Mörder oder Opfer
Während Bianca und Xavier neben Wednesday standen, waren Yoko und Ajex neben der Werwölfin. Sie starrten sich direkt Gegenüber in die Augen während die Atmosphäre zwischen ihnen wie im Kriegsgebiet wirkte. Wer war nun Freund oder Feind? Eine Frage die eindeutig schien oder irrt man sich?
Der Blickkontakt von Yoko wurde unterbrochen als sie ihr Handy rauskramte, ihr Vorhaben schien für die gegnerische Seite verdächtig zu sein. Mit einfachen Worten wurde ihr Vorhaben geklärt doch war es nicht sehr erwünscht. „Was machst du Yoko?" „Ich rufe den Sheriff an bevor noch mehr Schüler sterben.", verkündigte Yoko knapp ihrer Freundin und alle anderen als Warnung. Ihre Fangzähne gerichtet auf Wednesday waren eine konkrete Warnung ihr nicht zu nahe zu kommen, es erfüllte sie erfüllten ihren Zweck. Der Rabe blieb ruhig und langsam wieder gelassen auf ihrer Position, während andere verwirrt ihre Reaktion betrachteten, blieb sie einfach ruhig. Sie sah zu wie die Vampirin diese die Nummer des Sheriffs wählte und hinderte mit einem ausgestreckten Arm das sich eine gewisse Sirene einmischen würde.
Bianca stand fassungslos da, sah vertieft in die kalten braunen Augen des Raben diese vor Zuversicht strömten und blieb auf ihrer Position hinter dem befehlenden Arm. Somit kehrte auf der "dunklen" Seite eine besorgte Tuschelei auf. Die vereinzelten Schüler versuchten gemeinsam zu verstehen weshalb die Addams sich nicht wehrte. Auch Morticia und Gomez mischten sich nicht ein, sie hatten vertrauen auf das Handeln ihrer Tochter während Yoko dem Sheriff eine Vision des Geschehenen verklickerte, welche frei erfunden war. Wann sollte Wednesday beschlossen haben vor Langeweile zu Morden? Dass ergab keinen Sinn! Trotzdem brachte sie die Wortwahl passend rüber während Enid Ajex etwas ins Ohr flüsterte, was könnte es wohl gewesen sein?
Das Gespräch verging doch Ruhe konnte man nicht erwarten. Die Vampirin trat einen Schritt nach vorne um der Menge den neusten Stand zu verkünden. „Sheriff Galpin wird kommen um sich den Tatort anzusehen und um Wednesday Addams mit aufs Revier zu nehmen. Wir sind alle der Meinung das wir keinen erneuten Killer in unserer Schule brauchen. Wir sind hier um zu lernen und nicht um unser Leben zu fürchten." Yokos Statement ließ einige entsetzte Blicke auf Wednesdays Seite erscheinen, manche waren ihr mit Todesblicken auf den Fersen und andere erhoben sich stattdessen wie Xavier und Bianca. Ohne Rücksicht sich wie gefordert zurück zu halten schritten sie beide voran, vor Wednesday. Wie eine Barriere standen sie vor der Schwarzhaarigen um ihre Meinungen zu vertreten.
„Was wollt ihr damit bezwecken? Wollt ihr eure Beschützerin hinter Gitter stecken wegen einer fehlerhaften Betrachtungsweise, habt ihr nicht aus letztes Mal gelernt? Wenn nicht wie alt seid ihr eigentlich. Wir sind hier nicht im Kindergarten!" „Genau hört auf Xavier damit wir den tatsächlichen Mörder fassen können, oder sollen noch mehr sterben!", schrien beide zutiefst aufgebracht aus ihrer Kehle, doch anstatt auf die andere Seite zu zugehen wippte die Bedeutung in die falsche Richtung. „Soll das etwa eine Drohung sein?", fragte Ajex leicht verblüfft aber war nicht ganz anwesend. In seinem Sehvermögen verschwamm alles, es kam ihn so vor wie auf einer Schiffsfahrt auf der hohen See. Der Einfluss von Drogen trug auch seine Schattenseiten, nicht immer sah man kleine imaginäre Häschen die in Wirklichkeit die Mitschüler waren. Trotz der Verschwommenheit blieb er gerade stehen aber kniff die Augen zusammen um den Wellen zu entgehen.
„Ja, es ist eine Drohung. Eine Drohung wie ein gut gemeinter Hinweis. Findet den echten Psychopath bevor ihr euren helfenden die Angelegenheit in die Schuhe schiebt!", zischte Bianca und lief wieder die paar Zentimeter zurück zum Raben, während die Lehrer versuchten den "Streit" zu schlichten aber sie hatten keine Chance. Gegen die Meute kamen die einzelnen nicht an und Unterstützung der Direktorin war auch nicht zu erwarten, für sie fehlte nur noch Popcorn. „Wednesday ich will das du in dein Zimmer gehst bis die Sache geklärt ist", meinte Bianca sachte gerichtet am Raben, welcher aber nicht ihrer Bitte entgegen ging. Wednesday starrte sie bloß an und blieb kühl. „Ich habe nichts zu verbergen." „Das weis ich aber diese Leute da vorne sind geblendet! Es ist fast so als wären sie manipuliert, sie werden jetzt nicht einfach so mit ihren Behauptungen Ruhe geben. Du musst gehen Wednesday.", redete Bianca weiter in sie ein doch brachte es nichts. Wednesdays Blick lag auf Eugenes Überresten, sie würde jetzt nicht einfach verschwinden dafür besaß sie zu viel Schuld an seinem Tod.
Auf irgendeiner Weise hatten sie recht, Eugene war ihretwegen Tod. Der Gedanke war grässlich und doch nicht zu vergessen. Gar nicht lange nach dem Ende des Telefonats erklangen mehre Sirenen, die Polizei kam wie von Yoko gefordert. Würde sie wirklich verhaftet werden? Was wäre mit Abbadon, ihrem Stalker? Vielleicht würde er damit ruhen aber wen nicht, gäbe es ohne das sie es verhindern könnte, mehr gefüllte Gräber ehemaliger Schüler. „Wednesday bitte du musst gehen!", flehte Bianca sie beinahe schon an aber sie blieb bei ihrem eiskalten Kern. Mit einem klaren „Nein", ging die Schwarzhaarige zum Sheriff welcher schockiert seine Augen nicht vom Tatort bewegen konnte bis die Addams Tochter bereitwillig vor ihm stand. Das brachte in ihm einen Ruck sie stattdessen verurteilend zu mustern.
„Du hast das Recht auf einem Anwalt, wenn du dir keinen leisten kannst wird dir einer zur Verfügung gestellt. Alles was du sagst kann ab sofort gegen dich gestellt werden, also beachte deine Wortwahl. Bis du noch nicht eindeutig als Mörderin des Opfers bewiesen wurdest, kommst du dennoch mit mir aufs Revier. Es wird wohl ein Wiedersehen geben.", sich die Handschellen umlegen, etwas anderes außer Feige vor den Gittern davonzulaufen konnte sie momentan auch nicht machen. Wednesday war in einem Spinnennetz gefangen welches sorgfältig geplant worden schien. Sie war die Hauptverdächtige und trotz Enids Reaktion ging der Rabe gerne ins Gefängnis, wenn sie somit verschonen blieb. Enid sollte wenigstens weiter leben.
„Sheriff Galpin das können Sie nicht machen. Wednesday Addams ist unschuldig, sie würde doch niemals ihren Freund ermorden!" „Bianca glaub was du willst aber dieses Fräulein hier steckt voller negativer Überraschungen, nicht wahr? Und wen sie unschuldig ist wie du denkst, wird sie natürlich wieder frei gelassen. Doch jetzt gehst du erstmal hinter Gittern Addams." Die Worte wurden schnell gesprochen, aber noch schneller war sie hinten angeschnallt im Polizeiwagen. Gomez und Morticia hielten beide eine junge Polizistin auf Trab, das Schicksal des Mordfalles im letzten Schuljahr sollte nicht gespiegelt werden mit Wednesday. So wurde in beiden brodelnde Magma geweckt diese konnte ihrer Tochter aber nicht weiterhelfen. Die beiden schrien wie am Spieß mit anderen Schülern die sich den beiden anschlossen den Polizeiwagen hinterher, aber ihre Stimmen prallten ab, sie waren nutzlos.
Wednesday saß nun alleine wie eine Verbrecherin auf dem Rücksitz und sah aus dem Fenster. Ein letzter Blick auf die Meute gerichtet und schon waren sie alle fort. Sie war alleine, ganz alleine als Hauptverdächtige eines Mordfalls im Polizeiwagen. Früher hatte sie sich das viel amüsanter vorgestellt, mit einem Souvenir das sie mit aufs Revier nehmen würde, doch jetzt schwieg sie nur in der Leere.
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