4. Dezember
»Bist du sicher, dass du die Sachen hier hingeräumt hast?« Riley steckte fast bis zur Hüfte in einem riesigen Schrank. Die beiden Vampire waren in einer der zahlreichen Kammern im Keller ihres Schlosses, von denen fast alle mit irgendwelchen Dingen vollgekramt waren, die Phobos über die Jahrhunderte angehäuft hatte.
»Eeek!«, platzte es aus dem jungen Vampir heraus, der hektisch einen Schritt zurück machte.
»Was ist?« Phobos hob den Kopf aus einer Truhe.
»Argh, nix ... nur eine tote Maus. Ich hab mich nur erschrocken.« Riley stemmte die Hände in die Hüften. »Also, wenn wir nicht vorhaben, uns wie ultraschwule Revue-Zauberer des letzten Jahrhunderts zu verkleiden, werden wir hier nicht fündig. In diesem Schrank sind keine Weihnachtssachen. Nur affige Paillettenkostüme. Willst du mir vielleicht irgendetwas beichten?« Der junge Vampir kräuselte die Lippen und seine Wangen hatten sich gerötet bei dem Versuch, nicht laut loszulachen.
»Oh ... das sind bestimmt die Überbleibsel von einer Samhain-Party von vor hundert Jahren«, entgegnete Phobos, als wäre es ihm kein bisschen peinlich, solche Modesünden zu besitzen.
»Du ... hast das echt getragen?« Riley nahm einen der Anzüge heraus, der zwar staubig war, doch dessen silber-violette Paillettenverzierung im Licht der Deckenfunzel funkelte.
»Ja? Dazu gab es noch ein Zylinder.«
»Es tun sich Abgründe auf«, prustete der junge Vampir und hängte das Ungetüm zurück. Phobos lächelte nur und schlug den Deckel der Truhe mit einem Knallen Knall zu.
»Nichts. In dieser Kammer ist nichts.«
»Du willst mir doch nicht erzählen, dass du nach nur einem Jahr vergessen hast, wo die Kisten mit dem Weihnachtszeug hin verschwunden sind, oder? Nagt das Alter langsam an deinem Gedächtnis, mein Hase?«
»Weder daran noch an etwas anderem«, knurrte der Unsterbliche rau und verführerisch. »Aber ich habe das Zeug damals nicht weggeräumt, das waren die Lakaien. Verdammte Bande.«
»Na gut, dann suchen wir eben weiter«, Riley stapfte durch den Wust in dem Raum und verließ diese mit Phobos auf den Fersen.
Diese Weihnachtsschmückerei artete bereits in Arbeit aus, bevor sie überhaupt angefangen hatte!
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