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9. Kapitel

Schmerzen. Unerträgliche Schmerzen.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon an diesem Höllenort bin. Bilder wirbeln um mich herum und Erinnerungen flüstern mir geheimnisvoll zu, doch ich kann sie alle nicht erfassen. Und dann sind da natürlich noch die Schmerzen.

Stellt euch vor, man würde euch die Haut abziehen. Und das jetzt mal tausend.

Ich krümme mich, schreie mir die Seele aus dem Leib, schlage um mich. Manchmal bin ich so erschöpft, dass ich einfach nur wimmernd in dem Bilderstrom sitze und leide.

Noch nie habe ich so eine Qual erlebt, da bin ich mir sicher. Nicht einmal im meinem Leben vor der Lichtung. Ich weiß es einfach.

Es ist immer wieder eine Erlösung, wenn die Dunkelheit kommt und meine Sinne betäubt. Dann habe ich Ruhe, bis es weicht und die Schmerzen wieder einsetzen. Ich schreie nach Thomas, nach Newt, nach Minho, nach Alby, dass sie mir doch helfen sollen, doch es kommt niemand.

Und die Schmerzen wollen kein Ende finden.

Tränen laufen mir wie Sturzbäche über die Wangen. Es gibt nur die Bilder, die Schmerzen und mich.

Endlich, nach Jahrhunderten, verebbt die Qual langsam und die Intensität des Hautabziehens halbiert sich. Natürlich bin ich immernoch am Schreien, schlagen und wimmern. Wie sollte ich das auch sonst aushalten? Aber es wird immer besser und die Dunkelheit kommt mich immer öfter besuchen. Endlich, nach Äonen, verlässt die Dunkelheit mich wieder mal, aber die Schmerzen sind vorbei.

Endlich vorbei.

Jetzt sitze ich im Erinnerungsstrom und versuche, sie zu erfassen, mich zu erinnern. Kleine Sachen bleiben hängen. Das Lachen einer Frau. Dunkelgrüne Augen, die mich liebenswürdig anlächeln.

Zartrosa Lippen, die beruhigend auf mich einreden. Ein ovales Gesicht. Meine Mutter.

Ein strahlendes Grinsen eines Mannes. Braune, verwuschelte Haare, hellgrüne, freundliche Augen und Grübchen. Mein Vater.

Und am Seltsamsten, ein Bild von einem Jungen und einem Mädchen, die nebeneinander in die Kamera lachen. Sie haben beide dunkelgrüne Augen, ein strahlendes Lächeln, zartrosa Lippen, ovale Gesichter und Grübchen. Der Einzige Unterschied sind die Haare. Der Junge hat kurze, braune Haare und das Mädchen einen kinnlangen, dunkelblonden Bob. Sie sind Zwillinge. Ich weiß es einfach, keine Ahnung wieso. Doch jetzt kommt's.

Das auf dem Bild sind Thomas und ich.

Gerade als ich diese Erkenntnis habe, zerplatzt das Bild vor meinen Augen und hinterlässt einen Regenbogenschauer aus Farbtröpfchen, als hätte es mir schon zu viel verraten. Auch die anderen Bilder zerplatzen und hinterlassen ein Meer aus Farbe. Ich versuche verzweifelt, durch den Strom zu schwimmen, doch eine riesige, bunte Flutwelle hängt über mir und senkt sich drohend auf mich herab. Ich hebe schützend die Arme vors Gesicht. „Aufwachen" befehle ich mir. „Janette, aufwachen, schnell!"

Ein hoher, spitzer Schrei erschallt aus meiner Kehle, doch bevor die Farbenflut mich ersticken kann, wache ich schreiend mit erhobenen Händen auf. Verdutzt schlage ich die Augen auf und blinzle die Lichtflecken weg. Ich blicke auf meine erhobenen Arme und lasse sie auf die Decke sinken. Ich sitze aufrecht auf einer Pritsche in der Sanihütte. Um mich herum stehen meine engsten Freunde und starren mich verblüfft an. Ich starre zurück.

Da kommt Thomas zu mir und nimmt mich wortlos in den Arm. Ich klammere mich an ihn und die Erinnerung stupst mich leicht von innen an. Er ist mein Bruder. Mein Zwillingsbruder.

„Wie lange war ich weg?", krächze ich. Meine Stimme hört sich an, als hätte ich sie schon sein Jahrhunderten nicht mehr benutzt.

„Sechs Tage", antwortet er.

Eine Träne schleicht sich über meine Wange. „Ich habe gedacht, das ist das Ende", schluchze ich.

Thomas streicht mir beruhigend über den Rücken. „Das dachten wir alle, Janette. Alle hier."

Ich löse mich von ihm. „Thomas, ich...ich muss dir was sagen."

Er lächelt leer. „Nur zu."

„Als ich weg war, da...sind Bilder und Szenen gewesen. Sie sind...sie sind um mich herumgewirbelt, aber ich hatte solche Schmerzen, dass ich sie kaum wahrgenommen, geschweige denn erfasst habe. Doch kurz bevor ich aufgewacht bin haben die Schmerzen aufgehört und drei Bilder sind geblieben."

Je länger ich rede, desto sicherer wird meine Stimme. Meine Worte bekommen Festigkeit und ich spreche bestimmt und mit Nachdruck.

„Das erste Bild hat meine Mutter gezeigt. Frag mich nicht, woher ich weiß, dass sie meine Mutter ist, es ist einfach so. Das zweite Bild war mein Vater. Und das dritte Bild..." Ich gerate wieder ins Stocken.

„Das dritte Bild?", hackt Thomas nach.

„Das dritte Bild hat mich neben einem Jungen gezeigt, meinem Zwilling. Thomas...das warst du."

Falls das überhaupt möglich ist, sind die anwesenden im Raum noch verwirrter. Erinnerungen? Thomas, mein Zwillingsbruder? Diese Nachricht müssen sie erstmal sacken lassen.

Auch Thomas ist völlig weg vom Fenster. Seine Kinnlade ist heruntergeklappt und es sieht nicht so aus, als ob er seinen Mund bald schließen würde. Er erhebt sich vorsichtig. „Wirklich? Krass. Also, was ich sagen will...cool. Wow. Ich habe eine Schwester." Ich schmunzle. „Ach was, Strunk."

Newt kommt ins Zimmer gestürmt. „Alles okay? Ich habe einen Schrei gehört und...oh!" Er sieht mich und beginnt zu strahlen. „Janette! Du lebst!" Er prescht nach vorne und drückt mich an sich.

„Wowowow, mach mal halblang", krächze ich. „Ich bin erst seit gerade eben wach, Strunk. Hilfe!"

Newt weicht zurück und sieht ziemlich beschämt drein. „Sorry, ich bin nur froh, dass du das überstanden hast. Wie geht es dir?"

„Meine Kehle fühlt sich an wie Sandpapier, im Koma hatte ich die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, ich wurde von einem Griewer fast aufgeschlitzt und gestochen, ich habe drei Erinnerungen erhalten, ich könne eine ganze Kuh verschlingen, ich höre mich an wie eine Krähe mit Bronchitis und ich sehe totsicher aus wie ein Zombie auf Drogen, aber mir geht es gut, danke der Nachfrage."

Newt glotzt dumm aus der Wäsche. „Du hast Erinnerungen erhalten?"

„Habe ich doch gerade gesagt, Strunk. Erzähl ich dir gleich. Aber erst esse und trinke ich, danach reden wir weiter, alles klar? Gut. Äh, bin ich schon fähig zu gehen und so?"

Ohne eine Antwort abzuwarten schlage ich die Decke zurück und erschrecke bei dem Anblick meines Körpers. Ich bin vollkommen abgemagert.

Mein Kopf beginnt zu pochen, als ich meinen Oberkörper komplett aufrichte. Übelkeit steigt in mir hoch. „Oh mein Gott. Kein Wunder, dass ich solchen Hunger habe. Ich war sechs Tage weg, nicht? Also Wasser müsst ihr mir irgendwie gegeben haben. Was bei Essen jetzt nicht so ganz geklappt hat, wa?" Clint sieht mich entschuldigent an. „Wir mussten das Wasser direkt in deinen Rachen laufen lassen, sonst wärst du verdurstet. Was glaubst du, weshalb wir so in Sorge sind? Nicht nur, weil du nicht aufgewacht bist, nein, du hast auch noch jegliche Nahrungsaufnahme blockiert. Die anderen Lichter vor dir waren kein Problem, was das angeht. Aber du bist nah am verhungern, und das meine ich ernst." Ich schnaube. „Du untertreibst. Ich bin nur noch Haut und Knochen. Ich sehe wirklich wie ein Zombie aus. Uäh. Aber wieso ist meine Haut so sauber? Und meine Haare sind auch so voll und gekämmt. Müsste ich nicht rissige Haut und Haarausfall haben?"

Alle um mich herum werden knallrot. „Wir haben dich teilweise gewaschen und deine Haut und deine Haare gepflegt", murmelt Jeff kleinlaut.

Ich reiße meine Augen auf und zische ihn wütend an. „Wie könnt ihr es WAGEN..."

Er hebt abwehrend die Hände. „Heyheyhey, Chuck hat dich einfach nur im See gebadet und den gröbsten Dreck entfernt. Keiner hat dich nackt gesehen und keiner hat dich an intimen Stellen berührt, okay? Und deine Haare und deine Haut haben wir mit Ei und Honig gewaschen und danach noch das Fett mit unserer hausgemachten Seife aus deinen Haaren ausgespült. Nicht ausrasten, bitte!"

Ich entspanne mich und lehne mich an der Wand hinter mir an. „Ihr habt euch um mich gekümmert und mich am Leben erhalten. Danke. Es tut mir leid, dass ich gerade so wütend geworden bin, aber naja, ich habe gedacht ihr hättet...ist ja auch egal. Auf jeden Fall danke. Ihr habt mich vor dem Tod bewahrt, das ist doch schonmal was. Wäre auch schade gewesen, wo sich das Leben gerade als lebenswert präsentiert hat." Ich lache rau, doch es wird zu einem Hustenanfall. Thomas reicht mir ein Glas Wasser aus dem Nichts und klopft mir auf den Rücken. Kurz darauf ist das Glas leer und ich kraftlos.

„Bekomme ich jetzt bitte mein Essen? Ich habe wirklich Hunger."

Etwas später, als schon alle gegangen sind, kommt Newt und stellt ein Tablett auf meinem Schoß ab. Er zwinkert mir zu. „Viele Grüße und gute Besserung von Bratpfanne." Der herrliche Duft von einer Riesenportion meines Leibgerichts, gebratene Wiener Würstchen mit Rührei und Speck, steigt mir in die Nase und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.

Daneben steht ein extragroßes Stück Käsekuchen. Kalorien und Fett. Genau das, was ich jetzt brauche.

Ich seufze genüsslich, als ich mit eine Ladung Eier und Würstchen in meinen Mund schiebe. Ich befehle mir, langsam zu kauen und es Stück für Stück runterzuschlucken, doch am Liebsten würde ich alles in einem Haps verschlingen. Aber dann bekomme ich Bauchschmerzen, und das ist jetzt wirklich das Letzte, was ich brauche. „Danke", krächze ich ehrlich in Newts Richtung. Er lächelt. „Du solltest Bratpfanne danken, nicht mir. Ich habe es dir nur gebracht."

„Nein, ich meine, einfach danke. Für alles."

Ein Schatten huscht über Newts Gesicht. „Was habe ich denn je nettes für dich getan? Die meiste Zeit habe ich mich doch wie ein Idiot aufgeführt."

Ich schlucke meinen zweiten Bissen hinunter. „Naja, schon, aber nicht immer. Du hast mir ganz am Anfang in der Box hochgeholfen. Du hast mich öfters vor einem Sturz gerettet. Du hast mich getragen, als ich mir den Knöchel verstaucht habe. Und du hast mich vor dem Erfrieren bewahrt. Ich habe noch nie etwas für dich getan, Strunk."

Newt setzt sich auf die nächstgelegene Pritsche. „Ach ja? Du hast mich darauf aufmerksam gemacht, wie daneben ich mich oft benommen habe. Du hast mir gezeigt, dass Mädchen ordentlich was draufhaben. Und du hast meinen besten Freunden das Leben gerettet. Das ist mehr als genug und es wiegt viel mehr als was du als nett von mir betrachtest. Ich bin zwar stocksauer auf dich, weil du einfach so ins Labyrinth gerannt bist, somit unsere wichtigste Regel gebrochen hast und dein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt hast, aber ich bin dir auch unendlich dankbar, dass du Alby, Minho und Thomas beschützt hast. Und leugne es ja nicht. Minho hat mir alles erzählt. Du warst großartig.

Ach, was rede ich. Du bist großartig. Noch nie hat jemand eine Nacht im Labyrinth überlebt."

Ich erröte. So ein Kompliment habe ich wirklich noch nicht bekommen, schon garnicht von ihm.

Newt sieht peinlich berührt aus. „Sorry, war nur so dahergeredet."

Doch das glaube ich ihm nicht. Es ist ihm wahrscheinlichnur peinlich.

Und er sieht süß aus, wenn er sich schämt.

Himmel, was denke ich nur? Weiteressen, Janette!

Dieser Gedanke lenkt mich dann doch ab und ich verzehre den Rest meiner Mahlzeit. Als alles leergefegt ist, spüre ich, wie die Kraft in meine Glieder zurückkehrt. Leider haben diese sechs Tage hungern ganz schön an meinen Muskeln gezerrt, sie wurden stark abgebaut. Ich vertraue Newt meine Sorge an. Dieser nickt nur. „Das kriegen wir hin. Wenn du wieder bei Kräften bist, zeigen dir Minho und ich ein paar Trainingseinheiten. Damit machen wir das wieder wett, keine Sorge."

Ich werde ruhiger und Müdigkeit überrollt mich. Meine Unterernährung hat wirklich ordentlich an meiner Fitness gezerrt. Aber Newt hat versprochen, sein Bestes zu geben, das zu richten. Erschöpft schließe ich die Augen. Er steht auf und zieht meine Decke bis zum Kinn. „Ruh dich aus, kleiner Vogel. Du hast es dringend nötig."

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Beinahe sofort gleite ich in einen ruhigen, erholsamen Schlaf.

So geht das noch drei Tage weiter. Irgendjemand kommt vorbei und bringt mir dreimal am Tag große Portionen Essen, die ich hungrig verzehre. Am vierten Tag habe ich mir wieder genug Speck angefuttert um gesund auszusehen und ich unternehme kleine Spaziergänge und nach zwei Tagen Krafttraining mit Newt bin ich wieder fast die Alte. Nur zucke ich jetzt jedes Mal zusammen, wenn mich irgendetwas in der Seite berührt.

Es ist der siebte Tag nach meinem Erwachen. Ich bin mal wieder in einer Trainingsstunde bei Newt, die ich jetzt statt meiner Arbeit in den Gärten habe. Ich vermisse den Blumenduft und Athene, die mir beim Arbeiten um die Beine streicht, aber bald werde ich auch wieder aufs Feld gehen können. Erst muss ich wieder vollständig zu Kräften kommen.

„Konzentrier dich bitte auf deine Körperspannung, sonst wird das nichts."

„Haha. Körperspannung nach zehn Minuten seitlich kerzengerade auf einen Ellebogen stützen. Im Sand. Du bist lustig. Ich war sechs Tage bewusstlos, Strunk!"

„Möchtest du lieber Liegestützen machen?"

„Äh, nein."

„Dann mach."

Nach zwei Minuten fange ich heftig an zu zittern. „Nur noch eine Minute, dann kannst du aufhören."

Eine Minute später knickt mein Arm ohne Vorwarnung ein und ich knalle unsanft mit der Seite in den Sand. Uff. Newt ist ein ganz schön anspruchsvoller Trainer.

„So, und jetzt hebst du bitte diese Gießkanne mit ausgestrecktem Arm hoch."

Er zeigt auf eine randvolle, riesige Gießkanne. Soll das ein Witz sein? Nein, bei ihm leider nicht.

Ich bücke mich, umschließe den Griff und hebe sie hoch, sodass ich aufrecht stehe.

Meine Fresse, ist das Ding schwer.

Langsam strecke ich den Arm mit der Gießkanne aus. Meine Muskeln schreien nach einer Pause und meine Hand wird feucht, doch ich packe nur noch fester zu, bis mein Arm im rechten Winkel zu meinem Oberkörper steht. Eine Schweißperle rinnt mir den Nacken herunter und ich beiße die Zähne zusammen. Kaum ein paar Sekunden lang halte ich diese Position, bevor ich rapide meinen Arm sinken lasse, die Gießkanne mir aus den Fingern gleitet und auf dem Boden aufschlägt. Wasser schwappt heraus und spritzt mich nass.

„So, und jetzt mit dem anderen Arm bitte."

Ich gehorche und natürlich geht alles schief. Jetzt ist sogar Newt nass.

Ich wische meine Hände an meinem (ganz nebenbei nassem) Top ab und sehe die Gießkanne verärgert an, als sei sie an meiner Schwäche schuld. Dann seufze ich und mein Gesicht wird bedauernt.

„Ich bin ja so eine Versagerin."

„Unsinn. Du warst unterernährt."

„Ich war schon vorher eine Versagerin, Strunk."

„Das stimmt doch garnicht."

„Natürlich stimmt das. Ich habe Gally an meinem ersten Tag bewusstlos geschlagen. Und jetzt bin ich ein Schwächling. Ich wirke auf die Anderen wie eine arrogante Zicke. Kein Wunder, dass viele hier mich nicht mögen."

Newt seufzt. „Du hast wirklich gar keine Ahnung, was für eine Ausstrahlung du hast, oder?"

Ich hebe verwirrt meinen Blick. „Was meinst du damit?"

„Ach nichts", sagt er gereizt. „Komm, wir machen weiter."

Er lässt mich noch einige Übungen machen, doch zum Glück zehrt keine so an meinen Kräften wie das Gießkannenheben. Am Ende lasse ich mich völlig fertig in meine Hängematte fallen.

„Hey, Schwesterherz. Wie geht's? Na, wieder mit Newt trainiert?"

„Und wie. Wenn der noch so weitermacht, werde ich wieder mager."

Thomas und ich haben nun eine noch engere Beziehung zueinander als vorher. Das Wissen, dass wir Zwillinge sind, hat uns zusammengeschweißt. Wir verbringen beinahe jede freie Minute zusammen,

das heißt, wenn er nicht gerade Expeditionen ins Labyrinth unternimmt und ich trainiere oder am Fressen bin.

Als ich noch im Land der Qualen und der Bilder war, wurde Thomas zum Läufer ernannt. Sein größter Traum ist in Erfüllung gegangen. Sie haben auch mir angeboten, nach meiner Wiederherstellung Läufer zu werden, doch ich habe abgelehnt. Vom Labyrinth habe ich fürs Erste genug. Aber ich habe mich als Ersatzläufer angeboten, falls es mal an Personal mangeln sollte.

„Weck mich, wenn Abendessen ist, ja?", murmle ich müde.

Thomas lacht. „Kein Problem. Soll ich ja sowieso. Wenigstens musst du keine doppelten Portionen mehr essen, weil du schon genug zugenommen hast. Trotzdem darfst du erstmal keine Mahlzeit auslassen."

Ich verziehe das Gesicht. „Erinnere mich bloß nicht an die doppelten Portionen. Am Anfang hatte ich zwar wirklich Hunger, aber irgendwann habe ich nur noch so viel gegessen, weil ich zunehmen musste und schon garnicht, weil ich es wollte."

Er nickt. „So, dann schlaf mal schön. Bis später!"

Doch seltsamerweise schlafe ich garnicht ein, ich döse nicht einmal. Eigentlich liege ich einfach nur da und ‚regeneriere', wie Newt gesagt hat. Das heißt also, meine Fitness wird besser. Yes.

Zufrieden stehe ich nach wenigen Minuten auf und vertrete mir die Beine. Ein paar Lichter grüßen mich beim Vorrübergehen. Ich grüße zurück, lächele und gehe vorbei. Einfach nur durch die Gegend schlendern tut gut. Sehr angenehm.

Nach kurzer Zeit gehe ich in den Speisesaal, wo ich Thomas abfange.

„Ich wusste, dass du wach bist", sagt er.

Ich verdrehe die Augen. „Wow. Wir sind Zwillinge, Strunk. Wir sind seelisch miteinander verbunden, falls dir das noch nicht aufgefallen ist."

Newt kommt hinter mir rein und Thomas grinst breit. „Also, jetzt diagnostiziere ich heftiges Herzrasen. Habe ich Recht, oder habe ich Recht?"

„Weder noch. Ihre Diagnose stellt sich bedauerlicherweise als Irrtum heraus, Dr. Thomas."

Thomas grinst noch breiter, falls das überhaupt möglich ist. „Überaus bedauerlich, Schwester Janette."

Als wir das Wortspiel dahinter bemerken, brechen wir beide in Gelächter aus. Die anderen Lichter sehen uns verwirrt an, doch ich ignoriere sie. Jetzt gerade bin ich einfach glücklich.

Ich schnappe mir mein Essen und setze mich zu den anderen Jungs an den Tisch. Minho und Thomas reißen Witze über die Griewer und Chuck steuert noch ein paar lustige Ereignisse vor meiner Ankunft bei. Wir lachen und reden, bis wir alle aufgegessen haben.

Ich stehe auf, um mein Tablett wegzubringen. Als ich wiederkomme, wende ich mich an Minho.

„War für heute Abend irgendwas geplant, oder so?", frage ich.

„Nicht das ich wüsste", antwortet er. „Keine Sorge, du kannst pennen, Schönheitskönigin."

Ich verdrehe schmunzelnd die Augen. „Nenn mich nicht so."

„Was denn? Passt zu dir."

Ich boxe ihn in die Seite. „Hör doch auf."

Minho grinst mich breit an. „Süße Träume, Schönheitskönigin."

Demonstrativ stehe ich auf und entferne mich lachend. „Au revoir, mes amis!"

Zufrieden schlendere ich zu meiner Hängematte und lasse mich hineinsinken. „Bonne nuit", murmle ich zu mir selbst und lasse mich ins Land der Träume sinken.

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