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38.

Der Blitz, der mitten in unserer fliehenden Klasse einschlug und meine falsche Erinnerung, wie Tim den Schlag abbekam, der eigentlich für mich bestimmt gewesen war... Der Schock in seinem Gesicht und seine vehementen Versuche, es abzustreiten, als ich ihm davon am nächsten Tag erzählt hatte... Seine Eifersucht auf diejenigen, die alle möglichen Kräfte bekommen hatten... Der Fakt, dass es ihm immer schlechter gegangen war bis zu dem Punkt, an dem er wohlmöglich eine zweite Persönlichkeit entwickelt hatte... Eine Persönlichkeit, die am liebsten auch Superkräfte gehabt hätte und Rafael angeschrien hatte, dass sie noch bekommen würde, was sie wollte!

Er hatte gefragt, ob Pauline an diesem, oder einem anderen Krankenhaus arbeitete. Ich hatte ihm erzählt, dass Julian einen Job bekommen hatte. Er war geschätzt Minuten nach Tobis Ermordung in unser Klassenzimmer geplatzt, angeblich ohne Erinnerungen, und wieder verschwunden, als ich den leblosen Körper entdeckt hatte... Die Teile klickten plötzlich zusammen und die Erkenntnis traf mich. Er war das gewesen? Die ganze... Die ganze Zeit über?

Tim hustete wieder und erst jetzt sah ich das ganze Blut, das er dabei ausspuckte. Was hatte ich getan?! Er war schlimm verletzt! Ich hatte ihn so zugerichtet! Was auch immer sein Alter Ego getan hatte, das war auch immer noch Tim, mein allerbester Freund! "Nein...!", keuchte ich entsetzt, taumelte, fiel auf die Knie und robbte langsam an seine Seite. Sein Blick fixierte mich, aber ich sah keine Wut darin, sondern nur Verständnis. "Du... hast das richtige getan!", versicherte er mir mit rasselndem Atem, "Es war alles m-meine Schuld!"

"Shhh, wir kriegen das wieder hin! Du warst nicht Schuld!", erwiderte ich kopflos, während meine Sinne laut signalisierten, dass Tim immer schwächer wurde. Einer der gesplitterten Knochen musste ihn lebensbedrohlich verletzt haben und wenn er weiter so rapide Blut verlor und niemand ihn behandelte, dann würde er in wenigen Minuten sterben! D-das wollte ich nicht! Ich musste irgendwie Hilfe rufen! Doch anstatt ruhig liegen zu bleiben, versuchte mein Freund sich jetzt tatsächlich nochmal ächzend aufzurichten. "Alles gut...", hauchte er zitternd, während ich vergeblich versuchte, ihn zurück in die liegende Position zu drücken, "Sorry, Stegi..."

Tränen nahmen mir die Sicht. Ich heulte auf und presste mich an Tims bebenden Körper. Bitte nicht! Bitte geh nicht! Aber da tat er bereits seinen letzten Atemzug, langsam und quälend laut. Dann war Stille. Ich hatte auch noch ihn verloren, weil ich nicht clever genug gewesen war, um zu erraten, mit wem ich es zutun gehabt hatte...!


Erschrocken fuhr ich hoch. Tims Körper fühlte sich plötzlich total heiß an! Was passierte mit ihm?! Hektisch kroch ich ein wenig beiseite, dann glühte plötzlich ein blendendes Licht an seiner Stelle auf und- er war verschwunden! E-einfach so, weg! Wo war Tim? Was-?

"Hattest du wirklich geglaubt, dass du mich so spielerisch besiegen könntest?", dröhnte die verzerrte Stimme direkt hinter mir und ließ mich herumwirbeln. Der Vermummte! Es war beinahe, als hätte jemand die Zeit zurück gedreht, aber ich konnte mir all das nicht mehr erklären! Was geschah hier? War das eben echt passiert oder nur ein seltsames Hirngespinst gewesen? Nur eines wusste ich sicher: Ich würde den gleichen Fehler nicht nochmal machen!

"Hör auf Tim! Ich weiß, dass du das bist! Komm wieder zu dir!", schrie ich ihn an, aber das entlockte ihm nichts als ein hörbares Schmunzeln. "Hast du wirklich geglaubt, das wäre echt gewesen? Oh man, und ich dachte, dass Pauline dir schon einmal das Gehirn gewaschen hatte! Alles, was du gerade gesehen und erlebt hast, war bloß ein billiger Trick gewesen! Das, was ich wollte, das du siehst!"

"A-aber..." Ich schluckte. Das war gar nicht Tim. Auch nicht sein Alter Ego! Wer auch immer sich da unter dem Tuch versteckte, hatte mich reingelegt! Und offenbar besaß er wie ich auch mehrere Kräfte, die von Dominik und Pauline! Zwei Kräfte, gegen die ich einzeln niemals freiwillig angetreten wäre, und schon gar nicht im Doppelpack! Ich war dumm gewesen zu glauben, dass es derart einfach wäre, ihn zu besiegen!

Als ich aufspringen wollte, presste er mir wieder die Finger gegen die Stirn, doch anstatt der Schmerzen spürte ich jetzt bloß meinen ganzen Körper ertauben. Ich konnte mich nicht mehr von der Stelle bewegen, nur noch in dieser leicht verkrampften Position ausharren und mit heftig pochendem Herzen meinen Gegenüber anstarren. Jetzt war ich ihm ausgeliefert...

Anstatt meine Hilflosigkeit auszunutzen und mich auszuschalten, begann er plötzlich zu reden: "Ihr seid alle so naiv und blind. Könnt ihr denn wirklich nicht sehen, wie kaputt und zerstört die Menschen sind? Sie sind gierig, nur noch an Profit orientiert, falsch und grausam! Für genügend Zaster könnte man jeden dazu bringen, dass sie ihre eigene Familie verkaufen, an wen und für welchen Zweck ist ihnen schnuppe. Wusstest du, dass es seit Jahren ein Heilmittel gegen Krebs gibt, das die Ärzte nur Personen in wichtigen Ämtern verabreichen, weil der Pöbel ihnen mehr Einkommen mit wirkungslosen Therapien einbringt? Diejenigen, denen wir unsere Gesundheit anvertrauen, erkennen uns nicht mehr als Lebewesen, wir sind bloß wandelnde Geldbörsen für sie! Es gibt tausende solcher Beispiele. Aber ich, ich könnte das alles ändern, ich könnte über die Menschheit regieren und sie dazu bringen, sich zu bessern, doch ihr wollt lieber so weiterleben wie bisher, im Dreck! Stell dir doch vor, wie schön es wäre, wenn jeder verantwortungsbewusst handeln würde und alles in seiner Macht stehende tut, weil es das einzig richtige zu tun ist!"

Ich schnappte hörbar nach Luft. Das konnte nicht sein! Er hatte keine Superkräfte! Er war keiner unserer Klassenkameraden! Wieder machte der Kerl sich an seinem Stimmverzerrer zu schaffen und knotete das Tuch auf. "Endlich hast du mich durchschaut, ja? Und ich hatte schon befürchtet, dass ich mich irgendwann verplappert hätte...", zuckte Rafael Eisler gleichgültig lächelnd mit den Schultern. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie war das möglich? Schlimmer noch, er schien meine Gedanken wie ein offenes Buch lesen zu können: "Dachtet ihr wirklich, ihr seid die einzigen Menschen, die von einem Blitz getroffen werden können? Gut zugegeben, es ist ähnlich selten, wie einen Sechser im Lotto zu gewinnen, und Superkräfte, wie du sie nennst, erhalten die wenigsten dadurch. Ich hatte auch keine bekommen, als ich Zehn gewesen war. Dachte ich jedenfalls. Bis ich auf euch gestoßen bin."

Er machte eine Kunstpause und schritt einmal vor mir auf und ab. Ich hätte am liebsten irgendetwas gesagt, aber ich wusste nicht was und mein Hals fühlte sich so rau und trocken an, das ich mit Sicherheit sowieso nichts herausbekommen hätte. "Ich bin nicht hier, weil ich besonders gut mit Kindern kann oder mir den ganzen Tag gerne eure Sorgen anhöre. Sie haben mich geschickt weil sie dachten, ich könnte euch die Angst davor nehmen, ein Leben lang mit Narben gezeichnet zu sein. Damit habe ich nämlich Erfahrungen, mit abstoßenden Blicken und mobbenden, garstigen Gleichaltrigen. Aber als ich gehört habe, dass ihr einzigartige Fähigkeiten entwickelt habt, da wurde ich hellhörig! Viele von euch wurden nur mit einem Bruchteil der Energie des Blitzes gestreift und haben trotzdem einen Vorteil daraus gezogen, warum sollte ich dann völlig leer ausgehen, obwohl ich damals mitten im Zentrum gestanden hatte? Es wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und da, tja, da kam plötzlich Tobias und hat mir die Augen geöffnet!"

Der Klang seiner Stimme, wie er den Namen meines Kumpels aussprach, schnürte mir das Herz zusammen. "Er hat Sie wirklich geliebt!", presste ich mit aller Kraft hervor, "Wir haben Ihnen vertraut und Pauline hat Ihrer Mutter sogar das Leben gerettet!" Und er hatte uns alle hintergangen! Jetzt war es Rafael, der kurz zusammenzuckte, als ich ihn so anfauchte und die Wahrheit offen legte. "Ich weiß", sagte er leiser als zuvor, "und ich hatte auch Gefühle für den Kleinen. Pauline war ich auch sehr dankbar für ihren Dienst. Aber wenn man die Chance hat, die Welt zu retten mit seiner Gabe, dann darf man sich nicht mit den eigenen Gefühlen belasten und zurückhalten, egal wie schwer es auch fällt. Opfer müssen gebracht werden, manchmal gibt es keinen Weg drum herum!" Er hielt inne, schien kurz mit sich selbst in einem inneren Konflikt zu kämpfen, schüttelte dann aber rasch den Kopf: "Es war richtig gewesen, so zu handeln, wie ich es getan habe. Ich brauchte ihre Kräfte! Ich kann sie absorbieren, wenn sie mir nahe genug sind. Das ist meine ganz besondere Kraft. Immer wenn ihr bei mir ward, hatte ich ein leises Flüstern gehört. Zu leise, um es zu verstehen. Doch als ich Tobi dann geküsst hatte, da wurde es endlich laut genug! Und es hat mir verraten, dass ich die vollständige Kontrolle über die Kräfte von anderen nur besitzen würde, wenn ich ihnen eigenhändig das Leben nehme! An die anderen zu kommen war ein Klacks, ich hatte Dominik quasi schon in meiner Gewalt und wusste genau, wo ich Pauline und Julian auflauern musste! Nur Tobi hat schließlich Verdacht geschöpft und vor meinen Augen die Puzzleteile zusammengesetzt. Ich wollte ihn nicht töten, wenn es zu vermeiden gewesen wäre, aber er hat reagiert wie du. Er hat mich und meine Motive nicht verstanden. Also musste ich es wie einen Einbruch aussehen lassen und schau, wer es geglaubt hat!"

Wütend und knurrend wand ich mich in meinen unsichtbaren Fesseln. Dieser Schuft! Wie konnte er es wagen von uns zu reden, als wären wir dumme Kleinkinder?! Ich schaffte es tatsächlich, die Taubheit teilweise abzuschütteln, aber Rafael bemerkte es rechtzeitig und verpasste mir die nächste Ladung von Paulines Kraft, die er ihr gestohlen hatte. Dieses Mal fühlte ich sogar meine Zunge erlahmen und war damit vorerst zum Schweigen gezwungen. Rafael lächelte mit einem Ausdruck, den ich als mitfühlend interpretiert hätte, wäre mir nicht mittlerweile klar gewesen, dass dieser Mann kein Herz besaß, mit dem er Mitgefühl verspüren könnte! "Du fragst dich jetzt bestimmt noch, wie Tim in die ganze Sache verstrickt ist, oder? Muss ganz schön verwirrend für dich gewesen sein in der letzten Zeit. Aber ich kann dich beruhigen, bewusst hat er nie einer Fliege etwas zuleide getan. Kann er auch gar nicht. Er hat nie eine Superkraft besessen. Aber ich konnte ihn noch gut als Sündenbock benutzen! Nachdem er mir am Dienstag sein Herz darüber ausgeschüttet hatte, wie zerrissen er sich die letzten Tage gefühlt hat mit seiner lästigen Eifersucht und seinem Wunsch, sich dir gegenüber freundlich und glücklich zu zeigen, wusste ich, dass es einfach werden würde, ihn mit meiner neuen Kraft zu manipulieren und auf meine Seite zu ziehen! Und was soll ich sagen, er hat seinen Job offenbar hervorragend erfüllt! Nur... was mache ich jetzt mir dir...?"

Mir war klar, dass er seine dramatische Rede im Vorfeld geplant hatte, als er gespielt ratlos genau vor mir zum Halten kam. Am liebsten hätte ich ihm in diesen Augenblick seinen grüblerischen Ausdruck aus dem selbstzufriedenen Gesicht gewischt! Aber ich war noch immer an Ort und Stelle gebunden und konnte ihn nur weiter bei seiner angeblich schwierigen Entscheidung beobachten, bis er sich wieder an mich wandte. "Du bist kostbar, weißt du das? Drei Fähigkeiten auf einmal, alle sind wahrhaftig deine, und doch habe ich Angst, dass eine verloren gehen würde, wenn ich dir etwas antue. Dabei wären sie mir alle so hilfreich, von deinem starken Gerechtigkeitssinn vollkommen abgesehen, der auch bewundernswert ist. Kurzum, es wäre eine Verschwendung, dich loszuwerden, und unter Gedankenkontrolle wärst du mir auch recht wenig nütze. Das leichteste für alle wäre immer noch, wenn du mir folgen würdest und dich um die kleinen Sorgen der kleinen Leute für mich kümmerst. Aber ich schätze fast, dass du immer noch blind vor Hass bist und mein Anliegen nicht verstehst...! Liege ich da richtig?" Seine Hand näherte sich einmal mehr meiner Stirn und entschlossen sah ich ihr entgegen. Wenn er wirklich meine Gedanken lesen wollte, um seine Antwort zu erfahren, dann wollte ich sie ihm auch geben! Er grinste, als er mich wieder losließ. "Na na na, ziemlich unhöfliche Ausdrucksweise, die du da hast. Aber du weißt hoffentlich auch, dass du einen Kampf gegen mich nicht gewinnen würdest. Der Ablauf, den ich dir vorgegaukelt hatte, war bloß ein Vorgeschmack und nichts gegen mein wahres Potenzial. Denk drüber nach, bitte. Bei unserer nächsten Begegnung werde ich sonst keine Gnade mit dir haben! Bis dahin-"

Er drehte sich um und ging einfach. Langsam, bis ich ihn durch die Abwärtskurve der Autostrecken ins untere Parkgeschoss aus den Augen verloren hatte. Ich hörte ihn noch kurzzeitig, bis er doch seine Superkraft benutzte und meinen Sinnen davon lief. Zeitgleich löste sich auch die Starre in meinem Körper und ich kippte unvorbereitet vornüber auf den Asphalt. Ich wollte mich aber gar nicht abfangen. Vielleicht hatte ich so einen Weckruf sogar einmal verdient gehabt. Tobi hatte Rafael durchschauen können und wenn ich im Nachhinein darüber nachdachte, verloren sich alle Spuren letztendlich ja auch bei ihm. Er hatte Julian und Pauline fragliche Jobs besorgt um genau zu wissen, wann und wo er sie kaltmachen konnte, ohne das Misstrauen ihrer ehemaligen Klassenkameraden zu wecken. Tobi war ständig bei ihm im Büro gewesen und Tim hatte seinen ersten richtig schlimmen Ausraster kurz nach einem Gespräch mit ihm gehabt! Hätte ich es ahnen können? Vielleicht... Vielleicht auch nicht, das ließ sich jetzt nicht mehr beurteilen, und wichtig war es auch nicht mehr. Jetzt war es dringender, mich bei meinem Freund zu entschuldigen und ihm alles zu erklären. Er war von Rafael genauso benutzt worden wie wir anderen und er sollte wissen, warum er unerklärliche Filmrisse besaß und Dinge gesagt und getan hatte, die er nicht hatte tun wollen! Also rappelte ich mich langsam auf und trottete bedrückt und mit Füßen so schwer wie Blei zurück zu ihm nach Hause.

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Wie auch bei der TTT FF gilt: Sorry, dass ich einen Youtuber so sehr zum Arschloch degradiere! Ich habe absolut nichts gegen den echten Rafi und alles hier geschriebene ist sowieso nur Fiktion!

Hoffentlich konnte ich einige von euch mit diesem Plottwist überraschen (außer kaesekaetzchen natürlich, wen auch sonst ;P ) und ihr reißt mir nicht den Kopf ab! :'D

Bleibt noch dran für den Epilog!

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