Kapitel 7
Vor 3 Jahren
Es war schon lange dunkel geworden.
Die Sterne funkelten hell über unseren Köpfen.
Ich sollte frieren, doch mir war alles andere als kalt. Luc's Körper umschloss mich, seine Hand streichelte sanft meinen Arm auf und ab.
Ich spürte seinen heißen Atmen in meinem Nacken.
Wir hatten geredet, viel. Langsam hatte ich das Gefühl, er probierte die 36-Fragen zum verlieben Strategie aus. Doch das war okay, es brauchte keine 36 Fragen um sich in ihn zu verlieben.
Doch jede Fragte, jede Antwort, brachte mich dem ein Stück näher, ihm ein Stück näher.
»Was ist deine schönste Erinnerung?«, fragte er.
Ich versuchte mich auf meine Gedanken zu konzentrieren, nicht auf seine weiche Hand, die mittlerweile verträumt über dein Dekolleté streichelte.
»Meine schönste Erinnerung? Ich glaube, da war ich 11. Vielleicht auch schon 12. Meine Mutter, meine kleine Schwester und ich waren am Strand. Velia, meine kleine Schwester, sah zum ersten Mal das Wasser. Sobald der Ozean zu sehen war, sprang sie aus dem Auto - stolperte - und fiel hin. Sie sprang jedoch eine Sekunde später wieder auf und lief weiter. Sie schrie und hüpfte wie ein Flummi, dann lief sie mit all ihren Anziehsachen in die Wellen. Meine Mutter und ich haben selten so gelacht. Also machten wir es ihr nach; und sprangen mit all unseren Anziehsachen hinterher. Wir spritzen uns nass, plantschten, schwammen. Danach war uns zwar unglaublich kalt und mein Vater hat uns auf Grund der versauten Autositze so sehr angeschrien, wie noch nie in meinem Leben zuvor- doch ich glaube, dass ist meine liebste Erinnerung. Meine kleine Schwester hat mich gelehrt immer wieder aufzustehen, wenn man fällt. Sie konnte das schon mit Fünf.«
Luc's Hand hatte während meiner Erzählung pausiert. Als ich fertig war, setzte sie sich wieder in Bewegung. Er hatte gespannt gelauscht. Gelacht, als Velia gefallen und wieder aufgestanden war.
»Du warst also schon mit all deinen Anziehsachen baden, hm?«, fragte er neugierig.
»Genau«, lachte ich.
»Und ganz ohne Anziehsachen?«, flüsterte er.
Mein Herzschlag beschleunigte sich. Mein Atem ging stoßweise.
»Nein, noch nie ganz ohne -.« Ich fühlte mich wie ein verliebter Teenager. Schüchtern, still.
Stolperte mal wieder über meine eigenen Worte. War das hier Liebe auf den ersten Blick?
»Die Verlockung ist sehr groß, dass hier und jetzt zu ändern«, raunte er.
Seine Stimme war dunkel.
Und bevor ich mich versah, Zeit hatte darüber nachzudenken, war er schon aufgestanden.
Zog mich mit sich hoch.
»Wo willst du denn jetzt baden gehen? Wir haben bestimmt nur 15 Grad!«, protestierte ich.
Ohne damit wirklich Erfolg haben zu wollen.
»Das Freibad. Und mach dir um die Temperaturen keinen Kopf, ich werde schon dafür Sorgen, dass dir warm wird.« Er schnappte sich seine Jacke vom Boden und lief los.
Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Meine Wangen wurden alleine bei dem Gedanken an ihn und mich - nackt im Freibad - unglaublich heiß.
»Luc, dir ist bewusst, dass das Freibad schon geschlossen hat? Es ist mitten in der Nacht.«
»Lass das meine Sorge sein, «
Zehn Minuten später standen wir vor dem seit 2 Stunden geschlossenen Freibad.
»Siehst du«, sagte ich mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht.
»Darauf war ich vorbereitet, Darling.«
Er ging ein Stück am Zaun weiter, zeigte mir ein kleines Loch, gerade groß genug um durchzuschlüpfen.
»Und siehst du. Ich kenne all die guten Tricks.« Wir fingen beide an zu lachen.
In diesem Moment fühlte ich nichts als Glück - und eine ungemeine Anziehung gegenüber dem Mann, den ich erst seit gestern kannte.
»Ladies first«, sagte er mit einer weisenden Handbewegung.
Ich sah mich kurz um, wollte auf Nummer sicher gehen, dass niemand uns sehen konnte, dann zwang ich mich durch das kleine Loch. Es war eng, wirklich sehr eng. Wenn ich schon Schwierigkeiten dabei hatte, wie wollte Luc da durch passen?
Doch kurz nach dem ich auf der andere Seite rauskam, stand er auch schon neben mir.
»Wie -?« Er zuckte nur leicht mit den Schultern.
Die Flutlichter ließen ihn in dunklem Licht erstrahlen.
Das grau seiner Augen funkelte trotz der Dunkelheit, die uns umgab.
Er nahm meine Hand in seine, zog mich zum anderen Ende des Freibades. Es war gerade hell genug um die Umrisse der Becken zu erkennen. Dunkel genug, um von niemandem außer ihm gesehen zu werden. Mein Blick fuhr die Wände ab - ich wusste ich war paranoid, doch ich wollte keinesfalls nackt gefilmt werden. Ich war mir sicher, hier würden irgendwo Kameras hängen.
Und für das was wir hier taten, würden wir mit Sicherheit Ärger bekommen.
Ein dumpfer Knall und einige kurz danach folgende, kühle Spritzer, rissen mich aus meinen Gedanken. Ich blickte neben mich, Luc's Klamotten waren alle auf dem Boden verstreut.
»Auf was wartest du?« Er tauchte kurz unter, kurz danach wieder auf. Mit seinen kräftigen Armen stützte er sich am Beckenrand ab. Seine nassen Haare fielen ihm in die Stirn, ließen ihn unglaublich attraktiv aussehen.
Ohne darüber nachzudenken, streifte ich meine Jacke ab.
Denn wenn ich darüber nachdenken würde, hätte ich festgestellt, dass ich diesen Mann vor mir eigentlich nicht kannte. Doch so fühlte es sich nicht an. Es fühlte sich an wie Monate, Jahre. Wie konnte man so schnell vertraut mit jemandem werden?
Vielleicht gab es sie wirklich, die berühmt berüchtigte Liebe auf den ersten Blick.
Danach zog mein T-Shirt aus, genoss seinen Blick auf meinem Körper.
Anschließend folgte meine Hose. Jetzt stand ich nur noch in BH und Tanga vor ihm.
Mir wurde heiß, es fühlte sich an, als würde er mich mit seinen Augen verschlingen.
Meine Finger suchten meine Träger, langsam ließ ich sie über meine Schulter gleiten.
Dann fiel auch mein BH auf den Boden.
Ich entschied mich dafür, meinen Tanga solange anzulassen, bis das Wasser meinen Körper bedeckte. Vorsichtig setzte ich mich auf den Beckenrand, spürte augenblicklich Luc's Nähe in meinem Unterleib. Seine Finger fuhren kleine Linien auf meinem Oberschenkel. Unsere Blicke waren ineinander verwoben. Beinahe quälend langsam fuhr seine Hand über meine Hüfte. Er berührte den Stoff meines Tangas.
»Das ist gegen die Spielregeln«, hauchte er.
»Dann wirst du mir wohl dabei helfen müssen, ihn loszuwerden.«
Ich sah wie seine Mundwinkel sich leicht hoben, bevor er das letzte Kleidungsstück von meinem Körper entfernte, ich nackt vor ihm saß. Er warf ihn sanft zu den anderen Sachen.
Kurz darauf spürte ich seine Hände wieder an meiner Hüfte.
Sanft zog er mich zu sich ins Wasser.
Mein Körper fühlte hunderte von Gefühlen auf einmal, kein klarer Gedanke konnte in meinem Kopf die Oberhand gewinnen.
Ich spürte die kälte des Wasser, die Hitze seines Körper; die meines eigenen Körpers.
Mein Unterleib zog sich angenehm zusammen, als seine Lippen sanft meinen Hals liebkosten.
Eine Spur von Küssen sich über mein Schlüsselbein bis knapp zu meiner Brust zog.
Doch bevor er angekommen war, hielt er inne.
Seine Augen suchten meine.
Ich konnte meine Lust nicht verbergen, selbst wenn ich es versuchen würde.
Er musterte mein Gesicht. Blieb besonders lange an meinen Lippen hängen.
»Du lässt dir gerne Zeit oder?«, wisperte ich.
Er begann automatisch zu lächeln. Das schönste Lächeln was ich jemals gesehen hatte.
Es schien ganz so, als würde er sich ertappt fühlen, aber sich überhaupt nicht dafür schämen - es wirkte eher wie ein stolzes Lächeln.
»Erwischt«, bestätigte er meine Vermutung.
»Aber ich werde sowieso nicht mit dir schlafen, Arlie.«
Er wich meinem Blick keinen Moment aus.
Doch das Gefühl der Enttäuschung machte sich in mir breit. Wie sollte ich all dem hier widerstehen?
Sein lächeln wurde noch breiter, als er meine Enttäuschung bemerkte.
»Ich will mehr als das, viel mehr. Deswegen kein Sex beim ersten Date - damit du nicht denkst, dass es mir nur darum geht«, sagte er aufrichtig. Ehrlich.
»Aber-.«
»Aber ich gebe dir gerne einen kleinen Vorgeschmack«, flüsterte er mir ins Ohr, während seine Finger leicht über meine Mitte fuhren, er ein leichtes Stöhnen aus meinem Mund lockte, bevor seine Lippen meine fanden.
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