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3. Kapitel

Ich wache auf, als jemand kräftig an meiner Hängematte rüttelt und mir ins Ohr brüllt.

„Hör auf, ich bin ja schon wach", brumme ich und wedel mit meiner Hand in Newts Richtung.

Dieser seufzt nur erleichtert. „Haleluja, die Königin ist aus ihrem tiefen Schlaf erwacht."

Ich nehme mein Kissen und schlage ihm damit ins Gesicht. „Haha, sehr witzig, Strunk. Wann gibt's Frühstück?"

„Schon lange. Es ist neun Uhr. Und heute ist dein erster Arbeitstag."

„Oops. Dann mal los!"

Gierig verschlinge ich Rührei und Toast mit Marmelade und Käse. Newt verzieht das Gesicht, als er die Kombination sieht. „Warum isst man Marmelade und Käse auf einem Brötchen?"

„Weil es lecker ist, Strunk. Probier doch mal!"

Bevor er irgendetwas unternehmen kann, hat er schon einen Bissen im Mund. Ich halte ihm Mund und Nase zu, sodass er kauen und schlucken muss. Sein Gesichtsausdruck wird von angeekelt zu überrascht und schießlich zu genießerisch. Ich nehme meine Hände weg und grinse. „Was habe ich gesagt?"

„Schuperlecker. Ganke!"

Ich lache laut. „Hey Bratpfanne, noch ein Käse-Marmeladen-Toast für den Witzbold hier!"

„Ich bin kein Witzbold!"

„Nein, du doch nicht."

Lachend beende ich mein Frühstück. „Du hast vorhin gesagt, heute wäre mein erster Arbeitstag?"

„Ja, es geht um deinen Probetag. Heute bist du bei den Sanitätern, morgen in der Küche und so weiter."

„Also heute bei Jeff."

„Ja. Himmel, dieses Toast ist der Hammer. Wie kommt man auf sowas?"

„Weiß nicht. War so ne Eingebung."

Ich stehe auf und bringe mein Tablett weg. „Dann bis nachher, ich gehe zu Jeff."

Gut gelaunt mache ich mich auf den Weg zum Krankensaal, wo er schon mit einem anderen, braunhaarigen Jungen auf mich wartet. „Hallo, Frischling! Darf ich vorstellen? Das ist Clint."

Clint grinst mich an. „Hi."

„Und, was werdet ihr jetzt machen?"

Er kratzt sich verlegen im Nacken. „Wir haben momentan keine Patienten, deshalb würden wir jetzt eigentlich die Schränke sortieren..."

Ich stöhne innerlich auf.

„...aber weil du neu bist bekommst du erst einen kleinen Crashkurs in Erste Hilfe."

Das hört sich doch viel besser an.

Die Jungs zeigen mir erst nur Anfängerzeugs, doch als sie merken, dass ich das alles schon kann, werden die Sachen immer komplexer. Am Ende des Kurses sind die Jungs weg vom Fenster. „Du wirst Sani und nichts Anderes, hörst du?", mahnt Jeff. Ich grinse. „Mal sehen."

Clint klopft mir anerkennend auf die Schulter. „Wenn das so weitergeht, schnappst du mir noch den Job als Hüter weg", lacht er. Ich blicke ihn verwirrt an. „Was ist ein Hüter?"

„Jeder Job hat einen Chef, der sich Hüter nennt. Ich bin der Hüter der Sanis, Gally der Hüter der Baumeister und so weiter. Aber jeder Hüter hat auch einen Stellvertreter, meiner ist Jeff. Die Hüter haben einen ersten Anführer, in dem Fall Alby. Er hat keinen festen Job, sondern hilft mal hier und mal dort. Albys Stellvertreter und somit zweiter Anführer Newt arbeitet aber auf den Feldern."

Ich blicke ihn überrascht an. „Newt ist zweiter Anführer?"

„Allerdings. Und er ist gut. Er könnte locker erster Anführer sein. Aber er hat den Posten abgelehnt."

„Wieso das?"

„Weiß keiner. Es gibt Gerüchte, aber die passen nicht zu ihm. Oder glaubst du, dass Newt sich erpressen lassen würde?"

Ich schüttelte hastig den Kopf. Unsinn. Trotzdem denke ich über den Grund nach. Vielleicht wollte er den Posten einfach nicht. Zu stressig. Oder hat er aus purer Selbstlosigkeit abgelehnt?

„Hey Frischling! Und, wie war dein erster Tag so?", fragt eine Stimme mit britischem Akzent.

Wenn man vom Teufel spricht.

Ich wende mich Newt zu. „Super. Jeff und Clint haben gesagt, sie würden mich am liebsten sofort einstellen." Er nickt. „Wenn du sonst nichts werden willst...mach aber erstmal deine anderen Probetage durch, nicht das dir dann doch ein anderer Job besser gefällt und du bist schon fest eingestellt. Komm, es gibt Mittagessen."

Ich verziehe das Gesicht. Noch mehr Blicke und noch mehr alleine in der Ecke sitzen. Na toll.

Etwas traurig mache ich mich auf den Weg zum Speisesaal. Ich habe keinen, zu dem ich mich setzen könnte. Newt kümmert sich zwar um mich, aber nur, weil er es muss. Und er ist meißtens ziemlich kühl. Jeff und Clint sind zwar nett, aber sie sitzen an einem Tisch voller Jungs, die ich nicht kenne. Neben Gally würde ich mich sicher nicht setzen. Minho ist mir zu schleimig. Und Thomas? Der scheint nicht da zu sein.

Ich nehme mein Tablett von Bratpfanne entgegen. Dieser blickt mich besorgt an. „Alles okay, Kleines? Du siehst so traurig aus." Ich ringe mich zu einem Lächeln ab. „Jaja, alles gut. Schönen Tag noch!"

Ich lasse mich auf meinen Stammplatz in der Ecke nieder und stochere lustlos in meinen Nudeln herum. Ich schiebe mir ein paar in den Mund, aber ich könnte genausogut Kleister essen.

Die Erkenntnis, dass ich hier komplett alleine und ohne Freunde bin, macht mir zu schaffen. Eigentlich hat das Leben hier keinen Sinn für mich. Niemand hat hier etwas für mich übrig.

Ich höre, dass sich jemand mir gegenüber niedergelassen hat und will dem schon meine Meinung sagen, als ich in Thomas' freundliche Augen blicke. „Hallo! Du hast hier so alleine gesessen, da habe ich mir gedacht, ich komm zu dir. Ist das okay für dich?"

Ich nicke glücklich. „Klar. Danke!" Er grinst. „Kein Problem. Ich kann vollkommen verstehen, wie du dich hier fehl an Platz fühlst. Das war bei mit genauso. Aber dann habe ich mich mit Chuck angefreundet und alles wurde besser. Also Kopf hoch, das wird schon."

Ich seufze. „Wäre schön, wenn du recht hättest."

Auch wenn ich es nie zugeben würde, ich fühle mich jetzt schon viel besser. Die Nudeln fangen an, nach Nudeln zu schmecken und meine Trauer ist wie weggeblasen. Es denkt also tatsächlich hier noch jemand an mich.

Thomas und ich unterhalten uns noch lange. Er erzählt mir von seinem bisherigen Leben auf der Lichtung und umgeht die heiklen Themen. Gut so. Es muss unter uns bleiben, dass ich schon vom Labyrinth weiß. Auch ich erzähle ihm meine Eindrücke, nur die kleine Begegnung mit Newt am See lasse ich aus. Irgendetwas sagt mir, dass ich das nicht vor so vielen offenen Ohren ansprechen sollte.

Es ist keiner mehr im Saal, als uns auffällt, wie lange wir schon reden. „Huch, schon so spät?", sagt Thomas verdutzt. „Ich muss aufs Feld, Zart wartet auf mich. Bis heute Abend, Kleines!"

Bevor ich irgendetwas unternehmen kann, bin ich schon in seiner Umarmung. Erst bin ich etwas verkrampft, doch dann lockere ich mich und erwidere die Umarmung. Er riecht nach Erde und Familie.

Vorsichtig lösen wir uns und er grinst mich noch ein letztes Mal an, bevor er sich umdreht und sich auf dem Weg in die Felder macht. Ich stehe noch ein bisschen perplex da, bevor ich mein Tablett wegbringe und mich auf den Weg zu Jeff und Clint mache.

„So, Feierabend, Frischling. Jeff und ich haben zu tun. Möchtest du dich vielleicht duschen?"

Ich blicke an mir herunter. Zerzauste Haare, verklebte Haut, verschlammte Füße. Eine Dusche wäre jetzt sehr willkommen. Clint grinst mich an. „Dann komm, ich zeig dir den Waschraum. Und du brauchst deinen Beutel."

Ich runzle verwirrt die Stirn. „Meinen Beutel?"

„In der Box war ein Sportbeutel mit einem Schild, wo ‚Mädchen' stand. Ich nehme mal an, das gehört dir. Alby hat sie konfisziert, damit keiner daran rumschnüffelt. Du kannst sie bei ihm abholen."

Ich nicke zum Dank. „Okay, danke für die Info. Dann hol ich sie mal. Wartest du hier?"

„Kein Problem. Bis gleich!"

„Aahh! Kalt!"

Rückwärts mache ich einen Satz aus der Dusche, als eiskaltes Wasser auf mich prasselt. Vorsichtig trete ich wieder unter den Strahl. Brrrr.

Ich drehe das Wasser etwas wärmer und Erleichterung überkommt mich. Herrlich.

Emsig schrubbe ich den ganzen Dreck von der Haut und aus den Haaren. Die grüne Seife, die ich in meinem Beutel gefunden habe, duftet frisch nach Limette und Lotusblüten. In meinem Beutel waren auch noch Badezimmerutensilien für Mädchen, Unterwäsche, Bürste und Föhn. Ein Tiegel mit Gesichtscreme habe ich auch noch gefunden. Sogar ein kleines Taschenmesser mit gefühlt hundert Funktionen war drin, zusammen mit einem kleinen Aufbewahrungsbeutel plus Gürtel.

Nur keine Klamotten in meiner Größe. War ja klar.

Alby hat mir ein T-Shirt von Newt zugeteilt. Als Kleid. Was ich natürlich sehr witzig fand.

Ich trockne mich mit einem frisch gewaschenen Handtuch aus meinem Beutel ab und schlüpfe in das Shirt/Kleid. Es geht mir bis zum Knie. Mein Gott, wie groß ist der Typ bitte?

Zusammen mit meinem Gürtel und dem Beutel sieht es eigentlich ganz passabel aus.

Nur noch die Haare gebürstet und tadaaa! Fertig.

Die Baumeister haben dieses Häuschen extra für mich gebaut (was total nett von ihnen ist, ich meine, sie haben die Zwischenräume der Holzplanken mit Lehm verstopft und es gibt sogar ein Schloss), weshalb ich ohne Bedenken meine nassen Sachen an einer Wäscheleine quer durch die Kammer aufhänge und meine Tasche hierlasse. Ich schließe die Tür auf, mache sie von außen wieder zu und mache mich auf den Weg zu einer seltsamen Lichtquelle hinter den Scheunen. Die Baumeister haben die Hütte so abgelegen wie möglich gebaut, damit sie keiner auf Anhieb findet. Hier, direkt hinter den Scheunen voller Stroh und Tieren kommt so gut wie nie jemand hin. Außer mir jetzt natürlich.

Nach hundert Metern sehe ich das gewaltige Lagerfeuer, dass die Lichter angezündet haben. Es ist mindestens zehn Meter hoch und hat einen Radius von zwei Metern. Die Lichter stehen oder sitzen lachend auf Baumstämmen drumherum. Einige von ihnen tanzen sogar ziemlich plump zu der Musik eines Flötenspielers. Die Flöte ist so sicher selbstgemacht wie ich weiblich bin.

Ich bin ziemlich unschlüssig, ob ich mich dazugesellen soll, als Thomas mich sieht. Sein Gesicht hellt sich auf und er winkt mich zu sich. Zögernd trete ich aus dem Schatten eines Baumes und nähere mich dem Treiben. „Da ist ja unsere Kleine! Komm, setz dich!", ruft Thomas mir zu und klopft auf eine freie Stelle neben sich. Ich lasse mich dort nieder und blicke scheu in die Runde. Thomas unterhält sich gerade mit einem kleinen Jungen mit braunen Locken und Minho. Beide grinsen mich freundlich an. „Hallo! Ich bin Chuck. Wie geht's?", stellt sich der Kleine vor. Ich muss lächeln. „Gut soweit."

Minho grinst noch breiter. „Sorry, dass ich am Anfang so unhöflich war. Freunde?" Er hält mir seine ausgestreckte Hand hin. Ich nehme sie. „Freunde."

Lachend unterhalten wir uns über dies und das. Ein paar Leute gesellen sich noch zu uns und stellen sich vor. Und die, die nicht kommen, werden mir trotzdem vorgestellt. „Da, siehst du den Jungen mit den Pickeln? Das ist Winston. Jeff und Clint haben schon alle möglichen Salben ausprobiert, aber seine Akne geht einfach nicht weg..."

Nach einiger Zeit steht Thomas einfach so auf und zieht mich auf die Füße. „Wir tanzen jetzt mal ein paar Runden, Kleines." „Ich kann aber garnicht tanzen!" „Egal. Komm!"

Trotz aller Protestgeräusche meinerseits zieht er mich zu dem Flötenspieler. Grinsend beginnt er, mich zu führen. Ich lasse mich mitreißen und lachend wirbeln wir über die Tanzfläche. Nun kommen noch andere Lichter dazu und fordern mich auf und ich tanze mehr, als ich eigentlich durchhalten kann. Aber Adrenalin schießt durch meine Adern und hindert mich daran, müde zu werden. Ich habe so viel Spaß, dass ich nicht mehr aufpasse, was ich tue oder sage. Ich bin einfach ich selbst.

Als ich mich gerade mit Clint um mich selbst drehe, lasse ich los und wirble um die eigene Achse, so schnell, dass ich einen Drehwurm bekomme. „Mir ist schwindlig!", rufe ich lachend und halte an. Doch meine Beine wollen nicht so wie ich will und ich stolpere. Ich bereite mich schon auf einen harten Aufprall vor, als mich zwei starke Arme von hinten abfangen. Es riecht nach Bienenwachs und Honig. Verdutzt blicke ich in ein paar tiefbraune, unergründliche Augen. „Vorsicht, kleiner Vogel. Gleichgewicht halten." Und bevor ich mich bei ihm bedanken kann, ist Newt schon in der Menge verschwunden.

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