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Kapitel 9

Anmerkung der Autorin: Der Fall, der hier vorkommt ist aus der Sherlock Holmes Geschichte "Das Gelbe Gesicht" von Sir Arthur Conan Doyle. Ich habe mir diesen Fall also nur ausgeliehen und für meine Story umgeschrieben, so dass es auch in die jetzige Zeit passt. Auch die Namen, der Personen habe ich aus dem Original entnommen.

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Später am Abend saßen John und Sherlock gemeinsam auf der Couch. Die Kinder waren im Bett, wieder gemeinsam in Rosi's Zimmer. Was wohl auch in der nächsten Zeit so bleiben wird. Der Detektiv hatte seinen Freund darauf angesprochen, dass sie irgendwann noch ein weiteres Zimmer bräuchten. Spätestens, wenn das Eine den zwei Kindern zu klein wird, um es noch gemeinsam zu nutzen oder sie in ein Alter kommen, wo sie gerne ein eigenes Reich für sich wollten. John stimmte dem zu und meinte, dass sie in den nächsten Tagen ja mal mit Martha darüber reden konnten. Sie hatten allerdings auch noch über andere Dinge, die ihre jetzige Situation betreffen, geredet. Dabei bemerkte der Arzt das Sherlock, dass erste Mal wirklich offen mit ihm über seine Gedanken und Gefühle spricht. Sonst war er immer den Fragen ausgewichen, hat sie herrisch abgeschmettert, eine ironische Bemerkung dazu gemacht oder hat einfach geschwiegen. Auch er selber konnte jetzt offener darüber reden, ohne zu befürchten, dass sein Freund das ins lächerliche zieht.

Nach einer Weile, als sie einige Zeit schweigend die Nähe des Anderen genossen hatten, meinte der Detektiv: "Besteht die Möglichkeit, dass du dir ein paar Tage frei nehmen kannst?"

"Hm... Weiß nicht. Vielleicht. Warum?", erwiderte John nachdenklich.

"Meine Mommy hat heute angerufen. Sie wollte wissen, ob ich sie nicht mal für ein paar Tage mit William besuchen komme. Mycroft hat sie darüber informiert, was passiert ist und das der Junge jetzt bei mir ist.", erklärte Sherlock ihm.

"Okay... Und warum soll ich dann frei nehmen?", wunderte sich der Arzt.

"Ich dachte, dass du und Rosi mitkommt. Mommy hat nichts dagegen. Hab sie gefragt."

"Oh! Hm... Klar. Warum auch nicht? Ein paar Tage Urlaub auf dem Land wären wirklich toll. Ich frag morgen mal, ob ich frei machen kann.", meinte John nachdenklich. Nach den letzten Tagen, würde ihm der Urlaub wirklich gut bekommen. Außerdem würde es den Beiden auch gut tun, mal außerhalb des Alltags etwas gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen. 

"Wirst du es deinen Eltern sagen, dass mit uns?", wollte John nach einer Weile wissen.

"Hm... Mommy wird es uns anmerken. Ich werde sie zwar nicht damit überfallen, aber wenn sie fragt, werde ich ehrlich zu ihr sein.", antwortete Sherlock, was sein Freund nur mit einem Nicken kommentiert.

"Oder würde es dich stören, wenn sie es wissen?" Oder überhaupt Jemand weiß. Der Detektiv war sich nicht sicher, ob der Doktor ihre Beziehung überhaupt in der Öffentlichkeit zeigen möchte.

"Nein. Das würde mich nicht stören. Ich denke, wir sollten es unserer Familie und unseren Freunden auch sagen. Ansonsten sollten wir wohl vorsichtig sein, dass die Presse nichts davon bemerkt. Sonst belagern die uns wieder Wochenlang, um ein Interview oder einen guten Schnappschuss von uns zu bekommen.", bemerkte John, wobei Sherlock ihm Recht geben musste. Gerade wegen den Kindern. Von ihnen sollten nicht auch noch Fotos in ein Boulevardblatt landen. Auch, wenn er nicht glaubt, sie lange vor den Paparazzis schützen zu können. 

Eine Weile blieben sie noch auf dem Sofa sitzen, genossen die Nähe des Anderen, unterhielten sich oder tauschten ein paar Zärtlichkeiten miteinander aus, ehe sie gemeinsam ins Bett gingen. 

Am nächsten Morgen traf John seine Kollegin allein im Aufenthaltsraum an. Lily begrüßte ihn gleich mit einem : "Guten Morgen. Und, habt ihr mit einander geredet?" Sie hatte sich dafür entschieden, ihm doch nicht zu schreiben. Wusste sie doch nicht, ob es ihm passte, wenn sie sich zu sehr da einmischte. Außerdem waren die beiden Männer alt genug, dass selbst zu klären. So hoffte sie jedenfalls.

"Guten Morgen.", grüßte John zurück und meinte mit einem glücklich Lächeln: "Ja, haben wir."

"Und wie ich sehe, wohl erfolgreich.", erwiderte Lily mit einem Grinsen, woraufhin ihr Kollege sich verlegen am Kopf kratzte. 

"Ja.", sagte er dann noch unnötiger Weise. 

"Das freut mich für dich!", meinte die Krankenschwester. "Außerdem ist es schön, dich mal wieder richtig glücklich zu sehen."

"Dann findest du nicht, dass es zu zeitig ist? ... Das ich eine neue Beziehung habe.", fragte er und fügte noch dazu, als Lily ihn erst nur verständnislos ansah: "Das Marry .... Es ist doch erst knapp über ein Jahr her, dass sie..." Es viel John immer noch schwer, es auszusprechen, was auch seine Kollegin bemerkte.

"Das mag sein. Dennoch kann dir keiner vorschreiben, wie lange du trauern sollst. Und außerdem kann man doch auch beides, trauern um eine verlorene Liebe und dennoch neu verliebt sein.", erwiderte sie, was den Doktor etwas nachdenklich stimmte.

"Was sagt denn Sherlock dazu? Hast du mit ihm über deine Bedenken geredet?", wollte sie dann wissen.

"Ja. Wir haben darüber geredet. Und er meint, dass ich aufhören soll, mir darüber Gedanken zu machen, was irgendwelche unwichtigen Personen über mich denken."

"Dann solltest du darauf hören.", entschied Lily, für die das Thema somit erledigt war. 

"Aber mal was anders. Wer war eigentlich der Junge gestern?", erkundigte sie sich dann neugierig.

"Junge?", zuerst war John irritiert wen sie meinen könnte, dann wurde es ihm klar: "Ach du meinst William."

"Wenn er so heißt.", erwiderte sie schulterzuckend. 

"Ja. Und er .... Hm..." Für einen Moment stockte der Arzt. Wusste er doch nicht, ob er es ihr wirklich sagen sollte. Er hatte zwar gestern nochmal mit Sherlock darüber geredet und sein Freund meinte, dass es ihm egal wäre, wer es erfährt, solange die Presse sie nicht gleich wieder belästigt. Dennoch... Sollte er selber es so einfach herumerzählen? Andererseits vertraute er seiner Kollegin.

Diese nahm allerdings an, dass John es ihr doch nicht sagen wollte und meinte: "Schon gut! Wenn es so ein Geheimnis ist..."

"Nein. Ist es eigentlich nicht.", erwiderte ihr Kollege kopfschüttelnd. "Es ist nur so, dass wir keine Paparazzi wollen, die uns auflauern. Die Kinder sollen in ihrem Alter noch nicht diesem Rummel ausgesetzt werden."

"Das ist verständlich. Und du weißt doch, dass ich das nicht gleich weiterverbreiten werde."

"Ja, ich weiß.", erwiderte er entschuldigend. "Es ist so, dass... Er ist Sherlock's Sohn."

"Oh.", obwohl Lily auch schon an diese Möglichkeit gedacht hatte, überraschte es sie. Immerhin hieß es doch bisher, dass der Detektiv kein Interesse daran hatte, sich an eine Frau zu binden oder sogar eine Familie zu gründen. Andererseits, ging er jetzt ja auch eine Beziehung ein, wenn auch mit einem Mann. "Das ist dann doch überraschend."

"Ja. Auch für mich.", gab John somit zu, es auch erst seit kurzem zu wissen. "Und wenn er nicht plötzlich zu seinem Daddy gemusst hätte, würde ich es heute wohl auch noch nicht wissen."

"Wieso konnte er nicht bei seiner Mommy bleiben?", wollte seine Kollegin wissen.

"Weil... weil sie vor ein paar Tagen ums Leben kam."

"Scheiße!", entfloh es Lily's Lippen, während sie betroffen ihre Augen schloss, aber nur kurz, dann sah sie den Doktor wieder an. "Dann kann ich verstehen, dass es bei euch etwas chaotisch war, in den letzten Tagen."

Auf diese Worte nickte John nur. Mehr brauchten sie dazu auch nicht mehr sagen, weswegen sie sich für ihre Schicht fertig machten. Auf dem Weg zu ihrer Abteilung erkundigte sich der ehemalige Militärarzt dann noch: "Du meintest doch, dass ich mir ein paar Tage frei nehmen könnte. Ginge das immer noch?"

"Habt ihr noch Dinge, die ihr klären müsst?", wollte Lily nachdenklich wissen.

"Auch... Aber es ist eher so, dass Sherlock ein paar Tage mit William zu seinen Eltern will und gefragt hat, ob ich ihn mit Rosi begleite. Ich könnte ihm zwar Rosi auch so mitgeben...Doch ein paar Tage Urlaub täten mir nach den letzten Tagen auch gut.", äußerte John sein Anliegen.

"Hm... Das versteh ich. Und ich denke dass es schon geht, wenn du die nächste Woche frei machst. Wochenende hast du ja sowieso frei, dann könnt ihr schon Freitagnachmittag los.", erwiderte sie nachdenklich und meinte dann noch: "Ich schau nachher mal, was der Planer sagt. Ob was wichtiges anliegt und wenn, ob wir das auch einen anderen Arzt überlassen können."

"Das wäre nett. Danke!" Mittlerweile waren sie bei der Anmeldung angekommen, wo sich Lily gleich hinter ihrem Tresen setzte und John in sein Untersuchungszimmer ging.

John hatte Glück und konnte sich die darauffolgende Woche dann wirklich frei nehmen. Somit waren er und Sherlock mit den Kindern am späten Freitag Nachmittag unterwegs zu den Eltern des Detektivs. Dort angekommen, wurden sie herzlich von Mrs. Holmes begrüßt, die ihnen erstmal ihre Zimmer für die nächsten Tage zeigte. 

"Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ihr zwei euch ein Zimmer teilen müsst.", fing Violet entschuldigend an zu erzählen. "Ich denke aber, dass es nicht verkehrt ist, wenn die Kinder zusammen ein Zimmer haben. Dann können sie sich besser aneinander gewöhnen."

"Das ist kein Problem.", meinte John.

"Zu Hause schlafen wir doch auch nicht anders.", rutschte es William heraus, der sich über das Gesagte allerdings auch keine Gedanken machte. 

Mrs. Holmes allerdings sah erst ihn, dann ihren Sohn überrascht an, ehe sie mit einem wissenden Blick meinte: "Ach so ist das. Wieso hast du mir nichts davon gesagt, als wir telefoniert hatten?"

"Weil ich es dir lieber persönlich sagen wollte und nicht am Telefon.", redete sich Sherlock raus. Das er eigentlich abwarten wollte, bis sie ihn darauf ansprach, sagte er besser nicht.

"Hm. Na gut. Ich glaub dir das mal.", entschied Violet, die merkte, dass ihr Jüngster nicht ganz ehrlich zu ihr war. "Dann ist es ja noch besser, dass ich die Zimmeraufteilung so geplant habe."

Während des Gesprächs sind sie an dem Zimmer für die Kinder angekommen. Es war Mycroft altes Zimmer. Die zwei Jüngsten gingen auch gleich in den Raum um sich dort umzusehen. Wobei Rosi eher William hinterher lief und ihm einfach alles nach machte. 

"Es stört sie also nicht?", wollte John wissen, während er seine Tochter im Auge behielt.

"Wieso sollte mich das stören?"

"Na ja... Weil ich nun mal ein Mann bin. Und dann auch noch Witwer und alleinerziehender Vater. Wodurch ich wohl nicht gerade die beste Wahl bin..." Den letzten Satz wollte der Doktor eigentlich nicht sagen, konnte es dann aber doch nicht verhindern, weswegen er sich leicht auf die Unterlippe biss.

"Wenn man so will, kann man das auch von Sherlock sagen. Immerhin hat auch er ein Kind, dessen Mutter nicht mehr am Leben ist. Nur das die Beiden nie verheiratet waren. Findest du etwa, dass er deswegen auch nicht die beste Wahl sei?", obwohl sie es nicht wirklich wollte, klang sie dennoch leicht verärgert.

"Nein. Das finde ich nicht. Und so habe ich das bisher auch noch gar nicht gesehen."

"Das solltest du aber. Allerdings ist es doch im Grunde nur wichtig, dass ihr glücklich zusammen seid. Und das seid ihr doch, oder?"

Hier nickten beide Männer, was die ältere Frau zufrieden lächeln ließ. 

Später am Abend, als die Kinder schon im Bett waren, stand John draußen auf der Veranda. Mit seinen Armen stützte er sich auf der Brüstung ab und seinen Blick hat er in den Himmel gerichtet, der an diesem Abend klar war und somit die Sterne gut zu sehen waren. Nebenbei horchte er in die Nacht hinein und war erstaunt, wie ruhig es hier draußen auf dem Land war, mal abgesehen von den typischen Geräuschen der nachtaktiven Tiere und das Rascheln der Blätter von den Bäumen, welches der Wind erzeugte. 

Nach einer Weile der Ruhe, gesellte sich Sherlock zu ihm. Wobei sich dieser hinter seinen Freund stellte, seine Arme um diesen schlang und sich leicht an ihn lehnte. Mit seinem Blick, folgte er den des Arztes und meinte: "Manchmal vermisse ich diesen Anblick."

"Ich weiß was du meinst. In London kann man leider nur selten so einen Anblick genießen. Dafür ist die Stadt viel zu hell erleuchtet.", erwiderte John, worauf hin der Detektiv nickte.

Eine Weile genossen sie schweigend die Nähe des Anderen, bis Sherlock diese wieder unterbrach. Immerhin gab es da noch etwas, was er seit dem Gespräch vor Mycrofts ehemaligen Zimmer klären wollte.

"John. Denke bitte nie wieder, dass du nicht gut genug für mich bist. Das ist totaler Schwachsinn. Einen besseren Freund, als dich, gibt es nicht.", während er dies sagte, merkte er, dass sein Herz schneller schlug. Allerdings nicht nur seines. Auch das von dem Arzt, welcher sich verlegen auf seine Unterlippe biss, da ihm die Worte doch sehr rührten. Gerade weil diese von dem Consulting Detektiv kamen.

"Für mich gibt es auch keinen besseren Freund, als dich.", erwiderte John nach einer Weile, was den Anderen leicht lächeln ließ.

Eine Zeit lang, standen sie noch so draußen, ehe sie dann entschieden wieder nach drinnen zu Sherlock's Eltern zu gehen und diesen noch etwas Gesellschaft zu leisten.

Die darauffolgenden Tage war nicht viel passiert. Sherlock und John sind viel spazieren gegangen oder haben den Kindern beim spielen zugesehen bzw. mit ihnen gespielt. Da es Sommer war und die Tage somit schön warm, konnten die zwei Kleinen draußen im Garten herumtollen. In der Zeit, wo die zwei Männer aus der 221B Baker Street etwas Zeit für sich wollten, haben Violet und Siger die Kinder im Auge behalten oder bespaßt. 

Der Ort in dem Sherlock's Eltern lebten, war relativ klein und überschaubar. So das jeder Hinzug und Weggang auffiel. Mrs. Holmes hatte den einen Abend ihrem Sohn erzählt, dass sie neue Bewohner im Ort hatten, die erst in der letzten Woche hierher gezogen waren. Sie hatte außerdem erwähnt, dass man diese neuen Bewohner bisher noch nicht weiter gesehen hatten. Was Sherlock nur mit einem "Seltsam." kommentierte. 

Der Detektiv ging auch mal an diesem Haus vorbei, als er mit seinem Freund spazieren war. Dabei beobachtete er, wie eine Frau aus dem Haus herauskam und in das Nachbarhaus verschwand, wobei diese sich immer wieder umsah. Kurz runzelte er nachdenklich darüber die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern und tat das Ganze als unwichtig ab. Auch das seltsam gelbe Gesicht, dass im oberen Fenster zu sehen war und anscheinend der Frau hinterher sah, beunruhigte ihn nicht. Bei John sah das anders aus. Er wies seinen Freund auch noch daraufhin, dass dieses Gesicht nicht nur eine seltsam ungesunde Farbe hatte, sondern auch starr und emotionslos wirke. Was Sherlock allerdings nur mit "Der Grund ist doch eindeutig, warum das Gesicht so aussieht." kommentierte. Der Doktor zog es da lieber vor, den Anderen nicht schon wieder darauf hinzuweisen, dass nicht für Jeden alles so offensichtlich war, wie für ihn. 

Diese seltsame Sache, hatten Beide schon fast wieder vergessen, als sie am nächsten Tag, nachdem sie diese Beobachtung gemacht haben, Besuch bekamen. Die zwei saßen draußen auf der Veranda, von wo aus sie die Kinder, die im Garten spielten, gut im Blick hatten, als ein Mann mittleren Alters zu ihnen trat.

"Mr. Sherlock Holmes. Entschuldigen sie die Störung, doch als ich hörte, dass sie hier zu Besuch bei ihren Eltern sind, entschied ich mich, mich an sie zu wenden. Mein Problem, mit dem ich mich jetzt schon seit ein paar Wochen herum ärgere, ist solch einer seltsamen Natur, dass ich mir nicht anders zu helfen weiß, als mich an sie zu wenden. Sie mögen doch seltsame Fälle?", brachte dieser hervor, während der Detektiv ihn genauestens musterte.

"Ja, dass tue ich. Allerdings bin ich hier, weil ich Urlaub mache. Da muss es wirklich schon etwas sehr interessantes sein, dass ich mich bemühe, den Fall aufzuklären. Und bis jetzt sehe ich noch keinen Anlass dazu. Wenn sie also nicht meine Zeit verschwenden wollen, sollten sie sich beeilen und mir ihr Problem genauestens schildern oder gleich wieder verschwinden.", wies Sherlock ihn zurecht und wollte sich schon von dem Besucher abwenden, als dieser anfing zu erzählen: "Es geht um die neuen Bewohner, des Ortes. Meine Frau und ich wohnen gleich neben dem Haus, in dem diese eingezogen sind. Außerdem geht es gleichzeitig auch um meine Frau, von der ich glaube, dass diese ein Geheimnis vor mir hat. Wenn sie mir also zuhören mögen, dann würde ich ihnen die gesamte Geschichte erzählen. In der Hoffnung sie können mir einen Rat geben."

"Natürlich hat ihre Frau Geheimnisse vor ihnen.", erwiderte der Detektiv und auf den empörten Blick des Mannes vor ihm meinte er noch: "Jede Frau hat Geheimnisse vor ihrem Mann. Das kann ihnen mein Freund hier bestätigen." Damit zeigte er natürlich auf John, der auf die Worte etwas grimmig schaute. Dieser mochte es nun mal nicht, daran erinnert zu werden, dass Mary ihn damals wegen ihrer Herkunft belogen und etwas wichtiges aus ihrer Vergangenheit verschwiegen hatte. Auch wenn er einsah, dass sie es getan hatte, um ihn zu schützen und aus Angst ihn zu verlieren. 

"Das mag sein, dass Frauen nun mal Geheimnisse haben. Aber das welches meine Frau vor mir hat, scheint gravierend zu sein, da es zwischen ihr und mir steht.", behauptete der Besucher, was Sherlock genervt aufstöhnen ließ. 

"Dann erzählen sie mal. Aber stellen sie sich erst mal vor.", meinte der Detektiv dann noch, da er merkte, dass er diesen Mann so schnell nicht los wurde.

"Ach ja, richtig. Wo sind nur meine Manieren.", fing dieser dann an und berichtete: "Also. Mein Name ist Grant Munro. Ich lebe nun schon seit vielen Jahren hier. Zuerst allein, dann mit meiner Frau Effie zusammen. Diese lernte ich vor drei Jahren kennen, als ich zu Besuch bei meiner Schwester im Norden Englands war. Effie wohnte dort seit ein paar Wochen bei ihrer Tante. Sie ist von Amerika hierher gezogen. Wir verstanden uns auf Anhieb und verliebten uns dann ineinander. Am Ende meines Urlaubes dort, entschied sie sich mit mir hierher zu kommen. Bis auf ihre Tante hielt sie dort nichts. Sie müssen wissen, dass sie in Amerika verheiratet war und ein Kind hatte. Beide sind allerdings an einer schweren Krankheit verstorben. Und nach einer Weile der Trauer, entschied sie dem Land den Rücken zu kehren und hierher zurück zu kommen, wo sie noch Verwandte hat. Jedenfalls haben wir letztes Jahr geheiratet und waren auch glücklich zusammen. In den drei Jahren unserer Beziehung gab es nie Streit, jedenfalls keinen, der sich nicht gleich wieder gelegt hätte. Und wir hatten auch nie Geheimnisse voreinander. Dann vor ca. einem Monat fiel mir auf, dass ein größerer Betrag von unserem Konto auf das eines fremden, mir unbekanntes, überwiesen wurde. Es handelte sich um exakt 4.000 Pfund. Als ich Effie daraufhin ansprach, meinte sie, dass sie mir nicht sagen kann wen sie das Geld überwiesen hätte und ich ihr einfach vertrauen sollte. Ich sollte auch nicht weiter fragen. Sie müssen wissen, wir haben ein gemeinsames Konto. Sie sowohl ich gehen Beide arbeiten und verdienen unser Geld und ich hatte bisher nie etwas dagegen, wenn sie sich etwas kaufte. Nur wollte ich halt immer gerne wissen, wofür sie das Geld ausgab, um die Kosten besser im Überblick zu behalten. Jedenfalls entschied ich mich, ihr zu vertrauen und hoffte darauf, dass sie mir schon irgendwann sagte, wofür das Geld war. Kurz darauf, es war Anfang vorletzter Woche, zogen dann diese Leute neben uns in das bis dahin leer stehende Haus. Als ich diese beim Umzug beobachtete fiel mir eine kleine Gestalt auf, die ein starres gelbes Gesicht hatte. Um mir die Nachbarn genauer anzusehen, bin ich hinüber gegangen, wurde allerdings von einer Frau barsch abgewiesen. Sie meinte, dass sie keine Fremden in ihrem Haus duldete. Am Abend erzählte ich dann meiner Frau davon, diese schien allerdings ziemlich abwesend zu sein. Immer wieder sah sie aus dem Fenster, durch welches man unser Nachbarhaus sehen konnte. Anfangs dachte ich, sie fürchtete sich vor den neuen Nachbarn, wegen dem was ich ihr erzählt habe, doch ein paar Tage später stellte ich fest, dass sie sich wohl sehr gut mit ihnen verstand. Jedenfalls sah ich, wie sie einmal aus dem Haus kam und nach Hause ging. Es war ein Tag, wo ich etwas eher Feierabend machen konnte, als vorher geplant. Als ich sie darauf ansprach, wirkte sie erschrocken und gleichzeitig ertappt. Sie bat mich es zu vergessen und mich dem Haus nicht zu nähern. Womit sie allerdings meine Neugier weckte und gleichzeitig mein Misstrauen. Was hat sie mir zu verheimlichen? Warum darf ich unsere neuen Nachbarn nicht kennen lernen? Und was hat sie mit ihnen zu tun? Das sind die Fragen, die ich gerne beantwortet haben möchte."

Nachdem Mr. Munro geendet hatte, lehnte sich Sherlock nachdenklich in seinem Stuhl zurück. Nach einer Weile nickte er dann, als ob er eine Entscheidung getroffen hatte und fragte: "War ihre Frau öfters bei ihren neuen Nachbarn?"

"Ja, dass war sie. Ich habe ihr mehrmals eine falsche Zeit genannt, wann ich nach Hause komme und jedes mal sah ich, wie sie kurz, bevor ich in Sichtweite hätte sein müssen, aus dem des Nachbarhaus kam und in Unserem verschwand. Dort begrüßte sie mich dann, als ob sie schon länger zu Hause war und als ich sie fragte, was sie den Tag über gemacht hatte, erwähnte sie nicht mit keiner Silbe, dass sie bei unseren Nachbarn war. Normalerweise hätte ich auch nichts dagegen, wenn sie sich mit anderen Leuten trifft. Doch dass sie dies geheim hält, macht mich stutzig."

"Das sollte es auch.", kam es von dem Detektiv zurück. "Hat sie außer das eine Mal, noch mal Geld auf ein fremdes Konto überwiesen?"

"Nein! Allerdings hat sie vor ein paar Tagen mehr Geld, als nötig von unserem Konto abgehoben."

"Hm... Interessant. Wo ist das Geld jetzt?"

"Sie meinte, sie hätte es ausgegeben. Wofür konnte sie mir aber nicht sagen."

"Wirklich. Äußerst interessant." Bei diesen Worten, leuchteten die Augen von Sherlock regelrecht und ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. 

"Hast du eine Idee, was los ist?", wollte John wissen, dem auffiel, dass sein Freund der Lösung dieses Problems Nahe war.

"Ja, dass habe ich. Und wenn.... Nein! Wir sollten uns beeilen. Nur für den Fall, dass ich richtig liege.", mit diesen Worten sprang Sherlock auf, richtete sich dann aber noch mal an den Besucher. "Weiß ihre Frau, dass sie hier sind? Und wann erwartet sie sie heute zurück?"

"Nein. Ich habe ihr nicht erzählt, dass ich hierher komme. Gesagt hatte ich ihr, dass ich gegen 17 Uhr wieder zu Hause bin."

Sowohl der Detektiv, als auch dessen Freund, sahen auf die Uhr. 

"Dann haben wir noch zwei Stunden. Das trifft sich gut!", meinte Sherlock und sah dann zu John. "Hast du deine Waffe dabei?"

"Sherlock! Wir sind hier im Urlaub!", echauffierte sich der ehemalige Militärarzt. 

"Ich weiß. Und? Hast du?", blieb der Detektiv hartnäckig. 

"Ja...", gab John dann zu. "Brauchen wir sie denn?"

"Vielleicht... Wenn ich richtig liege..." Diese Antwort reichte dem Doktor, so dass er seine Waffe holen ging. Immerhin lag Sherlock nur selten mal daneben.

"Was haben sie vor?", wollte Mr. Munro wissen.

"Wir werden jetzt zu ihren Nachbarn gehen und die Sache klären. Wenn ich richtig liege, dürfte ihre Frau gerade bei denen sein."

"Und da wollen sie eine Waffe mitnehmen?"

"Nur Sicherheitshalber." 

Als John zurück war, machten sich die Männer gleich auf den Weg. Es dauerte auch nicht lange, bis sie bei dem Haus ankamen und dort klingelten. Eine Frau Ende 40 machte ihnen auf und sah sie unfreundlich an.

"Was wollen sie?", fragte sie barsch.

"Meine Frau sprechen und wissen, was hier gespielt wird!", kam es von Grant Munro.

"Sie ist nicht hier! Verschwinden sie!", wurde ihnen entgegen geschleudert. Daraufhin trat Sherlock nach vorne und mit den Worten "Das werden wir ja gleich sehen!", schob er die Frau beiseite und betrat das Haus.

"Das ist Hausfriedensbruch! Dafür kann ich sie anklagen!", keifte die Frau ihn an. 

"Nicht, wenn ich somit ein Verbrechen verhindern kann!", entgegnete ihm Sherlock.

"Was für ein Verbrechen?"

"Was ist hier los?", kam es von einer weiteren Frau, die nun den Flur betrat und die Szene vor ihr beobachtete.

"Das möchte ich von dir wissen!", kam es gleich von Mr. Munro, was die zweite Frau bleich werden ließ, als sie ihren Mann erkannte.

"Grant. Bitte. Ich habe dir doch gesagt, dass alles in Ordnung sei und du mir vertrauen musst."

"Das habe ich! Lange genug! Jetzt möchte ich endlich wissen, was du mir verheimlichst!"

"Sagen sie uns lieber, wo ihr Ex-Mann ist, der sie erpresst.", mischte sich nun der Detektiv ein.

"Wer? Und wieso erpresst? Ich werde nicht erpresst.", gab Effie unverständlich zurück.

Genau in dem Moment kam ein kleines Mädchen in den Flur, welches eine dunkle Hautfarbe hatte und eine gelbe Maske in den Händen hielt. Unsicher sah sie zu den vielen Fremden. 

"Mommy?", fragte sie leicht jammernd und ging auf Mrs. Munro zu, die in die Hocke ging und das Mädchen tröstend auf ihre Arme nahm. 

"Ups... Scheint, als hätte ich doch falsch gelegen.", meinte Sherlock mit einem entschuldigen Grinsen, während John kurz seine Augen schloss und tief durch atmete. Irgendwie hatte er gerade das Gefühl eines Dejavus. Nur dass er diesmal ein unbeteiligter Zuschauer war und nicht mit involviert.

"Effie! Was hat das zu bedeuten?", kam es verwirrt von Grant.

"Am besten wir setzen und in die Wohnstube, dann erkläre ich alles.", kam es von der Angesprochenen, die nun keine Geheimnisse mehr vor ihrem Mann haben wollte. Die Kraft für noch mehr Lügen und Heimlichkeiten hatte sie einfach nicht mehr.

Als alle in der Wohnstube Platz genommen hatten, fing sie an zu erzählen: "Wie du weißt, Grant, war ich in Amerika schon einmal verheiratet. Mein damaliger Mann war ein Afroamerikaner und mit ihm zusammen habe ich eine Tochter. Ich habe dir doch erzählt, dass Beide schwer erkrankt waren und an dieser Krankheit verstorben sind. Nun... Das stimmte so nicht ganz. Sicher, sie waren Beide sehr schwer krank, aber nur mein Mann ist verstorben. Meine Tochter hat es überlebt. Da ich allein nicht mehr für uns zwei Sorgen konnte, entschied ich mich, zu meiner Tante hier nach England zu ziehen. Meine Tochter konnte ich allerdings damals noch nicht mitnehmen, da sie aufgrund der Erkrankung noch zu sehr geschwächt war. Ich wollte sie allerdings nachholen. Doch dann habe ich dich kennen gelernt und mich ich dich verliebt. Ich wollte dir Anfangs davon erzählen, von meiner Tochter, doch um so mehr ich mich in dich verliebte, um so mehr hatte ich Angst, das du mich wegen ihr verlässt. Also schwieg ich lieber. Und auch sie ließ ich die Zeit über weiterhin in Amerika, bei ihrem Kindermädchen. Doch schon seit einigen Monaten war die Sehnsucht nach ihr einfach zu groß, so dass ich mich letztendlich entschloss, sie doch hierher zu holen. Dafür habe ich das Geld auf das Konto des Kindermädchens überwiesen, so dass sie zwei Flugtickets kaufen konnte und auch sonst genug Geld hatte, für die Reise. Das Haus neben dem Unsrigen steht ja nun schon eine Weil leer und ich ließ sie dort einziehen, so dass ich meine Kleine so oft sehen konnte, wie ich wollte. So war jedenfalls mein Gedanke. Ich wollte dich damit nicht belasten und es tut mir Leid, dass ich dir das verheimlicht habe. Doch wusste ich einfach nicht, wie du reagieren würdest, schon weil das Mädchen eine dunkle Hautfarbe hat. Ich weiß, dass nicht jeder damit klar kommt."

"Aber Effie! Doch nicht mehr in der heutigen Zeit! Du hättest es mir ruhig sagen können. Vertraust du mir denn so wenig?", wollte ihr Mann nach der Erzählung wissen.

"Das ist es nicht. Ich vertraue dir. Wirklich. Ich hatte nur solche Angst, vor deiner Reaktion.", erwiderte sie, woraufhin Grant schwieg.

"Was soll jetzt aus uns werden?", fragte Effie nach einer Weile voller Angst ihren Mann.

"Ganz einfach! Ihr werden die Miete für das Haus sofort kündigen. Die Beiden bleiben keinen Tag länger hier wohnen!" Bei diesen Worten wurde Mrs. Munro ganz blass. Dachte sie doch, dass nun alles vorbei war. Schon bei dem Gedanken eine neue Bleibe für sich und ihre Tochter, sowie das des Kindermädchen zu finden, hörte sie ihrem Mann weiter zu. 

"Immerhin haben wir in unserem eigenen Haus zwei freie Zimmer. Eines können wir als Kinderzimmer ausbauen und das Andere kann das Kindermädchen bekommen."

Überrascht sah sie nun ihren Mann an, der sie versöhnlich anlächelte. Es dauerte dann aber noch einen Moment, ehe sie die Worte richtig verarbeitet hatte, dann stand sie auf und fiel Grant überglücklich in die Arme.

John atmete erleichtert aus und musste über diese Szene schmunzeln. Er war froh, dass das Ganze so ein guten Ende genommen hatte. Auch Sherlock konnte ein leichtes Lächeln bei der Szene nicht zurückhalten. 

"Komm, John. Wir haben hier nichts mehr zu suchen.", entschied er dann leise und stand auf. Sein Freund erhob sich ebenfalls und folgte diesem aus dem Wohnzimmer. An der Tür hielt der Detektiv allerdings noch mal an und drehte sich zu den glücklichen Eheleuten um. 

"Ach ja. Wie Mr. Munro sicher gesehen hat, haben auch John und ich zwei Kinder hier. Mein Sohn ist in etwa in dem Alter des Mädchens. Wir sind noch ein paar Tage hier und wenn sie wollen, können sie mal vorbeikommen. Dann können die Kinder zusammen spielen.", meinte er und die zwei Angesprochenen nickten daraufhin dankend.

Die restlichen Tage verliefen wieder ereignislos. Die Familie Munro nahm die Einladung an und besuchte sie wirklich mal mit ihrer Tochter. Die Kinder verstanden sich auf Anhieb und spielten ausgelassen miteinander. 

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