Eine Weihnachtsüberraschug
Ich heiße Alexandra, aber alle nennen mich Alex und ich liebe Weihnachten. Das ist einer der Punkte, in denen sich mein Freund und ich unterscheiden. Er sagt, es ist unnötig sich teure Geschenke zu kaufen, die eine Woche später kaputt im Müll liegen. Naja, ich schweife zu sehr vom Thema ab. Ich möchte euch eine Geschichte von letztem Weihnachten erzählen...
12. Dezember
Es ist zehn Uhr, als ich mich endlich aus dem Bett schäle, und aus dem Fenster schaue. Es schneit! Tatsächlich, es schneit! Total fröhlich hüpfe ich aus meinem Zimmer, und laufe ins Wohnzimmer, wo ich nach meinem Handy greife und die Nummer meines Freundes wähle. Mein Freund Jack wohnt in London und ist eine echte Schlafmütze. Ich bedenke nicht, dass er wahrscheinlich noch schläft.
Als er endlich abhebt, schalte ich auf Videoanruf um. Mich schaut ein verschlafener Jack an, der komische Geräusche von sich gibt.
"Alex, weißt du überhaupt wie spät es ist?!", sagt er. "Ja, zehn Uhr!", antworte ich. "Nein, es ist neun. Was willst du so früh?!" "Es schneit!" "Ach, tut es das?!"
Ich vergesse eindeutig zu oft, das Jack im Ausland wohnt, und nicht das gleiche sieht wie ich, wenn er aus dem Fenster schaut. Also drehe ich mein Handy, damit auch er den Schnee sehen kann. "Sehr schön. Hör mal, Alex, ich liebe dich, aber können wir später reden?", nuschelt mein Freund. Ich nicke und lege auf.
Später am Tag...
Ich schreibe Jack, ob wir jetzt reden können. Er schreibt zurück, dass er gerade essen würde, und sich später meldet.
Endlich, nachdem ich auch gegessen habe, ruft mein Freund mich an. Bei ihm im Hintergrund höre ich Weihnachtsmusik spielen und vor seinem Fenster sehe ich Schnee. "Weihnachtsmusik? Na, kommst du auch endlich Mal in Weihnachtsstimmung, Jack?", frage ich grinsend.
16. Dezember
Gerade als ich mit meiner besten Freundin durch die Stadt laufe, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen, klingelt wieder mein Handy. Es ist Jack. Ich hebe ab, sage jedoch, dass ich gerade nicht reden kann, weil ich unterwegs bin. Meine Freundin Marie schaut mich an und fragt:" Wie ist es eigentlich? Einen Freund im Ausland zu haben?" Ich zucke mit den Schultern. Für mich ist es normal, ich hatte vor Jack noch nie einen Freund. "Lass uns da rein gehen!", bitte ich, als wir an einem interessant aussehenden Laden vorbei gehen. Marie nickt.
Als wir im Laden sind, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich streife durch die Regale und sage plötzlich:"Das könnte ich Jack doch zu Weihnachten kaufen!" Marie lacht, fragt aber dann:"Kommt er eigentlich zu Weihnachten?" "Wahrscheinlich nicht", antworte ich traurig. Wir sind seit drei Jahren zusammen, aber wir haben erst einmal gemeinsam Weihnachten gefeiert, da es für ihn zeitlich meist schwer ist, zu uns zu fliegen.
Nachdem wir eine halbe Stunde später durch den kompletten Laden gelaufen sind, entscheide ich mich endlich dafür, Jack eine rote Weihnachtsmütze zu kaufen.
Später, Zuhause...
Als ich zuhause ankam, höre ich die Stimme meiner Mutter aus der Küche dringen. Doch nicht nur ihre, ich hörte auch eine andere sehr bekannte Stimme, die jedoch Englisch spricht. Diese Stimme klingt wie Jack! Ich schleiche mich zur Küche, und sehe, dass meine Mutter telefoniert. Besser gesagt, telefoniert hat. Ich gehe hinein, und meine Mutter legt das Handy weg, und schaltet plötzlich Weihnachtsmusik ein. Hinter mir dröhnt jetzt also Last Christmas, und ich muss förmlich gegen die Musik schreien. "Hast du da gerade mit Jack geredet?", frage ich meine Mutter also. "Willst du mitfahren, Weihanchtsbaum aussuchen, Alex? Ich wollte gerade fahren", entgegnet sie. "Lenk nicht ab, Mama! War das Jack, oder nicht?" "Nein." Ich beschließe, es dabei zu belassen, und nicht weiter zu fragen. Im Endeffekt entscheide ich mich auch dafür, den Baum mit auszusuchen.
24. Dezember
Als morgens um zehn mein Wecker klingelt, schlage ich müde die Auge auf, und gehe nach unten in die Küche. Gerade als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich draußen meine Mutter vorbei laufen. Gemeinsam mit, ... Jack?! Ich bin sofort hell wach, renne zur Tür und erwarte, dort nur meine Mutter zu sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, das Jack nur eine Einbildung war, er hat doch gesagt, er kommt nicht. Als ich die Tür öffne, steht da jedoch tatsächlich mein geliebter Freund, Jack. Vor Freude schlage ich mir meine Hand vor den Mund. Jack breitet seine Hände aus, ich renne auf ihn zu und umarme ihn, wobei ich ihn fast umwerfe. "Hallo, Alex. Ich hoffe, die Überraschung ist gelungen!", begrüßt Jack mich. "Hi, Jack. Ja, total gelungen" Wir lachen uns an, und ich bitte ihn endlich herein. "Frohe Weihnachten, Jack!", sage ich dann. "Frohe Weihnachten, Alex!" Wir fragen meine Mutter, ob wir ihr helfen dürfen, den Baum zu schmücken. "Oh nein. Ihr beiden geht jetzt erst mal hoch und genießt eure Zeit. Jack ist ja so selten hier!", antwortet sie. Da hat sie eigentlich recht. Ich schnappe die Hand meines Freundes, und ziehe ihn mit mir in mein Zimmer.
Oben schaue ich ihn an, und sage:"Ich kann nicht glauben, dass du hier bist, Jack. Meine Mutter hat das ausgeheckt, richtig?" Er nickt und ich lache.
Ein paar Stunden später ruft meine Mutter zum Essen. "Können wir jetzt endlich mit der Bescherung beginnen?", frage ich ungeduldig, nachdem alle aufgegessen haben. "Okay, warte kurz", sagt meine Mutter, steht auf und geht ins Wohnzimmer. Ein paar Augenblicke später hören wir die Glocke läuten. Ich lache meinen Freund an, und wir gehen gemeinsam ins Wohnzimmer. Gerade als wir die Geschenke austeilen wollen, fällt mir ein, dass das Geschenk für Jack noch in meinem Zimmer liegt. "Ich komm gleich, ich hab was vergessen", sage ich schnell und laufe nach oben. Ich komme mit Jacks verpackter Weihachtsmütze in der Hand zurück. "Können wir jetzt anfangen?", fragt meine Mutter. Ich nicke.
Alle Geschenke waren verteilt, nur noch Jack und ich hatten eines in der Hand. "Du zuerst!", forderte er mich auf. Ich strecke ihm die Mütze entgegen. Er packt sie aus, und bedankt sich glücklich. Jetzt streckt er mir ein ziemlich flaches Paket entgegen. Ich nehme es in die Hand, und packe es gespannt aus. Ich blicke auf zwei... Flugtickets? Ich schaue Jack an, und schüttle langsam den Kopf. "Das ist nicht dein Ernst, oder? Tickets nach Griechenland?!", presse ich hervor, "Oh mein Gott, warum sowas teures?! Danke, danke, danke, Jack!"
Ich falle Jack in die Arme und küsse ihn. Das ist das beste Weihnachten überhaupt.
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