sich um ihn kümmerte, an einem Ort, den er sich nie hätte träumen lassen. Bill bemerkte die Tränen in Harrys Augen und trat einen Schritt näher, ohne seine Hand loszulassen.

»Hey«, sagte er leise, »alles in Ordnung?« Harry nickte, während er versuchte, seine Tränen zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht wirklich.

»Es ist nur ... ich habe noch nie das Meer gesehen. Es ist s-so schön«, Bill lächelte sanft und drückte Harrys Hand ein wenig fester.

»Ich bin froh, dass ich es dir zeigen kann«, sagte er, seine Stimme warm und beruhigend. »Das Meer ist etwas ganz Besonderes. Es ist frei, offen ... es gibt dir ein Gefühl von Weite, das schwer zu beschreiben ist«, Harry blinzelte die Tränen weg und sah zu Bill auf, ein dankbares Lächeln auf seinen Lippen.

»Danke«, sagte er leise. »Für alles«, Bill legte einen Arm um Harrys Schulter und zog ihn leicht an sich, als sie gemeinsam zum Wasser hinuntergingen.

»Es ist mir eine Freude«, sagte er, während sie im Sand weitergingen. »Lass uns einfach den Tag genießen, okay? Nur du, ich und das Meer«, sie zogen ihre Schuhe aus und ließen sie im warmen Sand zurück, während sie langsam am Strand entlangliefen. Das Gefühl des weichen, kühlen Sands unter den Füßen und das Geräusch der Wellen, die sanft ans Ufer schlugen, waren für Harry völlig neu und unglaublich beruhigend. Der Himmel über ihnen war weit und wolkenlos, und das Meer erstreckte sich bis zum Horizont, als ob es keine Grenzen gäbe. Sie waren allein, niemand war weit und breit zu sehen. Es fühlte sich an, als gehörte dieser Ort nur ihnen. Nach einer Weile sah Harry zu Bill auf und fragte: »Wo genau sind wir eigentlich?« Bill lächelte und blickte auf das Meer hinaus.

»Das hier ist ein kleiner, abgelegener Strand an der Südküste. Ich habe ihn durch Zufall gefunden, als ich mal eine Auszeit brauchte. Es ist ein Ort, den kaum jemand kennt, und deshalb ist es hier so ruhig. Ich komme manchmal her, um nachzudenken oder einfach um dem Alltag zu entfliehen«, Harry nickte verständnisvoll und sah sich um.

»Ja, das versteh ich. Es ist so friedlich und schön«, Bill nickte zustimmend.

»Ja, das ist es. Manchmal, wenn ich hier bin, stelle ich mir vor, wie es wäre, hier zu leben – in einem kleinen Häuschen direkt am Strand, mit nichts als dem Meer und dem Wind als Gesellschaft. Es wäre ein einfaches, aber erfülltes Leben«, Harry konnte das gut nachvollziehen. Während sie weitergingen, bückte er sich immer wieder, um Muscheln aus dem Sand aufzuheben, ihre einzigartigen Formen und Farben bewundernd. Es war etwas Meditatives daran, die kleinen Schätze des Meeres zu sammeln, während sie schweigend weiterliefen. Irgendwann ließen sie sich in den Sand nieder, den Blick aufs Meer gerichtet, das in der Sonne glitzerte. Die Stille zwischen ihnen war nicht unangenehm, sondern voller Verständnis und Ruhe. Harry hielt eine besonders schöne Muschel in der Hand und drehte sie langsam zwischen den Fingern, bevor er zu Bill sah.

»Ich bin dir so dankbar für alles«, sagte Harry leise. »Für heute, für all das, was du für mich getan hast«, Bill lächelte warm.

»Es ist mir eine Freude. Du bist etwas Besonderes und du verdienst es, glücklich zu sein«, sagte er und Harry sah nachdenklich auf das Meer und nickte. Nach einer Weile des Schweigens entschloss sich Bill, eine Frage zu stellen, die ihm schon seit einiger Zeit auf der Seele brannte. Er hatte von Remus und Severus einiges über Harrys Kindheit erfahren, aber er hatte das Gefühl, dass es vielleicht hilfreich sein könnte, wenn Harry selbst darüber sprach – zumindest, wenn er das wollte.

»Harry«, begann er vorsichtig, »ich habe ein wenig über deine Kindheit gehört, aber ... ich wollte fragen, ob du vielleicht darüber reden möchtest. Manchmal hilft es, wenn man die Dinge einfach mal laut ausspricht«, Harry sah für einen Moment zu Bill und dann wieder aufs Meer.

»Es war ... schwierig«, begann er langsam, seine Augen blieben auf den Wellen, die sich endlos am Ufer brachen. »Ich habe nie wirklich das Gefühl gehabt, dazuzugehören. Die Dursleys haben mich immer spüren lassen, dass ich nicht erwünscht bin. Es war, als wäre ich eine Last, die sie einfach ertragen mussten«, Bill schwieg, ließ Harry in seinem eigenen Tempo weitersprechen. Er wusste, dass es wichtig war, ihm den Raum zu geben, den er brauchte.

»Ich hatte kein richtiges Zuhause«, fuhr Harry fort. »Ich war immer der Junge, der in einem Schrank unter der Treppe lebte. Keine Freunde, keine Liebe, nichts, was mir das Gefühl gab, dass ich etwas wert bin. Geburtstage und Weihnachten waren Tage, an denen ich mich besonders unbedeutend fühlte, weil ich wusste, dass ich nichts erwarten konnte«, Harry spürte, wie sich ein Kloß in seiner Kehle bildete, doch er zwang sich, weiterzusprechen.

»Es war nicht nur das ... sie waren auch grausam. Ich wurde immer wieder daran erinnert, dass ich nichts wert bin, dass mich niemand wollte. Erst seit letztem Jahr sehe ich das anders«, Bill nickte langsam, seine Augen voller Mitgefühl und Verständnis.

»Ich kann mir nicht vorstellen, wie es war, so aufzuwachsen. Aber du hast überlebt, Harry. Und nicht nur das – du hast einen Weg gefunden, trotz allem ein großartiger Mensch zu werden«, Harry sah zu Bill auf, und die Ehrlichkeit in dessen Worten rührte ihn tief.

»Danke«, flüsterte er, seine Stimme brüchig. »Es tut gut, das zu hören«, wieder saß er still neben Bill, während die Wellen leise ans Ufer schlugen. Die Worte, die er gerade ausgesprochen hatte, hallten in seinem Kopf wider, und es fühlte sich an, als hätte er eine schwere Last von seiner Seele gelöst. Doch da war noch etwas, tief in seinem Inneren, etwas Dunkleres, das er nie ausgesprochen hatte, nicht einmal gegenüber Remus oder Severus. Es war ein Geheimnis, das er tief in seinem Geist vergraben hatte, weil es zu schmerzhaft war, um darüber zu sprechen – aber in diesem Moment, in der Ruhe des Strandes und in der Gegenwart von Bill, fühlte er, dass es Zeit war, es loszulassen. Harry schluckte schwer und spürte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. Er wusste nicht, wie er anfangen sollte, doch er wusste, dass er es sagen musste.

»Bill«, begann er zögernd, seine Stimme zitterte leicht, »da ist ... da ist noch etwas, das ich dir erzählen muss. Etwas, das ich noch nie jemandem gesagt habe«, Bill spürte die Veränderung in Harrys Tonfall und sah ihn besorgt an.

»Was ist es?«, fragte er sanft, während er seine Hand beruhigend auf Harrys Arm legte. »Du kannst mir alles sagen«, der Junge zögerte, sein Blick war fest auf den Sand vor ihm gerichtet. Er holte tief Luft, bevor er weitersprach.

»Es gibt etwas, das mir vor ein paar Tagen wieder in den Kopf gekommen ist ... etwas, das ich lange Zeit versucht habe zu vergessen, weil es zu schwer war, darüber nachzudenken. Etwas, was ich wohl einfach verdrängt habe«, Bill schwieg, wartete geduldig, während Harry kämpfte, die richtigen Worte zu finden.

»Es geht um meinen Onkel«, sagte Harry schließlich, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

»E-er hat mich nicht einfach nur schlecht behandelt und geschlagen. Es war schlimmer ... viel schlimmer«, Harrys Atem stockte, und er schloss die Augen, um den Schmerz zurückzuhalten, der ihn überwältigte. Bill spürte, wie Harrys Körper leicht zitterte, und seine eigene Sorge wuchs.

»Was hat er dir angetan?«, fragte er leise. Harry rang mit den Worten, die ihm auf der Zunge lagen.

»Er hat mich a-angefasst und mich ... zu Dingen gezwungen«, flüsterte er schließlich, seine Stimme brüchig. »Es passierte, als ich noch jünger war, vielleicht sechs oder sieben. Es ist ... es ist schwer, darüber zu sprechen. Ich habe versucht, es zu verdrängen, so tief wie möglich in meinem Kopf zu vergraben, weil es so wehgetan hat, es zu erinnern«, Bill schloss für einen Moment die Augen, um den Schock und die Wut, die in ihm aufstiegen, unter Kontrolle zu bringen.

»Harry«, sagte er sanft, als er seine Augen wieder öffnete, »es tut mir so leid. Niemand sollte jemals so etwas durchmachen müssen«, Harry nickte leicht, Tränen stiegen ihm in die Augen, doch er zwang sich, weiterzusprechen.

»Meine Tante ... sie hat es herausgefunden«, fuhr er fort, seine Stimme zitterte. »Sie hat ihm gedroht, ihn zu verlassen, wenn er es jemals wieder tun würde. Und e-er hat aufgehört. Aber es hat mich trotzdem verfolgt. Immer wieder kamen die Erinnerungen hoch, und ich habe nie gewusst, wie ich damit umgehen soll. Irgendwann hab ich es wohl einfach ausgeblendet«, Bill zog Harry in eine feste Umarmung, hielt ihn fest, während Harry in seinen Armen zitterte.

»Du bist unglaublich stark«, sagte er. »Es ist nicht deine Schuld, was passiert ist. Du hast nichts falsch gemacht. Es war er, der dir Unrecht getan hat. Und es war falsch, dass dich niemand geschützt hat«, Harry ließ die Tränen frei fließen, sein Gesicht vergrub sich in Bills Schulter, während er sich zum ersten Mal in seinem Leben wirklich verstanden und sicher fühlte.

»Ich wusste nicht, wem ich es sagen sollte«, flüsterte er durch die Tränen hindurch. »Ich hatte so viel Angst, dass mich niemand verstehen würde oder dass ich ... dass ich deswegen noch mehr verachtet werde«, Bill hielt Harry fest, ließ ihn wissen, dass er nicht allein war.

»Ich bin hier für dich«, sagte er sanft, während er Harry beruhigend über den Rücken strich. »Und Remus und Severus werden auch für dich da sein, wenn du bereit bist, es ihnen zu erzählen. Du bist nicht allein, Harry. Du hast Menschen, die dich lieben und die dich beschützen werden«, Bill hielt Harry lange fest, seine Arme schützend um den Jungen gelegt, während die Wut in ihm immer stärker wuchs. Es war eine glühende, brodelnde Wut, die er jedoch tief in sich vergraben musste, um Harry nicht noch mehr zu belasten. Er konnte einfach nicht verstehen, wie jemand einem Kind so etwas Schreckliches antun konnte. Dass Harry so lange mit dieser Last allein gewesen war, machte ihn nur noch entschlossener, ihm zu helfen. In seinem Inneren wusste Bill, dass Severus und Remus von dem, was Harry ihm gerade anvertraut hatte, erfahren mussten. Harry brauchte dringend Unterstützung, und am besten von einem erfahrenen Mentalheiler, der ihm helfen konnte, diese dunklen Erinnerungen zu verarbeiten. Nach einer Weile, als Harrys Schluchzen leiser wurde, löste Bill die Umarmung leicht, aber er hielt Harrys Schultern immer noch fest und sah ihm in die Augen.

»Harry«, sagte er ruhig, aber ernst, »Remus und Severus müssen das wissen. Sie sind für dich da, und sie werden dir helfen können. Du solltest das nicht allein durchstehen müssen«, Harrys Augen weiteten sich vor Angst, und er schüttelte heftig den Kopf.

»Nein«, flüsterte er, seine Stimme war voller Panik. »Ich kann es ihnen nicht sagen. Was, wenn sie mich dann verachten?«, Bill war erschüttert, als er diese Worte hörte, und er spürte, wie sein Herz bei dem Gedanken an Harrys Selbstzweifel schmerzte.

»Harry«, sagte er leise, seine Stimme vor Sorge bebend, »wie kannst du so etwas denken? Niemand wird dich verachten. Was dir passiert ist, war nicht deine Schuld. Es gibt keinen Grund, warum dich irgendjemand weniger lieben oder schätzen sollte«, Harry wandte seinen Blick ab, Tränen liefen ihm immer noch über die Wangen.

»Aber ich fühle mich so ... schmutzig und ...«, murmelte er, seine Stimme kaum hörbar. »Wie könnte jemand mich dann noch wollen?« Bill konnte die Verzweiflung in Harrys Worten hören, und es brach ihm fast das Herz. Er nahm Harrys Gesicht sanft in seine Hände und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen.

»Hör mir zu, Harry«, sagte er eindringlich, »du bist weder schmutzig noch sonst was. Du bist ein unglaublich starker, mutiger Junge, der mehr durchgemacht hat, als irgendjemand jemals durchmachen sollte. Remus und Severus lieben dich, und ich verspreche dir, dass sie dich nicht anders sehen werden. Sie werden nur noch entschlossener sein, dir zu helfen«, Harry zitterte leicht, aber Bills Worte schienen etwas in ihm zu berühren. Er wollte daran glauben, aber die Angst und der Schmerz saßen tief.

»Ich weiß nicht, ob ich es ihnen sagen kann«, flüsterte er schließlich. Bill nickte verständnisvoll und hielt Harrys Blick fest.

»Das ist in Ordnung«, sagte er sanft. »Du musst es nicht sofort tun. Aber sie müssen es wissen, damit sie dir helfen können. Du hast nichts falsch gemacht, und du musst das nicht allein durchstehen«, Harry nickte langsam, auch wenn die Angst noch in seinen Augen lag.

»Okay«, sagte er leise. Bill lächelte sanft und strich ihm beruhigend über das Haar.

»Nimm dir alle Zeit, die du brauchst«, sagte er. »Und denk daran, dass ich immer für dich da bin. Du bist nicht allein«, Harry ließ sich wieder in Bills Arme sinken, während die Tränen langsam versiegten. Sie blieben noch eine Weile am Strand, beide tief in Gedanken versunken. Die Ruhe des Ortes und das leise Rauschen der Wellen schienen ihnen beiden gutzutun, während sie die Ereignisse des Tages verarbeiteten. Die Sonne begann allmählich tiefer zu sinken, und das Licht färbte den Himmel in warme Orangetöne, die sich im stillen Wasser widerspiegelten. Harry blickte hinaus auf das Meer, seine Augen waren immer noch ein wenig rot vom Weinen, aber es lag auch eine gewisse Ruhe in seinem Ausdruck.

»Ich wünschte, ich könnte für immer hierbleiben«, sagte er leise, fast mehr zu sich selbst als zu Bill. »Es ist so friedlich ... so weit weg von allem«, Bill sah Harry an, und ein Hauch von Traurigkeit mischte sich in sein Lächeln. Er konnte Harrys Wunsch gut nachvollziehen – der Wunsch, sich an einen Ort zurückzuziehen, der frei von den Sorgen und Schmerzen der Vergangenheit war.

»Ich verstehe dich«, sagte er sanft. »Es ist ein besonderer Ort, und manchmal braucht man genau solche Orte, um sich selbst wiederzufinden«, Harry nickte, obwohl er wusste, dass sie nicht bleiben konnten.

»Aber ich weiß auch, dass es nicht geht«, fügte er hinzu. »Es gibt noch so viel, dem ich mich stellen muss... so viel, was ich noch lernen muss, um wirklich frei zu sein.«

»Es wird bald dunkel«, sagte Bill dann sanft. »Wir sollten uns auf den Weg machen, bevor Severus uns beide verhext, wenn wir zu spät kommen«, Harry lächelte schwach und nickte. Bill nahm seine Hand, und diesmal spürte Harry das Kribbeln wieder, aber es war nicht mehr so unerwartet wie zuvor. Es war ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das ihn beruhigte, während Bill ihn an sich zog.

»Bereit?«, fragte er leise.

»Ja«, antwortete Harry, seine Stimme war fest, und er hielt Bills Hand ein wenig fester. In einem sanften Sog disapparierten sie, der Strand verschwand vor ihren Augen, und sie tauchten wieder vor Remus' Cottage auf. Bill klopfte an die Tür, und es dauerte nicht lange, bis sie von Severus geöffnet wurde. Dessen Blick fiel sofort streng auf die beiden, seine Augen verengten sich leicht, als er sie musterte.

»Es ist noch nicht ganz dunkel«, bemerkte Bill mit einem schelmischen Grinsen, als er die stille Mahnung in Severus' Blick bemerkte. Der Lehrer nickte knapp, seine Miene entspannte sich ein wenig, auch wenn er die beiden noch immer kritisch beäugte.

»Das stimmt«, sagte er schließlich. »Aber viel hat nicht gefehlt«, Harry konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, froh darüber, dass Severus' Strenge nicht allzu ernst gemeint war. Es war klar, dass sich der Mann Sorgen gemacht hatte, auch wenn er es nicht direkt zugeben würde.

»Möchtest du zum Abendessen bleiben?«, fragte Severus dann. »Remus und ich haben genug für alle vorbereitet«, Bill schüttelte den Kopf, auch wenn das Angebot verlockend klang.

»Danke, aber ich muss passen. Wenn ich nicht zum Abendessen im Fuchsbau auftauche, wird Mum ne Krise bekommen. Sie neigt dazu, zu viel zu kochen, und ich sollte besser helfen, das zu bewältigen«, Severus nickte, als er das hörte, und ein leichtes, fast unsichtbares Lächeln huschte über seine Lippen.

»Ich verstehe. Man sollte Molly nicht enttäuschen, besonders nicht, wenn es ums Essen geht«, Bill grinste breit.

»Ganz genau«, stimmte er zu, dann wandte er sich zu Harry. »Ich hoffe, du hattest heute einen schönen Tag.«

»Ja, das hatte ich«, antwortete dieser leise, aber mit einem warmen Lächeln. »Danke, Bill.«

»Immer gern, Harry«, sagte Bill und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Dann wandte er sich wieder an Severus.

»Also dann gute Nacht«, sagte er.

»Dir auch und danke, dass du dich um Harry gekümmert hast«, Bill nickte noch einmal, bevor er sich zum Gehen wandte.

»Gute Nacht«, sagte er, und mit einem letzten Blick zu Harry verschwand er, um zum Fuchsbau zurückzukehren.

»Und? Hattest du einen schönen Tag?«, fragte Severus dann an Harry gewandt. Harry nickte.

»Ja, hatte ich«, sagte er.

»Dann lass uns essen«, sagte Severus und führte Harry ins Haus, »und du kannst uns alles darüber erzählen.«

In der Nacht lag Harry wach in seinem Bett, unfähig, den Schlaf zu finden. Die Worte, die Bill ihm gesagt hatte, kreisten immer wieder in seinem Kopf, zusammen mit den Erinnerungen, die sie ausgelöst hatten. Er fühlte sich innerlich aufgewühlt und zerrissen zwischen der Angst, sich zu öffnen, und dem Wunsch, endlich darüber zu sprechen. Es war eine schwere Last, die er nicht mehr allein tragen wollte, aber es fiel ihm schwer, den Mut zu finden, das, was ihn so tief verletzt hatte, mit Remus und Severus zu teilen. Es war bereits sehr spät, als Harry schließlich entschied, dass er nicht länger allein mit seinen Gedanken bleiben konnte. Er schob die Decke zur Seite, stand langsam auf und schlich zögernd durch das dunkle Haus. Die Stille war überwältigend, und er konnte das leise Ticken einer Uhr irgendwo im Hintergrund hören. Schließlich blieb er vor der Tür von Remus und Severus stehen, seine Hand schwebte zögernd über dem Holz, bevor er sanft klopfte. Nach einem Moment hörte er Schritte, und kurz darauf öffnete Remus die Tür. Er schien noch nicht lange geschlafen zu haben, denn seine Augen sahen wachsam auf den Jungen vor sich.

»Harry? Alles in Ordnung? Hast du schlecht geträumt?«, fragte er besorgt. Harry schüttelte den Kopf, spürte, wie sein Herz schneller schlug.

»Nein, ich habe nicht geträumt«, sagte er leise, seine Stimme klang zögerlich und unsicher. »Aber ... kann ich mit euch reden?«, Remus sah Harry einen Moment lang prüfend an, dann nickte er verständnisvoll.

»Natürlich«, sagte er sanft, während er die Tür weiter öffnete. »Komm rein«, Harry trat langsam ein, und Remus schloss die Tür hinter ihm leise. Im Raum war es dunkel, abgesehen von einem schwachen Lichtschein, der von einer Nachttischlampe kam. Severus saß im Bett, hatte sich aufgerichtet und sah Harry nachdenklich an.

»Was ist los?«, fragte er ruhig, seine Stimme sanft. Er spürte, dass etwas Wichtiges im Raum lag, etwas, das Harry tief bewegte. Dieser zögerte, seine Augen wanderten zwischen Remus und Severus hin und her.

»I-ich wollte mit euch reden«, begann er langsam, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Es gibt etwas, das ich euch sagen muss. Etwas, das ich bisher niemandem erzählt habe ... also nur Bill heute und er meinte, ich sollte es euch sagen«, Remus und Severus tauschten einen schnellen Blick, bevor Remus sanft Harrys Hand nahm und ihn zum Bett führte.

»Setz dich«, sagte er ruhig. »Was auch immer es ist, du kannst es uns sagen. Wir sind hier für dich«, Harry setzte sich auf die Bettkante, seine Hände fest ineinander verschlungen, während er nach den richtigen Worten suchte. Es war schwer, das auszusprechen, was so lange in seinem Inneren vergraben gewesen war.

»Es geht um meinen Onkel«, sagte er schließlich, seine Stimme zitterte leicht. »Er hat mir Dinge angetan ... schreckliche Dinge. Und i-ich habe Angst, es euch zu sagen, weil ich nicht will, dass ihr mich ... verachtet«, Remus' Augen weiteten sich vor Schock und Schmerz, während Severus' Gesicht sich verhärtete, aber sie hielten ihre Reaktionen unter Kontrolle, um Harry nicht weiter zu beunruhigen.

»Harry«, begann Remus leise, während er Harrys Hand fester drückte, »es gibt nichts, was du uns sagen könntest, was dazu führen würde, dass wir dich verachten. Wir sind hier, um dir zu helfen«, Severus nickte, seine Stimme war ruhig und entschlossen.

»Was auch immer geschehen ist, du kannst es uns anvertrauen. Und egal, was es ist, wir werden immer für dich da sein«, Harrys Augen füllten sich mit Tränen, aber er fühlte auch eine seltsame Erleichterung.

»Es war vor einigen Jahren«, begann er leise, sein Blick auf den Boden gerichtet. »Ich war noch ziemlich klein, vielleicht sechs oder sieben. Mein Onkel ... er fing an, Dinge zu tun, d-die einfach nicht richtig waren. Dinge, die mir Angst machten, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte«, seine Stimme brach kurz, und er schluckte hart, um die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. Remus legte seine Hand sanft auf Harrys Schulter und drückte sie beruhigend.

»Du bist in Sicherheit jetzt«, sagte er leise, seine Stimme voller Mitgefühl. »Nimm dir die Zeit, die du brauchst«, Harry nickte schwach und atmete tief durch, bevor er weitersprach.

»Er hat mich ... er mich immer häufiger mit ins Bad genommen. Er wollte mich ... waschen und ... ich sollte ihn waschen. Ich wollte das nicht, aber er hat mir gedroht, dass ich nie wieder was zu essen bekommen. Ich musste auch ...«, Harry brach ab und versuchte sich zu sammeln. Severus wusste nicht wohin mit seiner Wut und doch musste er ruhig bleiben, während er sah, dass auch Remus kaum an sich halten konnte.

»Es hat eine Weile gedauert, aber meine Tante hat es herausgefunden«, fuhr Harry dann fort, seine Stimme zitterte leicht. »Als sie es herausfand, war sie ... wütend. Nicht auf mich, sondern auf ihn. Sie hat ihm gedroht, ihn zu verlassen, wenn er es jemals wieder tun würde«, Severus' Gesichtsausdruck blieb ruhig, aber seine Augen blitzten vor Wut auf.

»Und hat er aufgehört?«, fragte er leise, seine Stimme war kontrolliert, aber man konnte den Hauch von Zorn darin spüren. Harry nickte.

»Ja«, sagte er, »er hat aufgehört. A-aber es hat mir trotzdem wehgetan. Und ich habe es nie wirklich verstanden, was passiert ist, bis ich älter wurde. Ich habe versucht, es zu vergessen, so tief in meinem Kopf zu vergraben, dass es einfach verschwinden würde. Und das tat es bis vor ein paar Tagen«, schluchzte Harry dann auf. Auch Remus' Augen füllten sich mit Tränen, als er sich vorstellte, wie der kleine Junge mit so viel Schmerz und Verwirrung allein gelassen wurde.

»Es tut mir so leid, dass du das durchmachen musstest«, sagte er sanft, während er Harrys Hand hielt. Harry schüttelte leicht den Kopf, seine Augen glänzten.

»Ich habe nie gewusst, wie ich darüber sprechen soll«, flüsterte er. »Ich dachte, wenn ich es einfach vergessen könnte, wäre es, als wäre es nie passiert. Aber in den letzten Tagen ... es kam alles wieder hoch. Und ich wusste nicht, was ich tun sollte«, Severus sah Harry mit einer Mischung aus Trauer und Entschlossenheit an.

»Das, was dir angetan wurde, war abscheulich und inakzeptabel«, sagte er, seine Stimme fest, aber sanft. »Du hast nichts falsch gemacht, Harry. Das war nicht deine Schuld, und niemand sollte so etwas durchmachen müssen«, Remus nickte zustimmend und zog Harry vorsichtig in eine Umarmung.

»Du bist unglaublich stark, dass du darüber sprechen kannst«, sagte er leise, seine Stimme war voller Stolz und Zuneigung. »Und du musst wissen, dass wir immer für dich da sein werden. Du bist nicht allein, Harry«, Harry ließ sich in Remus' Umarmung fallen, während die Tränen, die er so lange zurückgehalten hatte, endlich frei flossen. Er hatte sich so lange allein gefühlt, so sehr gefürchtet, dass die Menschen, die ihm wichtig waren, ihn verachten würden, wenn sie die Wahrheit wüssten. Aber jetzt, als er in den Armen von Remus und unter dem mitfühlenden Blick von Severus saß, begann er zu begreifen, dass er nicht mehr allein war.

»Danke«, flüsterte Harry durch die Tränen hindurch. »Ich hatte solche Angst ... dass ihr mich anders sehen würdet«, Severus beugte sich vor und legte eine Hand auf Harrys Rücken, seine Berührung war beruhigend und tröstend.

»Wir werden dich nie anders sehen«, sagte er fest. »Du bist immer noch derselbe Junge. Es gibt nichts, was das ändern könnte«, Harry klammerte sich an Remus und schlief bald vor Erschöpfung in dessen Armen ein. Als er endlich in einen tiefen Schlaf fiel, unterstützt durch den sanften Effekt des Traumlos-Tranks, den Severus ihm noch eingeflößt hatte, ließ er die schwere Last, die ihn wachgehalten hatte, für eine Weile hinter sich. Remus und Severus lagen still neben ihm im Bett, beide darauf bedacht, ihm die Ruhe und Sicherheit zu geben, die er so dringend benötigte. Doch Severus konnte nicht zur Ruhe kommen. Während Harrys Atemzüge langsam und gleichmäßig wurden, lag er still da, sein Blick auf die Decke gerichtet, aber seine Gedanken rasten. Das, was Harry ihnen anvertraut hatte, wühlte ihn zutiefst auf. Die Wut und der Schmerz, die er so lange unter Kontrolle gehalten hatte, begannen, an seiner Selbstbeherrschung zu nagen. Schließlich, als er sicher war, dass Harry fest schlief, stieg er leise aus dem Bett. Ohne ein Wort zu sagen, verließ er das Zimmer und ging hinaus in den Garten. Die kühle Nachtluft empfing ihn, und er atmete tief ein, doch die Frische brachte ihm keine Erleichterung. Er ging ein paar Schritte voran, bevor er stehen blieb und in den sternenklaren Himmel starrte. Die Stille der Nacht umhüllte ihn, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm. Remus, der Severus' Weggang bemerkt hatte, wartete einen Moment, bevor er leise aus dem Bett glitt und ihm folgte. Er war besorgt um seinen Partner, der selten so aufgewühlt war, zumindest nicht offen. Als er den Garten betrat, sah er Severus still und regungslos dastehen, den Blick in den Himmel gerichtet. Doch als Remus näher trat, bemerkte er, dass Severus' Schultern leicht zitterten, und als er noch näher kam, sah er die Tränen, die leise über Severus' Wangen liefen. Remus' Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er seinen Lebensgefährten so verletzlich sah. Er wollte ihn trösten, ihm beistehen, doch bevor er ein Wort sagen konnte, hörte er Severus' heiseres Flüstern: »Wie konnte so etwas geschehen? Wie konnten sie ihm das antun?«, die Wut, die in Severus brodelte, war nicht mehr zu unterdrücken. Mit einem plötzlichen, rohen Schrei brach all die aufgestaute Wut aus ihm heraus. Es war ein Schrei voller Schmerz, Zorn und Machtlosigkeit, ein Schrei, der die Stille der Nacht durchbrach und sich wie ein Echo in der Dunkelheit verlor. Severus' Hände ballten sich zu Fäusten, während er in den Himmel starrte, als könnte er die Sterne selbst zur Rechenschaft ziehen. Remus trat näher, überwältigt von der Intensität der Gefühle, die er bei Severus spürte. Er legte eine Hand auf Severus' Schulter, spürte, wie sein Körper vor unterdrückter Wut und Schmerz bebte.

»Sev«, sagte Remus leise, »du musst das nicht allein durchstehen«, Severus schüttelte den Kopf, als ob er die Worte nicht ganz erfassen könnte, seine Augen noch immer auf den Himmel gerichtet.

»Es ist so ... ungerecht«, flüsterte er, seine Stimme brach fast. »Er hat schon so viel durchgemacht, und dann ... und dann das. Wie kann ein Mensch einem Kind so etwas antun?«, Remus' eigene Augen füllten sich mit Tränen. Er zog Severus in eine feste Umarmung, hielt ihn fest, während die Tränen nun ungehindert über Severus' Gesicht liefen.

»Ich weiß«, flüsterte Remus, seine Stimme war ruhig, aber voller Schmerz. »Es ist grausam und schrecklich, und es gibt keine Rechtfertigung dafür. Aber wir können Harry helfen, wir können dafür sorgen, dass er nie wieder allein ist«, Severus vergrub sein Gesicht in Remus' Schulter, die Tränen und die Wut schüttelten ihn.

»Ich schwöre«, flüsterte er, seine Stimme war heiser vor Emotionen, »ich werde alles tun, um ihn zu beschützen. Nie wieder wird ihm jemand so etwas antun. Nie wieder«, Remus hielt Severus noch eine Weile in seinen Armen, während die heftigen Emotionen allmählich nachließen und die kühle Nachtluft ihre beruhigende Wirkung zeigte. Schließlich hob Severus den Kopf von Remus' Schulter und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. Er atmete tief durch, versuchte, die Fassung wiederzuerlangen, die ihm vorhin entglitten war.

»Sev«, begann Remus leise, seine Stimme war immer noch voller Mitgefühl, »warum ist Harry das alles erst jetzt wieder eingefallen?« Severus richtete sich langsam auf, nahm einen weiteren tiefen Atemzug, bevor er Remus' Blick begegnete.

»Ich denke, es ist eine Art Schutzmechanismus«, erklärte er mit gedämpfter Stimme, die nur noch einen Hauch von der vorherigen Wut und Trauer zeigte. »Unser Geist kann manchmal schreckliche Dinge ausblenden – Dinge, die so traumatisch sind, dass wir nicht in der Lage sind, uns ihnen zu stellen. Es ist, als würde der Verstand eine Mauer errichten, um uns vor dem Schmerz zu schützen«, Remus nickte langsam, seine Stirn leicht in Falten gelegt, während er Severus' Worte verarbeitete.

»Du meinst, dass Harry diese Erinnerungen verdrängt hat, um damit fertigzuwerden?«

»Ja«, antwortete Severus und ließ seinen Blick wieder in die Dunkelheit schweifen. »Er hat sie tief in seinem Unterbewusstsein vergraben. Aber jetzt, da er endlich in einem sicheren Umfeld ist, wo er sich fallenlassen kann, da fangen diese Erinnerungen an, wieder aufzutauchen. Es ist, als ob sein Geist sich jetzt bereit fühlt, sich den Dingen zu stellen, die er so lange verdrängt hat«, Remus spürte einen weiteren Stich des Schmerzes.

»Es ist schwer vorstellbar, wie viel Schmerz er in sich trägt«, sagte er leise. »Aber ich bin froh, dass er jetzt bei uns ist. Dass er endlich Menschen hat, die ihn lieben und beschützen«, Severus nickte, und ein leichter Ausdruck der Erleichterung mischte sich in seine Züge.

»Ja, und das ist es, was ihm jetzt helfen wird. Wir müssen für ihn da sein, ihm zeigen, dass er nicht mehr allein ist, dass er nie wieder allein sein wird.«

»Ja, das werden wir. Ich liebe dich«, sagte Remus und lehnte sich an Severus.

»Ich dich auch«, flüsterte dieser, während die Geräusche der Sommernacht sie umgaben.

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