Schlechte Stimmung
Pugsley saß noch in seinem Schalfanzug auf seinem Bett während er sich mit Morticia unterhielt die sich neben ihn gesellte und lächelte, sie erfreute sich Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen. Im Raum wurde es jedoch still als die beiden Wednesdays Anwesenheit bemerkten. Morticia sowie Pugsley wirkten sichtlich überrascht aufgrund Wednesdays Anwesenheit aber verließen kein Wort darüber. Die Stille im Raum war recht unangenehm da keiner vorhatte sie zu unterbrechen. Ihre Mutter lächelte nur gebieterisch und bot Wednesday einen Platz neben ihr auf dem Bett zum sitzen an. Wednesday hatte aber nicht vor ewig zu bleiben weswegen sie mit einem kleinen Kopfschütteln ablehnte, einen Schritt nach vorne trat und die Tür hinter sich schloss. Nach ihrer Meinung musste niemand ihre privaten Gespräche verfolgen.
Damit überhaupt ein kleines Gespräch beginnen konnte, bräuchte es einen Anfang den Wednesday einging. „Pugsley wie geht es dir?", fragte sie mit ihrer gewöhnlichen unsensiblen Aussprache diese aber etwas abgemilderter klang. Wednesdays Tonfall verlieh ihren Worten keine Aussicht von Abneigung was ausdrucksgetreu den beiden entgegnete. Erwartet wurde eine solche Frage kaum, erst recht nicht nach ihrer Auseinandersetzung die so einige offene Wunden hinterlassen hatte. Die Blicke der beiden trafen Wednesdays, mehr als seine Blicke erhielt sie nicht. Im Zimmer blieb es wieder ruhig, zu ruhig. „Was ist mit deiner Stimme geschehen Pugsley, ist sie dir entflohen aufgrund deiner Tonlage. Hält ein Teil von dir deine Entwicklung zum Mann etwa so unwahrscheinlich wie ich es tue?" Wednesdays Frage der Provokation hinterließ eine bescheidene Wirkung, Pugsley ging auf sie ein.
„Was willst du Wednesday? Du willst uns doch eh nicht hier haben." Erklang die verurteilende Gegenfrage ihres Bruders der sich wieder an Morticia wenden wollte. Morticia ignorierte ihn, lieber vernahmen ihre Sinne teil am Gespräch, was ihn aufseufzen ließ. Er wendete sich also wieder voll und ganz seiner Schwester zu und blickte in ihre kalten Augen. „Du hast recht Pugsley eigentlich begehre ich nicht eure volle Anwesenheit an der Nevermore Academy. Die Schulzeit ist schon rau genug als das man die verurteilenden Blicke der Eltern benötigt. Ebenso sieht es mit kleinen Geschwistern aus die so lebensfähig sind wie blinde Welpen, ihre Unschuld verschont sie nicht im geringsten. Aber da ihr da seid ohne weitere Absichten zu gehen werde ich mich damit abfinden müssen. Vielleicht werde ich es durchstehen ohne dir deinen Kopf zu berauben Pugsley. Vielleicht. Jedenfalls bin ich gekommen um nach dir zu sehen. Wie geht es dir?" Fordernd blickte Wednesday zu dem jüngeren vor der seine Emotionen änderte. Ein breites Lächeln begann seine Lippen zu zieren, es erstach sie in ihrem inneren aber sie tat sich diesen Anblick an. Ihr lächelnder Bruder mit Leib und Seele.
Eine Antwort konnte Pugsley seiner Schwester aber nicht gewähren. Morticia stoppte ihn. Gerade als er die Absicht besaß zu sprechen erhob sich die Mutter und blockierte mit ihrem Arm wie eine Mauer ihre beiden Kinder voneinander weg. Darauf vernahm Pugsley ein gewogenes Schweigen im kauf, das sichtlich von der Mutter gewollt war. Es war sie dagegen die den Abstand zu ihrer Tochter verringerte, indem sie mit eleganten Bewegungen auf ihrer Tochter zukam. Der Augenkontakt der beiden blieb vorhanden und lockerte sich keineswegs, auch nicht nach ihrer Ankunft vor ihrer Tochter. „Direktorin Addams was führt Sie zu mir? Nach einem extra Gespräch ist mir nicht zumute.", sprach Wednesday zu ihrer Mutter mit einem herausfordernden Unterton der keine Beachtung erhielt. Morticia kannte noch ihre Zeit der rebellischen Kämpfe diese sie auch mit ihrer Mutter ausgeführt hatte und nahm es sich deswegen dieses Mal nicht zu herzen.
„Wednesday ich werde mit dir als deine Mutter sprechen, nicht als Direktorin. Wie ich höre ist mein kleiner Rabe zur Vernunft gekommen. Wirst du auch so vernünftig sein um dich zu entschuldigen? Ich habe nämlich mitbekommen das deine Leistung in meinem Unterricht enttäuschenderweise auf einer Note drei zuläuft. Sei dir gewiss das diese Note aus den Einsern hervorstechen wird." Die Drohung aus Morticias Worten klang so lieblich wie in ihren sonstigen Unterhaltungen, doch konnte Wednesday nicht einfach so nachgeben um ihrer Mutter diesen psychischen Sieg über sie zu überlassen. Sie hatte nicht vor den kürzeren zu ziehen.
„Würdest du deine Verletzlichkeit zügeln können, gäbe es keine schulischen Probleme. Das Schuljahr hat außerdem gerade erst begonnen und es wird mit den gerechtfertigen Noten enden. Ob ich sie erleben werde oder auch nicht, sie werden mir nach dem tot in der Asche der ewigen Finsternis folgen." Den letzten Teil sprach Wednesday sichtlich emotionaler aus als den Rest der von ihr teil kaltherzig runter gerasselt kam. Ihre Mutter schien den Unterschied nicht zu begreifen, eine angemessene Reaktion zeigte sie nicht. „Möchtest du es wirklich ankommen lassen?" Die Frage wurde diskret formuliert und obwohl Wednesday ab da in ihren Gedanken zurück fiel war ihr die Antwort bekannt. „Wenn Sie es wünschen Direktorin Addams.", standhaft blickte Wednesday zu ihrer Mutter hinauf und kehrte ihr den Rücken zu. Sie ging zur Tür um das Zimmer zu verlassen.
Der Moment desgleichen verging schnell aber Morticia fand noch ihre Zeit um ihrer Tochter enttäuschte Blicke zu zuwerfen, bis die Tür einen letzten kräftigen Laut verließ um eine erneute Stille anzukündigen. Wednesday hatte es eilig aus dem Flur zu verschwinden, sie wusste nun das es ihrem Bruder gut ginge auch ohne seine Worte anzupreisen also wäre ihre Anwesenheit dort nur noch überflüssig. Die hochnäsigen Worte ihrer Mutter begleiteten sie noch etliche Meter bis Wednesday ihre Gedanken alle versammelte um sie allesamt abzuschalten. Ruhe kehrte ein. Sie hatte den Flur verlassen mit einem gewissen Folgeplan der ihr helfen würde die Last auf ihren Schultern zu verringern, die sich bis in ihre Knochen bohrte.
Sie hatte vor einen Fisch vorzubereiten, einen lebendigen bis dieser auf ahnungslose Teller serviert wurde. Um das überhaupt zu können bräuchte Wednesday aber noch ihren Standpunkt, der war ihr nämlich unbekannt. Ohne Anhaltspunkte wo sich Bianca aufhalten könnte lief sie automatisch zum Pentagon Brunnen der sich als beliebter Treffpunkt der Sirenen darstellte. Vier von ihnen mitunter Kent standen bescheiden vor dem ewig fließenden Brunnen und verfielen unter einem Lachkrampf. Bianca schien nicht an diesem teilzuhaben da ihre Existenz nicht zu sehen war. Sie war nicht in Sichtweite.
Bevor sie wieder gehen würde entschied sich Wednesday den Sirenen kurze Gesellschaft zu leisten. Sie schlich sich an Kent heran um ihn mit einem erwogenem schlecht gelaunten Blick auf seinem Rücken zu starren. Eine für Wednesday Fremde Sirene tippte während sie sich wieder von dem Lachen beruhigte auf Kents Schulter und scherzte über ihre Anwesenheit, doch glaubte er dieser nicht. Erst als sich Kent umdrehte und einen Meter vor Schreck nach hinten sprang verstand er das dieser Scherz real war. Mit einem verwirrten Blick sah Kent zu ihr, er wirkte so als würde ihre Anwesenheit seine Fassung berauben, dabei sah sie ihn bis jetzt nur entgegen.
„Hey Wednesday was führt dich zu uns, geniest du etwa auch das schöne Wetter?", fragte Kent sie als symbolisch nette Geste und fing das Lächeln an. Er kannte das gothic Mädchen kaum aber gewährte ihr seinen vollen Respekt. Dank ihr wurde die Nevermore Academy mit allen darin nicht in Schutt und Asche gelegt, sie wurde gerettet. Wednesday sah kurz hinauf in den wolkenfreien Himmel der von der Sonne dominiert wurde und wieder hinab zu den vier Gesichtern die sie mit verschiedenen Ausdrücken beobachteten. Nicht jeder von ihnen wirkte eine erfreute Stimmung zu besitzen. Divina starrte Wednesday skeptisch entgegen doch war ihr es recht schnuppe.
„Das Himmelszelt besitzt keine wohltuenden Wolken aus denen vereinzelte Regentropfen eine Armee des Regens verantworten können, solange ist das Wetter in einem schlechtem Zustand.", gestand Wednesday ihre Meinung diese Kent ein Fragezeichen auf seinem Schädel brannte, der intelligenteste war er nicht. „Ah du meinst einen Regenbogen! Ich wusste nicht das du Regenbögen tolerierst, wegen ihrer ganzen Farbpracht. Doch ist es schön zu hören.", gab Kent als Antwort nachdem er sich ihre Meinung noch einmal durch seinen Gedanken fließen ließ. „Nein, ich verabscheue Regenbögen.", hörte man trocken von Wednesday in einen ihrer abwertesten Töne sagen, was Kent nur noch mehr verwirrte. „Sie meinte damit, dass ihr ein düsteres Wetter besser gefallen würde.", mischte sich Divina mit ins Gespräch ein und ließ mit ihrer Erklärung ihren Zwillingsbruder noch mehr erstrahlen, während Wednesday zustimmend nickte.
„Was ist dein eigentlicher Grund hier zu sein, wenn du dich nicht an diesem Wetter erfreuen kannst?", begann Divina gleich die Wahrheit aus ihr herauszuquetschen was Wednesday etwas erleichterte ihre gewollte unterbewusste aufgeschobene Frage zu stellen. „Ich bin auf der Suche nach Bianca da wir etwas zu besprechen haben." „Bianca? Sie ist unten am See schwimmen schau da mal nach.", meldete sich Kent zu Wort, mit der Aussicht ihr helfen zu können. Die Hilfe brachte ihm aber einen verärgerten Blick seiner Schwester ein, was sein Lächeln beraubte.
„Bianca möchte momentan alleine sein, deswegen sind wir auch getrennt und Kent weis es eigentlich." Fügte Divina der Unterhaltung hinzu und wirkte toten ernst. Ihre Haltung verspannte sich während aus ihren Augen Funken sprangen aber nicht der Leidenschaft. Wednesday betrachtete das Gefühlnetz der Gruppe, sie alle wirkten nach und nach angespannter. Es war wie ein Virus der sich unter ihnen verbreitete. Dieses Virus stoppte jedoch vor Wednesday, sie hatte nicht vor wegen ihrem Wunsch Bianca nicht aufzusuchen. Wednesdays eigene Stimmung wirkte schon seit ihrer Ankunft bei der Sirenengruppe wie eine reißende Lawine, der Tag hatte für sie schon genug Überraschungen erbracht die ihre Stimmung formten.
„Wenn sie alleine sein will, werden wir es zu zweit sein." Waren Wednesdays Abschiedsworte an der Gruppe gerichtet, während ihre Füße den richtigen Weg entlang liefen. Im Hintergrund vernahm sie noch unbedeutendes Geflüster, welches sie gekonnt aus ihrem Gehör verbannte um sich mit leeren Gedanken auf dem Weg zu begeben.
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