70- Kleidung
Isaac wühlte genervt in seinen Klamotten nach irgendetwas, das er auf einer Party tragen könnte, erfolglos.
Er würde garantiert nicht in seinen üblichen Pullis da aufkreuzen, wo attraktive Menschen (Männer) waren.
In der Schule lohnte es sich kaum, aber in der Öffentlichkeit...
Früher trug er nur lockere Tank-Tops oder T-Shirts, aber jetzt ging das nicht mehr, er konnte seine Arme nicht so zeigen, und auch nicht seine Brust.
Nach langer Suche fand er etwas, das gehen sollte.
Es hatte Mase gehört, und Isaac lächelte als er daran dachte.
Es war ein einfachen Shirt, nicht wirklich eng aber auch nicht locker, in einem ehemals tiefem schwarz, doch nun war es etwas ausgewaschen.
Am Rücken waren Löcher, die aussahen wie eine Wirbelsäule mit Schulterblättern.
Er hatte viele Stunden damit verbracht, mit den Finger diese Löcher nachzuzeichnen, selbst wenn das Shirt irgendwann vergessen auf dem Boden eines Schlafzimmers lag.
Das Vibrieren seines Handys brachte ihn wieder in die Wirklichkeit, und mit einer Mischung aus neugierig und genervt sah er auf das Display.
Es war wieder der Wichser der Masons Handy irgendwie von Selina bekommen hatte.
Seit fast 24 Stunden schrieb er Isaac, natürlich ohne Antwort.
Er, Isaac vermutete einfach das er ein Er war, schickte ihm ununterbrochen Links zu Webseiten über Suizid- und Selbstverletzunghilfe, oder diese bescheuerten Motivationssprüche.
Diesmal war es ein Link.
To Write Love On Her Arms.
Isaac schmunzelte. Er hatte den Namen immer gemocht. Um Liebe auf ihre Arme zu schreiben. Als er jünger, unwissender war, dachte er, es wäre wortwörtlich gemeint.
Das jemand das Wort 'Liebe' auf die Arme eines Mädchen schreibt.
Er fand damals, dass das eine gute Idee war, eine liebevolle Idee.
Er hatte Lily Liebe auf den Arm geschrieben.
Doch dann schüttelte er den Kopf, und er tippte schnell eine Nachricht.
Hör auf mir zu schreiben, es nervt.
Nur ein paar Sekunden später erhielt er eine Antwort.
Gott sei dank du lebst. Ist alles in Ordnung, geht es dir gut?
Mir gehts gut, klar?, schrieb Isaac wütend, und warf sein Handy auf das Bett.
Dann zog er sich schnell um.
Das schwarze Shirt mit den Löchern und eine enge, zerrissene Jeans.
Als er vor dem Spiegel saß, nahm er seine alten Sachen raus, als er noch jedes Wochenende feiern gegangen war, zusammen mit Lily und später mit Mason.
Er war zwar etwas aus der Übung, doch er bekam nach einigen Versuchen doch noch einen schönen Eyelinerstrich hin, sogar symmetrisch, dann nahm er aus seiner Kulturtasche das kleine Tütchen das er gekauft hatte als er mit Max in der Lagerhalle war, und lächelte sich im Spiegel an.
Beim rausgehen warf er sich seine Lederjacke über und nahm die schwarze Beanie mit.
Es würde eine lange Nacht werden.
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