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Ich verbrachte den gesamten nächsten Tag mit meinem Dad. Wir fuhren in seinem Wagen aus der Stadt raus in ein großes Einkaufszentrum und er sagte mir, dass ich mir etwas aussuchen konnte. Egal, was es war. Ich war mir nicht sicher, ober er damit versuchte, ein cooler Dad zu sein, weil man in Bar Harbour nicht unbedingt ein cooler Dad sein konnte. Und obwohl ich die Geste schätzte, wollte ich kein Arsch sein und mir etwas aussuchen, das mein Dad sich nicht leisten konnte. Wobei ich gar nicht so recht wusste, was er sich leisten konnte, aber ich glaubte, dass ich mit einem neuen Paar Turnschuhe, mit dem ich gut in Bar Harbour herumlaufen und Fahrrad fahren konnte, und einem karierten Hemd, das einem von Lukas Hemden ähnelte, den Auftrag erfüllen würde. Außerdem wollte ich unbedingt noch eine CD von Joe Cocker haben, irgendwie verband ich ihn nun mit Sin und seine Musik würde mich auf ewig an den Pokerabend erinnern. Dad schien es eine Freude zu bereiten, mir die Sneaker, das Hemd und die CD zu bezahlen (obwohl er über meinen Musikgeschmack überrascht schien) und dann gingen wir Pizza essen.

Ich konnte die Zeit mit meinem Dad nicht einmal halb so sehr genießen, wie ich es hätte sollen. Meine Gedanken waren nicht bei ihm und seinem Interesse an meinem Leben, sondern bei Sin und der Party heute Abend. Was ich anziehen sollte, was Sin anziehen würde, ob es meine erste richtige Party sein würde, mit vielen Menschen, lauter Musik und Alkohol oder ob der Abend -wie Lukas es formuliert hatte- unschön ausgehen würde.

Ich entschied mich dazu, direkt mein neues Hemd auszuprobieren. Erst knöpfte ich es bis obenhin zu, fand aber, dass ich so viel zu brav aussah. Also zog ich mir ein schwarzes T-Shirt an und warf das Hemd lässig über. Kurzerhand klatschte ich mir ein wenig von dem Haargel, das ich im Badezimmer gefunden hatte, auf den Kopf, aber ich sah bescheuert aus, also wusch ich es wieder aus und dann war die Zeit zu knapp, um meine Haare trocken zu föhnen. Ich warf das Handtuch in eine Ecke und hoffte, dass der Fahrtwind als Föhn fungieren konnte, bevor ich mir noch rasch ein wenig von Dads Rasierwasser ins Gesicht klatschte. Ich musste mich zwar noch nicht rasieren, aber dann wollte ich wenigstens so riechen, als müsste ich es.

Lukas wartete mit seinem Rad vor meinem Haus und ich beeilte mich. Dad hatte mir gesagt, dass ich nicht zu spät kommen sollte, er aber die Türe nicht absperren würde, für den Fall, dass er schon schlafen würde. Mein Cousin sah nicht halb so aufgeregt aus, wie ich mich fühlte. Auf halber Strecke gabelten wir Davy und Pete auf, deren Mutter, die beide an der Türe verabschiedete, sich gerade die Hände an einem Geschirrtuch trocknete und Lukas und mich skeptisch musterte. Das blaue Kleid, das sie bis zum Kragen hin zugeknöpft hatte, und aussah, als wäre es in den Fünfzigern genäht worden, ließ sie furchtbar streng wirken.

„Und ihr fahrt wirklich nur an den Pier?", hakte sie nach.

Lukas warf ihr ein charmantes, vertrauenswürdiges Lächeln zu. Eltern mussten ihn lieben. „Ganz bestimmt, Mrs. Jones."

„David, Peter", mahnte sie noch. „Halb zwölf. Spätestens."

Als wir auf unseren Rädern weit genug weg waren, schimpfte Davy. „Halb zwölf! Es ist schlimmer um elf von einer Party verschwinden zu müssen, weil man ins Bett muss, als gar nicht aufzutauchen, oder?"

„Warmes Bier ist immer noch besser als gar kein Bier!", lachte Lukas über seine Schulter.

Die Party fand in einem Bootshaus an der Küste statt und es war viel kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Es war mit Holz verkleidet, einige Autos parkten vor dem Haus und die Insekten zirpten so laut, dass sie fast die Musik übertönten, die aus dem Inneren drang. Wir stellten unsere Räder ab.

Lukas ergriff die Initiative und klopfte an, während ich mir durch die Haare fuhr, die immer noch feucht waren.

McKay öffnete die Türe, eine Zigarette zwischen den Lippen, und musterte uns finster. Unter seinem aufgeknöpften Hemd trug er nichts als seinen angeberischen Waschbrettbauch, auf den ich sofort neidisch war.

„Vergesst es, ich hab euch nicht eingeladen, verschwindet!"

Lukas streckte sich in die Höhe und schrie ins Haus, bevor McKay uns die Türe vor der Nase zuschmeißen konnte.

„Sin! Hey, Sin!"

„Du kleiner Wichser", knurrte McKay und für eine Sekunde glaubte ich, dass er einen Schritt nach vorne tun und Lukas an der Kehle packen würde, aber da tauchte Sin hinter ihm auf und drängte ihn von der Türe weg.

„Da seid ihr ja!" Sie griff nach Lukas Hand und ich fragte mich, ob sie mich überhaupt bemerkt hatte, als sie meinen Cousin hinter sich herzog.

Lukas grinste McKay süffisant an, beinahe glaubte ich, dass ihm das Freude bereitete, während Pete, Davy und ich uns eher bedeckt an ihm vorbei ins Haus schummelten.

Von innen wirkte das Haus nun doch deutlich geräumiger. Die Decke war hoch, alte Eisenluster hingen herunter und schwere, dunkle Holzmöbel bestückten die Räume. Im Gänsemarsch folgten wir Sin, die uns ins Wohnzimmer lotste, während auf dem Tisch im Wohnzimmer Bierpong gespielt wurde. Es war nicht rappelvoll, aber abzählen konnte ich die Partygäste trotzdem nicht.

„Wo sind denn die Mädchen?", murmelte Davy enttäuscht.

Außer Sin gab es hier nur drei andere Mädchen, die in knappen Röcken und viel Make-up auf der Sofalehne saßen. Sie sahen so aus, wie sich Mädchen vom Land vermutlich Mädchen in Großstädten vorstellten, aber mit den Getränken in ihren Händen erinnerten sie mich nur an die über zwanzigjährigen Mädchen, die man in Boston nach ein Uhr morgens an jeder Ecke der Stadt fand. Meist übergab sich eine, die zweite hielt der ersten die Haare zurück und die dritte hielt genervt die Bierflaschen von Nummer eins und Nummer zwei.

Bestimmt waren die drei Mädchen zusammen mit Sin die beliebtesten der Schule. Das wusste ich nicht mit Sicherheit, aber es musste so sein, wenn sie als einzige an etwas teilnahmen, das wie eine Jungsparty wirkte. Sie waren auch alle drei wirklich hübsch, aber ich konnte trotzdem nur Sin anstarren. Vielleicht lag es daran, dass sie so viel lachte, dass sie in ihren verschieden färbigen Schuhen um den Tisch hampelte, sich die Ärmel hochkrempelte und echte Freude an dem Spiel zu empfinden schien, bei dem es nur ums Trinken ging. Vielleicht war es die Art, wie sie jubelnd die Fäuste in die Luft reckte, wenn sie den Ball in einem der weißen Becher ihres Gegenübers versenkte und einen kleinen Tanz aufführte.

Davy und Pete durften nichts trinken, das wäre ihrer Mom aufgefallen, also standen wir alle drei unbeachtet im Abseits und redeten kein Wort miteinander. Mir wurde der große Unterschied zwischen Sin und allen anderen in diesem Raum bewusst. Ihre Abwesenheit wäre jedem aufgefallen.

Irgendwann stand ich allein mit einer Bierflasche in der Hand neben den Bücherregalen und wusste mal wieder nichts mit mir anzufangen. Mein neues Hemd klebte unangenehm auf meiner Haut und der Alkohol ließ meine Sicht verschwimmen. Vielleicht war ich einfach nicht dafür gemacht, in großen Gruppen aufzufallen. Zumindest fühlte ich mich unsichtbar. Als hätte ich an Ort und Stelle tot umfallen können, ohne dass es jemanden interessiert hätte.

Die Mädchen auf der Couch warfen Sin genervte Blicke zu und verdrehten die Augen. Dabei fand ich, dass man sich ruhig für jemanden freuen konnte, der allen anderen beim Bierpong meilenweit voraus war. Aber ich konnte verstehen, wie sich die drei fühlten. So fühlte ich mich, wenn Sin mit Lukas in einem Team war und ihm aufgeregt um den Hals fiel, wenn sie gewannen. So hatte ich mich gefühlt, als die beiden bei der Übernachtung in der Küche zusammen getanzt hatten oder sie ihm am Morgen einen Kaffee gekocht hatte. Ich konnte mich auch nicht unbedingt darüber freuen, wenn Lukas den Ball in einem Becher versenkte, denn er hatte alles, was ich nicht hatte, aber unbedingt wollte. Das Alter, die Coolness, den Bartwuchs, die Muskeln, die Klamotten und vor allem hatte er den Arm um Sins Taille gelegt.

Meine Finger verkrampften sich um das Bier. Heute Abend hatte Sin nur Augen für Lukas, aber alle anderen Jungen in dem Raum, mich eingeschlossen, hatten nur Augen für sie.

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