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21

Die restliche Fahrt vergeht schnell. Marten bringt Ann in ihre Wohnung, wartet, bis sie ein paar Sachen gepackt hat. Er kann es nicht über sich bringen, sie nun allein zu lassen. Selbst wenn er nicht daran glaubt, dass Robert in Itzehoe auftaucht, will Marten doch kein Risiko eingehen.

"Das ist wirklich unnötig", beschwert sich Ann zum wiederholten Mal, als sie die geräumige Wohnung von Marten betreten.

"Du hast Angst vor ihm, deshalb ist es durchaus nötig", brummt der Hüne. Er ist es leid, immer und immer wieder über das gleiche mit ihr zu diskutieren. "Nur ein paar Tage", versucht er Ann zu beschwichtigen.
Erneut fällt Marten auf, wie stur Ann sein kann. Wie wenig sie sich in die Obhut eines anderen Menschen geben will. Dabei dachte er, er hätte ihr deutlich gemacht, dass sie ihm voll und ganz vertrauen kann.

Ann schweigt, lässt sich auf die große Couch fallen und schmollt. Sie hasst es, von jemandem abhängig zu sein, selbst wenn derjenige es gut mit ihr meint. Am wohlsten fühlt sie sich in ihren eigenen Wänden, wenngleich Martens Wohnung auch nicht zu verachten ist.

"Könntest du vielleicht ein wenig netter gucken?" Marten grinst Ann an, versucht die Stimmung zu heben.

"Nein", ist ihre schlichte Antwort.

"Girly", seufzt Marten, lässt sich auf die Couch sinken, während Ann aufspringt.

"Hör verdammt noch mal mit dem Girly auf", lässt sie ihren Emotionen freien Lauf. "Ich habe dir nicht meine Geschichte erzählt, damit du den Beschützer spielst. Ich kann schon ein wenig auf mich aufpassen, ganz hilflos bin ich nicht."

"Hat keiner behauptet." Mit aller Kraft versucht Marten ruhig zu bleiben. Sie will ihn missverstehen, sie will gerade sauer sein.

"Wieso behandelst du mich dann so?" Ann wird lauter. "Wieso soll ich hier bleiben? Wieso lässt du mich nicht in meiner Wohnung sein?"

"Habe ich dir schon gesagt."

"Ach und damit ist es dann geklärt? Ne, Marten, sorry, aber ich bin doch kein verdammtes Projekt!"

"Würdest du aufhören zu schreien? Ich ändere meine Ansicht nicht, nur weil du laut bist." Nun ist auch Marten aufgestanden, richtet sich zur vollen Größe auf. "Ich habe dir vor etwa einer Stunde meine Hilfe angeboten, du hast es angenommen."
Er will sie stehen lassen, wünscht sich, seine Beine würden sich bewegen, ihn aus der Situation bringen. Doch der Blick in ihre wütenden Augen lähmt ihn. "Lass es gut sein", versucht er Ann erneut runter zu holen.

Fast schon verzweifelt greift Ann sich in die Haare, dreht sich im Kreis, blickt in die Küche. Ohne Marten zu beachten geht sie auf die Schränke zu, öffnet einen nach dem anderen.
"Wo hast du Mehl?", fragt sie, ohne Marten anzusehen.

"Hab keins."

"Zucker?"

"Nope."

"Verfluchte Scheiße!" Ann knallt die Schranktüren zu. "Ich geh einkaufen." Sie wendet sich ab, ist schon im Flur, als Marten ihren Arm zu fassen bekommt.

"Es hat nichts mehr offen."

"Wieso? Wieso Marten?" Ann wirkt noch verzweifelter als zuvor, greift ebenfalls nach einem Arm von Marten.

"Weil es spät ist", antwortet er verwirrt. Weiß sie wirklich nicht, wie spät es mittlerweile ist?

"Marten, Wieso?", wiederholt Ann leise. "Wieso passt du auf mich auf? Wieso bist du scheinbar immer da, wenn ich eine Schulter brauche?" Sie sucht seinen Blick, kneift ihn fast. "Wieso?"

"Keine Ahnung", gibt er zu. Marten will sich von ihr los machen. Doch Ann gibt, mal wieder, nicht nach.

"Marten", flüstert sie. "Butter bei die Fische."

"Was willst du hören?", ruft er aus. "Dass du mir nicht egal bist? Dass du mir wichtiger bist, als du es sein solltest? Was ist die richtige Antwort, Ann?" Marten reißt sich los, dreht Ann den Rücken zu. "Du willst nicht hier sein? Dann geh. Du willst meine Hilfe nicht? Ich werde mich nicht aufdrängen."

Ann blickt ihm nach, als Marten wieder auf seine Couch geht, sich hinlegt und den Fernseher einschaltet. Sie haben am nächsten Tag frei, können jetzt runterkommen, irgendwann schlafen gehen. Morgen ist ein neuer Tag, morgen können sie überlegen, ob sie sich wirklich wegen Robert Sorgen machen müssen.

Ann verharrt im Flur, kann den Blick nicht von Marten abwenden. Er sieht müde aus, abgekämpft. Er zappt durch die Kanäle, seine Augen fallen immer wieder zu. Doch Marten zwingt sich wach zu bleiben.
Nach einigen Minuten geht Ann zurück in die Küche, holt zwei Bier aus dem Kühlschrank und setzt sich neben Marten. Stumm öffnet er beide Flaschen, die Ann ihm hinhält, mit seinem Feuerzeug, stößt mit ihr an und trinkt.

"Du bist mir auch wichtig", gesteht sie leise, den Tränen nah. Marten dreht sich vollständig auf den Rücken, rutsch ein wenig höher, sodass er problemlos im halbliegen trinken kann und hebt den linken Arm einladend. Ann weiß seine Geste zu schätzen, kuschelt sich augenblicklich in die angebotene Kuhle. "Ich will auch hier sein ... nur nicht, wenn es nur wegen meiner Vergangenheit ist."

Marten schweigt, lässt ihre Worte auf sich wirken. Nie hätte er gedacht, dass er ihr erklären müsse, warum er Ann bei sich haben will. Noch viel weniger hatte er daran geglaubt, je wieder überhaupt eine Frau in seinem Leben zu wollen.
Doch es ist passiert, er kann es nicht mehr ändern. Ann ist ihm wichtig, sehr sogar. Dennoch lässt Marten ihr Eingeständnis unkommentiert. Er küsst ihre Schläfe, nimmt einen Schluck aus seiner Flasche und zappt weiter durch die Kanäle.

"Guten Morgen." Ann betritt am nächsten Morgen gähnend die Küche. Sie trägt nur ihre Unterwäsche und ein Shirt der Chicago Bulls, welches Marten ihr am Vorabend gegeben hat. Wenngleich sie eine extra große Tasche packen sollte, hat sie dennoch jegliche Nachtwäsche vergessen.

Marten betrachtet seinen Gast für einen Augenblick ungeniert. In der vergangenen Nacht ist zwischen ihnen nichts geschehen. Ann lag lediglich in seinem Arm, als sie im Morgengrauen ins Bett gegangen sind.

"Hast du heute was vor?" Ann nimmt sich eine Tasse Kaffee, setzt sich damit zu Marten an den Tisch. Der Toaster steht gefährlich nah am Rand, das leicht orangefarbene Glühen der Heizstäbe und der verräterische Geruch nach frischem Toast bedarf keiner weiteren Erklärung. Ganz offensichtlich ist Marten noch nicht fertig mit dem Frühstück. Trotzdem sitzt er komplett bekleidet am Tisch, offenbar bereit, jeden Moment loszugehen.

"Ich fahre gleich zu meinen Eltern", erklärt er, als das Toast aus dem Gerät springt. "Es wird Zeit, dass ich meinen Hund wieder abhole. Er ist schon zu lange bei ihnen. Vielleicht willst du ja mitkommen?!"
Marten legt eine der vier heißen Brotscheiben auf den Teller vor Ann. "Allerdings solltest du dir etwas anderes anziehen", grinst er schelmisch. "Versteh mich nicht falsch, ich könnte dich den ganzen Tag darin ansehen - viel lieber in viel weniger. Aber meine Eltern sind doch eher konservativ und mögen Kleidung." Da ist er wieder. Der flirtende Unterton, das Grinsen und das Augenbrauenwackeln, was hin und wieder aus ihm herausbricht. Ann mag die Seite an Marten sehr, wirkt er doch sonst so verbissen.

"Ich will nicht stören", antwortet sie mit Blick in ihre Tasse.

"Blödsinn." Marten frühstückt weiter, lässt Ann kaum länger als eine Minute aus den Augen.
Sie überlegt und überlegt. Soll sie wirklich mit zu seinen Eltern? Der Himmel verspricht keinen schönen Tag, im Gegenteil, am entfernten Horizont ziehen dunkelgraue Wolken auf. Sie erinnern Ann an Independence Day mit Will Smith. Unheilverkündend.
"Hör auf zu denken. Sie mögen konservativ sein, aber sie sind offene, wunderbare Menschen. Ich würde sie dir gern vorstellen."

Etwas widerwillig stimmt Ann letztendlich zu. Eine Stunde später schlüpft sie in eine graue Leggings und einen, den Temperatur entsprechenden, weißen Wollpulli, der in dieser Kombination wie ein Kleid wirkt.
Marten beobachtet grinsend, wie Ann vor einem Paar weißer Sneaker und einem Paar weißen Stiefeln mit mörderisch hohen Absätzen steht.

Die Leggings schmiegt sich an Anns perfekte Kurven, wie er ganz genau sehen konnte, ehe sie sich den Pulli übergestreift hat. Nicht, dass er absichtlich geguckt hätte. Er ist es nur nicht gewöhnt, eine Frau in seiner Wohnung zu haben, die sich nicht im Bad einschließt, um sich umzuziehen.
Ann geht damit, trotz ihrer fürchterlichen Erfahrungen, locker um. Oder aber es ist, wie sie sagte und sie vertraut Marten schlichtweg.

"Können wir dann, Girly?", holt er sie aus ihren Gedanken, als Ann auch fünf Minuten später noch immer ihre Schuhe anstarrt.

"Welche passen besser?", will sie von Marten wissen. Sie schätzt seinen Geschmack, wenngleich er stehts Jogginghosen und weite Pullover trägt. Seine Outfits passen immer zusammen und es wirkt nie schlabberig.

"Ich wollte mit Chopper noch an der Stör spazieren gehen."

"Also Sneaker", entscheidet Ann lächelnd.

Eine weitere viertel Stunde später hält Marten in einer ruhigen Doppelhaus-Siedlung vor einem weißen Gartenzaun.
"Hier wohnen deine Eltern?", fragt Ann erstaunt. "Du bist scheinbar ein Rebell, wie er im Buche steht." Sie knufft seinen Arm, öffnet die Beifahrertür und springt aus dem Auto.

"Warte, bis du die Gartenzwerge siehst", erwidert er lachend und verriegelt den Wagen.
Sie gehen gemeinsam durch das weiße Tor, als Marten es ins Schloss fallen lässt, beginnt es hinter der klassisch braunen Eingangstür zu bellen. "Du brauchst keine Angst vor Chopper zu haben. Er ist ein Retriever im Körper eines Amstaff."

Ann hat keine Ahnung, was Marten ihr damit sagen will, bleibt daher zwei Schritt hinter ihm, als er die Tür mit einem Schlüssel öffnet.
Augenblicklich drückt sich ein American Staffordshire Terrier durch den noch kleinen Spalt, verstummt und schmeißt sich Marten vor die Füße. Erstaunt beobachtet Ann, wie der manchmal angsteinflößende Hüne in die Hocke geht und den Hund ausgiebig am hingestreckten Bauch streichelt.

"Komm her", erklingt Martens Stimme in ihre Richtung, doch Ann ist wie festgefroren. Sie hatte nie Angst vor Hunden, Respekt, ja aber keine Angst. Nun, da Chopper jedoch wieder auf die Beine springt, kann sie sich nicht bewegen. "Chopper sitz", sagt Marten, woraufhin der Hund augenblicklich pariert.

Marten geht auf Ann zu, nimmt ihr eiskalte Hand in seine.
"Ich schwöre dir, er ist lieb und hört auf jedes Wort." Ann lässt sich von dem tätowierten Mann, dem sie sich nur allzugern voll und ganz hingibt, zu dem Hund führt. Mit Martens Hilfe lässt Ann es zu, dass Chopper an ihrer Hand schnüffelt. Als der Hund sich dann plötzlich wieder auf den Rücken wirft und erwartungsvoll zu ihr aufschaut, kann sie ein herzliches Lachen nicht verhindern.

"Na du bist aber ein Süßer", sagt sie und kommt dem bittenden Blick des Hundes nach.

"Marty?" Ein ergrauter Mann erscheint im Türrahmen. Marten ist dem Mann wie aus dem Gesicht geschnitten, erkennt Ann auf den ersten Blick.

"Hey Paps." Marten geht um Chopper herum, umarmt den älteren und dreht sich mit ihm zu Ann um, die wieder aus der Hocke kommt. "Paps, das ist Ann, Ann, mein Vater Peter."

"Guten Tag." Ann reicht dem Mann neben Marten die Hand.

"Schön, dich endlich kennenzulernen", strahlt dieser und bittet Ann ins Haus. "Bitte Schuhe ausziehen, Martens Mutter ist da sehr pingelig."

"So ein Unsinn", erklingt eine sympathisch wirkende Stimme. Durch eine kleine, Torbogenartige Öffnung in der Wand tritt eine Frau mit dunkelbraunen Haaren zu ihnen. Sie ist leicht geschminkt, ihre Lippen leuchten rot, doch zu Anns Überraschung trägt die Frau, ähnlich wie Marten - und auch Peter - einen Jogginganzug. Ann fragt sich, was genau Marten unter konservativ versteht.

Sie hatte eine Frau in Kostüm und Pumps, sowie einen Mann in Hemd, Nadelstreifenhose und Pullunder vor Augen.

"Hi, ich bin Birgit. Und nun kommt rein, der Kaffee ist schon durchgelaufen."
Ann folgt der Frau, spürt, wie Marten, als sie an ihm vorbeigeht, kurz ihre Hand berührt. Vermutlich will er sie beruhigen, was jedoch völlig unnötig ist. Ann fühlt sich sofort aufgenommen. So hat sie sich ein ums andere Mal gewünscht, ihre Eltern mögen solche Menschen sein. Offen, herzlich und locker.

Doch bekommen hat sie eine Familie, die auf Prestige ausgelegt ist, der in der Öffentlichkeit nur kein Patzer passieren darf.
Immer mehr wird Ann bewusst, in welch einem realitätsfremden Umfeld sie aufgewachsen ist.

"Ich habe auf der Terrasse gedeckt", erklärt Birgit, bleibt kurz stehen, um sich bei Ann einzuhaken. "Ich hoffe, es ist dir nicht zu kalt draußen. Marten, hol dem Mädchen ihre Schuhe, Chopper hat den halben Garten auf die Terrasse geschleppt. Weißt du, Ann, wir lieben den Hund, aber er ruiniert meine Beete." Ohne Luft zu holen redet Birgit abwechselnd mit Ann, Marten und Peter. Sie wirkt dabei so gelöst auf Ann, wie sie es noch bei keinem anderen Menschen erlebt hat.

"Draußen ist super", antwortet die Blondine ein wenig verzögert und schlüpft in ihre Sneaker, die Marten ihr geholt hat.

"Prima", lacht Martens Mutter. "Als mein Marten Bescheid gesagt hat, dass er dich endlich mitbringt, war ich ganz aufgeregt. Ich habe drei Kuchen gebacken, ich hoffe, du bist nicht eins der Mädchen, was nur wie ein Spatz isst?!"

"Mama, du verhältst dich unpassend", mischt Marten sich ein, worauf das Klatschen einer Hand auf einen Hinterkopf zu hören ist. "Au, verflucht!"

"Du sollst so nicht mit deiner Mutter reden", rügt Peter seinen Sohn.
Mit einem Grinsen auf den Lippen blickt Ann kurz zu Marten, während Birgit sie auf eine weiße Zweisitzer-Bank drückt und sich selbst auf den Stuhl links daneben setzt.

"Marten, Schatz, setz dich neben deine Freundin", befiehlt Birgit.

"Oh, ich bin nicht seine..."

"Papperlapapp", unterbricht Martens Mutter Ann. "Er bringt nie jemanden mit, also musst du jemand besonderes sein. Auch wenn er es jetzt nicht zugeben wird, er weiß, dass ich recht habe." Mit einem wissenden Blick wendet Birgit sich ihrem Sohn zu. Sie zwinkert ihm zu, widmet sich aber sogleich wieder Ann. "Also? Isst du gern Kuchen?"

"Ich liebe Kuchen", erwidert Ann, nimmt die Servierte von dem schwarzen, sechseckigen Teller und lässt sich ein Stück Käse-Sahne-Torte mit Mandarinen auftun.

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