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Offenbarung & Winkelgasse

Rückblick – 01. August 1980

»Ha, besiegt, besiegt!«, grölte der junge Mann mit den schulterlangen dunklen Haaren und dem Dreitagebart. Remus Lupin rollte mit den Augen und nickte.

»Jaja Siri, du hast mich im Apparieren besiegt, warum musst du aus allem einen Wettbewerb machen? Fehlt dir das Quidditch so sehr?«

»Komm schon Moony, man braucht doch Herausforderungen im Leben, oder nicht?«, sagte Sirius Black und legte dem anderen einen Arm um die Schulter.

»Sicher, aber reicht dir die Arbeit im Orden nicht aus? Herausforderungen haben wir genug«, sagte Remus, während sie weiter durch den kleinen Ort liefen, immer darauf bedacht, dass ihnen niemand folgte. Sirius zuckte mit den Schultern und steckte die Hände in die Taschen seiner Lederjacke.

»Das ist was anderes«, sagte er und blickte ins Leere.

»Ist es das?«

»Ja ... ach und nun komm. James und Lily warten und der kleine Sirius«, sagte der Black lächelnd.

»Dein Ernst? Du glaubst, sie haben ihn Sirius genannt?«

»Ja, warum nicht, nachdem Elvendork von Lily abgelehnt wurde ...«

»Mit Recht!«, warf Remus lächelnd ein.

»Warum? Es ist ein toller Name, er ist für einen Jungen oder ein Mädchen«, sagte Sirius vollkommen ernst. Remus sagte nichts, schüttelte nur belustigt den Kopf.

Bald standen sie vor dem kleinen Haus in Godric's Hollow. Auf den ersten Blick konnte man nichts entdecken, lediglich ein leeres, verwildertes Grundstück. Sirius legte Remus eine Hand auf die Schulter und schloss die Augen. Im nächsten Moment wurde das Haus auch für den Werwolf sichtbar.

»Da wären wir«, sagte Sirius grinsend.

»Bild dir bloß nichts ein«, sagte Remus lächelnd und trat als Erster durch das Gartentor.

»Meine Freunde!«, James stand in der Tür und breitete die Arme aus.

»Hey Dad!«, sagte Sirius und umarmte seinen besten Freund.

»Hallo James, ich gratuliere dir«, sagte Remus und schloss sich der Umarmung an.

»Danke Euch, kommt doch rein. Lily wird sich freuen«, sagte James und trat auf die Seite. Er führte die beiden Männer ins Wohnzimmer, in welchem Lily in einem Sessel saß.

»Siri, Remus, toll das ihr da seid. Kommt, schaut euch euren Patensohn an«, sagte sie. Überrascht sahen sich Remus und Sirius an.

»Ihr wollte uns als seine Paten?«, fragte der Werwolf überrascht.

»Sicher, ich wüsste keine Besseren!«, sagte James und schob die beiden nun in Richtung Lily. Diese stand auf und legte zuerst Remus den kleinen Jungen mit den dunklen Haaren in den Arm. Das Baby sah ihn aus verschlafenen smaragdgrünen Augen an.

»Darf ich vorstellen Harry James Potter«, sagte Lily. Sanft strich Remus dem Jungen über die Haare.

»Harry? Was ist mit Sirius?«, wollte der Black gespielt beleidigt wissen.

»Das nächste Mal«, sagte Lily lächelnd und gab Sirius einen Kuss auf die Wange. Fasziniert wiegte Remus noch immer Harry in seinen Armen.

»Ich werde immer auf dich aufpassen«, flüsterte er.

Rückblick Ende

»Na das sieht ja schon ganz gut aus«, sagte Remus und klopfte sich den Staub ab. Sie hatten das Gästezimmer wieder hergerichtet. Es gab zwar nicht viele Möbel, aber es würde reichen. Für Harry schien es mehr zu sein, als er je besessen hatte.

»Ich find es toll!«, sagte er und setzte sich auf das Bett.

»Das freut mich, so und nun lass uns etwas zum Abend essen. Leider bin ich kein besonders guter Koch, aber wie wäre es mit Reis und Hühnchen?«, Harry nickte, und folgte Remus in die Küche.

»W-wenn du willst, dann kann ich kochen«, sagte er, als er sah, wie sich Remus etwas hilflos umsah und einen Topf aus dem Schrank holte.

»Äh ... nein, nein schon gut. Ich mach das schon. Weißt du, ich esse nicht besonders viel und dann meist nur Brot und so, aber Reis und Hühnchen schaffe ich«, sagte er und wusste, dass Harrys Angebot sicher nicht von ungefähr kam.

Sie aßen schweigend, aber Remus beobachtete den Jungen aufmerksam. Harry wirkte noch immer vollkommen verunsichert und scheu. Der Werwolf wusste, dass es schwer werden würde, aber er musste wissen, was Harry zugestoßen war.

»Bist du satt?«

»Äh ... ja sehr. Das war wirklich gut«, sagte Harry.

»Das ist nett, aber du musst nicht lügen«, sagte Remus lächelnd und stellte die Teller weg.

»War es nicht ... ich mochte es wirklich. Sonst esse ich so was nicht«, sagte Harry und starrte auf den Boden. Remus seufzte und zog seinen Stuhl neben Harry.

»Ich weiß, das ist schwer, aber Harry bitte sprich mit mir. Erzähl mir, was ... was dir passiert ist«, sagte er flehend. Harry vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte. Vorsichtig legte Remus ihm eine Hand auf die Schulter. Der Junge sah auf und warf sich seinem Paten in die Arme. Dieser hielt ihn, gab ihm das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein. Es dauerte eine Weile, aber dann wurde das Schluchzen weniger und Harry richtete sich auf.

»Geht es?«, wollte Remus wissen.

»J-Ja ... danke.«

»Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst«, sagte der Werwolf und wischte Harry die Tränen weg.

»Doch ich muss, denn ich will nie mehr zurück«, sagte dieser mit fester Stimme.

»Harry, du musst nicht zurück ...«

»Sie haben mich nie gewollt ...«, begann Harry nun zu erzählen.

»Ich kann mich noch erinnern, dass ich gerade laufen konnte, da ... da schlief ich das erste Mal im Garten. Sonst kannte ich nur den Schrank unter der Treppe. Ich hatte furchtbare Angst, es war kalt und dunkel, das sind meine allerersten Erinnerungen. Als ich groß genug war, um an den Herd zu kommen, musste ich kochen und auch sonst alles im Haushalt machen. Wenn ich Fehler mache und nicht schnell genug bin, dann werde ich bestraft. Ich bekomme nur ab und zu mal was zu essen und zu trinken. Meistens nur Reste. Und die Sachen sind alle von meinem Cousin. Ich hatte noch nie eigenen Sachen ... nur die Schuluniform. Mein Onkel ... mein Onkel schlägt immer wieder zu, mal mit dem Gürtel oder auch mal mit Stromkabeln. Meine Tante gibt mir Ohrfeigen und stellt mich unter die heiße oder kalte Dusche. Sie beschimpfen mich und ...«, Harry brach ab und begann wieder leise zu weinen.

»Hey, du musst das nicht weiter erzählen. Hör zu Harry, ich werde nicht zulassen, dass dir noch jemals jemand wehtut«, sagte Remus und zog den Jungen fester in die Arme.

»K-Kann ich nicht immer hierbleiben?«

»Harry, ich werde alles dafür tun, aber eines verspreche ich dir, du musst nie wieder zurück zu deinen Verwandten, nie wieder!«, sagte Remus und strich Harry beruhigend über den Rücken. Er wiegte ihn solange, bis dieser irgendwann auf seinem Schoß einschlief. Seufzend stand Remus auf und stieg die Treppe zu Harrys Zimmer hinauf. Er zauberte ihm einen Pyjama an, legte ihn vorsichtig ins Bett und deckte ihn zu. Eine Weile sah er das schlafende Kind noch an und kam nicht umhin, tiefe Schuld zu empfinden. Er hatte geschworen ihn zu beschützen und obwohl es nicht in seiner Hand gelegen hatte, fühlte er sich, als hätte er versagt. Er legte einen Alarmzauber auf den Raum und ging wieder ins Wohnzimmer. Er trat an den kleinen hölzernen Schrank in der Ecke und nahm eine Flasche Feuerwhiskey heraus. Er sah sie lange an, ehe er seufzte und sie wieder zurückstellte. Alkohol hatte ihn lange Zeit begleitet, nach dem Tod seiner Eltern, nach James und Lilys Ermordung und nach ... Remus schüttelte den Kopf und sank in seinen Sessel. Was sollte er nur machen? Dumbledore und auch das Ministerium würden ihm nie erlauben, Harry großzuziehen, aber was sollte aus dem Kind werden? Wo sollte er hin? Mit diesen Gedanken schlief er irgendwann ein.


Ein Klopfen riss ihn am späten Vormittag aus dem Schlaf. Stöhnend stand Remus auf. Er hatte die ganze Nacht im Sessel verbracht und so langsam fand sein Rücken das nicht mehr witzig. Er trat in den Flur und öffnete die Tür. Er war fast nicht überrascht, dass Severus vor Selbiger stand und ihn musterte.

»Harte Nacht?«, wollte er wissen.

»Ich bin im Sessel eingeschlafen und mein Rücken hasst mich dafür«, sagte Remus und ließ den Mann eintreten.

»Ja, denk ich mir? Wie geht's ihm?«, wollte der Lehrer nun wissen.

»Die Nacht war ruhig, aber ...«

»Was?«

»Komm, wir setzen uns kurz«, sagte Remus und führte Severus in die Küche.

»Kaffee?«, fragte er dann. Severus nickte und setzte sich an den Küchentisch, während Remus mit einem Schwenker des Zauberstabes Kaffee erscheinen ließ.

»Also ich höre«, sage der Tränkemeister und Remus setzte sich ihm seufzend gegenüber. In kurzen Sätzen schilderte er, was Harry ihm erzählt hatte. Severus sagte nichts, nickte nur hin und wieder.

»Severus, er hat furchtbare Angst, dass er wieder zurückmuss. Ich hab ihm versprochen, dass dies nicht geschehen wird, aber ich weiß, dass sie ihn mir nicht geben werden, also was soll ich tun?«, Remus Blick war flehend und Snape hatte Probleme, seine emotionslose Maske aufrecht zu erhalten.

»Okay, hör zu. Wir müssen ihn jetzt erst mal auf die Beine bringen und stabilisieren. Bis zum nächsten Sommer ist viel Zeit und wir finden eine Lösung.«

»Wir?«, fragte Remus sichtlich überrascht und stellte seine Tasse ab.

»Sicher, ich sagte ja, dass ich dir helfe, und ich habe es Dumbledore versprochen«, sagte Severus steif. Remus schien enttäuscht und setzte an, etwas zu sagen, aber im selben Moment kribbelte sein Körper.

»Er wird wach«, sagte er und Severus nickte.

»Ich mach was zu essen«, sagte er schlicht.

»Danke«, sagte Remus und ging aus der Küche. Severus sah ihm kurz nach und stand seufzend auf.

»Salazar, steh mir bei«, stöhnte er und machte sich daran etwas zum Frühstück zuzubereiten.

Remus betrat Harrys Zimmer und öffnete die Vorhänge. Er setzte sich auf das Bett und legte dem Jungen eine Hand auf die Wange.

»Guten Morgen«, sagte er sanft und Harry blinzelte.

»M-Morgen ...«

»Wie fühlst du dich?«

»Gut, glaube ich«, sagte Harry und setzte sich auf.

»Okay, dann lass uns nach unten gehen. Severus ist da, wegen deiner Tränke«, Harry schluckte schwer, aber nickte dann. Als sie in die Küche kamen, stellte der Lehrer gerade einen Teller mit Rührei und Toast auf den Tisch.

»Guten Morgen, Mr. Potter«, sagte er und sah den Jungen durchdringend an.

»G-Guten Morgen, Professor«, stotterte dieser und setzte sich zögernd.

»Nehmen Sie die Tränke, ehe Sie essen«, sagte Severus und schob zwei Phiolen zu Harry. Dieser nickte wieder und trank die Medizin.

»Severus, könnten wir kurz?«, fragte Remus.

»Natürlich«, sagte der Lehrer und ging aus der Küche.

»Wir sind gleich zurück«, sagte Remus zu Harry und folgte Severus.

»Was ist?«, wollte Severus wissen, als sie auf dem Flur standen.

»Sprich bitte mit ihm«, sagte Remus. Snape hob fragend eine Augenbraue.

»Er hat Angst vor dir, trotz allem sehe ich, dass er dir vertraut. Aber Severus, ich habe dir gesagt, was ihm geschehen ist, er hat keinen Grund, irgendeinem Erwachsenen zu vertrauen, und doch tut er es. Dir und mir auch wenn er Angst hat, furchtbare Angst. Bitte tu mir diesen Gefallen, auch wenn dir vielleicht nichts an ihm oder mir liegt«, Severus sah den anderen eine Weile an, ehe er sprach.

»Du irrst dich in einem Punkt. Es liegt mir durchaus etwas an ihm und ...«, sagte er und brach ab, dann drehte sich um und ging zurück in die Küche. Harry hatte inzwischen aufgegessen. Severus nahm den leeren Teller und stellte ihn in die Spüle, ehe er sich dem Jungen gegenübersetzte. Harry sah nur kurz auf und dann wieder auf den Tisch.

»Harry? Sieh mich bitte an«, bat der Lehrer und ob der Benutzung seines Vornamens sah der Gryffindor überrascht auf.

»Ich bin mir bewusst, dass du keinerlei Grund hast, mir zu vertrauen und ich weiß, dass du Angst hast. Nun, dies ist sicher zum großen Teil meine Schuld. Wir hatten im letzten Jahr keinen guten Start. Eines möchte ich aber klarstellen, ich hasse dich nicht und habe es auch nie getan. Ich habe vor langer Zeit ein Versprechen gegeben und das werde ich halten. Ich kann nur schwer erklären, warum ich dich vielleicht nicht so fair behandelt habe, aber ...«

»Mein Vater ist der Grund ...«, sagte Harry leise und sah wieder auf seine Fingernägel. Severus konnte sich denken, dass Remus es ihm erzählt haben musste. Er seufzte schwer.

»Ja. Dein Vater und ich hatten kein ganz leichtes Verhältnis in der Schule, aber ... aber es war falsch, dich dafür verantwortlich zu machen. Du kannst nichts für die Fehler deines Vaters und nun, für die meinen auch nicht. Und eines sollst du wissen, auch ich werde nicht zulassen, dass du noch einmal zu den Dursleys musst.«

»Wirklich?«, wollte Harry den Tränen nahe wissen.

»Ja, wirklich.«

»Danke Professor«, sagte der Gryffindor und wischte sich über das blasse Gesicht.

»Schon okay und nun solltest du dich anziehen gehen«, sagte Severus und stand auf. Harry nickte und lief in den ersten Stock. Als der Tränkemeister sich umdrehte, lehnte Remus im Türrahmen und lächelte.

»Was?«, wollte Severus wissen.

»Nichts. Nur danke.«

»Jaja, lassen wir das.«

»Na gut, also ... ähm ... ich will mit ihm in die Winkelgasse, er braucht dringend richtige Sachen, willst du mitkommen?«, wollte Remus nun wissen und fuhr sich verlegen durch die Haare.

»Willst du denn?«

»Warum nicht? Ich dachte, wir hätten das alles hinter uns gelassen, oder?«

»Ja haben wir wohl. Na schön, ich begleite euch«, sagte Severus und ließ das Geschirr verschwinden.


»Bereit?«, fragte Remus, als sie eine halbe Stunde später zusammen vor dem »Tropfenden Kessel« standen. Zögernd nickte Harry. Remus lächelt und strich ihm einige Haare in die Stirn.

»Es ist vielleicht besser, wenn nicht gleich jeder sieht, wer du bist«, erklärte er.

»Lasst uns gehen«, sagte Severus nun und betrat die Gastwirtschaft. Es war recht leer, nur wenige Hexen Zauberer saßen an den rustikalen Tischen. Remus hatte kurzerhand Harrys Hand genommen und führte ihn nun zügig durch den dämmrigen Raum. Severus stand bereist im Innenhof und hatte den Zugang zur Gasse geöffnet.

»Also ich hole nur etwas Gold. Wartest du hier mit Severus?«, wollte der Werwolf wissen.

»Ja«, sagte Harry schnell und sah zu seinem Lehrer, der offenbar versuchte, möglichst freundlich zu wirken.

»Sehr gut, ich bin gleich zurück.«

»Ich hätte auch Gold holen können«, sagte Harry dann, als sie alleine vor Gringotts standen.

»Natürlich, aber das hätte Remus sicher nicht gewollt«, sagte Severus.

»Er hat nicht so viel, oder?«, fragte Harry schüchtern. Der Tränkemeister war überrascht, er hätte dem Jungen nicht zugetraut, so viel Empathie für jemanden zu empfinden, wenn er selber dies wohl bisher nie erlebt hatte.

»Nein, er hat wenig Gold. Als Werwolf findet er keine richtige Anstellung, nur ab und zu etwas, aber er kommt zurecht.«

»A-Aber warum will er es dann für mich ausgeben?«

»Remus bekommt von Dumbledore Gold, um dich zu versorgen. Du musst dir darüber keinen Kopf machen«, sagte Severus. Im selben Moment kam Remus zurück.

»Gut ich habe alles, dann lass uns zu Madame Malkin's gehen, okay?«, sagte er munter und griff wieder nach Harrys Hand. Sie mussten nicht weit gehen. Der Laden lag nur wenige Schritte entfernt. Als sie eintraten, kündigte eine altmodische Glocke ihren Besuch an. Sie waren im Moment die einzigen Kunden, als auch schon eine Frau, die um die Fünfzig sein mochte, aus dem hinteren Teil des Geschäftes auf sie zueilte.

»Guten Tag, was kann ich denn für Sie tun?«, fragte sie unbekümmert und musterte die seltsame Abordnung vor sich.

»Ähm ... also mein Neffe benötigt einige Sachen. Pullover, T-Shirts, Hosen, Socken, Unterwäsche und einen Pyjama«, erklärte Remus fahrig.

»Und einen Mantel und Schuhe«, warf Severus ein.

»Oh na dann, folge mir doch bitte. Dann nehme ich deine Maße und stelle etwas zusammen«, sagte die Verkäuferin. Harry sah fragend zu Remus, aber dieser nickte lächelnd und so lief er hinter der Dame her.

»Du könntest dir auch gleich was Neues zulegen«, sagte Severus, als sie alleine waren.

»Hast du was gegen meine Garderobe?«

»Nein, aber sie bräuchte mal eine Auffrischung«, sagte der Lehrer belustig.

»Das Gold ist für Harry und nicht für mich. Ich komme klar, danke!«, Remus wandte sich ab und betrachtete die Auslagen. Seufzend schüttelte Severus den Kopf und folgte dem Mann.

»Das sollte kein Angriff sein, aber dir steht ebenso etwas Gold zu, solange du sein Vormund bist. Er macht sich Sorgen.«

»Wer Harry?«, Remus drehte sich wieder zu Severus.

»Ja, er ahnt, dass du wenig besitzt, und würde lieber sein eigenes Gold ausgeben.«

»Das möchte ich nicht.«

»Ja, das hab ich ihm gesagt. Dein Dickkopf ist mir durchaus bekannt.«

»Also das ist dein Onkel da vorne?«, wollte die Verkäuferin wissen, während sie mit einem magischen Maßband Harrys Maße aufnahm.

»Mhm ...«

»Sieht nett aus und der andere Mann, den kenne ich irgendwoher.«

»Professor Snape«, sagte Harry schnell und ohne darüber nachzudenken.

»Ach ja richtig.«

»Er ist ein ... äh ... Freund meines Onkels, glaube ich«, fügte der Gryffindor leise an.

»Ach so, na ja wir sind hier gleich so weit. Wie heißt du denn eigentlich?«, Harry schluckte, was sollte er jetzt sagen? Seinen richtigen Namen?

»I-ich heiße James«, sagte er und versuchte, nicht rot zu werden.

»Sehr gut James. Also ich habe alles, was ich brauche. Ich stell dir was zusammen. Was magst du denn so, also an Farben?«

»Ich ... ich weiß nicht so genau. Rot finde ich ganz schön«, sagte Harry etwas überfordert.

»Gut, dann also etwas mit Rot. Ich bin in ein paar Minuten wieder da. Geh ruhig zu deinem Onkel«, sagte die Verkäuferin und Harry stieg vom Schemel, auf welchem er bis eben gestanden hatte.

»Alles okay?«, wollte Remus wissen, als der Junge wieder bei ihnen war.

»J-Ja, sie hat nach meinem Namen gefragt und ich habe gesagt, ich heiße James. War das falsch?«

»Warum sollte es? Das ist dein Name«, sagte Severus etwas spitzer, als er gewollt hatte, was ihm einen strengen Blick von Remus einbrachte. Doch im gleichen Moment kam die Verkäuferin mit einem Arm voller Sachen. Sie legte alles auf den Verkaufstresen.

»Also was sagen Sie?«, wollte sie wissen.

»Was sagst du Ha- ... James? Gefallen dir die Sachen?«, wollte Remus wissen. Harrys Blick wanderte über die unterschiedlichen Kleidungsstücke. Noch nie hatte er etwas wirklich Neues besessen, ausgenommen die Schuluniform. Er konnte nur nicken.

»Also wir nehmen alles«, sagte Remus und bedeutete Severus mit Harry nach draußen zu gehen.

»Ist das nicht zu viel?«, wollte dieser wissen, als er mit dem Tränkemeister wieder auf der Straße stand. Inzwischen war es später Nachmittag und die Sonne stand tief und blendete sie.

»Nein, du brauchst die Sachen und es ist eine ganz normale Garderobe«, sagte der Mann knapp. Remus trat aus dem Laden und lächelte.

»So das hätten wir«, sagte er und klopfte auf seine Jacketttasche.

»Danke«, sagte Harry schüchtern und starrte auf den Boden.

»Du musst dich nicht bedanken, das ist selbstverständlich«, sagte Remus und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Harry fühlte sich warm an, dabei waren die Temperaturen heute das erste Mal wirklich auszuhalten. Außerdem war er blass und schwitzte.

»Severus, ich glaube, er hat wieder Fieber«, sagte Remus drängend.

»M-Mir geht es gut«, sagte Harry schnell. Severus legte ihm sofort eine Hand auf die Stirn.

»Das stimmt nicht. Das Fieber ist wieder da und du zitterst. Wir sollten ihn zu dir schaffen«, sagte er und Remus nickte.

Zurück in dem kleinen Cottage brachte Remus, Harry in dessen Zimmer und half ihm beim Umziehen. Harry war kaum richtig in der Lage, sich zu wehren, als der Werwolf ihn sanft auf das Bett drückte. Er hatte furchtbare Kopfschmerzen und jeder Muskel schmerzte. Severus kam ins Zimmer und ließ seinen Zauberstab über das Kind wandern. Dann nickte er und reichte Harry eine Phiole.

»Trink das, dann kannst du schlafen und morgen ist alles wieder in Ordnung«, sagte er und Harry tat wie ihm geheißen. Nur Augenblicke später schloss er die Augen und war eingeschlafen.

»Was hat er?«, wollte Remus wissen, als sie beide wieder im Wohnzimmer standen.

»Nichts Dramatisches. Sein Immunsystem ist vollkommen am Boden. Sein Magielevel ist niedrig, sein ganzer Körper kämpft und muss sich erholen. Der kleine Ausflug hat gereicht, um ihn wieder etwas zu schwächen, aber mach dir keinen Sorgen. Morgen ist er wieder fit. Er muss sich schonen, aber in ein paar Tagen und mit Tränken, wird er vollkommen gesund sein. Er wird den restlichen Tag und die Nacht sicher durchschlafen.«

»Danke für alles«, sagte Remus und Severus Blick wanderte über das so vertraute Gesicht des Mannes.

»Ja, schon gut.«

»Nein, ist es nicht. Hör zu Sev ... Severus, lass uns bitte darüber sprechen!«

»Es gibt nicht, worüber wir sprechen müssen, Remus. Wir sehen uns morgen, wenn etwas sein sollte, dann floh mich an!«, sagte der Tränkemeister noch, wandte sich um und verließ das Haus. 

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