Kapitel 2
Ich öffnete die Augen, das Siegel spendete immerhin so viel licht, dass ich Gaara neben mir erkennen konnte. Meine Instinkte übernahmen die Kontrolle, wir waren schließlich immer noch unter Wasser und unser Sauerstoff würde nicht ewig reichen. Ich ließ mich kurz treiben um erahnen zu können, wo oben und unten ist. Sicher war ich mir nicht aber ich vermutete, dass über unseren Köpfen die Oberfläche liegen musste. Aber warum sah der Mond nur so seltsam aus? Eine violette Kugel leuchtete am Himmel, dabei war heute doch gar kein Vollmond.
Ich sah Gaara an und deutete auf den hellen Fleck über uns. Er verstand sofort und sein Sand brachte uns nach oben. Ich hatte recht behalten, es fühlte sich so verdammt gut an als wir die Wasseroberfläche durchbrachen und unsere Lungen gierig den Sauerstoff einsaugten.
„Das war echt knapp.", bemerkte Gaara. Er hatte sich schneller als ich wieder von dem Sauerstoffmangel erholt.
Ich konnte nur nicken. Warum fühlte ich mich nur so schwach? Und diese Kopfschmerzen... Wo kamen die denn jetzt her? Ein pulsierender Schmerz durchzuckte meine Augen und die Welt um mich herum wurde schwarz.
„Akisa?!", hörte ich Gaara rufen, aber seine Stimme rückte in weite Ferne...
Ich fand mich auf einem Schlachtfeld wieder, am Himmel prangte statt des Mondes ein riesiges Sharingan, ein gewaltiger Baum mit einer seltsamen Blüte an dessen Ende konnte ich auch ausmachen.
„Akisa Uchiha.", sagte eine tiefe Stimme hinter mir. Blitzartig drehte ich mich zu der Stimme um und wollte mein Kunai greifen, aber aus irgendeinem Grund war es nicht da. Hatte ich es etwa im See verloren?
„Falls du deine Waffen suchst, hab keine Angst. Wir sind hier in deinen Gedanken, ich kann dir nichts tun."
Ich traute meinen Augen nicht. Vor mir stand, oder schwebte vielmehr, ein alter Mann mit Hörnen, er war umringt von schwarzen Kugeln und hielt einen ebenso schwarzen Stab in der Hand. Und seine Augen... Das musste wohl das legendäre Rinnegan sein. Ich hatte schon davon gehört, aber gesehen hatte ich es noch nie, ich hatte die Beschreibungen immer für Legenden gehalten.
„Wer sind Sie?", fragte ich und schluckte den Kloß in meinem Hals einfach runter, oder versuchte es zumindest.
„Mein Name ist Hagoromo Ootsutsuki. Aber man nennt mich auch „Rikudou Sennin", der Weise der sechs Pfade. Du hast bestimmt von mir gehört."
„J-ja, das habe ich. Aber ich hatte die alten Legenden eigentlich immer für ... Naja Legenden gehalten."
Hagoromo Ootsutsuki war der Sohn von Kaguya Ootsutsuki, der Legende nach brachte sie den Menschen das Chakra. Später gab sie es ihrem Sohn Hagoromo und dieser es an seine beiden Söhne Ashura und Indra weiter. Es brachte mir also doch noch Vorteile, dass ich mich immer heimlich in den verbotenen Teil der Bibliothek geschlichen und dort die geheimen Schriften gelesen hatte.
„So ist das mit den Legenden, sie haben immer einen wahren Kern."
„Aber ehrwürdiger Meister, erlaubt mir die Frage, wo bin ich hier eigentlich? Und wo ist mein Freund? Und vor allem warum bin ich hier?"
„Das sind jetzt aber ganz schön viele Fragen auf einmal und wir haben nicht viel Zeit. Lass mich daher von vorn beginnen. Da du die alten Schriften scheinbar bereits kennst spart uns das eine Menge Zeit."
Ich nickte und kniete mich vor den Rikudou Sennin hin.
„Nun denn, wie du weißt hatte ich zwei Söhne, Ashura und Indra. Beide hätten unterschiedlicher nicht sein können, Indra war sehr talentiert und der Erbe des Sharingan, aber ihm fehlte es an Mitgefühl, wohingegen sein Bruder Ashura mehr als genug davon besaß, ihm hingegen fehlte es an Talent und Stärke. Als meine Zeit auf der Erde sich dem Ende neigte, wählte ich gegen jedes Erwarten Ashura zu meinem Erben. Er sollte das Chakra weiter auf der Welt verbreiten und Gutes tun. Indra aber war nicht bereit das hinzunehmen, so entbrannte ein ewiger Kampf zwischen den beiden. Ihre Seelen wurden immer wieder geboren, in Hashirama Senju und Madara Uchiha zum Beispiel und nicht zuletzt in Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha. Wer diese Menschen waren wird dir jemand anderes erzählen, Mädchen, dazu habe ich leider keine Zeit. Im vierten großen Krieg erweckten dann böse Mächte meine Mutter Kaguya Ootsutsuki wieder zum Leben. Zu meiner Zeit hatte sie versucht mir und meinem Bruder Hamura mithilfe des Juubi, den sie aus der Kraft des Götterbaumes, den du hier siehst, erschaffen hat, das Chakra wieder wegzunehmen. Aber mein Bruder und ich konnten sie versiegeln. Im letzten großen Krieg wurde sie dann von Obito und Madara Uchiha befreit. Die beiden wollten die Kraft des Juubi nutzen, um Mugen Tsukuyomi zu wirken. Ein Gen-Jutsu, das allen eine Welt ohne Schmerz und Leid vorgaukelt, doch sie konnten von Naruto und Sasuke aufgehalten werden. Da Naruto und Sasuke die Reinkarnation meiner Söhne waren, konnten sie Kaguya aufhalten, indem sie den Juubi unter Einsatz ihres Lebens versiegelten und meine Mutter im Götterbaum einsperrten. Du musst wissen, dass der Götterbaum niemals völlig zerstört werden kann, solange der Juubi existiert, die beiden zehren von ein und derselben Machtquelle, vom Chakra. Als Kaguya die Frucht des Baumes aß brachte sie den Menschen das Chakra. Und an dieser Stelle kommst du ins Spiel. Du bist eine Uchiha und trägst das Sharingan in dir, damals warst du aber erst zwei Jahre alt, sodass Naruto und Sasuke nur die Hälfte des Juubi in dir versiegeln konnten. Ja, richtig, du bist der Jinchuuriki des Juubi."
Ich konnte Hagoromo nur ungläubig anstarren. Ja, ich war eine Uchiha, aber ein Jinchuuriki? Was wurde mir noch alles verschwiegen? In Arashigakure war das einzige, was mich mit meiner Herkunft verbunden hatte mein Name gewesen. Wer zum Teufel war dieser Sasuke Uchiha?
„Wir haben nicht mehr viel Zeit... Also komm ich lieber zur Sache. In dieser Höhle, in der sich dein Körper gerade befindet ist die andere Hälfte des Juubi versiegelt, hinter einem Rinnegan. Bis jetzt hattest du noch keine Verbindung zu deinem Juubi-Chakra, dafür haben die Versiegelung und das Sharingan deines Vaters, welches er dir an jenem Tag gab, gesorgt. Du musst nun beide Hälften in dir vereinen, bei der zweiten Versiegelung erhältst du außerdem das Rinnegan, um den Juubi zu kontrollieren. Es wird sicher alles andere als einfach werden."
„Aber warum zum Teufel gerade ich? Wer waren meine Eltern? Warum sollte gerade ich in der Lage sein diese unbändige Macht zu kontrollieren?"
„Wie ich schon sagte wohnten in Sasuke und Naruto die Seelen meiner Söhne und trugen ihren fortwährenden Kampf aus. Mit der Versöhnung der beiden im Tod war ihr Kampf beendet. Deshalb gingen bei der Versiegelung des Juubi in dir Teile beider Seelen in dich über. Du bist die letzte Uchiha auf dieser Welt, die letzte Erbin des Sharingan, wie dein Vater, somit wohnt auch die Macht und das Können Indras in dir. Aber du bist nicht machthungrig und kalt wie er, in dir wohnt das große Herz von Ashura und seine Güte, das hast du von deiner Mutter. Deshalb bist du der einzige Mensch, der dieser Aufgabe gewachsen ist, du vereinst das Beste beider Brüder in dir. Wer deine Eltern waren und was genau damals passiert ist, wirst du noch erfahren, diese Geschichte muss dir jemand anderes erzählen. Bis jetzt hat dein Vater dafür gesorgt, dass das Sharingan deine Erinnerungen unterdrückt.
Die Zeit drängt, hör mir jetzt genau zu, was deine Aufgabe sein wird."
Ich blickte den Sennin entschlossen an.
„Du musst die Macht des Juubi in dir vereinen, nur mit seiner Hilfe kannst du den Götterbaum endgültig zerstören. Dunkle Mächte werden versuchen dir die Kraft des Juubi zu entreißen um mit seiner Hilfe und der des Baumes das endlose Tsukuyomi wieder zu entfesseln. Sie sind bereits im Besitz der Saat des Götterbaumes, also sei auf der Hut. Trotzdem fehlt ihnen ein Sharingan um die Macht des Juubi mit der des Baumes zu vereinen.
Zerstöre den Baum, der so viel Leid über diese Welt gebracht hat, vernichte Kaguya endgültig und lösche die Kraft des Juubi aus. Das ist der Auftrag, den ich dir erteile, Akisa, letzte der Uchiha."
„Es wird mir eine Ehre sein euren Auftrag auszuführen, Meister Rikudou, aber wenn ich den Baum und den Juubi vernichte, dann versiegt doch die Quelle des Chakra, oder?"
„Genauso ist es, es war ein Fehler das Chakra unter den Menschen zu verteilen, es bringt nur Hass und Krieg unter sie."
„Aber liegt das nicht in der Natur des Menschen, ob mit Chakra oder ohne, Kriege wird es solange geben, wie es das Streben nach Macht gibt.", erwiderte ich. Die Welt um mich begann schon zu verblassen, alles wurde schwarz.
„Da hast du wohl Recht, aber die einzige Möglichkeit deinen Feind zu stoppen ist es den Baum zu zerstören und da der Baum und der Juubi ein und dasselbe sind kann der Baum niemals vernichtet werden, solange der Juubi existiert."
„Gibt es denn keine andere Möglichkeit?"
„Ich fürchte nicht, mein Kind. Es sei denn du findest eine. Oft holt die Not das Beste aus den Menschen heraus
Nur eins solltest du noch wissen, auch wenn du das Beste der beiden in dir vereinst, solltest du die Macht des Juubi niemals unterschätzen. Seine Kraft ist sowohl deine größte Stärke, als auch deine größte Schwachstelle. Es liegt nun an dir das Schicksal dieser Welt zu leiten.
Unsere Zeit ist nun um, lebe wohl, junge Uchiha."
Ich schlug die Augen auf, über mir sah ich eine Decke aus schwarzem Kristall. Ich blinzelte, war ich nicht eben noch im Wasser?
„Akisa? Geht es dir gut? Was war los?", langsam drehte ich den Kopf und sah, dass Gaara direkt neben mir kniete.
Statt zu antworten versuchte ich mich langsam aufzusetzen, mir drehte sich alles und der pochende Schmerz in meinen Augen hatte immer noch nicht nachgelassen. Langsam sah ich mich um, wir waren anscheinend in einer Art Unterwasserhöhle. Und dann sah ich es, direkt hinter Gaara, ein riesiges Rinnegan, dass die Höhle versiegelte, in der der Juubi eingesperrt war. Ich konnte sein Chakra ganz eindeutig fühlen.
„Wie sind wir hierhergekommen? Und was ist passiert, während ich ohnmächtig war?", fragte ich.
„Du warst plötzlich in einer Art Trance, als dieses Sigel begann auf deinem Körper zu leuchten, ich habe dich nicht wach bekommen. Mein Sand hat uns an die Oberfläche gebracht, oder besser gesagt in diese Höhle hier. Es muss eine Art Gen-Jutsu sein, eigentlich hätten wir wieder an die richtige Oberfläche gelangen müssen."
So war das also, er hatte mich aus dem Wasser gezogen. Während ich über seine Worte nachdachte war ich mir die ganze Zeit über bewusst, dass seine Hand immer noch auf meinem Rücken lag, was eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre. Irgendwie machte mich das nervös, aber auf eine gute Art, ich hatte ein Gefühl von Geborgenheit immer, wenn ich bei ihm war.
„Verstehe..."
Ich blickte hinüber zur Wasseroberfläche und mir schoss ein Gedanke durch den Kopf.
„Das Wasser!"
„Wie bitte?", fragte Gaara. Er sah mich immer noch besorgt und leicht verwirrt an.
„Ja, du hast wahrscheinlich Recht damit, dass es sich um eine Art Gen-Jutsu handelt. Aber das Wasser ist mit Chakra getränkt, um genauer zu sein mit dem Chakra des Rikudou... Meine Haut muss damit reagiert haben, dadurch ist das Siegel erschienen."
„Okay, jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Was hat das alles zu bedeuten und was ist das für ein Siegel auf deinem Körper?"
Er sah mich von oben bis unten an und erst jetzt wurde mir bewusst, dass das Siegel immer noch da war, nur war es jetzt schwarz, statt violett.
Wie ich so gefasst sein konnte wusste ich selber nicht, wahrscheinlich hatte ich zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht das volle Ausmaß dessen begriffen, was mir der Rikudou eben erzählt hatte. Ganz ruhig und Sachlich berichtete ich Gaara, was mir wiederfahren war, von der Begegnung mit dem Weisen der sechs Pfade bis hin zu der Aufgabe, die er mir erteilt hatte.
„Verstehe, also ist in dir die andere Hälfte des Juubi-Chakras versiegelt, deshalb sollte ich dich wahrscheinlich auch hier her bringen..."
„Genau, noch unterdrückt mein Sharingan den Juubi, weswegen ich seine Kraft nicht nutzen kann, aber wenn ich wie der Rikudou es mir aufgetragen hat das gesamte Chakra in mir versiegle und das Rinnegan erlange kann ich die Macht nutzen und den Auftrag erfüllen. Mit dieser Kraft könnten wir Akatsuki aufhalten und der Welt endlich Frieden bringen."
„Aber wenn ich das richtig verstehe sollen wir den Juubi und den Götterbaum vernichten und damit die Kraftquelle allen Chakras auf der Erde."
„Ja, aber fürs Erste muss ich die beiden Hälften des Juubi in mir vereinen, damit wir Akatsuki aufhalten können. Über alles andere können wir uns später noch Gedanken machen."
„Bist du dir sicher? Natürlich bedeutet der Juubi grenzenlose Macht, aber es kann dich genauso gut zerstören, falls du es nicht schaffst ihn zu kontrollieren."
„Ich weiß, das ist der Preis den ich zahlen muss, aber wenn ich damit Akatsuki aufhalten und die Welt retten kann zahle ich ihn gern. Ich werde niemals aufgeben. Ich werde niemals meine Versprechen brechen, das ist mein Nindo!"
„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du die mutigste Person bist die ich kenne? Egal was passiert, du kannst auf meine Unterstützung zählen."
Oh man, hoffentlich konnte er in der Dunkelheit der Höhle nicht sehen, wie ich rot wurde. Bei seinen Worten wurde mir warm ums Herz.
Ich lächelte ihn an und diesmal war mein Lächeln zu einhundert Prozent echt und ehrlich gemeint.
Ich stand auf und trat vor das riesige Rinnegan. Ich konnte die Macht des Juubi dahinter überdeutlich spüren, instinktiv wusste ich was zu tun war. Gaara stand immer noch hinter mir, das gab mir Mut. Ich konzentrierte Chakra in meiner rechten Hand, genau dort, wo das Siegel seinen Ursprung hatte. Dann berührte ich mit dieser Hand das Rinnegan. Lilafarbene Blitze durchzuckten die Luft, als ich die Barriere berührte. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Gaara zurückwich und sich mit einem Schild aus Sand schützte. Eine unglaubliche Energie durchzuckte mich und ich konnte mit jeder Faser meines Körpers fühlen, wie sich beide Hälften des Chakras verbanden. Ich hatte das Gefühl grenzenloser Macht, als ob ich ganz einfach Gebirge zertrümmern und den Himmel einreißen Könnte. Nein! Schrie es in meinem Kopf, ich musste dem widerstehen und stark bleiben, ich konnte nicht alles in einem Radius von hundert Kilometern dem Erdboden gleich machen! Ich musste mich beherrschen!
Ich öffnete meine Augen, ich befand mich vor einem Spiegel. Ich betrachtete mein Spiegelbild, in meinen Augen war das Rinnegan, nur war es nicht wie bei Hagoromo Ootsutsuki lila, sondern rot, das musste mit meinem Sharingan zusammenhängen. Mein Körper war außerdem überzogen mit schwarzen Linien, wie bei einer Tätowierung, es war das Siegel, welches nun auf meiner Haut prangte. Das Siegel, welches mich zu dem machte, was ich fortan war: Die Jinchuuriki des Juubi.
Mein Spiegelbild begann sich zu verzerren, mir wuchsen Schwänze, das Siegel färbte meine Haut schwarz und mein Körper verformte sich. Vor mir stand nun der Juubi, das Spiegelbild meiner Seele, ein Monster.
Plötzlich schien mein Spiegelbild mit mir zu sprechen. Aber in Wahrheit hörte ich die Stimme nur in meinem Kopf.
Sei gegrüßt junge Uchiha, mein Name ist Kurama, ich bin der Kyuubi.
„Aber wie ist das möglich? Sind die anderen Bijuu auch da drinnen?"
Nun pass aber mal auf! Falls es dir niemand gesagt hat: Der Rikudou Sennin hat einst den Juubi in neun Teile aufgespalten, so sind wir Bijuus entstanden. Dadurch, dass wir von Madara wieder zusammengefügt wurden bedeutet aber nicht, dass wir unsere Persönlichkeiten verloren haben!
„Verzeih, Kurama, ich wollte nicht unhöflich sein."
So, so, da wo ich herkomme stellt man sich erstmal vor.
„Ich bitte um Entschuldigung, mein Name ist Akisa Uchiha, ich bin die letzte meines Clans"
Verstehe, du bist also das Balg von dem besten Freund meines letzten Jinchuuriki.
„Du kennst meinen Vater?"
Arroganter Kerl, konnte nie verstehen, was deine Mutter an ihm fand. Aber ich bin nicht hier um über deine Eltern zu reden, es gibt Wichtigereres, was du wissen solltest.
Jetzt, da alles Chakra des Juubi in dir vereint ist kannst du mit uns Bijuus sprechen und uns um Hilfe bitten, aber gleichzeitig wohnt auch eine Finsternis in dir.
„Wie jetzt? Ich verstehe das nicht ganz..."
Na schön, dann eben nochmal zum Mitschreiben. Naruto und Sasuke haben eine Hälfte des Juubi-Chakras in dir versiegelt als du zwei Jahre alt warst, kurz bevor sie gestorben sind. Es war die Hälfte des Chakra, in der sich auch wir Bijuu befanden, die „Yang-Hälfte". Das Sharingan unterdrückt deine Erinnerungen, aber keine Sorge, die kommen bald zurück. Die „Yin-Hälfte" hast du gerade eben in dir versiegelt, es ist die Dunkelheit, quasi alles Leid auf der Welt kompakt gebündelt. Es wird nicht einfach sein beide Seiten zu Kontrollieren und im Gleichgewicht zu halten, aber wir helfen dir so gut wir können.
Ach man, dein Körper scheint schlapp zu machen, wir ziehen uns jetzt besser zurück, du solltest mehr trainieren und stärker werden, wenn du Kaguya und Akatsuki vernichten willst. Also bis dann, wir sehen uns.
„Warte..."
Aber da war es schon zu spät, die Finsternis schien nach mir zu greifen und ich verlor das Bewusstsein.
„Ist sie schon aufgewacht?"
„Nein, noch nicht, ihr Körper ist immer noch zu schwach."
Wo bin ich? War das Gaara der gerade nach mir gefragt hat? Und Akiko... Warum kann ich die Augen nicht öffnen?
„Langsam mache ich mir echt Sorgen. In der Höhle... Ich hätte einfach besser auf sie aufpassen müssen."
„Es ist nicht deine Schuld, Gaara. Du hast so viel für sie getan, den Rest muss sie alleine schaffen, hab vertrauen, Akisa ist unglaublich stark."
„Ich hoffe du behälts Recht. Passt du weiter auf sie auf? Ich sollte nach meinem Vater sehen, ich löse dich später ab."
„Kein Problem, du solltest dich aber vielleicht erstmal hinlegen, du warst die ganze Nacht auf."
„Nein, nicht bevor sie wach ist, ich kann sie nicht auch noch verlieren."
Ich konnte seine Schritte hören, sie entfernten sich. Ich versuchte weiter meine Augen zu öffnen, aber es gelang mir kaum mehr als ein leichtes Blinzeln.
„Akisa?" Ich hörte Akikos Stimme dicht an meinem Gesicht, ich spürte wie ihre warme Hand meine kalte umschloss. Ich versuchte weiter meine Augen zu öffnen. Da war wieder dieser pulsierende Schmerz, aber ich durfte jetzt nicht aufgeben.
Es gelang mir sie einen Spalt breit zu öffnen, grelles Licht schoss mir entgegen, mein Mund war so trocken, als hätte ich tagelang nichts getrunken. Langsam erkannte ich die Silhouette von Akiko. Als ich meine Freundin erkannte kamen alle Erinnerungen an letzte Nacht zurück. Der Palast, das Feuer, der See, Gaara, Rikudou Sennin, der Juubi.
„G-Gaara? Hayato? Kaito?", fragte ich mit heiserer Stimme.
„Endlich bist du wach! Es geht so weit allen gut. Hier, trink erstmal etwas."
Sie hielt mir einen Becher mit Wasser an die Lippen und ich trank gierig, ich leerte auch noch einen zweiten und dritten.
„Was ist passiert? Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich diesmal mit festerer Stimme. Akiko half mir wieder mich hinzulegen.
„Nicht lange, gestern Nacht war der Angriff, wir haben es gerade kurz vor Sonnenuntergang. Weißt du denn gar nicht mehr was passiert ist?"
„Das letzte was ich weiß ist, dass Gaara und ich in einer Höhle im See waren. Ich habe den Juubi in mir versiegelt und danach weiß ich nichts mehr. Die Druckwelle dabei war echt heftig, ich hatte nur Sorge, dass Gaara etwas passiert sein könnte. Und um euch habe ich mir auch schreckliche Sorgen gemacht, als ich den Palast zuletzt gesehen habe tobte dort ein wahres Inferno."
„Okay, wenn das so ist... Die Druckwelle war nicht nur heftig, sondern gigantisch! Der ganze See ist leergefegt worden und das Wasser hat die Flammen im Palast gelöscht. Wir wurden von drei Shinobi angegriffen, höchstwahrscheinlich alle Mitglieder von Akatsuki. Der Palast ist fast vollständig niedergebrannt, deshalb befinden wir uns hier in einem der Vorhöfe, die normalen Angestellten wurden ins Dorf geschickt.
Zumindest haben sich die Akatsuki kurz nach der Explosion alle aus dem Staub gemacht, zum Glück. Danach ist Gaara mit dir auf dem Arm aufgetaucht, du warst bewusstlos und hattest dieses seltsame schwarze Tattoo am ganzen Körper. Gaara hat uns bereits alles erzählt was passiert ist mit dir und dem Juubi."
„Dann geht es also allen gut?"
„Naja, Kaito hat ein bisschen was abbekommen, als er mich beschützt hat, aber allen anderen geht es ganz gut. Nur der Kazekage..."
„Was ist mit dem Kazekage?"
„Naja also..."
„Akiko! Raus mit der Sprache!" Ich bereute es sofort wieder, dass ich versucht hatte mich derart hastig aufzusetzen.
„Der Kazekage liegt im Sterben." Ihre Worte trafen mich wie der Schlag, das konnte doch nicht wahr sein. Es gelang mir mich aufzusetzen.
„Bring mich sofort zu ihm, Akiko. Ich kann ihm vielleicht noch helfen, mein Heilungs-Nin-Jutsu ist vielleicht nicht sonderlich gut, aber das Bijuu-Chakra könnte stark genug sein."
„Aber du bist noch viel zu schwach."
„Bitte, ich muss es wenigstens versuchen."
Ich sah sie derart mitleidig an, dass sie mir schließlich half aufzustehen und mich auf dem Weg ins Zimmer des Kazekage stützte. Zum Glück war es nicht weit, ich fühlte mich so, als sei jeder Knochen in meinem Körper gebrochen worden.
Als wir ankamen und Akiko die Tür zum Futon des Kazekage öffnete stockte mir der Atem. Der Kazekage lag in Verbände gehüllt da, ihm wurden zahlreich Infusionen verabreicht und ihm fehlten augenscheinlich beide Arme.
Als Gaara uns in der Tür stehen sah kam er sofort auf uns zugeeilt.
„Akisa, du bist endlich wach! Was machst du hier? Du solltest dich wirklich hinlegen, du siehst nicht gut aus..."
„Alles okay, das wird schon wieder. Aber ich muss versuchen dem Kazekage zu helfen, bring mich bitte zu ihm."
Ohne ein weiteres Wort trat Gaara an Akikos Stelle und führte mich an den Futon des Kazekage, so dass ich mich vor ihm nieder Knieen konnte. Ich legte beide Hände auf seine Brust und begann mit meinem Ninjutsu. Anhand der Verletzungen konnte ich erkennen, dass seine Wunden von Brandbomben verursacht worden waren und das zu viel Haut verbrannt war, ich konnte nichts mehr für ihn tun. Ich beendete das Jutsu.
„Es tut mir so leid, Meister Kazekage, das ist alles meine Schuld. Die Akatsuki wollten nur den Jinchuuriki des Juubi, sie wollten mich, das ist nicht fair."
„D-Das ist das Leben. I-Ich habe deinen Eltern versprochen mich um dich zu k-kümmern und dich zu beschützen, wenigstens das konnte ich damit einlösen.
M-Mein Sohn, beende bitte, was ich nicht geschafft habe, beende diesen Kampf und pass auf Akisa auf. I-Ich bin so unglaublich stolz auf dich.
In d-der Bibliothek des Palastes findet ihr unter der fünften Tatami-Matte auf der rechten Seite eine Schriftrolle, sie wird alle eure Fragen beantworten..."
Seine letzten Worte waren kaum noch zu hören gewesen, dann verlor der Kazekage das Bewusstsein. Ich konnte Tränen in Gaaras Augen glitzern sehen und schloss ihn in eine tröstende Umarmung. Wenige Stunden später verstarb der Kazekage, kurz vor dem Morgengrauen.
Gaara und ich saßen die ganze Nacht am Bett des Kazekage, bis sich nicht die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster brachen.
„Auch solche Nächte gehen irgendwann einmal vorbei...", murmelte Gaara. „Komm, ich bring dich in dein Zimmer, du solltest dich wirklich ausruhen."
Ich erwiderte nichts, dazu war ich viel zu erschöpft. Ich sah ihm nur in die Augen und konnte seinen Schmerz und seine Trauer fühlen.
Danach trug er mich zurück in mein Zimmer und legte mich ins Bett.
„Warte.", sagte ich. Er war schon halb aus dem Zimmer gegangen und drehte sich nochmal um.
„Kannst du bitte hierbleiben? Nur bis ich eingeschlafen bin. Ich-Ich will nicht allein sein und du solltest auch etwas schlafen, du bist jetzt seit zwei Tagen wach."
Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Er nickte nur, kam zurück und legte sich mit einer Decke neben meinen Futon. Ich legte meine Hand auf seine und unsere Finger verschränkten sich. So schliefen wir ein.
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