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Kapitel 6
Wir saßen um das Feuer herum, der schwere Kopfschmuck thronte noch immer auf meinem Haar und langsam bekam ich wirklich Nackenschmerzen. Auch die Rüstung war mehr als unbequem und richtig sitzen konnte ich auch nicht. Aber was beschwerte ich mich?
Ich hielt eine Schale mit Fleisch und Kartoffeln in der Hand, auch wenn meine Portion schon zur Hälfte aufgegessen war. Ich saß dicht am Feuer, da die Kälte bereits ihre Finger nach uns ausstreckte und mich frösteln ließ, weswegen machte mir der Rauch, der mir ab und an ins Gesicht wehte, nichts aus. Neben mir saßen Ava und Oliv, beide vertieft in ein Gespräch über die letzte Jagd, doch ich konnte nicht mitreden. Ich machte ein belustigtes Gesicht, als ich einzelne Teile einer amüsanten Geschichte von Haya lauschte, doch auch hier hörte ich nicht richtig aus.
Mein Blick war aufs Feuer gerichtet und während ich immer wieder vom frischen Fleisch abbiss, stob die Glut bei jedem Wind auf, der durch die brennenden Hölzer fuhr. Mein Fuß wippte im Takt der Trommeln, deren Musik unser Dorf füllte.
Kurz glitt mein Blick zu den Tanzenden, als Ava mich mit dem Ellbogen anstieß und ich mich zu ihm drehte. Er trug wieder die Haare offen und so vielen ihm die blonden Strähnen in das gebräunte Gesicht. Wir saßen so dicht beieinander, dass eine Strähne auch mich kitzelte.
"Möchtest du tanzen?", fragte er und grinste.
"Tut mir Leid, aber hier drin ist es unmöglich sich zu bewegen", sagte ich bedauernd und deutete auf meine Rüstung, verheimlichte aber dabei, dass ich sowieso nicht der Typ zum Tanzen war. Ich hatte einfach nicht den Rhythmus im Blut. Nicht wie Ava, er war ein großartiger Tänzer.
Er machte einen Schmollmund, erhob sich dann und forderte seine Schwester auf. Erst lehnte auch Oliv ab, ihr Kleid sei ihr zu unbequem, doch schließlich bekam er sie auf die Beine und sie liefen auf die andere Seite des Feuers. Lachen beobachtete ich wie Ava versuchte seine ältere Schwester zu animieren und sie so tat, als hätte sie keine Lust, wobei man ihr den Spaß ansehen konnte. Kurz verspürte ich Neid, dass ich keine großen Geschwister hatte.
"Herzlichen Glückwunsch nochmal!"
Ich drehte mich etwas nach rechts und schon fiel mir Vic um den Hals. Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken, als er die Arme um mich schlang und meine Krone gefährlich wackelte. Schnell stützte ich sie mit einer Hand, während ich mit der anderen versuchte die Schale in einem anderen Winkel zu halten, so dass mein Abendessen nicht verloren ging.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und fuhr ihm durch die braunen, ordentlichen Haare. Nachdem sie ihm wieder wild vom Kopf abstanden, sah er schon wieder mehr aus, wie mein chaotischer Bruder.
"Hast du dich eigentlich schon bei Reef entschuldigt? Für den gestohlenen Hasen?", fragte ich, da es mir gerade wieder in den Sinn kam. Sofort machte er einen Schmollmund.
"Wieso kommst du denn damit schon wieder?"
"Du dachtest wohl, ich hätte es vergessen!", meinte ich schmunzelnd und ich wusste, dass ich ihn erwischt hatte.
"Ich hatte es gehofft...", gab er zurück und ich warf ihm einen auffordernden Blick zu. Er seufzte, wobei sich seine Schultern hoben und er eine theatralisches Geste machte. Er war nun mal ein kleiner Schauspieler und schmückte gerne alles etwas aus.
Ich deutelte hinter ihm, wo ich die bedrohliche Gestalt von Reef erblickte.
"Da ist er. Du gehst jetzt zu ihm hin und entschuldigst dich."
"Und wenn ich nicht will?", fragte er maulig und stemmte die Hände in die Hüften. Ich piekte ihm in die Seite und er quiekte überrascht auf.
"Ich bin jetzt Sekundant, vergiss das nicht. Wenn du nicht machst, was ich sag, verfüttere ich dich an die Wölfe!", sagte ich im Spaß.
"Ich bin doch dein Bruder!"
Ich lachte und küsste ihn noch einmal auf die Wange.
"Genau, deswegen ja."
Dann schnaubte er trotzig, machte sich aber trotzdem in Richtung des besagten Kriegers. Ich würde mich später vorsichtshalber nochmal bei Reef erkundigen. Ich würde es Vic zu trauen, dass er sich doch noch drückte.
Ich beendete mein Abendessen und erhob mich. Ich war gerade auf dem Weg mir etwas zu trinken zu holen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte und mich zwang mich umzudrehen. Kenryn trug mittlerweile wieder ihre normale Rüstung und auch ihre Augen waren wieder dunkler geschminkt. Sie lächelte nicht, doch trotzdem hatte ihr Gesicht etwas freundliches. Erst jetzt fiel mir auf, dass auf ihrer Stirn das Zeichen der Treue prangte.
"Wie fühlst du dich?", fragte sie und ihre Stimme übertönte kaum den Lärm der Musik.
"Großartig", antwortete ich und konnte ein Lächeln nicht verhindern. Sie tätschelte meine Schulter und musterte dann das Konstrukt auf meinem Kopf.
"Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich Sekundant wurde. Und ich erinnere mich an jeden Gramm, der diese Rüstung wiegt, also fühle ich mit dir!"
Das war das erste Mal, dass ich sah, wie Kenryn einen Witz machte. Ich grinste über ihren Kommentar und dehnte meinen Hals etwas, da er schmerzte. Wie sehr ich den Moment herbei sehnte, dieses Pflanzenkonstruktion auf meinem Kopf loszuwerden.
"Ich würde dir anbieten deine normalen Sachen anzuziehen, aber ich befürchte da muss jeder Sekundant durch. Wenn die Feier zu Ende ist, wird Nayara dir beim Ausziehen helfen, aber solange musst du das Ding noch ertragen."
"Ich werde es überleben", sagte ich und machte mich etwas grader. Stärke. Wie wichtig dieses Attribut doch war.
Sie schenkte mir ein Lächeln und ihre Augen kamen mir ein wenig sanfter vor. Dann rief jemand ihren Namen und sie drehte sich um, ohne noch ein Wort zu sagen oder unsere Konversation zu beenden. Aber das war nicht schlimm, sie war schließlich der Commandor und hatte wichtige Gespräche zu führen. Glaubte ich.
Mit einem gefüllten Wasserkrug und ohne meine Schale kehrte ich zum Feuer zurück. Ich sah noch immer Ava und Oliv tanzen, doch mittlerweile beteiligte seine Schwester sich auch aktiv daran. Auch sie war eine wirklich gute Tänzerin und für einen Moment blickte ich neidisch herüber und musterte jede ihrer Bewegungen. Sie war in so vielen Sachen besser als ich. Ob sie mir das Tanzen irgendwann beibringen würde? Doch dann erinnerte ich mich, dass es sich hier um Oliv handelte. Sie konnte wirklich nett sein und sie hatte uns immer beim Ausbrechen aus dem Lager geholfen, doch sie würde sich nicht entgehen lassen, sich über mich lustig zu machen. Das war eine der schlechten Eigenschaften an ihr. Sie genoss es, wenn sie jemanden helfen musste, weil dieser nicht alleine weiter kam. Meine Bitte würde ihr gerade nur recht kommen.
Ich wollte mich gerade wieder auf meinen alten Sitzplatz am Feuer setzen, als ich dort eine Gestalt überblickte. Sie schien etwas zu suchen, bis ich auf einmal meinen neugewonnenen Bogen und den Köcher in den fremden Händen sah. Schnell ging ich näher, bis ich den blonden Zopf und die schmale Statur von Nayara erkannte.
"Was soll das?", fragte ich kalt und erschrocken drehte sie sich herum. Als sie mich erkannte, löste sich ihre verschreckte Haltung und sie drückte den Rücken durch.
"Ich bringe die neuen Waffen lediglich in deine neue Hütte. Hier könnte sie einfach jeder nehmen. Außerdem gehört ein Bogen nicht auf ein Fest", sagte sie mit fester Stimme und sofort fühlte ich mich schuldig, dass ich sie auch nur einen Moment verdächtigt hatte. Wieso sollte sie meine Waffen auch sonst nehmen? Sie gehörte zur Garde, war nun so etwas wie meine persönliche Begleitung, natürlich kümmerte sie sich um mich. Und mit dem was sie sagte, lag sie auch nicht falsch. In meiner Hütte waren die Sachen sehr viel besser aufgehoben, als hier.
"Verzeihung, ich hatte die Situation falsch aufgefasst."
Meine Stimme war zögernd und meinen betroffener Unterton hörte sie mit Sicherheit heraus. Ich sollte mich zusammen reißen und etwas vorsichtiger umgehen. Schon jetzt lag der Druck auf mir, das Richtige zu tun.
Nayara schenkte mir ein geduldiges Lächeln und zeigte mal wieder, wieviel älter und reifer sie im Gegensatz zu mir schon war.
"Schon gut. Darf ich dann jetzt gehen?", fragte sie, da ich ihr immer noch den Weg versperrte. Ich trat schnell zur Seite und sie schlüpfte an mir vorbei. Sie war gerade dabei zu gehen, als ich sie noch einmal zurück rief.
"Nayara. Hast du meine Mutter irgendwo gesehen?"
"Sie ist schon am Anfang der Feier gegangen", erwiderte sie kurz und drehte sich dann um.
Ich erwachte und bereute es sofort, als ich die Augen öffnete. Schnell kniff ich sie wieder zusammen und versuchte die Kopfschmerzen zu ignorieren, die aufgekommen waren. Ich drehte mich in meinem Bett um und öffnete erneut langsam die Augen. Besser. Wieso hatte ich mit dem Gesicht auch direkt in die Sonne geschaut? Noch immer tanzten schwarze Flecken in meine, Blickfeld, was mich aber nicht daran hinderte mich umzuschauen. Ich schrak zusammen. Wo war ich?
Ich richtete mich kerzengerade im Bett auf und verwirrt huschte mein Blick durch das Zimmer. Dann erkannte ich die unbekannte Schnittweise und die seltsamen Möbel wieder. Und die Tatsache, dass ich in einem richtigen Bett lag und nicht auf einer Schlafstelle wie in unserer Familienhütte. Ich war bei Kenryn, die Hütte des Sekundanten.
Ehrfürchtig musterte ich die aus Holz gefertigte Kommode, den kleinen aber heilen Spiegel, der darauf stand. Langsam schob ich die Decke von mir und bemerkte, dass ich noch immer das Unterhemd und die Leinenhose vom gestrigen Abend trug. Es war die typische Kleidung, die man unter einer Rüstung trug. Ich schwang die Beine aus dem Bett und setzte die Füße auf den Boden, doch anstatt einem rauen Holzfußboden stießen sie in etwas weiches. Ich blickte nach unten und musste vor Entzücken lächeln, als ich meine Zehen tiefer in das Fell grub, das vor meinem Bett ausgebreitet war. Ich musste die Farbgebung und die Struktur nur ein paar Sekunden mustern, um zu wissen, dass es sich einmal um einen Wolf gehandelt hatte. Kein Wunder, dass es derartig weich war.
Ich erhob mich und gleich als erstes dehnte ich meinen schmerzenden Nacken. Wieso hatte man für die Sekundanten eine derart schwere, unbequeme und untaugliche Rüstung geschmiedet? Natürlich, sie war gestern sehr schön gewesen, doch es blieben nur Verspannungen und Muskelkater zurück. Muskelkater. Seit dem ich Novizin war, hatte ich das lange nicht mehr gespürt. Mein Körper war bemuskelt und auch wenn es einige Zeit gedauert hatte, mittlerweile perfekt an den Wald angepasst.
Vielleicht besaß ich nicht viel Ausdauer oder wies sonderlich viel körperliche Stärke auf, doch ich war flink, könnte gut klettern und mich geschickt zwischen den Bäumen hindurch hangeln. Diese Eigenschaften hatten mir trotzdem nie geholfen, denn Torn bevorzugte das Lehren von Bodenkampf und so hatte es keinen Tag gewesen, an dem ich ihm mit dem Schwert besiegt hätte.
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und mein Kopf fuhr bei dem lauten Geräusch herum. Ich erhob mich vom Bett und wie aus Reflex versuchte ich das zerknitterte Unterhemd zu glätten.
"Ja?", rief ich und sofort öffnete sich die Tür. Das schlanke, blasse Gesicht von Nayara erschien im Türrahmen, ihre blonden Haare fielen ihr elegant über die Schulter und an den Armpanzerungen erkannte ich, dass sie ihre Rüstung trug.
"Gut, dass du schon wach bist. Kenryn ist derzeit beschäftigt, aber sie hat mich gebeten dich mitzunehmen."
"Mitnehmen? Wohin?"
Noch immer saß die Müdigkeit in meinen Knochen und ich musste mich zwingen nicht vor der Kriegerin zu gähnen. Wie gerne sich mein Körper strecken wollte, meine Beine verspürten Drang zu rennen und die Muskeln zu bewegen.
"In den Wald."
Im ersten Moment glaubte ich mich verhört zu haben, doch das goldene Wort hatte eindeutig ihre schmalen Lippen verlassen. Ich würde hier rauskommen und dies sogar ohne Herausschleichen!
Ich schluckte ein aufgeregtes Quieken herunter und setzte ein schwaches Lächeln auf. Benimm dich erwachsen, schärfte ich mir selber ein.
"Sehr gerne."
Ich fragte nicht einmal für den Grund, ich freute mich einfach viel zu sehr mein Gefängnis zu verlassen. Doch anstatt zu gehen, trat Nayara zu mir herein und schloss die Tür hinter sich. Ich blickte sie fragend an und auch sie schien auf irgendwas zu warten, während eine seltsame Stille zwischen uns hing.
"Gibt es noch etwas?", fragte ich peinlich berührt, da ich von der Situation überfordert war. Was genau erwartete sie?
"Ich helfe dir, dich fertig zu machen."
Ich kicherte leise, bis ich bemerkte, dass es ernst gemeint war und sie noch immer auf einen Befehl wartete. Verständnislos starrte ich sie an.
"Es geht nur darum, dass ich mir meine Sachen anziehe und mich wasche. Das kann ich auch alleine, du kannst gehen."
Nun schenkte sie mir ein seltsames Lächeln, dass ich nicht deuten konnte. Noch immer stand ich nur in Unterhemd und Leinenhose, barfuß, vor ihr.
"Ich bin deine Garde, Kezia. Natürlich helfe ich dir beim Fertigmachen."
"Ich kann mich alleine anziehen", entgegnete ich gereizt. Ich hatte eindeutig keine Lust nur kurz nach dem Aufwachen eine derartige Diskussion zu führen. Machte sie sich etwa über meinen Geisteszustand lustig? Dachte sie, ich war nicht in der Lage mir alleine eine Rüstung anzulegen und zu schminken?
"Kenryn hat darauf bestanden", antwortete sie und ignorierte meine Frage. Genervt funkelte ich sie an. Sie schien mir manchmal wirklich sympathisch, doch sie war Kenryn gegenüber wie eine wehrlose Puppe, die alles ausführte, was aus dem Mund des Commandors kam.
"Ich kann nicht fassen, dass wir diese Diskussion führen...", murmelte ich, doch wieder erinnerte mich mein Körper daran, wie müde ich war und so winkte ich die Andere schließlich zu mir heran.
Etwa zwanzig Minuten später verließen wir meine Hütte und ich war noch immer etwas über die unnötige Hilfe verwirrt. Natürlich brachte meine Erhebung zum Sekundant viele Vorteile mit sich, doch dass Nayara darauf bestehen würde, mir die Haare zu bürsten und Rüstung anzulegen, hatte mich wirklich überfordert. Ich war an derartiges nicht gewöhnt...
Meine Mutter hatte mir zu meinem dreizehnten Geburtstag die ersten Teile meiner Rüstung geschenkt, es war ein Brust- und Rückenpanzer gewesen, daran erinnerte ich mich noch genau. Auch meinen ersten Bogen hatte sie mir in diesem Alter überlassen und damit genau zum Beginn meiner Ausbildung. Sie hatte mir nie gezeigt, wie man die Rüstung anlegte, ich hatte es mir selber beigebracht und hatte manchmal ein paar Tipps von Torn bekommen. Wenn ich mich heute daran zurück erinnerte, wie er mich daraufhin weisen musste, dass ich sie falsch herum trug, wurde mir immer noch ganz flau im Magen vor Scham. Das war vielleicht peinlich gewesen... Aber nach ein paar Wochen hatte ich es heraus bekommen und war dann umso stolzer auf mich. Ich war mir immer sicher gewesen, dass all dies beabsichtigt von meiner Mutter war und ich so lernte eigenständig zu sein, doch manchmal fragte ich mich, ob sie einfach keine Lust gehabt hätte mir zu helfen.
Bei Vic war es nicht anders gewesen: Auch er bekam seinen Brust- und Rückenpanzer vor einem Jahr und somit zum Beginn seiner Ausbildung. Es war eine Katastrophe mit ihm gewesen, denn auch hier hatte meine Mutter nicht geholfen. Schließlich hatte ich es ihm beigebracht. Und plötzlich fragte ich mich, was das über den Charakter meiner Mutter aussagte.
Nayara und ich erreichten das Tor zum Wald und ich musterte die schönen Verzierungen an den Holzbalken. So oft war ich noch gar nicht durch dieses Tor gegangen, Ava und ich hatten die letzten Monate stets den Geheimgang gewählt. Was aus dem wohl werden würde, wenn niemand verhinderte, dass er zu wuchert?
"Kezia! Nayara! Wartet!"
Überrascht drehte ich meinen Kopf nach rechts und dort erblickte ich den voll ausgerüsteten Ava, der schnellen Schrittes auf uns zu kam. Er schnaufte und sah aus, als hätte er sich beeilt.
"Ich begleite auch", sagte er und ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Typisch Ava, das wollte er sich nicht entgehen lassen. Nayaras Blick verfinsterte sich und sie biss sich auf die Lippe, beides Zeichen dafür, dass sie meinen Freund bestimmt nicht dabei haben wollte.
"Ava, es handelt sich hier um keine Patrouille, der man eben kurz beitreten kann", meinte sie etwas bitten. "Wir haben leider keinen Platz für dich. Aber ich bin mir sicher, du findest irgendjemand anderes, den du nach draußen begleiten kannst. Frag doch Haya, du bist schließlich ihr Novize."
Das letzte Wort betonte sie, nur um ihm zu verdeutlichen, dass er nicht mit uns auf einer Länge war. Selbst als Krieger müsste er sich unter der Garde beugen und schon gar unter mir, als Sekundant. Doch ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht, dass sie ihn abwies. Diese Art von Patrouille würde etwas ganz anderes sein, als das lange Versteckspiel von früher.
Plötzlich huschte ein Grinsen über sein Gesicht und in seinen Augen lag ein spöttisches Funkeln. Diesen Ausdruck kannte ich zu gut.
"Tut mir Leid, aber deine Meinung zählt nicht", sagte er trocken, jedoch mit einem frechen Lächeln auf den Lippen. Nayara hob angefressen die Augenbrauen. "Ich habe mit Kenryn und sie hält es für eine ausgezeichnete Idee, wenn ich euch begleite."
Ich sah die Kriegerin schlucken und sie Lippen schürzen, doch dann nickte sie und drehte sich um. Sie gab jemanden ein Zeichen und das Tor wurde geöffnet. Ich verstaute schnell den Bogen auf meinem Rücken, den ich bis eben in der Hand gehalten hatte, ich konnte es gar nicht erwarten ihn endlich auszuprobieren.
"Aber wehe, du bist mir im Weg", zischte Nayara und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
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Ich war mal wieder fleißig und habe euch direkt das nächste Kapitel geschrieben :)
Danke für die Votes und Kommentare, ich freue mich wirklich über jedes einzelne Feedback, das ihr mir gebt! Denn darum geht es ja: Ich möchte mich verbessern und aus Fehlern lernen :)
Dazu würde ich noch gerne wissen, ob ihr lieber längere oder kürze Kapitel mögt? Ihr habt bestimmt gemerkt, dass das Ganze in den letzen Kapitel etwas variiert hat. Daran würde ich mich dann in nächster Zukunft anpassen, also schreibt mir einfach ein Kommentar oder auch per PN.
Nun zur heutigen Frage:
Wer aus der ersten Staffel macht in euren Augen die größte charakterliche Veränderung während der Serie?
Jetzt schon einmal danke fürs Lesen, Voten und kommentieren und noch einen schönen Tag!
-I
[Das Bild zeigt Nayara]
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