Kapitel 4
Hey Lucy! Überrascht drehte sich angesprochene um. Haruki und Yuuto kamen lächelnd auf sie zu. Sie mussten also endlich von ihrer Mission zurück gekommen sein. Schnell sprang Lucy von ihrem Sitzplatz auf der Wiese auf und lief auf ihre beiden Geschwister zu. Als sie die beiden erreichte, umarmte sie sofort Yuuto und vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt. Das ungute Gefühl hatte also doch nichts zu bedeuten gehabt. Plötzlich fiel etwas nasses auf ihren Kopf. Regnet es etwa? Verwirrt runzelte sie ihre Stirn. Es tropfte erneut auf ihren Hinterkopf und wieder und wieder. Tropf, tropf, tropf. Aber eben war doch keine einzige Wolke am Himmel. Verwundert darüber hob sie ihren Kopf. Sag mal Yuuto-nii-san? Regnet es etw...Die restlichen Worte blieben ihr im Hals stecken und sie starrte mit weit aufgerissenen Augen in die von Yuuto. Dieser starrte mit leerem Blick zurück. Es tropfte erneut. Diesmal auf ihre Wange. Lucy spürte wie sich die Flüssigkeit langsam ihren Weg runter zu ihrem Kinn bahnte. Zitternd wanderte ihre rechte Hand zu der Stelle und versuchte das nasse von ihrer Haut zu bekommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der sie wie in Trance über ihre Wange strich hielt sie ihre Hand vor ihr Gesicht. Lucy öffnete ihrem Mund, doch kein Wort kam von ihren Lippen. Die andere Hand, die sich bis dato in Yuutos Shirt befand löste sich und wanderte in ihre Haare. Dort verkrallte sie sich immer mehr. Den Schmerz spürte sie jedoch kaum. Zitternd trat sie ein paar Schritte nach hinten und sie sank Schlussendlich auf die Knie. Verzweifelt versuchte sie am Gras ihre Hand sauber zu kriegen, doch es brachte nichts. Erschrocken zuckte Lucy zusammen als ein dumpfer Schlag ertönte. Sie wagte es kaum aufzusehen, tat es letztendlich aber doch. Erneut wollte sie aufschreien, doch ihre Lippen blieben versiegelt. Ihr ein Jahr älterer Bruder Yuuto lag auf dem Boden und starrte sie an. Seine Augen kalt, leer und tot. Aus seinem Rücken ragte ein Kurzschwert hervor. Blut floss aus seinem Mund. Über seine Wange zu seinem Kinn und tropfte schließlich auf den Boden. Tropf, tropf, tropf. Die Rote Flüssigkeit schien ein Eigenleben zu entwickeln und breitete sich immer weiter um den Körper von Lucys Bruder aus. Lucy versuchte zurück zu weichen, aber ihr Körper reagierte nicht und blieb wie erstarrt. Mittlerweile hatte das Blut ihre auf dem Boden ruhende Hand erreicht, die eh schon Blutverschmiert war. Doch die rote Flüssigkeit machte keinen Halt und hatte sie bald ganz eingeschlossen. Als das dunkle Rot allerdings anfing an ihrem Körper hoch zufließen, kam endlich wieder Leben in Lucys Körper. Panisch versuchte sie sich aus der klebrigen Substanz zu lösen, doch sie sank immer weiter ein. Lucy wurde immer panischer. Das ist ein Traum! Es kann nur ein Traum sein! Es muss ein Traum sein! Wach auf! Wach auf! Wach auf! Das Letzte was Lucy sah bevor die rote Flüssigkeit sie komplett verschluckte, waren die toten Augen ihres Bruders.
Das nächste was sie wahrnahm war das Gefühl zu fallen. Doch es fühlte sich seltsam an. Alles war schwarz und sie fiel langsam. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es heller und Lucys Rücken machte Kontakt mit hartem Untergrund. Erschrocken schnappte sie nach Luft und sprang Augenblick auf. Ihr Atem ging flach und stockend. Panisch sah sie sich um, doch ihre Sicht war verschwommen und ihre Augen brannten. Augenblicklich kniff sie ihre Auge zusammen um die Schmerzen zu reduzieren. Als der Schmerz langsam abflachte, öffnete sie ihre Augen wieder. Erleichtert stellte sie fest, dass ihre Sicht wieder klarer wurde. Doch dieser Zustand hielt nicht lange an, denn die Ereignisse der letzten Minuten schlugen mit einem Mal auf sie ein. Tränen liefen unaufhaltsam ihre Wangen runter. Yuuto war tot. Von hinten erstochen und verblutet. Lucys Atem wurde immer unregelmäßiger. Als ihr ein weiterer Gedanke durch den Kopf schoss hielt sie den Atem komplett an, nur um danach noch panischer nach Luft zu schnappen. Was ist mit Haruki? War er auch getötet worden. Von hinten erstochen wie sein jüngerer Bruder? Oder lebte er noch? Wenn ja musste Lucy ihn um jeden Preis finden bevor es zu spät war. Mehrmals holte sie tief Luft um sich zu beruhigen. Als sie wieder klar sehen und denken konnte musterte sie ihre Umgebung. Sie befand sich mitten im Wald. Nichts kam ihr bekannt vor. Als sie sich sicher war, dass keine Gefahr drohte schloss sie konzentriert ihre Augen und suchte nach Harukis Chakrasignatur. Es dauerte etwas doch irgendwann nahm sie die Vertraute Präsenz wahr. Erleichtert atmete sie aus. Das bedeutete er war noch am leben. Sofort sprang sie auf den nächsten Baum und machte sich auf den Weg in seine Richtung. Auf etwa der Hälfte der Strecke zog Lucy ihre Geschwindigkeit drastisch an, denn zu Harukis Chakrasignatur waren weitere unbekannte Präsenzen hinzugekommen. Unbewusst aktivierte Lucy ihr Sharingan. Je näher sie kam desto angespannter wurde sie. Plötzlich hörte sie Kampfgeräusche und sie spürte weitere dreiundzwanzig Chakrasignaturen, die sich von hinten ihrem Bruder näherten. Noch hundert Meter. Fünfzig Meter. Dreißig Meter. Sag uns was wir wissen wollen und wir verschonen dich. Man konnte das schmierige Grinsen aus der Stimme des unbekannten heraushören. Niemals! Hörte sie Haruki zurückfauchen. Dann Stille. Diese wurde durch das Geräusch von Metall in Fleisch und brechenden Knochen durchbrochen. Erschrocken keuchte Lucy auf und Tränen begannen ihre Wangen herunterzulaufen. Ihre Augen begannen wieder zu brennen und ein markerschütternder Schrei entfloh ihrer Kehle.
Schwer atmend fuhr Lucy hoch. Kalter Schweiß lief ihre Stirn herunter und sie zitterte am ganzen Körper. Leise wimmerte sie auf als die Schmerzen in ihren Augen wieder präsent wurden. Nur stärker als zuvor. Verzweifelt presste sie ihre Augenlieder zusammen um die Schmerzen zu lindern. Nach einer gefühlten Ewigkeit fing der Schmerz an nachzulassen und auch das Zittern hatte aufgehört. Es war nur ein Traum. Ungläubig schaute Lucy sich in ihrem Zimmer um. Alles war wie sie es gestern Abend zurück gelassen hatte. Das ungute Gefühl welches sie die letzten Tage hatte, war jedoch bedrückender denn je. Ohne weiter Zeit zu verlieren schwang sie ihre Beine aus dem Bett und lief zu ihrem Schrank rüber. In Windeseile zog sie sich einen kurzen dunkelblauen Kimono und eine schwarze Hose darunter an. Dann zog sie ihre Schuhe unter dem Schrank und den Dolch unter ihrem Kissen hervor. Schnell öffnete sie das Fenster. Bevor sie heraussprang unterdrückte sie ihr Chakra, darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Dann machte sie sich auf den Weg.
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