40. Wiedersehen macht Freude. Oder auch nicht
-Katrin's Sicht-
Taddl und ich saßen in der Bahn und fuhren gerade zu mir nach Hause. Wenn ich ehrlich bin, mache ich mir gleich vor Angst in die Hose. Ich meine, was ist, wenn Pa ausrastet und Taddl weh tut? Das könnte ich mir niemals verzeihen.
"Was ist los? Du bist so still.", sagte Taddl.
"Es ist nichts.", antwortete ich leise.
"Du lügst. Das merke ich. Sag mir bitte, was los ist. Ich mache mir Sorgen um dich."
"Brauchst du wirklich nicht. Es - es ist einfach nur so, dass.... wenn wir gleich bei mir Zuhause sind und mein Vater merkt, dass wir zusammen sind und ich die ganze Zeit bei dir war, dann wird er wahrscheinlich ausrasten und ich hab Angst, dass er dir dann weh tut..."
Taddl begann zu lachen: "Du machst dir ernsthaft Sorgen, dass ich verletzt werde, als dass du vielleicht viel schlimmer verprügelt werden könntest? Das macht echt keinen Sinn!"
"Lass mich.", grummelte ich beleidigt, "Nur weil ich mir halt Gedanken mache. Du kennst meinen Vater nicht. Er ist unberechenbar."
"Das hab ich spätestens da mitbekommen, als dein Vater uns angeschrien hat, warum wir bei dir Zuhause auf der Couch sitzen.", mein Freund lachte schon wieder.
"Taddl. Tu' mir bitte einen Gefallen und lach nicht so laut hier rum. Wenn hier Fans sind, haben wir die Arschkarte, ok?"
"Jaja, hab ich schon gecheckt, aber es ist einfach zu niedlich von dir, dass du dir eher Sorgen um mich machst anstatt um dich selbst."
Der Rest der Fahrt verlief still und am Sindorfer Bahnhof angekommen machten wir uns auf den ca. 10 minütigen Fußweg.
Als wir vor meinem Haus standen, rutschte mir das Herz in die Hose und meine Hände wurden schweißnass. Taddl merkte das und nahm mich in den Arm.
"So schlimm wird das schon nicht werden.", redete er beruhigend auf mich ein, nur brachte das nicht sonderlich viel.
Ich löste mich aus der Umarmung, atmete ein paar Mal tief ein und aus und straffte meine Schultern. Okay, Augen zu und durch. Wird schon schief gehen. Ich nahm den Hausschlüssel aus meiner Hosentasche und steckte ihn ins Schloss. Es klickte und wir betraten das Haus.
"Wer ist da?", hörte ich die Stimme meines Vaters.
Ich räusperte mich und sagte schließlich, dass ich es sei.
Sofort hörte man, wie ein Stuhl nach hinten geschoben wurde und sich Schritte dem Flur näherten. Und schon stand mein Vater dort und durchdrang mich regelrecht mit seinem Blick. Als er nach einigen Augenblicken nicht mehr mich, sondern Taddl anstarrte, blieb mir für einige Sekunden das Herz stehen. Ich dachte, dass mein Vater überhaupt nicht begeistert sein wird, wenn er mich und Taddl zusammen sieht, aber anscheinend weiß er nicht einmal, dass er und ich zusammen sind. Worüber ich aber mehr als nur glücklich bin.
"Wo warst du?", mein Vater sah mich an.
Ich machte den Mund auf, um zu antworten, doch Taddl kam mir zuvor.
"Wie Sie vielleicht wissen, ist Katrin von unserer Band ein Fan und wir haben uns gedacht, dass sie vielleicht auch gerne unsere Kumpels kennenlernen möchte. Katrin hatte Ihre Frau angerufen und sie hat ihr das erlaubt. Und heute Morgen meinte sie, dass sie vielleicht mal wieder Zuhause vorbeischauen sollte.", sagte mein Freund.
"Ach so ist das. Na dann. Aber Katrin, wo hast du denn geschlafen?"
"Bei ihm.", antwortete ich.
"Bei ihm im Bett?"
"Ja, sie hat in meinem Bett geschlafen, aber ich hab bei Ardy mit im Zimmer geschlafen.", antwortete schon wieder Taddl für mich.
"Ich dachte schon, dass ihr in einem Bett geschlafen habt. Wollt ihr noch was bleiben?", fragte Pa.
So höflich und ernst hab ich ihn noch nie gesehen. Eigentlich hätte er bei der Aussage, dass ich in Taddl's Bett geschlafen hab, ihn zur Weißglut treiben müssen. Sonst hat er mir nicht mal erlaubt, dass ich in Jonas' Zimmer schlafe, wenn er mal wieder Liebeskummer wegen seiner Freundin hat.
-Taddl's Sicht-
Also dafür, dass Katrin erzählt hat, dass wir ihm am besten nichts über unsere Beziehung erzählen, weil er ansonsten ausrasten würde, macht ihr Vater für mich den Eindruck, als würde er alles gelassen nehmen.
Jedenfalls gingen Katrin, ihr Vater und ich in die Küche. Herr Weiß setzte sich auf einen der Stühle und Katrin und ich nahmen auf der Eckbank Platz. Auf die Frage, ob ich was trinken möchte, antwortete ich mit 'Nein'.
Wir sprachen über unwichtige Dinge, bis es an der Tür klingelte. Katrin's Vater machte die Tür auf und ich hörte sofort die Stimme von der Person, die ich in dem Moment am wenigsten sehen möchte.
Marley!
Schon kurz darauf kamen er und der Vater meiner Freundin in die Küche und schon erdolchte ich ihn mit Blicken. Dass er sich überhaupt traut, hier zu kommen!
"Möchtet ihr nicht unserem Gast 'Hallo' sagen?", fragte uns Herr Weiß.
Ich setzte ein gefälschtes Lächeln auf und murrte ein 'Hallo'. Nahezu genauso machte es Katrin, da sie im Moment auch nicht sonderlich gut auf Marley zu sprechen war. Und das konnte man weder mir noch ihr verübeln. Ich meine, dieser Kerl ist dafür verantwortlich, dass Katrin und ich uns für kurze Zeit getrennt hatten.
"Setz dich doch, Marley. Möchtest du was trinken?", fragte Katrin's Vater ihn.
"Ja, bitte, ein Wasser.", antwortete dieser Mistkerl schleimig.
Sofort öffnete Herr Weiß den Schrank, holte ein Glas heraus und füllte es mit Sprudelwasser. Marley hingegen studierte genaustens Katrin's und mein Gesicht, doch wir beide hatten ein Pokerface aufgesetzt und lassen ihn nicht dahinter sehen.
"Ach Katrin, Taddl, wie läuft eure Beziehung eigentlich?", fragte diese niederträchtige Person.
Wegen dieser Frage wurde Katrin's Vater aufmerksam und hackte nach.
"Ach, Sie wussten nicht, dass die beiden zusammen sind?", fragte dieser Bastard.
Ich bringe diesen Kerl auf jeden Fall noch um!
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Sorry meine lieben Nudelbrudis!!!
Ich (Kristin) habe vorhin gesehen, dass diese Story schon über 50K Reads hat und ich wollte mich hier einfach mal bedanken, dass so viele diese Story lesen. Ich finde es einfach so großartig, denn ich hatte am Anfang gedacht, dass meine Story so 1K Reads oder so bekommt. Mit so viel habe ich im Leben nicht gerechnet und das habe ich nur euch zu verdanken! Vielen vielen Dank!
Außerdem habe ich vor ein paar Stunden ein paar Ideen für die Story bekommen und als ich gesehen habe, dass das letzte richtige Kapitel Ende November geuploaded wurde, dachte ich mir, dass ich die Ideen in ein Kapitel packe. Für euch. Natürlich hat meine werte Co-Schreiberin Rabea alles überlesen, also ist nur die Idee von mir.
Schönen Abend euch noch und bis zum nächsten Mal!
Eure Kristin, Rabea, Rüdiger :) und Bobina ^-^
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