Sieben
Mit knirschen Reifen fuhren wir auf den mir nur allzu gut bekannten Schulparkplatz. Als wir ausstiegen, konnte ich aufgrund der zunehmenden Dunkelheit erkennen, dass im Büro des Schulleiters noch Licht brannte.
Na toll!
Ich ging mit meinem Papa in die Schule und führte ihn zum Rektor. Wir klopften.
Der Schulleiter kam und sagte, er wolle erst einmal nur mit meinem Vater reden. Ich solle doch bitte vor der Tür warten.
Ich tat ihm den Gefallen und setzte mich auf einen der Stühle im Gang. Mit baumelnden Beinen wartete ich darauf, dass sie wieder herauskamen.
Es dauerte.
Es dauerte länger.
Und es dauerte noch länger.
Ich schaute durch ein Fenster in den mit funkelnden Sternen geschmückten Himmel.
Ich musste an jene denken, die schon dort oben waren, im Himmel.
Das hoffte ich zumindest.
Ich dachte daran, was mir hier unten noch blieb.
Meine Geschwister!
Ich dachte an Tolim, und Saria.
Süße kleine Saria.
Als Tolim so klein war, war ich nur etwas jünger als er jetzt.
Ich habe mich damals schon um ihn gekümmert, so wie ich es heute mit Saria tue.
Aber eigentlich kümmerte ich mich da mehr um Mum. Ich versuchte ihr somit zu helfen, aber es merkte irgendwie keiner!
Schnell an etwas anderes denken, Fehja, sonst fängst du wieder an zu weinen!
Die Gedanken an meine Mum stimmen mich traurig. Da keiner weiß, was sie hat, könnte es jeden Moment mit ihr zu Ende gehen.
Das würde meinem Vater das Herz brechen.
Wir Kinder würden ihn jeden Tag an seine geliebte Frau erinnern!
Er meinte früher immer ich sehe aus wie sie.
Mittlerweile ist das nicht mehr so.
Ich habe mir meine Haare schwarz gefärbt, nur noch die braunen Augen sehen ihr ähnlich.
Dabei sind ihre viel hübscher als meine.
Mein Bruder und Saria haben auch braune Haare. Allerdings haben sie die blauen Augen unseres Vaters geerbt.
Eigentlich haben sie keinerlei Ähnlichkeit mehr mit mir.
Meine Piercings in den Ohren machen mich in unserer Familie noch mehr zur Außenseiterin.
Aber ich bin stolz auf sie und würde sie auch nicht mehr hergeben wollten. Sie machen jetzt einen Teil meiner Persönlichkeit aus!
Plötzlich wurde die Tür neben mir geöffnet.
Ich zuckte zusammen.
Mein Vater trat in den Türrahmen und ich konnte seine vom Weinen geröteten Augen sehen.
"Was ist los?", fragte ich.
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