12.
„Akira ich habe so Angst.“ Hörte ich Rin leise an meinem Ohr flüstern. Ich sah wir ihr Tränen aus ihren bereits geröteten Augen liefen und auf ihrem Kimono aufkamen. „Hey, alles wird gut. Wir kommen hier raus.“ Sprach ich Rin beruhigend zu, in der Hoffnung, dass sie die Angst nicht aus meiner Stimme heraushörte. Ich blickte mich erneut in dem Raum um, wurde aber kaum von den anderen Frauen beachtet. Zu sehr waren sie mit sich, ihrer Angst und Trauer beschäftigt. Umso besser. „Wann kommt nur Sesshomaru?“ kam leise von Rin, nur war diese Frage wohl eher an sich selber gerichtet, als an mich. „Er sucht dich schon. Ich bin vorhin auf Jaken getroffen da hat er mir erzählt, dass die beiden dich schon suchen. Doch sie wollten mich leider nicht helfen lassen, aber ich habe dich ja auch selber gefunden und ich bringe uns hier aus raus!“ versicherte ich ihr und lächelte sie an. Als ob die es schaffen würden uns hier fest zu halten. Da ich merke wie Rins Angst immer mehr anstieg, sah ich sie besorgt an und zog sie dann noch näher in meine Arme. „Wieso wirst du noch ängstlicher?“ fragte ich sie. Ich wusste das sie grundsätzlich Angst hatte, aber es musste ja einen Grund für ihre ansteigende Angst geben. „Jeden Abend kommt der Dorfälteste hier her und nimmt eine der Frauen mit. Am frühen morgen werden sie dann wieder hierhergebracht. Du kannst dir bestimmt vorstellen, was er Nacht mit ihnen macht. Die meisten sprechen Tage lang danach nicht mehr.“ Flüsterte mir plötzlich eine Frau zu, die direkt neben mir saß. „“Wie bitte? Das ist ja abscheulich. Wir müssen hier so schnell wie möglich weg!“ sagte ich laut und überzeugt. Sofort sahen mich alle der Frauen an, doch es lag keine Hoffnung in ihren Augen. Sie sahen mich an, als wäre ich nicht mehr ganz dicht. „Rin, wir schaffen es hier raus. Hab keine Angst, ich werde nicht zulassen, dass du mitgenommen wirst.“ Sagte ich an sie gewendet, mit einer energischen Stimme, nicht damit sie Angst bekommt, sondern damit sie mir glaubte. Auf Männer ist kein Verlass. Wer weiß wann Sesshomaru endlich hier wäre? Bestimmt erst wenn er selber aus seiner Midlife Crisis raus ist. Zischend hielt ich mir mein Bein, welches plötzlich wieder anfing wie wild z pulsieren. Sollte das jetzt die Rache für meine Gedanken sein. Na vielen Dank auch. Es war schließlich nur die Wahrheit. Was ich nicht wissen konnte war, dass etwa einen Tagesmarsch entfern grade ein sehr starker Dämon saß, der die gleichen Schmerzen bekam wie ich und dass nur, weil ich schlecht über ihn dachte. „Akira du blutest!“ sagte Rin plötzlich und zeigte auf mein Bein. In der Tat. Aus der Wunde von Biss lief Blut hinaus. Schnell riss ich ein Stück von meinem Kimono ab und wickelte den Stoff um die Wunde um die Blutung zu stoppen. „Wir müssen hier wirklich so schnell wie möglich raus.“ sagte ich panisch zu Rin, aus Angst, dass ich jede Sekunde wieder Ohnmächtig werden und Rin nicht mehr beschützen zu können. „Und wie?“ hörte ich plötzlich Rins traurige Stimme und erschrocken sah ich sie an. „Erstens darfst du niemals, höre, niemals deinen Kampfgeist und deinen Überlebenswillen verlieren und zweitens sieht der Plan so aus, dass ich versuche den Mann, der eine der Frauen holen will, zu überwältigen und ihn zu Boden zu schlagen. Und dass auch mit allen anderen zu machen, die sich uns in den Weg stellen, während wir von hier fliehen.“ Antwortete ich ihr und wie auf Kommando öffnete sich die hölzerne Tür. Eine der Wachen, die vor der Tür standen, kam herein und blickte sich um. Zielstrebig ging er auf seine auserwählte Person zu und als ich merkte, dass es genau Rin war, auf die er zugehen wollte, stellte ich mich in den Weg. „Verschwinde!“ brüllte ich ihn an, doch wurde mit einer Backpfeife zur Seite befördert. „Die kleine kennt das schon. Versuch gar nicht erst sie zu beschützen. Es ist nicht das erste Mal, dass sie mitkommt.“ Angewidert sah ich den Typen an, nachdem er mir diese Worte ohne ein Zeichen von Emotionen entgegenschmetterte. Die Worte brauchten gefühlte Ewigkeiten, bis sie in meinem Kopf angekommen waren, da ich einfach nicht einsehen wollte, was er mir damit grade sagen wollte. Die kleine Rin wurde misshandelt. Von dem Schwein von Dorfältesten und das nur, da keine von uns die Gemahlin seines Sohnes werden wollte. Unbemerkt stieg immer mehr Wut in mir auf und ich verfluchte innerlich den Dorfältesten, genauso wie seine Bediensteten, die nichts dagegen unternahmen. Rins weinende Schrei erfüllten den gesamten Raum und brachten damit das Fass zum Überlaufen. „Ich sagte: Lass sie in Ruhe!“ sagte ich in einer ruhigen Stimme zu ihm, doch in mir war alles am Brodeln. Plötzlich riss die Wache seine Hand von Rins weg und begann zu schreien. Schneller als ich gucken konnte, kamen immer mehr Männer in die Hütte rein und versuchten die brennenden Gliedmaßen der Wache zu löschen, doch nichts halt. Das Feuer zog sich immer weiter seinen Körper hoch. Da alle Männer des Dorfältesten grade damit beschäftigt waren, sich um die brennende Wache zu kümmern, versuchten die Frauen aus der Hütte zu entkommen. Doch weit kamen nicht alle. Einige wurden von anderen Wachen festgehalten und zu denen zählten auch Rin und ich. Schreiend und umherschlagend versuchten Rin und ich uns zu befreien, doch es brachte gar nicht. Wir wurden wohl in die Schlafkammer des Dorfältesten gebracht, welcher in mitten des Raumes auf uns wartete. „Kaum bist du hier, bricht hier Krieg aus. Du bist eine Schande!“ schmetterte er mir entgegen, nachdem er vor mir zum stehen kam. Nach einer schallenden Ohrfeige stand ich in dem Raum und wurde immer wütender. Aber es hielt sich in Grenzen. So lange er Rin nicht zu Nahe kommen würde, wäre alles in Ordnung. Ihr sollte es einfach gut gehen. Plötzlich spürte ich eine ungemeine Stärke in mir. Sämtliche Schmerzen waren von mir gewichen und ich fühlte mich, als könnte ich fliegen, doch leider wurde ich immer noch recht und links von je einer Wache festgehalten. „Akira bitte hilf mir!“ hörte ich plötzlich Rin schreien und sah wie der Dorfälteste vor ihr stand. Sanft strich er über ihre Wange und Rin zog angewidert das Gesicht weg. „Heute wirst du deinem Schicksal nicht entkommen. Mein Sohn wartet schon auf dich in seinem Gemach!“ sprach der Dorfälteste mit einer abartigen Stimme. „Nein, lass mich sofort los. Du wirst es bereuen. Akira wird es dir zeigen. Und auch mein Meister wird kommen und dich zur Rechenschaft ziehen!“ brüllte sie ihm entgegen und wurde mit einer dicken Ohrfeige bestraft. „Bringt sie in sein Zimmer!! Befahl der Dorfälteste den Wachen und diese setzen sich sofort in Bewegung. „Akira!“ brüllte Rin mir noch entgegen. „Rin!“ schrie ich ihr nach und wendete mich dann an den Dorfältesten, nachdem ich Rin aus dem Wort war. „Du Schwein. Lass sie sofort da raus. Sie ist viel zu jung. Nimm mich!“ brüllte ich ihn an und er fing plötzlich an grässlich zu lächeln. „Ich nehme dich, aber nicht für meinen Sohn!“ seine abartige Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken und wütend funkelte ich ihn an. Als ich plötzlich Rins Schreie aus dem Nebenzimmer hörte, brannte bei mir endgültig eine Sicherung durch. Mit einem Satz riss ich mich von den Waffen los und griff mir eines der Schwerter, die neben der Tür waren. Sie hatten wohl zu sehr ihre Decken vernachlässigt. Lachend stand der Dorfälteste vor mir. „Gib es auf. Du hast verloren. Mein Sohn vergnügt sich bereits mit ihr!“ geschockt sah ich ihn an. Das konnte nicht sein. So schnell ich konnte rannte ich zur Tür des besagten Raumes und Riss sie auf. Geschockt sah ich auf das Bett, welches mitten im Raum stand. Ein Glück. Rin trug noch ihren Kimono und werte sich so gut sie konnte gegen das Schwein. Plötzlich durchzog mich ein unfassbarer Schmerz in meiner Schulter und ich ging fluchend zu Boden. Ich hatte meine Deckung vernachlässigt und so hat mir der Dorfälteste selbst ein Schwert in die Schulter gerammt. „Du elendes Schwein!“ krächzte ich. Vorsichtig rappelte ich mich auf, da die Schmerzen grade glücklicherweise etwas nachlassen, durch meine ansteigende Wut. „Rin, komm her!“ sagte ich ruhig zu ihr, doch etwas flammte immer wieder in mir auf. „Akira!“ flüsterte sie. „Ich sagte, komm her!“ rief ich ihr lauter zu und mit einem Satz stand sie plötzlich neben mir. Der Sohn des Dorfältesten war zu sehr mit der Szene beschäftigt, die sich hier grade abspielte, als auf die kleine Rin zu achten, welche heimlich unter seinem Arm durchklettern konnte. „Ihr werdet bereuen, was ihr der kleinen Rin und den anderen Frauen angetan habt!“ sprach ich erzürnt und merkte förmlich wie das Feuer aus mir herausbrodelte. Schneller als ich gucken konnte, fing der Dorfälteste an zu schreien und lief wild umher. Sein ganzer Körper war in Brand und die Idee der Wachen und des Sohnes, irgendwie das Feuer zu löschen, war sehr kontraproduktiv, denn zeitnah fingen auch sie Feuer. Als ich ihre Schmerzensschreie hörte, fühlte ich Genugtuung. Ich war definitiv alles andere als ein Unmensch, aber so welche abartigen Menschen hatten nichts anderes verdient, als sowas. Die, die es ausführen und die, die nichts dagegen unternahmen oder sogar noch Beihilfe leisteten. Schnell nahm ich Rin an die Hand und lief mit ihr aus der Hütte hinaus und so schnell wir konnten aus dem Dorf. Nachdem wir weit genug gelaufen waren, ließen wir uns erschöpft auf eine Wiese fallen. Meine Schulter war wie verrückt am Pochen, dass mir davon unglaublich schwindelig wurde. „Akira, kann ich dir irgendwie helfen? Du bist so blass“ hörte ich Rins Stimme, doch ich verneinte. „Mach dir keine Sorgen. Hauptsache du bist gerettet!“ lächelte ich sie an, doch einen Augenblick später fiel ich vor Schmerzen in Ohnmacht.
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