Diese Geschichte wird wieder eine 1D-Adoptions-Story, aber, bevor ihr euch ärgert, 1D kommt darin kaum vor. Ich fand es aber trotzdem sehr unterhaltsam.

Prolog

Ich kam gerade mit meiner Klasse aus dem Schullandheim zurück. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Das klingt irgendwie ironisch.

Blöd nur, wenn man Streit mit der besten Freundin hat, weil sie meinte, Homosexualität wäre schlimm,

Und sowas ist deine beste Freundin? Entweder hat sie ihre Homophobie bisher sehr gut versteckt oder du bist einfach nur blöd.
Update, zwei Wochen später:
Unsere Klasse hatte gute zwei Jahre lang auch keine Ahnung, dass unsere Französischlehrerin der selben Meinung ist. Bis heute.

ist es aber nicht.

You don't say.

Es ist auch die gleiche Liebe wie wenn ein Mann eine Frau liebt und anders herum.

Hätte ich einen Kommentar zu dem Thema gewollt, hätte ich jemand Intelligenteren befragt. Möchtest du uns mehr von eurem Streit oder ihren Argumenten erzählen?

Zur Hälfte glücklich lief ich nach Hause.

Joa, ich bin gerade auch nur zur Hälfte genervt.

Ich schloss die Tür auf und lief die Treppen hoch zu unserer Wohnung.

Die erste Protagonistin, die nicht in einer Riesenvilla mit Pool und Tiefgarage inklusive zehn Ferraris wohnt. Sie hat ja nicht einmal ein eigenes Haus. Dass ich soetwas noch erleben darf!

Die Wohnungstür schloss ich auch auf und rief:"Mama, ich bin wieder da?!"

Da bist du dir wohl selbst nicht so sicher?!

Es kam allerdings keine Antwort.

Dam dam daaaaaammm.

"Mama?!", rief ich nochmals. Ich fing an mir Sorgen zu machen.

Mütter kaufen ab und an ein. Hab ich gehört.

Irgendwas stimmt nicht.

Es mag eine neue Info für dich sein, aber deine Mutter ist nicht durch einen Fluch auf ewig an eure Wohnung gefesselt.

Mama hat frei und hat gesagt, sie wird
1. Zuhause sein, wenn ich komme
2. Nicht mehr einspringen bis ihre über 100 Überstunden bezahlt sind

Vielleicht gab es einen Notfall, da kann sie nicht einfach sagen, sie will nicht arbeiten.

3. Ich hatte ihr geschrieben als wir losgefahren sind.

Na dann muss sie ja da sein!

Ich stellte Koffer und Rucksack ab und lief durch die gesamte Wohnung.

Glaubst du, sie sitzt versteckt unter der Küchenspüle und hat einfach keine Lust, dir zu antworten?

Sie war nirgends.

Hast du unter der Spüle nachgesehen? Mütter stecken voller Überraschungen.

Naja, vielleicht ist sie ja nur Einkaufen, dann warte ich einfach.

Sag ich doch. Wieso war deine erste Idee dann, dass etwas nicht stimmt?

Nicht mal nach einer Stunde kam sie.

Vielleicht hat sie keinen Parkplatz gefunden oder kann sich nicht zwischen den Bio-Vollkorn-Dinkel-keksen und der Packung fairtrade Chiasamen aus garantiert regionalem Anbau entscheiden.

Langsam fing ich mir an, Sorgen zu machen

Eigentlich hast du damit ja schon angefangen, als deine Mum nach dem zweiten Rufen nicht geantwortet hat. Damals war das allerdings noch grammatikalisch korrekt formuliert.

und nahm deshalb mein Handy zur Hand.

Anscheinend erwartest du wirklich, dass sich deine Mum durch eine Nachricht automatisch in eurer Wohnung materialisiert.

Ich ging auf Whatsapp und suchte ihren Kontakt.

[Screenshot eines zur Hälfte unkenntlich gemachten Handybildschirms mit Kontakten]

Da sind sooo viele Fehler drauf.

1. Sie hat ihrer Mutter das letzte Mal gestern geschrieben

2. Es ist laut ihres Handys 11:12 Uhr. Warum seid ihr so früh von eurer Klassenfahrt zurück?

3. Sie hat in irgendeinem Chat tatsächlich 'freu' geschrieben.

4. Sie hat in einem anderen Chat 'denn hab ich' geschrieben.

5. Sie hat das Profilbild ihrer Mutter, auf dem anscheinend ihre gesamte Familie zu sehen ist, völlig unbearbeitet gelassen.

6. Du brauchst keinen SS (steht nicht für Schutzstaffel, sondern für Screenshot) mit uns teilen, wir wissen wie Whatsapp aussieht.

Ich klickte auf ihren Kontakt und rief sie an. Es klingelte.

Wow, du rufst an? Ich hätte tbh einfach nur eine Nachticht geschrieben. Du musst deine Mutter schon sehr lieben.

Unbekannt:

Ich nehme an, das bedeutet, dass wir die Geschichte nur aus der Perspektive einer unbekannten Person erleben.

Ich forschte gerade am Handy

Das ist eine sehr spezielle Art der Formulierung. Was erforscht man denn an einem Handy?

von Frau Jäger, als ein Anruf rein kam.

Toll, wir erfahren den Nachnamen unserer Protagonistin vor ihrem Vornamen. Aber immerhin ist er *hust* kreativ.

Jasmin

Ah, dann ist ihr voller Name Jasmin Jäger? Schöne Alliteration.

Wahrscheinlich Tochter oder gute Freundin.

Es könnte auch eine Bekannte sein, eine Arbeitskollegin, eine Verwandte oder ein Mitglied ihres Bibelkurses, das seine Ausgabe von '36 Argumente für die Existenz Gottes' zurückhaben möchte.
Kein Scherz, das Buch gibt es wirklich und es steht in unserer Schulbibliothek.

Ich nahm ab. "Gott sei dank gehst du ran.

Ich sag' ja das ist eine religiöse Familie!

Ich mach mir Sorgen.

Du klingst so, als wärst du die Mutter.

Du hast gesagt, du bist da wen ich vom Schullandheim komme. Wo bist du?!"

Es ist nur eine Stunde vergangen...

Tochter. Schoss es mir durch den Kopf.

Messerscharf kombiniert, Sie sollten Polizist werden.

"Sie sind die Tochter von Frau Jäger, nicht wahr?", fragte ich.

Wie stolz er auf diese Schlussfolgerung ist.

"Wer sind Sie? Wo ist Mama? Wo haben sie Mamas Handy her?", kamen direkt alle möglichen Fragen.

Es sind eher die drei Fragen, die man eben zuerst stellt, wenn ein fremder Mann ans Handy seiner Mutter geht.

"Mein Name ist Kommisar Schäfer.

Ich sagte doch, er sollte zur Polizei. Manche Menschen verwirklichen ihre Träume einfach unglaublich schnell.

Ihre Mutter ist Tod

Jasmins Mutter ist der Tod? Der Sensenmann himself?

und dadurch hab ich auch das Hady ihrer Mutter."

Wow, Herr Schäfer, wie feinfühlig. Vielleicht sollte man ihr das lieber in Person erklären? Nein?

Und mit diesem dramatischen Cliffhanger endet das Kapitel auch schon. Eines erwartet uns noch, aber darum kümmern wir uns nächstes Mal.

Anyways, see you next time!