Kapitel 32
vor einem Jahr
Luc's Sicht
Ihr Blick fand mich und ich verlor mich in ihren wunderschönen Augen.
Sie strahlten so viel Lebensfreude und Glück aus, dass ich mir sicher war, es würde für uns beide reichen. Seit ich sie kennengelernt hatte, vertrieb sie meine Dunkelheit.
Sorgte dafür, dass die schlechten Seiten weniger Chancen hatten, sich zu zeigen.
Und mit keinen Worten dieser Welt könnte ich ihr das jemals vermitteln.
Also schaute ich sie einfach nur an, hoffte, dass meine Blicke ausreichen würden.
Das sie in meinem Blick alles erkennen konnte, wofür es auf der Welt nicht genügend Wörter gab. Das sie erkennen konnte, wie sehr ich sie Liebe. Und das alles von mir Ewigkeiten ihr gehören würde.
»Warum schaust du mich so an?«, lachte sie verlegen. Eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen.
»Nur so«, erwiderte ich.
»Ich weiß, dass das gelogen ist.«
»Was sagst du zum 22.09. nächstes Jahr?«, versuchte ich das Thema umzulenken.
Das strahlen in ihren Augen wurde noch heller.
Konnte mit den Sternen am Himmeln um die Wette funkeln.
Doch das sie gewinnen würde, stand außer Frage.
»Mrs. Alora Hemstone«, flüsterte sie verliebt.
Und nie hatte ich etwas schöneres gehört.
»Klingt perfekt.«
Ich legte meine Hand auf ihre, zog sie dichter an mich.
»Klingt perfekt«, raunte sie gegen meine Lippen.
vor 6 Monaten
Luc's Sicht
»Was ist los, Luc?« Alora ließ sich neben mich aufs Bett fallen und griff automatisch nach meiner Hand. Sie zeichnete kleine Kreise auf ihr.
Es war mir unangenehm laut auszusprechen, was ich dachte, aber wenn es jemand verstehen würde, dann sie. Außerdem hatte ich ihr versprochen, nichts zu verschweigen, was mich beschäftigte.
»Ich habe niemanden mit dem ich den Anzug für unsere Hochzeit kaufen kann. Keine Freunde, keinen Vater. Ich habe nur dich und naja, du gehst dein Kleid kaufen. Mit deiner Mom.«
Ich starrte nur an die Decke, wollte sie nicht ansehen. Zeigte mich nicht gerne so verletzlich.
»Luc. Wieso hast du nicht vorher was gesagt?« Besorgnis klang in ihrer Stimme und das war eigentlich genau das, was ich vermeiden wollte. Ich wollte nicht, dass sie sich jemals um irgendwas Sorgen machen müsste.
Ein Moment verstrich, in dem alles ruhig war.
Dann klopfte es auf einmal an der Tür.
»Herein«, rief Alora und ich richtete mich auf.
Ihr Vater kam herein, musterte erst sie und dann mich mit hochgezogener Augenbraue.
»Luc mein Junge. Ich habe mir gedacht, wir könnten morgen zusammen deinen Anzug einkaufen gehen. Natürlich nur wenn du möchtest - aber wenn die Mädels sich einen schönen Tag machen können, wieso nicht wir auch.«
Er stemmte die Hände in die Hüften und schaute mich freundlich an.
Mein Blick jedoch lag voller Verwirrung.
Ich schaute zu Alora, die frech mit ihrem Handy wackelte.
Sie hatte ihrem Vater geschrieben. Innerhalb dieser kurzen Zeit?
Oder gab es da schon länger einen Plan, von dem ich nichts gewusst habe?
»Gerne, Tommy. Das würde mich wirklich sehr freuen. Dankeschön«, erwiderte ich.
Er nickte selbstzufrieden mit dem Kopf.
»Super. Ich kenne einen tollen Schneider, vielleicht kann ich da auch noch ein bisschen Rabatt aushandeln. Oh, und dann könnten wir -.«
»Dad«, unterbrach Alora ihren Vater lachend.
»Schon wieder zu viel?«
»Ein kleines bisschen.«
Jetzt lachten wir alle drei.
In diesem Moment verspürte ich nichts außer Dankbarkeit gegenüber dieser Familie.
Meiner Familie.
Alora's Sicht
Ich schaute in den Spiegel und erkannte mich selbst kaum wieder.
Weiß umhüllte meinen Körper. In wunderschönen Wellen schlug es um mich.
Spitze zierte die Stelle zwischen meiner Brust.
Kleine Schmetterlinge suchten sich den Weg mein Kleid hinab.
Es war das schönste, was ich jemals gesehen, geschweige denn getragen hatte.
»Bist du bereit, Mama?«, rief ich aus der kleinen Kabine.
»Aber natürlich mein Schatz!« Ich konnte die Aufregung in ihrer Stimme hören.
Ihr schneller Herzschlag war bis hierher spürbar.
Ich war einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich den Vorhang zur Seite zog.
Meine Mama stieß einen kleinen Freudenschrei aus und versuchte ein paar Tränen wegzublinzeln.
»Mama, du musst doch nicht weinen«, lachte ich. Sie war zu emotional, doch ich kam ganz nach ihr, also konnte ich mir diese Eigenschaft auch nicht absprechen.
»Doch. Weil du die schönste Braut bist, die ich je in meinem Leben gesehen habe.«
Wild fächerte sie sich Luft zu um die Tränen nicht runterlaufen zu lassen.
Gleichzeitig lächelte sie das schönste Lächeln, dass ich je gesehen hatte.
Stolz - stand großgeschrieben auf ihm.
»Dreh dich für mich.«
Langsam begann ich das Kleid um mich zu bewegen, wurde eingehüllt in weißen Tüll und Liebe.
Als ich zum stehen kam, hatte sie nur noch viel mehr angefangen zu weinen.
»Mama!« Ich streckte meine Hand nach ihr aus, zog sie zu mir und schloss sie so fest ich konnte in meine Arme. War so unendlich dankbar für unsere enge Verbindung. Sie war meine Mama und meine beste Freundin zur gleichen Zeit.
»Ich hab dich lieb, Mama.«
»Ich dich erst Kleines. Luc kann sich so glücklich schätzen.«
Ihre nasse Wange drückte gegen meine.
»Du weinst das Kleid voll.«
Augenblicklich begannen wir beide zu lachen und sie hörte endlich auf zu weinen.
»Ich bin so stolz auf dich, Lora. Und ich freue mich riesig Luc endlich in der Familie zu haben.«
»Danke Mama. Was meinst du, wie schlagen sich die beiden?«
»Ich denke, dein Vater wird den Tag von vorne bis hinten in seinem Kopf durchgeplant haben und Luc wird da durchmüssen. Es würde mich wundern, wenn die beiden heute Abend nicht betrunken durch die Haustür stolpern.«
Sie strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
»Bist du glücklich? Macht Luc dich glücklich?«
Ich nickte, strich nervös mein Kleid glatt.
»Ich bin froh, dass du ihn gefunden hast. Er bringt Seiten an dir zum Vorschein, die noch nicht einmal ich kannte. Gute Seiten natürlich. Ich habe das Gefühl, er macht dich vollständig und komplett. Als wäre er das fehlende Teil deiner Seele gewesen. Das Puzzleteil.«
Ich spürte wie Tränen in meinen Augen aufstiegen.
Meine Mutter sagte genau das, was auch ich fühlte.
Luc machte mich komplett. Machte mich zu der besten Version meiner Selbst die die Welt jemals gesehen hat. Und ich wollte dieses Gefühl nie mehr missen.
»Alora Hemstone«, flüsterte meine Mama.
»Ich finde es bemerkenswert, dass du seinen Namen annimmst. Da es nur noch ihn gibt. Das ihr seine Familie weiterführt. Das ist toll von dir mein Schatz. Ich hoffe, dass wir lange eine glückliche, große Familie sein können.«
»Bring mich doch nicht zum weinen, Mama«, schluchzte ich.
Die Tränen liefen über meine Wangen.
Meine Mama tupfte sie mit ihren Händen ab -und fing selber schon wieder an zu weinen.
»Und wie gefällt Ihnen das Kleid? Darf es das sein?«
Erschrocken drehten wir uns zu der Verkäufern um.
»Ja. Unbedingt«, schluchzten wir beide gleichzeitig.
Sie packte uns das Kleid ein und wir verließen den Laden.
Meine Mutter behielt Recht, mein Vater und Luc stolperten mitten in der Nacht absolut besoffen in das Haus, als wir uns gerade noch einen Tee kochten.
Perplex schauten uns die beiden Männer an, wir schauten perplex zurück.
Und im gleichen Moment fing jeder auf die wunderschönste Art an zu lachen.
Wir lachten einander aus, solange bis uns die Bäuche weh taten und meinen Vater einen furchtbaren Whiskey - Schluckauf bekam.
»Der Junge trinkt sogar eine Kuh unter den Tisch«, hickste er und Luc fing augenblicklich wieder an Tränen zu Lachen.
Dieser Moment ist mein allerliebster.
Ich werde ihn nie vergessen.
Ihn für immer in meinem Herzen tragen.
Meine kleine Familie.
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