5. Saudi-Arabien
Geographische Aufklärung
Das absolut-monarchisch geführte Saudi-Arabien liegt -surprise surprise- auf der arabischen Halbinsel, die grob gesagt den „Übergang" von Asien zu Afrika bildet. Mit einer Fläche von etwa 2.150.000 Quadratkilometern ist das Land 6 mal so groß wie Deutschland. Das Klima, welches das ganze Jahr über als warm bis heiß beschrieben wird, erlaubt im Wüstenstaat eine Jahresdurchschnittstemperatur von rund 28 Grad Celsius. Zum Vergleich: Deutschland (10,4 Grad, Stand 2020) misst im Durchschnitt nur ein Drittel der Temperatur.
Religiöse Umstände
Weihnachten in Saudi-Arabien. Schwierig. Das gegenüber Religionsfreiheit sehr intolerant eingestellte Land lässt auf ihrem Terrain (hier: Staatsgebiet) einzig und alleine den sunnitischen Islam zu. Andere Religionen sind nicht nur verboten, sondern werden auch verfolgt und gewaltsam niedergestreckt. Auf dem Wechseln in eine andere Religion (z.B. Islam -> Christentum) steht die Todesstrafe, die dort bis heute vollstreckt werden darf. Saudi-Arabien leistet somit, zusammen mit Nigeria & Nordkorea, einen großen Beitrag zur weltweiten Verfolgung sowie Ermordung von Christen
Feiern im Untergrund
Christen, die in Saudi-Arabien ihren Glauben trotzdem ausleben wollen müssen also mit Verfolgung und infolgedessen mit ihrer Tötung rechnen. Ein Umstand, der seit Jahrhunderten bis in die Gegenwart anhält und menschenrechtlich in keiner Form vertretbar ist. Soll dennoch gefeiert werden, gebietet sich allergrößte Vorsicht. Christliche Feierlichkeiten wie zum Beispiel die Geburt Jesu, die bei uns am 24. Dezember zum jährlichen Höhepunkt überhaupt gehören, müssen dort im Untergrund stattfinden ohne dass die „asch-Schurta", wie die arabische Polizei umgangssprachlich genannt wird, davon Wind bekommt.
So wird dennoch gefeiert:
Meist finden diese Feste in unscheinbaren Wohnungen oder Hallen statt, in denen bis zu Hunderte Christen zusammenkommen um abseits der islamischen Öffentlichkeit, „ihr Fest" zu feiern. Musik (natürlich nicht zu laut), ordentliches Essen und ein gut geschmückter Weihnachtsbaum dürfen natürlich auch hier nicht fehlen. Die Organisation „Open Doors" die sich weltweit gegen die Verfolgung von ebendiesen Menschen einsetzt und sich selbst als „überkonfessionelles christliches Hilfswerk" bezeichnet, schildert eine dieser Feiern in einem Artikel:
Darin wird beschrieben, wie in den geheimen Zusammenkünften sowohl eine eigene Predigt eines Kirchenanhängers stattfindet, als auch das gemeinsame Feiern. Auch Kinder sind an diesen Zeremonien anwesend, die, verkleidet als typisch-weihnachtliche Wesen, englische Weihnachtslieder anstimmen. Eine ursprünglich angenehme Atmosphäre also, die aber von ständiger Angst, Furcht und Verfolgung gedämmt wird. Die Menschen wissen: Sobald die Veranstaltung den Behörden bekannt ist, könnte es ganz schnell vorbei sein.
Mein Fazit:
Ein solch grausamer Umgang mit vielen Menschen (in Saudi-Arabien schätzungsweise 1,5 Millionen), die einfach nur ihre Religion ausleben wollen ohne dabei den anderen zu schaden, ist erschreckend. Das mittelalterliche Gedankengut, für das Saudi-Arabien bis heute steht, widerspricht allen ethischen Vorstellungen, die wir in einem von Demokratie und Grundgesetz-geprägten Land gewohnt sind. Doch die Tötungen Abertausender Menschen und einer vermutlich gewaltigen Dunkelziffer sind real. In einem Land, das Weihnachten aus Respekt vor den Europäern (tatsächlich vor allem Deutschland, welches das Opfer- und Zuckerfest offiziell anerkannte) sogar als eingetragenen Feiertag gekennzeichnet hat? Leider bis heute die bittere Realität in großen Teilen der Welt.
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