Lieber Marten,

Du lebst dieses Leben nicht seit gestern, dennoch ist es nicht nur deine Schuld.
Du bist so viel unterwegs, eben ein richtiger Geschäftsmann. Manchmal frage ich mich, woher ich bisher die Geduld für all das genommen habe.

Deine Worte sind so verletzend! Du zahlst mir eine OP, wenn ich will? Was stimmt mit dir nicht?

Du musst jetzt einfach verstehen, dass ich gehen muss. Deine Art ist schon fast schizophren. Ich mag dich wirklich, doch ich sehe keinen Sinn mehr in uns. Du kommst vorbei, wenn du Bock hast, wir schlafen miteinander und dann schläfst du ein, weil du wieder zu high bist. Und am nächsten Morgen bist du weg. Geht gar nicht.

Und dann die Sache mit der Erreichbarkeit ... du bist nie erreichbar! Zumindest nicht für mich. Für deine Jungs, kein Problem. Für deine Kunden - kein Thema. Aber für mich bist du nie da. Bekomme ich dich dann doch ans Telefon, sagt du nur "maybe". Ich habe dich so oft angefleht zu bleiben ... Doch halten konnte ich dich nicht.

Ich wünsche mir einen Freund, der mich nicht ständig enttäuscht, der sich um mich bemüht und kümmert, der mich pflegt, wenn ich mit starken Periodenschmerzen auf der Couch liege.
Ich wünsche mir einen Freund, der mir treu bleibt, denn weniger habe ich nicht verdient.

Marten, Du hast mich regelrecht verseucht, wegen wem rauche ich Weed? Du bist so ein schlechter Einfluss, frag mich schon lange, ob das wirklich sein muss.

Doch ich spar mir nun meine Tränen, da draußen ist bestimmt jemand, der sie verdient.
Du kannst mir nichts mehr geben, es tut mir leid, falls das für dich Liebe ist.

Du hängst nur mit Gangstern und, wie ich höre, bist du schon wieder angeklagt. Ich denke, daran wird sich nichts ändern.
Vielleicht sehen wir uns ein anderes Mal.

Und weil du wieder keine Zeit für mich hast, muss ich es dir aufschreiben:

Es ist aus, ich bin weg, suche mir, wie du immer wolltest, ein Hobby. Und alles beginnt damit, dass ich dich aus meinem Leben streiche.

Leb wohl, Marten.

A.