3. Endlich Ferien
-Taddl's Sicht-
Ardy fragte Frau Weiß, wo den ihre Tochter schläft. Schließlich hatte sie uns alle Zimmer oben gezeigt, doch von Katrins Zimmer keine Spur. Zuerst war ich ein wenig vorsichtig ihr gegenüber, denn als sie uns gesehen hat, ist sie wie zu einem Eisblock geworden und hat uns bestimmt 2 Minuten angestarrt. Aber als sie sich bemüht hat, möglichst normal zu sein, fand ich sie nett. Dennoch habe ich ein wenig Bedenken, weil wir unsere Auszeit bei einem Fan machen.
Ihr fragt euch sicher, wieso wir hier bei Katrins Familie sind und nicht in 'nem Hotel oder so. Tja, wir haben es schon öfter ausprobiert, doch jedes, wirklich jedes Mal haben uns die Fans gefunden und das Hotel gestürmt. Und genau hier wird uns keiner finden. Außerdem kannte Marleys Vater Frau Weiß, da er sie bei einer Messe in der Koelnmesse kennengelernt hat. Als Marley ihm von der Auszeit erzählt hat, schlug er vor, hier hin zu kommen.
Sicher ist es auch ein Risiko, dass Katrin ein Fan ist, denn wo ein Fan ist, sind andere sicher nicht weit.
Jedenfalls führte Frau Weiß uns zu einem Zimmer neben der Küche.
"Nicht erschrecken, es ist anders als andere Mädchenzimmer.", erklärte Frau Weiß.
Sie öffnete uns die Tür. Zum Vorschein kam ein dunkel lila Zimmer mit weißen Möbeln. Selbst der Boden war dunkel und durch die Gardinen konnte man von außen nicht reinschauen. Auf dem Bett lag Katrin und auf dem Sitzsack war ein weiteres Mädchen, das uns jetzt wieder erstaunt ansah. Inständig hoffte ich, dass sie nicht auch ein Fan war. Aber sie kannte uns. Und das könnte zu einem Problem werden.
-Katrins Sicht-
Nachdem die Jungs einen kurzen Blick in mein Zimmer geworfen haben, gingen sie wieder und Rabeas Starre löste sich.
"Du hast ja echt nicht gescherzt.", staunte sie.
"Ja, aber du darfst das echt keinem sagen. Ok? Ich bekomme sicher schon Ärger, weil du hier bist."
"Das weiß ich doch."
Wir quatschten noch bis Rabea abgeholt wurde. Ich ging dann an meinen Laptop und sah mir einen der vielen Filme an, die ich besaß.
*nächster Morgen* (Freitag)
Okay das überlebst du. Du wirst heute nicht vor Langeweile sterben. Schließlich hast du nur einen Block Unterricht. Den Großteil werden wir frühstücken und am Ende bekommen wir unsere Zeugnisse. Sicher wird meins wieder extrem gut. Dadurch, dass ich nie Freunde hatte, habe ich meine Zeit ganz anders verbracht. Ich habe Klavier gespielt bzw. tue es immer noch, habe ansonsten gelernt und freitags war ich beim Badminton. Ich spielte es aber erst seit 4 Jahren, Klavier hingegen spiele ich seit 12 Jahren. Vorletztes Jahr haben Ma und Pa mir sogar ein wunderschönes Klavier geschenkt. Davor musste ich immer mit einem alten Keyboard Vorlieb nehmen.
Ich nahm einen kleinen Rucksack, in den ich meine Zeugnismappe, eine Wasserflasche und Krimskrams rein schmiss. Ich warf ihn mir über die Schulter und ging zur Bushaltestelle. Ich sah an mir herab. Heute trug ich eine schwarze Jeans und ein T-Shirt, auf dem ein sich wälzendes Pferd war und darüber stand 'Das Leben ist kein Ponnyhof'.
Im Klassenraum schoben wir die Tische zu einer langen Tafel zusammen und ich setzte mich an ein Ende, während sich die üblichen Gruppen zusammensetzten. Frau Friedrich, unsere Deutsch-, Englisch- und Klassenlehrerin, setzte sich zu mir. Wir sprachen ein wenig über das bevorstehende Praktikum am Anfang des nächsten Schuljahrs, denn sie war meine Praktikumslehrerin.
Als es dann so weit war, teilte sie dieses Mal die Zeugnisse anders herum aus. Also gab sie zuerst den Schülern mit den letzten Buchstaben im Alphabet ihre Zeugnisse. Bevor ich meins bekam, hatten schon 3 ihres in der Hand und sahen sich ihre Noten an. Ich war dann an der Reihe.
"Mal wieder eine super Leistung, Katrin. Weiter so.", Frau Friedrich lächelte mich an.
Ich sah auf mein Zeugnis. Überall eine 1, außer in Sport, dort hatte ich wie jedes Mal eine 3. Das war üblich bei mir. Nicht, dass ich keine Lust auf Sport hab, nein, die Themen, die wir machten, konnte ich einfach nicht. Bodenturnen, Volleyball, Fußball und Basketball. Außer Badminton und ein bisschen laufen kann ich nichts was Sport betrifft.
Es klingelte und ich wünschte Frau Friedrich tolle Ferien.
Ich fuhr nach Hause und legte mein Zeugnis auf den Esszimmertisch. Dann holte ich mir die Noten von meinem aktuellen Stück. Ich soll es sogar auf dem Konzert in zwei Wochen spielen. Aber Hinweiß: 1. Ich kann dieses Stück noch nicht auswendig, 2. Verspielte ich mich bei den extrem schnellen Stellen immer wieder und 3. hatte ich noch nie vor Publikum gespielt (Ich habe mich immer gedrückt, weil ich wahnsinniges Lampenfieber bekomme, wenn ich vor Mehr als 10 Personen etwas tun soll.). Sind ja super Voraussetzungen.
Ich stellte die Blätter so hin, dass ich alle lesen konnte. Und dann begann ich zu spielen. Für das Konzert musste ich den Soundtrack von Fluch der Karibik spielen.
Als ich fertig war, klatschte jemand rechts von mir. Ich hatte niemanden kommen gehört. Ich war so sehr auf die Noten und die Tasten fixiert, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie Taddl, Ardy und Marley auf dem Sofa saßen und klatschten.
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