Kapitel 3
Es war mittlerweile zwei Jahre her seit Lucys Mutter gestorben war. Seither hatte sie heimlich trainiert. Das meiste hatte sie sich angeeignet indem sie die Techniken kämpfender und trainierender Ninja mit Hilfe ihres Sharingans kopierte und verbesserte. Ihr Sharingan hatte sie dabei stehts geheim gehalten. Nicht einmal ihr Zwillingsbruder Madara wusste davon. Der Krieg hatte sich in den letzten Jahren auch immer weiter zugespitz und mehr Kinder wurden mit hineingezogen. Die meisten überlebten nicht lange. Lucy? Überrascht drehte sich das mittlerweile acht Jahre alte Mädchen um. Yuuto-nii-san! Haruki-nii-san! Ihre beiden älteren Geschwister kamen auf sie zu. Ihr seid wieder zurück. Fröhlich sprang Lucy von ihrem Sitzplatz auf und lief ihnen sofort in die Arme. Hey, Lucy. Glücklich sah das Mädchen ihre beiden älteren Brüder an. Yuuto und Haruki hatten eher den freundlichen und offenen Charakter ihrer Mutter. Und? Habt ihr neue Jutsus gesehen? Neugierig sah sie zu den beiden hoch. Yuuto und Haruki wechselten amüsierte Blicke. Hatten sie die Neugierde ihrer Schwester schon öfter erlebt. Vor allem die Shinobiwelt betreffend. Auch über das Sharingan hatte sie alle möglichen Fragen gestellt. Aber die beiden Geschwister störte es nicht. Ja, haben wir. Abwartend sah sie ihre Brüder an. Yuuto antwortete seiner drei Jahre jüngeren Schwester. Einer der Ninja hatte das Windversteck. Er war dadurch verdammt schnell und hat zusätzlich noch Chakra in sein Katana geleitet um die Reichweite seiner Klinge damit zu vergrößern. Gebannt hörte Lucy zu. In ihrem Kopf formten sich schon sämtliche Methoden, um diese Jutsus zu erlernen. Aber Haruki und ich haben ihn schnell besiegt. Stolz reckte Yuuto das Kinn in die Luft. Haruki verpasste seinem ein Jahr jüngeren Bruder einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Aber auch nur, weil ich dir den Hintern gerettet habe. Grummelnd rieb sich Yuuto die schmerzende Stelle. Haruki hatte sich währenddessen seiner kleinen Schwester zugewandt. Aber wir sollten jetzt los, sonst wird Vater sauer. Traurig sah Lucy ihre Brüder an. Müsst ihr wircklich schon wieder los? Die beiden nickten bedauernd. Haruki ging auf die Knie und war nun mit Lucy auf Augenhöhe. Beruhigend legte er ihr seine Hand auf den Kopf und lächelte sie zuversichtlich an. Keine Sorge. Wir sehen uns ja wieder. Nun mischte sich Yuuto auch wieder ein. Genau! Und dann erzählen wir dir von noch viel mehr neuen Jutsus. Lucys Augen begannen wieder zu strahlen und sie nickte eifrig. Als ihre Geschwister sich auf den Weg machten, wank sie ihnen noch lange hinterher. Als sie außer Sichtweite waren, fiel Lucys Arm schlaff an ihre Seite. Ein ungutes Gefühl hatte sich immer weiter ausgebreitet, je weiter ihre Brüder gingen. Schnell schüttelte sie ihren Kopf um das unangenehme Gefühl loszuwerden. Ich darf jetzt nicht krank werden. Immerhin muss ich noch das neue Jutsu ausprobieren. Dachte sie energisch. Neue Motivation gefasst, machte sie sich auf den Weg zum Fluss.
Angekommen zog sie den Dolch, welchen sie immer unter ihrem Kimono versteckte heraus.
Ihr Sharingan aktiviert sammelte sie Chakra in der Klinge. Soweit so gut. Als nächstes versuchte sie die Form des Chakras der Klinge anzupassen. Es dauerte etwas bis sie die richtige Form gefunden hatte. Probehalber suchte sie sich einen Baumstumpf und hieb ein paar Mal auf diesen ein. Der Dolch glitt durch den Stamm, als wäre dieser aus Butter. Zufrieden nickte sie und machte sich daran die Reichweite der Klinge zu vergrößern, was sich als äußerst schwierig erwies. Immer wieder brach die Form zusammen und Lucy musste von vorne beginnen. Nach einigen Stunden hatte sie es geschafft eine stabile Klinge von fünf Metern zu erschaffen. Erschöpft ließ sie sich auf den steinigen Boden fallen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Plötzlich spürte sie eine Chakrapräsenz keine hundert Meter von ihr entfernt. Schnell deaktivierte sie ihr Sharingan und wartete. Hier bist du. Ich suche dich schon die ganze Zeit. Madara trat aus dem Gebüsch hervor. Entschuldigend sah Lucy ihren Zwilling an. Tut mir Leid Madara, aber ich musste nachdenken. Skeptisch betrachtete Madara seine Zwillingsschwester, seufzte dann aber ergeben auf. Du sollst dich doch nicht so weit vom Lager entfernen. Kurz ließ er seinen Blick über die Umgebung schweifen. Aber ich muss zugeben, es ist echt schön hier. Lucy nickte bestätigend und grinste ihren Zwilling an. Dann klopfte sie auf die Stelle neben sich. Kurz zögerte Madara, bevor er sich neben seine Schwester setzte. Lange saßen sie noch am Fluss und unterhielten sich oder sahen in angenehmer Stille auf das glitzernde Wasser. Am Aben machten sie sich auf den Weg zurück nach Hause.
Am nächsten Tag war Lucy erneut am Fluss. Sie experimentierte am Anfang mit der Chakraklinge und übte die Reichweite individuell zu verändern. Schnell hatte sie den Dreh raus und machte sich daran ihre Schnelligkeit zu erhöhen. Kurz schloss sie ihre Augen und konzentrierte Chakra in ihren Füßen. Dann trat sie auf die Wasseroberfläche des Flusses. Der Fluss gab eine gute Laufbahn ab. Schon sprintete sie los und gewann immer mehr an Geschwindigkeit. Irgendwann hatte sie ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht. Nun versuchte sie Windchakra mit in ihren Füßen zu konzentrieren und sich damit stärker abzustoßen. Erschrocken schrie sie auf, als sie anscheinend zu viel davon verwendete und sechzig Meter weiter flog. Klar, es würde ihr viele Vorteile bringen so weit springen zu können. Ihr Gedankengang wurde unterbrochen, als sie ins kalte Wasser fiel. Nach Luft schnappend brach sie durch die Wasseroberfläche. Zum Glück war das Wasser an der Stelle tief, sonst wäre das ganze nicht so glimpflich ausgegangen. Chakra in ihren Armen und Händen konzentrierend, stützte sie sich auf die Wasseroberfläche und rappelte sich Stück für Stück wieder auf. Diesmal konzentrierte sie so wenig Windchakra wie möglich in ihren Füßen. Dann lief sie los.
Nach ein paar Minuten, fand sie die Richtige Menge an Windchakra. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit kamen ihre Beine allerdings nicht mit dem Laufen hinterher. Das sollte für's erste reichen. Erschöpft ließ sie sich am Ufer fallen und schloss die Augen. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du vorsichtiger sein sollst. Lucy ließ Madaras Schimpfrei ziehmlich kalt und sie seufzte einfach nur. Hey! Ich rede mit dir. Was wäre wenn ich ein feindlicher Shinobi gewesen wäre? Endlich machte Lucy sich die Mühe ein Auge zu öffnen und ihren Zwilling gelangweilt anzusehen. Aber du bist es nicht. Sie hatte Madaras Anwesenheit eigentlich schon vor über fünf Minuten gespürt, aber das konnte dieser ja nicht wissen. Trotz der Wutader auf Madaras Stirn schloss Lucy ihr Auge wieder und versuchte etwas zu entspannen. Hinter sich hörte sie Madara ergeben seufzen. Als nächstes hörte sie Schritte und schließlich ließ Madara sich neben ihr fallen. Du bist unmöglich. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf Lucys Gesicht. Wäre doch langweilig wenn nicht. Die beiden Zwillinge saßen noch eine ganze Weile am Flussufer und es wurde allmählich dunkel. Doch je tiefer die Sonne sankt, desto stärker wurde das ungute Gefühl, das Lucy zu verdrängen versucht hatte.
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