Weihnachtszeit
Diesen kurzen Text hatte ich letztes Jahr geschrieben, wollte ihn aber hier gerne auch hochladen und mit euch teilen. Da es eine kleine Weihnachtsgeschichte ist, lade ich sie natürlich in der Adventszeit hoch.
Nun aber viel Spaß beim lesen. ;)
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Es war Mitten in der Adventszeit, als Sherlock Holmes sich im Polizeipräsidium befand, in ein Gespräch mit DI Lestrade vertieft war, über einen Fall, bei dessen Lösung die Polizei Schwierigkeiten hatte. John H. Watson war auch irgendwo dort. Er wollte noch einen Parkplatz fürs Auto suchen. Was der Consulting Detektiv nicht wirklich verstand, immerhin würde es seiner Meinung nach nicht lange dauern. Deswegen stand er auch nur an der Tür zum Büro des Detektiv Inspektors, anstatt im Raum. Und wie er vorhergesehen hatte, dauerte das Gespräch wirklich nicht lange. Eine Lösung hatte er zwar auch noch nicht, aber dafür schon einige Theorien. Nun musste er nur noch zum Tatort, in der Hoffnung, dass die Beamten nicht alle brauchbaren Spuren verwischt hatten.
Gerade als er sich umdrehte, um zu gehen, kam John auf sie zu und blieb hinter Sherlock stehen. Immerhin wollte der Arzt noch Greg begrüßen und ein paar Worte mit diesem wechseln. Da der Consulting Detektiv allerdings vor der Tür stand, konnte er nicht in das Büro von Lestrade. Dieser stand aber nicht weit weg, hinter Sherlock, so dass sie sich als Begrüßung zunicken und auch miteinander reden konnten, ohne schreien zu müssen. Es wäre natürlich Besser wenn der Andere aus dem Weg gehen würde, doch dieser dachte nicht daran. Was allerdings nicht daran lag, dass er einfach nur unhöflich war, was sonst schon oft der Fall war, sondern, dass ihn etwas irritierte. Was, das wusste er Anfangs auch nicht. Er bemerkte nur, dass alle Blicke der umstehenden Personen auf ihn und John gerichtet waren. Etwas, was zwar nicht seltsam war, doch die Art der Blicke waren es schon. Wenn man sie sonst ansah, war es auf eine genervte und missbilligende Art. Doch nun war es auf eine leicht neugierige und belustigende Art. Und das war das, was Sherlock irritierte. Kurz sah er zu John, musterte diesen, sah dann an sich selbst hinab, um zu überprüfen, ob etwas mit ihrer Kleidung nicht in Ordnung war. Doch sie waren wie immer ordentlich angezogen. Nichts, was belustigend wäre. Dann schaute er seine nähere Umgebung an, doch da war auch nicht auffälliges. Erst als sein Blick nach oben glitt und er dort einen Mistelzweig erblickte, verstand er, was los war. John und er standen genau unter diesem Grünzeug und den Bauch kannte selbst ein Holmes. Für einen Moment schloss er seine Augen, überlegte, ob er unbemerkt aus dieser Situation rauskommen konnte, doch hörte er da schon Sally Donovans belustigte Stimme.
"Vergiss es Sherlock! Brauch ist Brauch! Und da kommt auch ihr nicht drum herum."
Der Satz erregte nun auch John's Aufmerksamkeit, der bisher in ein Gespräch mit Greg vertieft war. Fragend drehte er sich zu der Frau um, diese zeigte allerdings nur auf etwas, über seinen Kopf. Verwirrt folgte er dem Fingerzeig und erstarrte vor Schreck. Das war nicht wirklich deren ernst? In der Hoffnung, dass Sherlock damit ebenfalls nicht einverstanden war, sah der Arzt zu diesem. Der Consulting Detektiv erwiderte den Blick fragend, dabei wirkte er leicht nervös, was aber nur John bemerkte. Für alle Anderen kam Sherlock eher gleichgültig rüber.
Die Nervosität verschwand allerdings schnell, nachdem der Lockenkopf kurz seine Augen schloss und genervt meinte: "Na schön. Damit wir endlich weiter können." Auf diese Worte hin, weiteten sich Johns Augen. Konnte er doch nicht glauben, dass sein Freund das wirklich tat. Doch da senkte dieser schon seinen Kopf und kurz darauf konnte der Arzt die weichen Lippen des Anderen auf seiner Wange spüren. Allerdings nur kurz, dann zog sich Sherlock wieder zurück und sah sich im Raum um. Dabei bemerkte er, dass die anwesenden Beamten ihre Aufmerksamkeit mehr oder weniger enttäuscht von den Beiden Männern aus der Baker Street abwandten. Bis auf Sally Donovan. Die Sergeant schaute die Beiden missbilligend an. "War das alles?" Ein Kuss auf die Wange, zählte ihrer Meinung nicht. Doch der Consulting Detektiv sah das anders.
"Es war doch ein Kuss. Somit haben wir den Brauch erfüllt. Immerhin gibt es keine Regel, wie ein Kuss unter einem Mistelzweig auszusehen hat. Das ist jedem selbst überlassen." Mit diesen Worten verließ Sherlock die Abteilung, John folgte ihm dabei Kopfschüttelnd. Konnte er die Enttäuschung der Beamten nicht verstehen. Was hatten die denn erwartet?
Dem Einzigen, dem das Ganze leicht amüsierte, war Greg. Dieser meinte, nach dem die Zwei weg waren: "Ihr solltet nicht so viel erwarten. Sie sind schließlich nur Freunde." Damit verschwand er wieder in sein Büro, ohne eine Antwort abzuwarten. Manchmal hatten seine Kollegen halt doch einen Knall. Das musste selbst er zugeben.
Nachdem Sherlock und John wieder im Auto saßen und sich gerade anschnallten, meinte der Arzt mit einem verschmitzten Grinsen: "Nur damit das klar ist. Wenn wir zu Hause sind, möchte ich einen richtigen Kuss."
Auf diese Worte musste auch der Detektiv grinsen.
"Alles was du willst.", erwiderte er, fügte dann aber noch, nach einem Blick auf seinen Freund "Solange es mit diesem Thema zu tun hat." hinzu.
Daraufhin musste John lachen. "Ich nehm dich beim Wort." Damit startete er das Auto und sie fuhren vorerst zum Tatort, damit Sherlock diesen Fall lösen konnte.
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