Prolog
„Kira bleibt hier!" hörte ich meine Mutter noch hinter mir herrufen, als ich die Haustür ins Schloss fallen ließ. 6 Wochen war ich hier jetzt eingesperrt, da meine Eltern mir keinen glauben schenken wollte. Doch ich verstand nicht warum. Nicht einmal in meinem Leben habe ich meine Eltern angelogen oder irgendwelche Unwahrheiten gesagt und trotzdem glaubten sie mir nicht mal ansatzweise. Langsam lief ich die Straße entlang um den Kopf frei zu kriegen. Klar, ich hätte auch wieder an der Ort zurückkehren können, von dem ich vor genau 6 Wochen wiedergekommen bin oder besser gesagt, aus der Zeit aus der ich wiedergekommen bin. Klingt jetzt alles sehr verwirrend und das ist es für mich selber auch, aber leicht zu erklären ist es auch nicht. Gedankenverloren lief ich die Straße hinunter und setzte mich dann auf eine Bank am Rand des Parks um mich selbst erst einmal zu beruhigen. Ich verstehe meine Eltern einfach nicht. Einen Monat war ich verschwunden, was für sie die Hölle auf Erden gewesen sein musste und trotz alledem unterstellen sie mir, dass ich sie belogen habe und ich jetzt irgendwelche Märchengeschichten erzähle. Aber das ist nicht so. Wie ich den beiden das aber so erklären soll, dass sie mir glauben, ist für mich noch die größte Aufgabe meines Lebens. Selbst als ich mich für einen Job entschieden habe, welcher eindeutig nicht ihrer Zukunftsplanung für mich entsprach oder zu verkünden, dass ich einen neuen Freund habe, welcher auch definitiv nicht ihren Vorstellungen entsprach, war einfacher, als diese Aufgabe. Kopfschüttelnd seufzte ich vor mir hin und malte mir etwa 1000 Szenarien aus, wie ich meinen Eltern glaubhaft erklären könnte, was da passiert ist. „Nach dem Sturz in den Wasserbrunnen, bin ich wirklich in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort aufgewacht und ja, es war wirklich die Zeit der Kriegerischen Staaten in Japan." Als ob sie mir das dieses Mal glauben würden, auch wenn es der Wahrheit entsprach. Denn genau so ist es passiert. Wir haben einen, in den Boden eingelassenen, Wasserbrunnen im Garten, welcher direkt in die Kanalisation führt. Meine Eltern standen am Wochenende vor 6 Wochen im Garten und ihn zu reinigen, was einmal im Jahr fällig war, damit wir keine Probleme mit der Stadt kriegen, wegen irgendwelchen Unreinheiten. Doch wie das Schicksal es so wollte, habe ich mich mit meinen Eltern gestritten, da ich ihnen sagte, dass ich keine Zeit mehr habe, zum Helfen, da 10 Minuten später meine Online-Vorlesung von der Uni losgehe würde. Und so standen wir wild gestikulierend im Garten und im Eifer des Gefechts setzte ich einen Fuß hinter den anderen und kam dem Brunnen immer Nähe, bis nur noch ein Schrei das Ganze Dorf unterhielt und mich in die Tiefen Riss. Mit tierischen Nackenschmerzen und einem gefühlt platzenden Schädel öffnete ich meine Augen und blickte mich um, doch erkennen konnte ich trotzdem nicht. Klar, wie denn auch. Ich saß in einem alten Wassserbrunnen fest, der Meter unter der Erde lag. Doch Moment, es war kein Wasser am Boden des Brunnens, auf dem ich mir dort befand. Es war rund um mich herum alles staubtrocken. Doch wie geht das. Ich habe doch beim Säubern eben selber noch das Wasser gesehen, in dem ich mich gespiegelt habe. Mit Hilferufen versuchte ich meinen Eltern zu signalisieren, dass ich noch am Leben war und das sie mir doch bitte eine Leiter oder ähnliches zum hinaufklettern geben sollten. Doch auch nach weiteren 10 Minuten rufen, kam immer noch keine Hilfe. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Also versuchte ich auf eigene Faust aus dem Brunnen zu klettern, was mir glücklicherweise nach ein paar Fehlversuchen auch glückte. Wie erstarrt bliebt ich oben stehen, als ich eigentlich voller Elan zu meinen Eltern laufen wollte um zu fragen, wie sie es wagen konnten, mich einfach in dem Brunnen sitzen zu lassen. Doch als ich oben ankam, verschlug es mir förmlich den Atem. Ich stand zwischen einer Wiese und einer Felsenklippe, welche direkt ins Meer führte. Um mich herum standen wunderschöne große Bäume, welche sehr rein und gepflegt aussahen und auf der strahlend grünen Wiese schwankten bunter Blumen umher, welche etwas von der zarten Brise des Windes bewegt wurden. Um mich herum hörte ich Bienen umher schwirren und Vögel zwitschern. Wo war ich hier?
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