Unterschiedliche Empfindungen
Einige Zeit später rollt ein Stein den Weg hinab. Er rollt mir vor die Füße. Kaum dass er dort zum Liegen kommt, wird er immer größer. Bis ich nicht mehr über ihn hinwegsehen kann. Ich will an ihm vorbeilaufen, aber es gelingt mir nicht. Er rollt mir immer wieder in den Weg.
Die anderen sind weg, scheinen den Stein nichtmal wahrgenommen zu haben. Das ist einzig und allein mein Hindernis.
Eine Woche stehe ich dort, ratlos. Schließlich kommt ein Gedanke so unverhofft, wie der Stein mir vor einer Ewigkeit vor die Füße gerollt ist. Mir wird klar, dass ich ihn entweder zerschlagen oder darüber hinwegklettern muss. Es führt kein Weg daran vorbei. Ich klettere darüber. Auch wenn es schwer ist, bin ich froh, dass ich ihn nun hinter mir lassen kann. Und jetzt, da ich es geschafft habe, fühle ich mich stärker als zuvor.
Ich hole die anderen wieder ein und Geselle mich zu ihnen. Aber Hindernisse dieser Art kommen immer wieder.
Manchmal stehe ich vor einem anstrengenden Aufstieg oder muss über einen so schmalen Grad balancieren, dass ich Angst habe, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Andere Male bin ich einfach glücklich, komme mir vor, als würde ich von ganz alleine einen Fuß vor den anderen setzen. Fast so, als würde ich fliegen. Dann habe ich das Gefühl, alles richtig zu machen.
Ab und an kommen dennoch die Zweifel hoch, ob so alles richtig ist. Aber ich glaube, das geht jedem so, der hier neben mir läuft.
Aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass das hier mein Weg ist. Ich liebe es, ihn entlangzulaufen. Vor allem, wenn die Natur um mich herum anfängt zu blühen. Alles um mich herum wird grün, die Sonne scheint warm auf meine Haut und ich lebe einfach in diesem Augenblick. Ohne einen Gedanken an den nächsten Schritt. Sie passieren einfach, wie Zahnräder, die ineinandergreifen. Fast ohne mein Zutun.
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