46. Das Ergebnis
Es sind mittlerweile fast zwei Wochen vergangen und noch immer gab es keine Antwort vom Gericht... Ich wurde beinahe verrückt und in der Schule lief es auch nicht gerade blendend.
Allein durch die ganze Presse, die uns nach der Gerichtsverhandlung vor dem Gebäude auf uns gewartet hat, wusste meine gesamte Schule, dass ich mit Taddl zusammen bin. Das bedeutete, dass ich zu keinem Zeitpunkt in der Schule ungestört sein konnte. Nicht mal auf dem Klo! Taddl war so lieb und postete, dass man bitte aufhört, mich während der Schulzeit belagert etc. Ab da kamen nur noch vereinzelte Fragen und so.
Ich wohnte zwar bei mir Zuhause, aber jede freie Minute verbrachte ich bei meinem Freund in Köln. Aber konnte ich mein Zuhause noch Zuhause nennen? Ich meine, was ist, wenn der Vaterschaftstest negativ ausfällt, also dass mein Vater gar nicht mein Vater ist? Okay, ich wäre super happy, aber andererseits... Was ist, wenn mein leiblicher Vater irgendwo lebt, wo ich nie wieder Taddl, Ardy, Rabea oder irgendwen anders aus dem YouTube-Haus sehen werde? Wie sollte dann die Beziehung von Taddl und mir weiterlaufen?
Ich drehe hier ehrlich gesagt jeden Moment durch!
Ich schloss gerade die Haustür auf und schmiss meinen Rucksack in mein Zimmer. Meine Mutter und meine Geschwister behandelten mich wie immer. Außer natürlich mein Bruder Jonas. Er war immer der Liebste in der Familie. Mir schoss gerade ein Gedanke durch den Kopf. Was ist, wenn Jonas wirklich nicht mein leiblicher Bruder ist? Ich meine, es würde erklären, warum ich nie bei ihm schlafen durfte, wenn er sich wegen Liebeskummer die Augen aus dem Kopf geheult hat. Das erklärt echt so einiges... Nur was ist, wenn mein Vater doch mein Vater ist? Dann landet er wegen jahrelanger Misshandlung von mir im Knast und im schlimmsten Fall fängt Mama an, mich zu schlagen.
„Katrin! Bist du Zuhause?", hörte ich die Stimme von Jonas von oben rufen.
„Ja, wieso?", ich ging die Treppe hoch in sein Zimmer und setzte mich auf sein Bett, während Jonas am PC saß und zockte. „Gibt es irgendwas, oder warum brüllst du so durchs Haus?"
„Ja, es gibt was. Guck mal unter meinem Kopfkissen. Da liegt was. Ich hab's vor Mama und Anna versteckt."
Ich hob das Kopfkissen an und entdeckte einen Briefumschlag mit dem Stadtwappen von Köln. Ohne groß nachzudenken, riss ich den Brief auf und las ihn mir durch.
Wirklich viel lesen konnte ich leider nicht, denn in dem Brief stand lauter medizinisches Kauderwelsch. Und ganz unten war eine Prozentzahl. Sie lautete 0,00%. Beigelegt war ein kleiner Zettel. Darauf stand:
Sofern du die Auswertung nicht verstehen solltest, bedeuten die 0%, dass der Mann, den du als deinen Vater kennst, in Wirklichkeit nicht dein Vater ist. Allerdings beim Suchen durch die Datenbank von deiner DNS fiel uns auf, dass deine DNS zu der eines kleinen Mädchens passt, das schon seit vielen Jahren als vermisst gilt. Die Polizei war davon ausgegangen, dass nach über fünfzehn Jahren das Kind tot ist, aber die DANN-Analyse lügt nicht. Du bist das vermisste Mädchen, Katrin.
Einen schönen Tag noch, Staatsanwalt Koch
P.S.: Wenn du das liest, bitte rufe mich an. Ich würde gerne deine leiblichen Eltern kontaktieren, sie werden sicher überrascht sein, dich zu treffen.
Darunter stand noch eine Handynummer.
„Und, was steht drin?", fragte Jonas.
„Dass ich nicht deine Schwester bin...", murmelte ich.
Sofort pausierte Jonas sein Spiel und drehte sich um. „Was?! A-aber du bist doch hier seit ich mich erinnern kann! Wie ist das möglich?"
„Woher soll ich das wissen? Ich bin doch genauso ahnungslos wie du! Aber ich muss jetzt für mich sein..."
„Ist klar. Wenn du was brauchst, komm zu mir. Versprochen?"
„Ja, versprochen."
Ich ging runter und legte mich mit dem Rücken auf mein Bett und starrte an die Decke. Was soll ich nun tun? Ich meine, meine Vorahnungen sind ja soeben bestätigt worden. Aber was soll ich machen, wenn meine leiblichen Eltern nicht im Kölner Raum leben? Ich werde in keinem Fall umziehen! Das stand fest!
Aber was soll nun geschehen? Ich stand vor einem so großen Rätsel, dass ich glaubte, darin zu ersticken...
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Schönen guten Abend meine lieben Nudelbrudis!
Es ist schon wieder viel zu lange her, ich weiß. Aber wie ich schon im letzten Kapitel geschrieben habe, bin ich derzeit sehr mit meinem neuen Buch beschäftigt, das ich ja nicht hochladen werde. Außerdem bin ich mal wieder mitten in der Klausurphase und parallel lerne ich für meine Führerschein Theorieprüfung. Und das geht (so leid es mir tut) vor.
Wenn euch kleine Fehler aufgefallen sind, bitte weißt mich drauf hin. Ich hab zwar einige Sachen nachgeguckt, aber ich bin noch ziemlich in meinem anderen Buch, nicht dass ich jetzt hier was reingeschrieben habe, was nicht sein sollte XD.
Schönen Abend euch noch
Eure Kristin
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