Der Mond vom dunklen Himmel scheint,
Am Ufer leis ein Mädchen weint,
Ich geb ihr einen letzten Kuss,
Im Wissen dass sie sterben muss.

Ich will nicht, dass sie vor mir geht,
Und so der Hauch von Hoffnung weht,
Der Tod muss zu besiegen sein,
Die Furcht ist groß, die Chance klein.

Das Leben weicht nun immer mehr,
Der Anblick schmerzt mich doch zu sehr,
In den schlimmsten Angstesnöten
Fass ich den Plan den Tod zu töten.

Doch auch wenn jeder diesen hasst,
Wär ich der Erste der ihn fasst.
Dennoch will ichs heute wagen
Und den Tod aus Furcht erschlagen.

Und eh der nächste Tag begonnen,
War der Tod zu ihr gekommen.
Anstatt ihm dann die Wehr zu leisten,
Will sie ihn nur gern begleiten.

Ich sehe das mit nassen Augen,
Kann es dennoch nicht recht glauben,
Will mich auf den Schatten stürzen,
Ohne Glauben, es könnt was nützen.

Der Tod sah das in Weisheit kommen
Und hat mich bei der Hand genommen.
"Für diesen Mut will ich dir zeigen,
Wohin die Sterbenden dann reisen."

Er ging dann schweigend mit ihr fort,
Hin zu jenem fernen Ort.
Ich wartete ein ganzes Jahr,
Bis der Tod machte sein Versprechen wahr.

Er nahm mich an der linken Hand
Und führte mich ins Todesland.
Ich steige tief zu ihr hinab,
Der Eingang war an ihrem Grab.

Plötzlich stand sie vor mir da,
Mit braunen Augen, schwarzem Haar.
Und was ich hab so lang vermisst,
Wieder bei ihr zu sehen ist.

Sie lachte wie an jenem Tag,
Als ich mit ihr im Grünen lag,
All der Kummer schien vergessen,
Als wär die Krankheit nie gewesen.

Mir liefen all die Tränen heiß,
Weil ich es am besten weiß,
Das ich wieder gehen muss,
Und erreicht ist des Traumes Schluss.

Sie sagte mit der süßen Stimme,
An die ich mich so gut erinnre:
"Wenn du's hörst  beim Mondschein weinen,
Wirst du wissen, die Zeit wird uns vereinen"

Und immer wenn ich am Ufer stehe,
Und auf das stille Wasser sehe,
Weiß ich, ich bin nie allein,
Du wirst immer bei mir sein.