Das Wiedersehen
Die Fahrt nach Jericho verlief zwischen den beiden still. Nicht der der Polizist wie die Verurteilte erhoben ihre Stimmen um etwas an der Situation zu erwidern. Sie bevorzugten die Stille die vom Radio eingedämpft wurde. Während hunderte Bäume an ihnen vorbeizogen liefen Lieder die verboten werden sollten. Leute sangen über Liebesbeziehungen, gezwungener Freude wie extrem unbedeutender Dinge. Da wurde es der Schwarzhaarigen klar wie gut es ihr momentan ging im Vergleich zu den Sängern, diese krankhaft versuchten mit einem Haufen Dreck Geld zu machen. Sie mussten um dort angelangt zu sein, ganz hinten in der Nahrungskette stehen.
Die Leute sahen wohl selbst, dass sie nichts anderes können als in ein Mikrofon zu schreien, um ihren Anhängern das Trommelfeld platzen zu lassen. Leute leiden freudig für so etwas, was nur hieß das es alles eine große Sekte war. Eine Sekte die sich viel zu wichtig nahm.
Der Song der gerade lief war zu Wednesdays Glück keine Liebesschnulze, er erinnerte sie an ihrem Tanz auf dem Rabenball. In ihm steckten zwar dennoch kitschige Züge drinnen aber diese waren erträglich. Im Einklang des Rythmus schnippte sie leise zu:
„I'll dance, dance, dance
With my hands, hands, hands
Above my head, head, head
Like Jesus said"
und verlor sich überraschender Weise in der Musik bis das Ende nahte und der nächste Song dieser großen Sekte kam. Im Vergleich zum letzten war er unerträglich, aber Wednesday sah hinaus aus dem Fenster, sie waren bereits in Jericho. Das hieß, dass die Polizeistation nicht mehr weit entfernt war, sie war die Sekte bald los.
Es war ein erträglicher Moment als Galpin das Auto parkte und der Song verschwand. Endlich konnte Wednesday wieder andere Töne und Geräusche wahrnehmen als den Schwindel von eben. Todernst sah sie hinaus wie Galpin ihr die Tür öffnete und sie mit ziehen wollte, doch hatte sie zu viel Würde um wie ein Gauner behandelt zu werden. Freiwillig lief Wednesday schließlich vor und betrat mit dem Sheriff das Gebäude.
Es stank nach alten misshandelten Kaffee und Schweiß, daran könnte sie sich gewöhnen.
Obwohl Wednesday draußen alleine gelaufen war, packte Galpin sie nun an einem Arm und zog sie mit, es war unangenehm und zwar für Galpin als er sah welchen Blick der Teenager ihm widmete. Der Blick war wie ein gemisch aus Wut, Drohung wie auch Befehl, der Rabe wollte losgelassen werden ohne das sie seine Knochen dafür zermalmen müsste. Der Sheriff reagierte darauf aber nicht und lief mit ihr weiter, es brauchte für Wednesday jede Menge Selbstbeherrschung sich nicht einfach von seinem verschwitzten Griff zu befreien. Also lief sie einfach mit bis sie beide die Zellen erreichten, da blieb sie automatisch stehen. Der Grund für ihre Reaktion befand sich im Inneren der Zellen und sah sie an.
Vier Augen lagen auf ihrem Augenpaar und versuchten den Raben zu durchlöchern aber scheiterten, Wednesday blieb hart und zog keine Maske von belastenden Emotionen über. Diese war versteckt in einem escape Puzzle mit einer fehlenden Lösung der Vollendung. Ihr Inneres der Gefühlswelt und Gedanken war unantastbar, das ließ sie einen der beiden spüren.
Das gefärbte braun-orangene Haar der Frau hatte schon einen braunen Ansatz herbeigebracht, langsam kam ihre echte Gestalt ans Tageslicht. „Geh weiter Addams, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit um hier rumzustehen!“ Wednesday schenkte Galpins Worten keine Beachtung, weshalb er sie einfach grob packte und in eine Zelle schmiss. „Später werde ich dich noch einmal für die Bilder holen, mach solange keinen Ärger.“ Das waren Galpins Abschiedsworte bevor er sie mit den anderen Inhaftierten alleine ließ.
Der Platz an dem sie stand war nur wenige Zentimeter von der geschlossenen Tür entfernt, diesen wollte sie auch nicht verlassen, da an der anderen Seite der Zelle eine bekannte verdorbene Seele auf sie wartete. Die ehemalige Lehrerin Marilyn Thornhill besser bekannt als Laurel Gates, saß auf einem kleinen einfach gebauten Gefängnisbett und sah der Addams entgegen. Obwohl sie nicht sprach, hütete sich die Schwarzhaarige vor ihr, sie wusste was für eine Art Mensch sie war. Laurel war besessen darauf die Außenseiter zu vernichten, wie ihre Familie zuvor und würde für ihre Ziele von nichts zurückschrecken. Außgerechnet mit der da saß sie fest und doch war es nicht alles, Tyler saß in der Nachbarszelle und wirkte deutlich aufgebauter als bei ihrem letzten Treffen.
Er saß gerade auf dem Boden in einer Ecke angelehnt an den Gitterstäben. Nur noch die Gitter trennten Laurel und ihren Handlanger voneinander. Die beiden so unterzubringen war wirklich eine Meisterleistung! Nebeneinander Seite an Seite konnte Laurel den Hyde jederzeit aus dem Jungen wecken, um zu fliehen. Warum dachte niemand an so etwas? Einen Kräftebänder sah Wednesday bei Tyler nicht, es war so als ob sie die Bedrohung herausforderten. Der Filterkaffee brachte die Polizisten wohl auf falsche Gedanken.
Da Wednesday mit der Gates Frau eingesperrt war und nicht mit ihrem Ex-lover sah sie zu ihrer Sicherheit wieder zu ihr. Laurel sah es wohl als eine Art Bestätigung das Schweigen zu unterbrechen. „Wednesday Addams es ist schön dich zu sehen! Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht wie dein psychischer Stand ist und er ist schlechter als ich gehofft habe. Jetzt stehst du hier hinter Gittern ohne entkommen, aufgrund eines Mordes der nicht deine Schuld war oder? Dafür hast du aber andere unzählige Menschen auf dem Gewissen. So sehr unterscheiden wir uns wohl nicht.“, beim Reden setzte Laurel ein schlichtes Lächeln auf ihren Lippen und Wednesday war klar das sie somit ihre Deckung aufgab. Sie wusste zuviel, Laurel müsste mit dem Geschehenen in Verbindung stehen, aber sie war doch eingesperrt. Hielten sie dicke Gitterstäbe nicht auf?
„Woher wollen Sie das wissen? Sind die Gitterstäbe etwa so gesprächig oder ist es ihr Verstand der Ihnen mehre Stimmen vortäuscht die Sie noch mehr in den Wahnsinn treiben?“, fragte Wednesday kalt und sah zu wie die Frau in ein wahnsinniges Gelächter verfiel. Dieses gab der Teenagerin kein besonderes gutes Gefühl, sie fühlte sich noch mehr hinter den Gitterstäben gefangen als vorher.
„Ach du meine Güte Kind! Denkst du wirklich das ich hier gefangen bin und nichts mehr mitbekommen würde? Obwohl mein Körper hier die restliche Zeit absitzt bin ich eigentlich frei. Dank meines Status verbleiben mir noch Mittel mit denen ich mir Verbündete organisiert habe. Es sind Personen die du alltäglich begegnest und dir nichts denkst, doch dienen sie mir und unterstützen meine Pläne. Außerdem möchte ich dir danken das du mir Tyler zurück gebracht hast, er ist vor seiner Bestimmung geflüchtet und hat tatsächlich versucht seine Bestimmung los zu werden. Fast hätte er es geschafft da ich ihn nicht mehr kontrollieren konnte, doch sandest du mir meinen Soldat wieder und jetzt steht er wieder unter meiner Kontrolle. Ganz ehrlich als Hyde ist er doch ganz schnuckelig oder? Du hast ihn sogar geküsst!“, stellte Laurel mit ihrem irren Lachen klar und verließ das Bett. Ihre Füße trugen sie näher zu Wednesday diese gerade die Informationen zu verarbeiten versuchte.
Konnte es etwa stimmen das Tyler gegen den Hyde angekämpft hatte? Enid und eiskaltes Händchen haben es geglaubt, während Enid auch versucht hatte sie zu überzeugen. Könnte sie recht gehabt haben oder wurde sie einfach nur manipuliert? Wenn sie beide manipuliert worden wären, versuchte Laurel das selbe nun mit ihr. Das durfte Wednesday nicht riskieren. Und mit der Sache ihrer Verbündeten gab es Ratten in der Nevermore Academy, vielleicht handelte es sich zum größten Teil um Abbadon.
„Einen deiner Ratten kenne ich bereits. Zuerst dachte ich das die Drohungen von ihm kämen, das er mein Stalker wäre. Er ist aber nur deine Marionette oder? Wenn du hier so viel Macht noch besitzen solltest sitzt du hinter der Nummer sowie hinter dem Mord. Du hast Eugene getötet!“, zischte Wednesday der Frau entgegen die zwei Meter vor ihr stand mit ihrem bescheidenen Grinsen was alles schon bestätigte. „Wie recht du hast Addams ich habe ihn getötet, sein Tod war schon längst überfällig. Als Tyler ihn damals im Wald Narben hinterließ, sollte es sein Tod sein. Es war seine Bestimmung zu sterben. Da er es aber sonderbar überlebte half ich dem Sensenmann auf die schnelle. Trotzdem hätte er nicht sterben müssen, du hättest auch ihn im Gegensatz retten können. Du hast ihn ebenfalls sterben gelassen Wednesday, aber keine Sorge dem kleinen geht es jetzt bestimmt bestens.“ „Laurel Sie wollten damit bezwecken das ich zu Ihnen kommen würde oder?“, fragte sie rau und sah weiterhin zur Mörderin ihres Freundes, diese amüsiert zu scheinen schien.
„Wir brauchen dich Wednesday. Naja nur einen Teil von dir aber einen wichtigen.“ „Was heißt hier wir und was wollen Sie bezwecken Laurel?“, fragte der Rabe sie weiter aus und sah wie sich die Mine der Frau veränderte. Laurels Gesicht wurde ruckartig ernster was alleine ihr Blick bestätigte. Wednesday ließ sich wegen eines Stimmungswechsels aber nicht einschüchtern lassen, sie starrte ihr nur kaltherzig entgegen.
„Du hast es also noch nicht herausgefunden? Dann werde ich dir wohl auf die Sprünge helfen.“ Wednesday sah Laurel nun misstrauisch entgegen bis sie „Komm doch bitte zu uns es wird Zeit sagte“, danach blieb ihr Mundwerk kurz vor Unglaube weit offen. Sie glaubte nicht wer in den Raum trat, ihre Augen müssten sie täuschen.
Oder nicht?
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