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Warten

Das Wartezimmer vor den zwei Behandlungsräumen ist schon seit einer guten halben Stunde gnadenlos überfüllt. Mein Termin ist zwar erst in fünfzehn Minuten, aber ich komme gerne her. Nun ja, gerne ist übertrieben, aber es ist besser als an anderen Orten. Zum Beispiel dem Haus meines Vaters oder der Wohnung meiner Mutter. Ja. Im Vergleich zu diesen zwei Orten bin ich sehr gerne in der Praxis meiner Therapeutin.

Ja, ich Wednesday Elle Elise Demaré befinde mich seit fast einem Jahr in therapeutischer Behandlung. Warum? Es hat seine Gründe.

"Miss Demaré? Ist Miss Demaré shon hier?" Die Empfangsdame kommt ins Wartezimmer gestürmt un sieht sich hektisch um. Als sie mich entdeckt zieht sie mich schnell aus dem an der Wand befestigten Stuhl, welchen ich nur mit etwas Glück ergattert hatte. Ich frage mich wie sich diese kleine, zum Übergewicht neigende Frau so schnell bewegen konnte.

"Miss Gracía hat heute schon früher Zeit für sie gefunden. Was für ein Glück, dass Sie immer früher da sind." Sie zieht mich so energisch um die Ecke zwichen beiden Therapiezimmern, dass ich ins schlittern gerate und versehentlich einem Mädchen mit kurzen blonden Haaren das Buch, in welches sie vertieft ist aus der Hand schlage. "Entschuldigung!", rufe ich noch kurz, bevor die Empfangsdame, welche auch bei diesem kleinen 'Unfall' nicht gestoppt hatte, mich in den Behandlungsraum von Miss Gracía verfrachtet und sich wieder zur Anmeldung begibt.

Ich seufze und schließe die massive Eichentür hinter mir. "Hallo Wednesday, setz dich doch bitte.", sagt sie in ihrer hohen, voluminösen Stimme. Ich ziehe den Stuhl vorsichtig zurück und setze mich. "Also. Hast du etwas, das du heute besprechen möchtest oder sollen wir im Plan weiter arbeiten?" Der Satz den ich schon so oft gehört habe. "Nein, Miss Gracía, wir können wie geplant weitermachen." Der Satz, den ich schon so oft gesagt habe. Es ist wie ein Kreislauf. Eine Frage, eine Antwort und danach eine Stunde lang sinnloses Gerede, dass mir selten wirklich hilft. 

"Auf einer Skala von Eins bis Zehn, wie geht es dir heute?"

"Fünf."

"Warum nur eine Fünf, Wednesday?"

"Können Sie mich bitte nicht mit meinem Namen ansprechen?"

"Warum nicht?"

"Weil ich es nicht möchte. Ich mag diesen Namen nicht."

"Warum ist das so?" 

"Weil es so ist."

"Wednesday, wenn du nicht über deine Probleme sprichst können wir nicht an ihnen arbeiten."

"Es ist keins meiner Probleme sondern ein Fakt."

Auf diese Konversation folgt eine Stille, die etwas andauert. Auch etwas was jede Woche gleich ist und wahrscheinlich auch immer so bleiben wird. Wednesday. Welche Eltern kommen auf die bescheuerte Idee ihr Kind Wednesday zu nennen? Das einzige was ich an meinem Namen mag ist das Ergebnis aller vier Anfangsbuchstaben. Weed. Was man auf Barrett Wilbert Weed zurückführen kann. Eine phantastische Sängerin und Schauspielerin. Sie hatte beispielsweise die Rolle der Janis Sarkisian in Mean Girls oder Zoe Murphy in Dear Evan Hansen. Jetzt mal im Ernst diese Frau ist mein größtes Vorbild. Vielleicht schaffe ich es eines Tages so zu sein wie sie. Miss Gracía unterbricht meine Gedanken mit einem Räuspern, wie immer. 

-nach der Therapiestunde-

Erschöpft lasse ich die schwere Tür hinter mir zufallen. Ich atme tief ein, halte den Atem kurz an und atme dann langsam aus. Wie immer. Das ist etwas, was ich mir so angewöhnt habe, nachdem ich her das erste und einzige Mal ein schweres Thema angesprochen habe. Ich wollt einfach nicht mit Tränenüberströmten Gesicht durch das endlos lange Wartezimmer nach draußen gehen. Und irgendwie hat es sich so eingebürgert, dass ich das jetzt immer so mache.

Ich hebe meinen Kopf und will gehen, als sich die Raum des anderen Zimmers öffnet und das Mädchen mit den blonden Haaren und dem Buch herauskommt. "Bis zum nächsten Mal, Summer.", höre ich ihre Therapeutin noch sagen, bevor sie die Tür schließt ohne zu antworten.

"Hey, uhm... Es tut mir leid wegen vorhin. Es war nicht meine Absicht dir dein Buch wegzureißen." Sie dreht erschrocken den Kopf um, als hätte sich nicht erwartet, dass sie jemand anspricht. Gut, wer würde das auch erwarten. Sie erwidert: "Oh, ähm... Kein Problem. Kann ja mal passieren." Damit geht sie und ich bleibe verwirrt stehen. Seit wann spreche ich denn einfach so Mitmenschen an? Ich schüttle den Kopf. Nein, ich wollte mich einfach nur nochmal entschuldigen. Das ist normal.

Ich mache mich auf den Heimweg, da mein Vater bestimmt sauer wird, wenn ich zu spät komme. Und das würde wahrscheinlich wieder in einem Streit enden. Aber Zeit für einen Kaffee in meinem Lieblingscafé um die Ecke habe ich noch. Ich kann ihm ja auch einfach schreiben, dass ich mich noch mit Freundinnen treffe. Also mache ich mich auf den Weg.

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